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#1061 09.08.2016, 10:40
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Ich hatte bislang auch irgendwie nicht realisiert, dass Man of Steel "nur" knapp 670 Mio. Dollar eingenommen hat bei Kosten von 225 Mio. Dollar. Das ist natürlich nicht sonderlich rentabel.

Wenn man bedenkt, dass Sony bei Amazing Spider-Man 2 knapp mehr als 700 Mio. Dollar zu wenig waren, kann man in der Relation schon verstehen, warum Warner mit MoS 2 so lange herumeiert und aus BvS einen halben Justice League gemacht hat...
 

#1062 09.08.2016, 12:03
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Wenn man sich die "Erfolgsgeschichte" so ansieht, dann könnte man vermuten, dass Warner da schon irgendwie an das Universum glaubt.

Wenn sie richtig unzufrieden damit wären, hätten sie Superman nach MoS zu den Akten gelegt und Snyder nicht mehr engagiert. So aber muss man sagen, fahren sie (in dieser Hinsicht) einen ziemlich konsequenten Weg.

Wie viele "Flops" hat Snyder unter Warner produziert? Warum geben die ihm dann immer noch große Projekte? So unzufrieden, wie einige Medien es propagieren, kann Warner mit Snyder nicht sein.
 

#1063 09.08.2016, 13:01
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Man kann nur vermuten, was da momentan läuft. Den langen Atem von Warner muss man aber irgendwie bewundern. Ich denke, die testen jetzt aus, wann die Filme "endlich" anschlagen. Und wenn man realistisch ist: MoS und BvS haben nicht weniger eingespielt als die Filme, mit denen Marvel gestartet war - sie waren nur teurer. Insofern könnte ich mir vorstellen, dass MoS ein kleiner Flop war, also nicht den Break-Even erreicht hat. Suicide Squad wiederum scheint bereits in der zweiten Woche ganz gut Federn zu lassen.

Snyders Bilanz ist schon ein wenig durchwachsen - wohlgemerkt auf der Box-Office-Seite: MoS blieb sicherlich hinter den Erwartungen zurück, Watchmen und Sucker Punch waren richtige Flops und Legend of the Guardians dürfte man vielleicht als "ok" verbucht haben. Aber es scheint wirklich so, dass das Studio an Snyder glaubt. Muss man aber auch Marvel zugute halten in der ersten MCU-Welle: Kenneth Branagh, Joe Johnston, Joss Whedon oder Jon Favreau waren allesamt nicht gerade als Blockbuster-Regisseure bekannt...
 

#1064 09.08.2016, 23:34
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Suicide Squad wird wohl das selbe Schicksal erleiden wie BvS im März. Überragender Start und dann direkt in der folgenden Woche der gewaltige Einbruch. Schade eigentlich.

Von den Marvel-Regisseuren haben aber auch nur Whedon und Favreau eine zweite Chance bekommen Zwinkernder Smiley
 

#1065 10.08.2016, 00:44
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Zitat von Plissken:
Suicide Squad wird wohl das selbe Schicksal erleiden wie BvS im März. Überragender Start und dann direkt in der folgenden Woche der gewaltige Einbruch. Schade eigentlich.

In der Tat. Wobei ich mich frage, woher die Drops kommen. Schlechte Mundpropaganda kann´s ja eigentlich nicht sein, immerhin bekam der Film von Anfang miese Kritiken.

Zitat von Plissken:
Von den Marvel-Regisseuren haben aber auch nur Whedon und Favreau eine zweite Chance bekommen Zwinkernder Smiley

Na, immerhin. Zwinkernder Smiley Branagh durfte sich danach immerhin an Jack Ryan versuchen und den ziemlich erfolgreichen Disney-Cinderella umsetzen...
 

#1066 10.08.2016, 08:19
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Zitat von Aldridge:
Zitat von Plissken:
Suicide Squad wird wohl das selbe Schicksal erleiden wie BvS im März. Überragender Start und dann direkt in der folgenden Woche der gewaltige Einbruch. Schade eigentlich.

