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#61 22.06.2011, 14:05
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Super 8
Das dachte ich mir schon. Deshalb: Nichts für ungut.
 

#62 02.08.2011, 14:09
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Super 8
Die Welt widmet J.J. Abrams heute anlässlich "Super 8" den Aufmacher im Feuilleton. Das übliche Rodek-Geschwafel, aber trotzdem ganz nett:

Zitat:
Die sehen was, was wir nicht sehn

Hollywoods Wunderkind J.J. Abrams filmt eine Hommage an sein Idol Spielberg: "Super 8"

Nicht alles enthüllen: Das ist Teil von Abrams' Plan. Den verfolgte er schon mit seinen Fernsehserien "Alias" und "Lost"

Die meisterzählte Geschichte über J.J. Abrams, Hollywoods neues Wunderkind, geht so: Als Zwölfjähriger besuchte er "Tannen's Magic", den Laden für Zauberutensilien im Herzen von Manhattan, und erwarb eine schwarze Schachtel, auf der ein großes Fragezeichen prangte. Wenn er sie schüttelte, hörte er etwas klappern, möglicherweise Spielzeuge. Eine solche Geschichte können viele Jungs aus ihrer Kindheit erzählen. Aber wie viele können dreieinhalb Jahrzehnte später diese Magic Box präsentieren, noch immer ungeöffnet? Es ist ein bisschen, als offeriere uns der Künstler höchstselbst den Schlüssel zur Interpretation seines Universums.

Als der fanatische Super-8-Filmer Abrams im Alter von fünfzehn Jahren einen Wettbewerb gewann, las Steven Spielberg davon. Er suchte zufällig gerade jemanden, der die Acht-Millimeter-Streifen seiner eigenen Jugend restaurieren konnte, und ließ den schockierten Abrams engagieren. Der bekam dafür 150 Dollar - aber Spielberg nicht zu sehen.

Nun, zwanzig Jahre später, ist Spielberg sein Produzent, und beider Name stehen über dem Titel "Super 8". Sie stehen auch deshalb dort, weil es keine anderen Namen gibt, die man dorthin stellen könnte. Wer kennt Joel Courtney und Riley Griffiths, die jungen (und hervorragenden) Hauptdarsteller? Es gibt nichts, woran "Super 8" anknüpft: keinen Bestseller, kein Game, keine Spielzeugfiguren, keinen Vorgängerfilm. "Einen Anknüpfungspunkt gibt es doch", widerspricht Abrams. "Es ist ein Amblin-Film, und in Amerika wissen viele, dass diese Marke mit Steven Spielberg verknüpft ist. Dies war das Ziel: ein Film wie von Spielberg in den Achtzigerjahren, wie ich ihn als Kind gesehen habe, und in dem es um junge Leute geht, um Freundschaft und Abenteuer, in dem man die Luft anhält, Schreie ausstößt, lacht und weint."

An der Fassade jenes Hauses in Santa Monica, das Abrams' Produktionsfirma Bad Robot beheimatet, steht in großen Buchstaben "National Typewriter Co." - nicht, weil dort jemals eine Schreibmaschinenfirma ihren Sitz gehabt hätte. Nein, Abrams mag einfach Schreibmaschinen - und stiftet gerne Verwirrung. Versuchen Sie einmal, in dem Gebäude die Toilette zu finden. Man muss an eine Bücherwand treten, das Buch "Louis Tannen's Catalog of Magic" herausziehen - und die Wand und mit ihr der Zugang zum Sanitärraum öffnet sich.

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Wie der Riddler, die Comicfigur, kündigt Abrams seine Taten in Rätseln an. Der Trailer für den Katastrophenfilm "Cloverfield" zeigte den abgetrennten Kopf der Freiheitsstatue eine Straße in Manhattan herabrollen, gab aber keinerlei Hinweis auf den Grund. Die "Super 8"-Kampagne trieb die Vernebelung noch weiter. Am Ende des frühesten Trailers sah man die Linse einer Kamera, und darin flackerten Buchstaben. Wenn man die richtig zusammenpuzzelte, ergaben sie den Satz "Das Furchterregendste, was ich je sah". Abrams erläutert: "Wir haben auch eine danach benannte Website eingerichtet, zweifelten jedoch, ob sich irgendeiner dahin verirren würde. Doch jemand nahm sofort den Trailer im Kino auf, entzifferte das Rätsel - und bevor der Trailer überhaupt im Netz stand, war die Site schon überlaufen. Verrückt."

Damit sind wir mitten in einem Phänomen. Wer heute etwas nicht sofort versteht, geduldet sich nicht mehr, bis das Verständnis langsam wächst. Im Gegenteil: Er sieht es als Affront, die Antwort nicht sofort zu bekommen. Dieser Reak-tion setzte sich Abrams aus, der sich lange weigerte, zu enthüllen, wovon "Super 8" handelt: "Zunächst waren viele Leute aufgebracht. Dann haben sie begriffen, dass dies Teil unseres Plans war und fragten nun verärgert, warum sie das nicht erfahren dürften."

Natürlich ist das ein Marketingtrick, und in Zeiten des Realzeitzugriffs auf jegliche Information ein cleverer. Aber auch irgendwie sympathisch: Verknappung kann heilsam sein. Es ist auch kein reiner Trick, es scheint Teil von Abrams' Persönlichkeit. Schon vor zehn Jahren, in dem Thriller "Joy Ride", bekommt man den Brummi-Fahrer, der drei Teenager gnadenlos verfolgt, bis zum Schluss nie zu sehen. Und die Zuschauer, die sechs Jahre auf die Lösung aller Inselrätsel in Abrams' berühmtester Kreation "Lost" gewartet hatten, wurden in der letzten Folge nicht unbedingt befriedigt.