In der Tat. Wobei ich mich frage, woher die Drops kommen. Schlechte Mundpropaganda kann´s ja eigentlich nicht sein, immerhin bekam der Film von Anfang miese Kritiken.

Zitat von Plissken:
Von den Marvel-Regisseuren haben aber auch nur Whedon und Favreau eine zweite Chance bekommen Zwinkernder Smiley

Na, immerhin. Zwinkernder Smiley Branagh durfte sich danach immerhin an Jack Ryan versuchen und den ziemlich erfolgreichen Disney-Cinderella umsetzen...
Ich glaube, das die Leute am ersten Wochenende reinstürmen um zu sehen, ob der Film wirklich so mies ist. Dann ist der Großteil der Interessierten schon drin gewesen und in der nächsten Woche kommen nur noch die Nachzügler und Wiederholungstäter.
Bei etwas neutraleren Kritiken hätte sich das Einspiel sicherlich längerfristig verteilt.

Das die Regisseure danach noch weitere Filme machen durften, steht außer Frage.
Man muss aber auch sagen (und das meine ich nicht einmal negativ), dass bei Marvel schon auf ein gleichbleibendes Bild geachtet wird. Da werden Eigenarten des Regisseurs nicht bevorzugt.
Egal wie sehr Warner letztendlich in die Entstehung der Filme eingegriffen hat, MoS und BvS sind eindeutig als Zack Snyder-Filme zu erkennen. Das klappt bei der Konkurrenz nicht. Am ehesten noch bei Whedon, aber da eigentlich nur aufgrund der Dialoge.
Wie gesagt, ist nicht negativ gemeint. Für ein einheitliches Universum eine tolle Sache. Es läuft dann eben nur Gefahr, dass alles zu ähnlich wirkt. Von daher wird es interessant zu sehen, on Suicide Squad wie ein David Ayer-Film wirkt, oder da auch schon auf ein neutrales Bild zurückgegriffen wurde.
 

#1067 10.08.2016, 09:07
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Die Russos durften aber auch zwei mal ran und machen auch noch den "Infinity War"-Zweiteiler, James Gunn wird auch den zweiten "Guardians of the Galaxy" und Peyton Reed den zweiten "Ant-Man" machen... Zwinkernder Smiley
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
 

#1068 10.08.2016, 09:21
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Zitat von Indy2Go:
Die Russos durften aber auch zwei mal ran und machen auch noch den "Infinity War"-Zweiteiler, James Gunn wird auch den zweiten "Guardians of the Galaxy" und Peyton Reed den zweiten "Ant-Man" machen... Zwinkernder Smiley
Die kamen alle erst in Phase 2 Grinsender Smiley
Nein, stimmt schon. Aber selbst Guardians wirkt nicht wie ein Gunn-Film.
 

#1069 10.08.2016, 09:51
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Dem Punkt wollte ich auch gar nicht widersprechen. Die Filme sind stilistisch schon gut aufeinander abgestimmt. Umso interessanter, dass Marvel mit "Daredevil" eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat. Die Serie enthält teilweise ziemlich lange One-Shots und Kampfszenen, die eher an "Oldboy" erinnern.
Marc S.
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#1070 10.08.2016, 10:33
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Zitat von Indy2Go:
Dem Punkt wollte ich auch gar nicht widersprechen. Die Filme sind stilistisch schon gut aufeinander abgestimmt. Umso interessanter, dass Marvel mit "Daredevil" eine ganz andere Richtung eingeschlagen hat. Die Serie enthält teilweise ziemlich lange One-Shots und Kampfszenen, die eher an "Oldboy" erinnern.
So war das auch gar nicht gemeint. Es zeigt halt nur, dass auch nach mehrmaligen Einsätzen die Regisseure immer noch ihre vorgegebenen Richtlinien haben.

Daredevil fand ich auch sehr erfrischend. Umso mehr finde ich es schade, dass sich Marvel nun davon distanziert Film und TV als Ganzes zu sehen. Es spielt im selben Universum, aber Crossover soll es nicht mehr geben. Sehr schade, wurde es am Anfang doch deutlich betont, dass es möglich wäre.
 

#1071 10.08.2016, 10:36
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Wobei sich die DC-Filme und -Serien stilistisch auch ziemlich unterscheiden. Wenn ich Arrow oder Flash neben MoS halte, dann ist das schon ein ziemlicher Unterschied. Darf man vielleicht wirklich beides nicht vermischen.

Auch wenn ich mich vielleicht wiederhole - die DC-Serien wirken auf mich immer so, als seien die in den 90ern produziert worden... Zwinkernder Smiley
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 10.08.2016, 10:42 von Aldridge.  

#1072 10.08.2016, 11:17
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Zitat von Aldridge:
Wobei sich die DC-Filme und -Serien stilistisch auch ziemlich unterscheiden. Wenn ich Arrow oder Flash neben MoS halte, dann ist das schon ein ziemlicher Unterschied. Darf man vielleicht wirklich beides nicht vermischen.

Auch wenn ich mich vielleicht wiederhole - die DC-Serien wirken auf mich immer so, als seien die in den 90ern produziert worden... Zwinkernder Smiley
Bei DC wurde aber ziemlich früh klar gemacht, dass TV und Film strikt getrennt sind. Von daher passen die unterschiedlichen Looks schon...

Ja, den Unterhaltungsfaktor kann man den Serien nicht absprechen, aber es wirkt teilweise ziemlich retro Zwinkernder Smiley Aber wenn das deren Schiene ist, okay. Ist dann für jeden Geschmack was dabei. Oder nicht Grinsender Smiley
 

#1073 11.08.2016, 12:32
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Dass DC ihre Filme und Serien in unterschiedlichen Universen spielen lassen, ist ja eigentlich nur Konsequent. Ist ja bei den Comics nicht anders, da gibt's unzählige Universen, während sich bei Marvel fast alles in einem abspielt. Wie langweilig. Zwinkernder Smiley

Ich finde es aber völlig legitim, dass Marvel - von den "Agents of Shield" abgesehen - mit den Serien ganz anderes Terroir betritt, als mit den Filmen. Eben gerade weil "Daredevil" ganz anders funktioniert, als die Filme und genau das so auch gut ist. Die Filme sind trotz aller Gewalt und Zerstörungswut doch immer sehr familientauglich und humorvoll gehalten. "Daredevil" dagegen traut sich, die Gewalt und ihre Folgen auch offen zu zeigen und das nicht gerade sparsam. Würde nicht zu den Filmen passen.
Marc S.
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 11.08.2016, 12:32 von Indy2Go.  

#1074 14.08.2016, 01:27
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Plagiatvorwürfe von Die Antwoord gegen Suicide Squad. Beim Joker habe man sich vom Style der beiden Rapper inspirieren lassen.

Ja, wenn man es genau nimmt... Aber Billy Idol und Marilyn Manson dürften sich dann auch beschweren...

http://www.spiegel.de/...07044.html
 

#1075 22.08.2016, 10:41
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Ist knapp eine Woche alt, fasst aber, glaube ich, das Gerangel um Suicide Squad ganz gut zusammen:

Zitat:
Comicverfilmung "Suicide Squad": Was nicht passt, kann nicht mehr passend gemacht werden

Von Patrick Heidmann und Hannah Pilarczyk

Droht mit "Suicide Squad" der nächste Superhelden-Flop? Miese Kritiken sowie Berichte von gehetzter Produktion und teuren Nachdrehs legen das nah - und bieten Einblicke in ein System, das kaum mehr zu retten scheint.

Als im März "Batman vs. Superman" anlief, konnte man sich als Mitarbeiter von Warner Brothers, dem Studio hinter dem Blockbuster, über vieles ärgern. Über die üblen Kritiken zum Beispiel. Oder über die verhaltenen Reaktionen der Fans. Oder über das Einspielergebnis, das hinter den Erwartungen von rund einer Milliarde Dollar zurück blieb. Doch Warner-Chef Kevin Tsujihara ärgerte sich dem Vernehmen nach über etwas ganz anderes: nämlich "den Schaden an der Marke", den "Batman vs. Superman" verursacht habe.

In der heutigen Filmbranche ist die Wortwahl bezeichnend. Nicht die Qualität, ja nicht einmal der kommerzielle Erfolg eines einzelnen Films sind mehr relevant: Innerhalb ihrer sogenannten Cinematic Universes ordnen Warner (DC Comics) und Disney (Marvel) ihre Superhelden-Filme über Jahrzehnte hinweg an. Im Abschluss einer Trilogie muss die Grundlage für die nächste gelegt werden, die Nebenfigur aus dem aktuellen Film den nächsten bereits als Hauptfigur tragen.

Wie ein gehetzter Staffellauf ohne erkennbares Ziel wirken die Pläne der Studios mittlerweile. "Batman vs. Superman" hat in dieser Logik den Staffelstab fallen gelassen. Nun gilt es, ihn wieder aufzuheben und im Duell mit Disney/Marvel, das mit "Guardians of the Galaxy", "Deadpool" und dem dritten "Captain America" mächtig vorgelegt hat, aufzuschließen. Und genau das soll "Suicide Squad" schaffen, die neue Comicverfilmung, die am Donnerstag in die Kinos kommt.

Böse gegen noch Böser

Um einen Superhelden-Film handelt es sich dabei streng genommen nicht. Im Gegenteil, das Selbstmordkommando besteht aus Verbrechern, Irren und Misfits, die ihre übermenschlichen Kräfte bisher eben nicht in den Dienst des Guten gestellt haben. Eine schillernde Nebenrolle spielt auch Batmans ewiger Gegenspieler Joker, ein Erzschurke des DC-Universums. Die Logik jedoch, warum so gefährliche Kriminelle wie der Scharfschütze Deadshot oder die sadistische Psychopathin Harley Quinn ins Feld gegen die zerstörerische Göttin Enchantress ziehen dürfen, folgt ganz dem Superheldenmuster: Alles ist erlaubt, wenn Schlimmeres verhindert werden kann. (Eine ausführliche Kritik zu "Suicide Squad" lesen Sie morgen auf SPIEGEL ONLINE)

Im September 2014 gab Warner Bros. bekannt, dass David Ayer ("End of Watch", "Herz aus Stahl") als Drehbuchautor und Regisseur verpflichtet worden sei. Wenige Monate später wurde das prominente Ensemble bekannt gegeben. Oscar-Preisträger Jared Leto würde den Joker spielen, Will Smith als Deadshot auftreten, Emmy-Gewinnern Viola Davis eine prominente Rolle übernehmen, außerdem war It-Girl Margot Robbie als Harley Quinn gewonnen worden. Gedreht wurde von April bis Juni 2015, am 1. August 2016 feierte "Suicide Squad" Weltpremiere in Los Angeles.

Innerhalb von zwei Jahren vom Schreibauftrag zum fertigen Film - eigentlich, würde man meinen, ein Beweis dafür, wie reibungslos die Maschinen bei Warner arbeiten. Doch dann trudelten die ersten Besprechungen ein: "Verblüffend schlampig" ("The Atlantic"), "ohne erkennbaren Plot" ("New Yorker"), "ein Beweis für die Idiotie von Hollywood" ("New York Times"). Beim Rezensionsaggregator "Rotten Tomatoes" teilen sich "Batman vs. Superman" und "Suicide Squad" mittlerweile den elenden Zustimmungsdurchschnitt von 27 Prozent.

"Besser aufrecht sterben als auf Knien leben"

Aber schlechte Kritiken sind das eine. Wer nicht allzu dünnhäutig ist, kann sie ignorieren, und ohnehin lässt sich ganz gut mit ihnen leben, wenn ein Film wie "Suicide Squad" allein am ersten Startwochenende in den USA über 130 Millionen Dollar einspielt. Bezog sich David Ayer also überhaupt auf die überwiegend enttäuschten bis hämischen Besprechungen, als er kurz vorm US-Kinostart auf Twitter ein Zitat des mexikanischen Revolutionärs Emiliano Zapata teilte: "Besser aufrecht sterben als auf Knien leben"? Und direkt im Anschluss noch einmal beteuerte, dass er hinter seinem Film stehe, ihn für die Fans gedreht habe und überhaupt "Suicide Squad" die beste Erfahrung seines Lebens sei?

Denn die zusätzlichen Berichte, die seither über "Suicide Squad" ans Tageslicht getreten sind, sind etwas ganz anderes.Im Branchenblatt "Hollywood Reporter" wurde ausführlich über das Drama hinter den Kulissen berichtet: enormer Zeitdruck, nervöse Produzenten und immer neue Schnittfassungen plagten die Produktion bis unmittelbar vor Kinostart. In einem offenen Brief einer mutmaßlichen ehemaligen Mitarbeiterin von Warner Bros. ist davon zu lesen, dass Kevin Tsujihara seinen Laden nicht im Griff habe und sich genau wie "Batman vs. Superman"-Regisseur Zack Snyder (der bei Warner sämtliche Filme aus dem DC Comics-Universum beaufsichtigt) regelmäßig in den Drehalltag einmische.

Schauspielerin Viola Davis gab zu Protokoll, lange nach Abschluss der Dreharbeiten für eine zusätzliche Szene mit Batman alias Ben Affleck zurückgerufen worden zu sein; ihr Kollege Jared Leto - in den ersten Trailern des Films zunächst als heimlicher Star der Geschichte verkauft - wunderte sich öffentlich darüber, wie wenige seiner Szenen es auf die Leinwand geschafft haben. Was das Publikum nun im Kino zu sehen bekommt, so anonyme Insider, habe nur noch bedingt etwas mit der Schnittfassung zu tun, die Ayer im Sinn gehabt habe.

Drehbuch unter Hochdruck

"Wir haben fast 500.000 Meter Film gedreht, das ist unglaublich viel Material", sagt Ayer im Interview, das vor dem Kinostart geführt wurde. "Natürlich findet da vieles von der Feinabstimmung der Geschichte erst im Schneideraum statt. Es war ein echter Kraftakt, am Ende zu einer finalen Fassung zu kommen. Das war bisweilen eine betäubende Erfahrung, aber da muss man durch, denn das Filmemachen ist ein Prozess, für das es kein Standardrezept gibt."

Ayer retweetet seit dem Kinostart überwiegend Lob für seinen Film. Von ihm ist nichts zu hören, das vermuten ließe, dass die Produktion von Problemen und Schwierigkeiten begleitet worden sei. Wozu man erwähnen sollte, dass Ayer als junger Mann zwei Jahre freiwillig bei der Navy diente, was er bis heute stolz als "prägende Zeit" in seinem Leben bezeichnet. Jemand wie er hat einen strengen Ehrenkodex, und so lässt sich sein Zapata-Zitat auch verstehen als: Eher ziehe ich das Ding hier gnadenlos durch, als dass ich irgendwen in die Pfanne haue.

Wobei es wohl eher das Studiosystem gewesen ist, dass ihn in die Pfanne gehauen hat. Innerhalb von wenig mehr als sechs Wochen soll er das Drehbuch geschrieben haben. Für ausführlichere Überarbeitungen war danach keine Zeit mehr: Millionenschwere Verträge mit Spielzeug- und Merchandise-Herstellern, die ebenfalls über mehrere Jahre hinweg planen, lassen keinen Spielraum für Verzögerungen. So gesehen hat das System der eng gestaffelten Superhelden-Filme sein eigenes Scheitern in die Strukturen eingeschrieben. Was nicht passt, kann hier nicht mehr passend gemacht werden.

Überleben im System

So wie einzelne Filme sind in diesem System deshalb auch Regisseure Faktoren von untergeordneter Bedeutung. Dass Ayer bislang nur kleinere Filme verantwortet hat und keiner davon sonderlich popkulturell versiert war, hat man bei Warner jedenfalls in Kauf genommen. Bei Superhelden-Filmen ist es mittlerweile üblich, aufstrebende, aber nicht unbedingt erfahrene Regisseure zu verpflichten. Mal erhoffen sich die Studiobosse, dass ihre Filme dadurch mehr Autorenprofil bekommen und sich so von der Masse abheben. Mal ist schlicht keiner aus der A-Liga verfügbar, denn entweder sind die Regiestars auf Jahre hinweg ausgebucht - oder bestehen auf kreative Freiräume und Vorrechte wie den "final cut", also die Abnahme der finalen Schnittfassung.

Für Ayer scheint vor allem Pragmatismus der Antrieb gewesen zu sein, "Suicide Squad" zu machen: "Einen Superhelden-Film zu drehen war einerseits der nächste logische Schritt in meiner Karriere. Aber andererseits ist das heutzutage eben fast schon eine Notwendigkeit, wenn man als Regisseur auf einem gewissen Level arbeiten will." Er liebe kleine, persönliche Dramen, so Ayer, "doch die werden von Studios schon lange nicht mehr produziert. Wenn man sein Überleben in diesem System sichern will - und das will ich, denn ich liebe meinen Job und will ihn mein Leben lang ausüben - dann muss eben auch solche Filme drehen, die in Hollywood heute das A und O sind."

Was für Ayer als Nächstes ansteht, ist klar: Er wird mit Will Smith den Netflix-Film "Bright" drehen, "eine Mischung aus Fantasy-Film und Polizeigeschichte", so Ayer. "Das wird sicher eine interessante und ziemlich durchgeknallte Sache."

Und bei Warner? Steht als Nächstes "Wonder Woman" an. Mit dem ersten Superhelden-Film der neueren Generation mit einer Frau als Hauptfigur sollte Warner eigentlich endlich einmal die Nase vor Marvel haben. "Versteck dich nicht hinter dem tollen Trailer", heißt es jedoch in dem offenen Brief an Warner-Chef Tsujihara. "Leute, die an der Produktion beteiligt sind, bestätigen bereits, dass es der nächste Flop ist."

Quelle: http://www.spiegel.de/...07739.html
 

#1076 22.08.2016, 11:05
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Interessante Zusammenfassung.
Trotzdem bleibe ich dabei, dem offenen Brief würde ich nicht zuviel Vertrauen schenken. Das wirkt alles wie ein frustrierter Mitarbeiter der seinen Job verloren hat. Ist es eigentlich sicher, dass es sich dabei um eine Frau handelt? Der angegebene Name, Gracie Law, ist ja Kim Catralls Figur aus Big Trouble in Little China.
 

#1077 22.08.2016, 11:11
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Ich würde dem Bericht insgesamt nicht zu große Bedeutung beimessen. Dass hinter den Kulissen Zeitdruck und auch mal Chaos herrschen, ist in Hollywood nun wirklich nichts Besonderes. Eher erstaunlich, dass nicht noch ein Heer von Autoren über das Drehbuch gegangen und wesentliche Merkmal verändert hat. Insofern ist der Bericht ein bisschen ein Sturm im Wasserglas. Aber ich finde, er fasst das Gewese um den Film ganz gut zusammen.

Zu dem Brief weiß ich auch nicht mehr, als in diesen Berichten steht...
 

#1078 24.08.2016, 22:27
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Scheinbar hat sich die Presse mit Warner/DC auch ein schönes Hassobjekt zusammengeschustert. Alle kommenden Filme werden es enorm schwer haben (egal wie gut oder schlecht sie am Ende wirklich sind).

Die Tage habe ich den Ultimate Cut von BvS gesehen und muss sagen, dass das ein ganz großartiger Superheldenfilm ist. Sicherlich werden einige Leute große Schwierigkeiten gehabt haben, dass ausgerechnet der doofe Zack Snyder so einen vielschichtigen Film fabriziert hat. Anstatt offen und aufmerksam an den Film zu gehen, wird lieber gebasht. Naja...

In anderer Sache: Guillermo del Toro ist aus dem Projekt ausgestiegen, weil es mit Ankündigung der Zeichentrick-Variante schlecht für einen Justice League Dark Realfilm aussah. Nun scheint dieser doch zu kommen. Ziemlich schade um del Toro, aber mit Doug Liman hat Warner wenigstens einen fähigen Ersatz gefunden.
Vorläufige Gerüchte sprechen von folgenden Team-Mitgliedern: John Constantine, Swamp Thing, Deadman, Zatanna and Etrigan the Demon. Alle Charaktere haben ein großes Potential und Etrigan auf der großen Leinwand zu sehen wäre schon ein Traum.
[url=Quelle]http://variety.com/...201838857/[/url]
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 24.08.2016, 22:28 von Plissken.  

#1079 25.08.2016, 22:15
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Ohne jetzt wenigstens die Headline gelesen zu haben... Grinsender Smiley Wann dreht Liman den dann? Vor Edge of Tomorrow 2 oder danach?

Ich habe eben gesehen, dass Suicide Squad derzeit bei 582 Mio. Dollar weltweit steht. Der dürfte nun wohl ohne Probleme in die Gewinnzone rutschen. Zu einem Guardians of the Galaxy fehlen dann aber doch noch knapp 200 Mio. Dollar. Mal schauen, wo der rauskommen wird...

Gibt es wirklich solche Vorbehalte gegen Snyder auf breiter Front? Bei den meisten (Geeks) dürfte der doch seit Watchmen eher als missverstandenes Genie gelten... Zwinkernder Smiley BvS ist im Ultimate Cut allerdings wirklich gelungen, da sehe ich kaum Schwächen (wenn man sich mit dem verhältnismäßig kurzen BvS-Kampf und seiner Auflösung anfreunden kann). Jetzt kann man allerdings spekulieren, ob der Film in der 3-Stunden-Fassung erfolgreicher gewesen wäre oder erfolgloser. Solche Überlängen nimmt man ja sonst nur Peter "Tolkien" Jackson und Christopher Nolan ab.
 

#1080 25.08.2016, 23:47
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Betreff: Re: DC-Verfilmungen
Ich würde mal behaupten, bei den beide Parteien, den Snyder-Befürwortern und den (Kritiker-gesteuerten) -Hatern schenkt sich gar nicht mal so viel. Die "Don't listen to film criticism"-Petition, ausgelöst durch die negativ-Kritiken zu "Suicide Squad" und sicherlich auch Folge der zu "Batman v Superman" ist nach kürzerer Zeit sogar deutlich erfolgreicher als die Petition, mit der ein Abzug Snyders von "Justice League" erreicht werden sollte.

Das größte Problem von "Batman v Superman" ist wohl tatsächlich, dass der Titel zu viel verspricht, wodurch sich sicherlich viele Zuschauer verkackeiert fühlten. Die Auflösung mag aus dramaturgischer Sicht faul sein, ist aus emotionaler Sicht aber doch völlig nachvollziehbar. Kritikwürdig finde ich da lediglich, dass Superman seine Mutter plötzlich beim Namen nennt, das wirkte tatsächlich sehr konstruiert.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
 

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