Nun also "Super 8", bei dem für junge Kinogänger das Rätseln schon beim Titel begann: Wer kennt schon noch diese Vor-Video-Technologie?

Aber auch im Spielfilm selbst lässt er uns lange nicht in seine magische Box spähen. Teenager drehen nachts an einem alten Bahnhof einen Film, wie geplant donnert ein Zug vorbei, aber ungeplant rast er in ein Auto, das ihm auf den Schienen entgegenkommt. Es gibt eine gewaltige Explosion, und ein großer Schatten scheint durch die Trümmer zu huschen. Nichts Genaues sieht man nicht, aber bald rückt das Militär an, die Lichter in der nahen Kleinstadt flackern, und alle Hunde verschwinden.

Wir befinden uns, was die Handlung angeht, im Jahr 1979, im Radio laufen Meldungen über die Atomkatastrophe von Harrisburg. Und wir befinden uns, was die Art von Film angeht, in den Achtzigern, als Spielberg, Lucas, Dante & Co. die Geschichten auf die Leinwand brachten, die sie als Jungs dort sehen wollten. Das Kino war eine magische Box im doppelten Sinn, als dunkler Raum und als Ort der Enthüllung. Heute ist Kino eine Experientia praecox, zuerst die Spekulationen um die Besetzung, dann der erste Trailer, der zweite, die Raubkopie und endlich - vielleicht - der Film selbst, der sich aber auch nicht mehr traut, sein Geheimnis länger als eine halbe Stunde zu verbergen. "Super 8" wagt es und geht ein ziemliches Risiko ein, denn je länger man dem heutigen spektakelhungrigen Publikum die Belohnung vorenthält, desto Leinwandsprengenderes verlangt es am Schluss. Abrams stellt sich dieser Herausforderung, obwohl das Gefühl nicht trügen dürfte, dass es ihm mehr auf das Reifen der Kinder im Abenteuer angekommen ist als auf das Monster im Dunkel; immerhin lässt sich in "Super 8" betrachten, was aus "E.T." geworden wäre, hätte der Außerirdische bei Spielberg den Flug nach Hause verpasst.

"Super 8" ist eine veritable magische Box, demonstriert aber auch deren begrenzte Möglichkeiten und die Gefahr der Wiederholung. Abrams' Fernsehserie "Alias" begann mit Jennifer Garner, an einen Stuhl gefesselt, von Bösen gefoltert und in aussichtsloser Lage; Abrams' "Mission: Impossible 3" begann mit Tom Cruise, an einen Stuhl gefesselt, von Bösen gefoltert und in aussichtsloser Lage. "Lost" suggerierte die Anwesenheit von Bestien mit raschelndem Laub, und auch in "Super 8" bewegen sich Äste und Blätter auf ominöse Weise. Unter den Dreißig- bis Vierzigjährigen, die im Begriff sind, Hollywood zu übernehmen, gibt es die Komödien-Bande um Judd Apatow, und es gibt die Mystery-Clique um J.J. Abrams, und beide Netzwerke besitzen schon enormen Einfluss. Die Frage ist, und ein Dutzend Jahre Abrams in Kino und Fernsehen haben sie noch nicht beantwortet, für welche ureigenen Geschichten und welchen persönlichen Stil er und seine Schar eigentlich stehen. Wir würden gerne mal etwas Unverwechselbares aus der Magic Box kommen sehen. Bis jetzt scheinen den Titeln von Abrams' Kinofilmen immer Ziffern zu folgen, "Mission: Impossible 3" und "Star Trek 11", und "Cloverfield 2" und "Star Trek 12" sind angekündigt. Welch Ironie, dass der einzige Film, der keine Fortsetzung ist, eine "8" im Titel hat. J.J. Abrams ist sich dessen bewusst: "Mir wurde als Witz schon die Frage gestellt, wo "Super 1" bis "Super 7" eigentlich geblieben seien!"

Quelle: http://www.welt.de/...-sehn.html
 

#63 02.08.2011, 20:21
Propstar Abwesend
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Betreff: Re: Super 8
hab Super 8 vor drei Wochen in Schweden im Kino gesehen. War nicht schlecht, hab aber mehr erwartet. Fand das war ne Mischung zwischen Goonies, E.T. und Alien.
 

#64 04.08.2011, 15:39
caramelman Abwesend
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Betreff: Re: Super 8
Könnte glatt von Drew Struzan sein:

 

#65 04.02.2012, 18:47
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Super 8
Nun habe ich den Film auch gesehen - wie so häufig mit reichlich Verspätung, aber immerhin gesehen. Grinsender Smiley Bin wirklich recht begeistert von dem Film. J.J. Abrams ist da schon eine ziemlich große Verneigung vor dem Meister Spielberg gelungen - und noch ein bisschen mehr. Denn die Versuchung wäre für andere Regisseure wohl zu groß gewesen, das ganze 80er-Feeling (genau genommen: End-70er-Feeling) ironisch zu brechen und eine halbe Persiflage à la "Starsky &Hutch" daraus zu machen. Das ist aber nicht geschehen, und das ist wohl der größte Verdienst des Films: "Super 8" ist nicht einfach eine Hommage, die das Nostalgie-Drumherum nutzt. Es ist vielmehr wirklich ein Film, wie er Anfang bzw. Mitte der 80er wirklich hätte entstanden sein können.

Der größte Spezialeffekt sind dann auch nicht die Computertricks, sondern die Ausstattung und die Wahl der Drehorte. Alles, aber auch wirklich alles - vom Straßenzug bis zum Schulhof, von der Provinz-Tankstelle bis zum Familienwohnzimmer, ja selbst einige Kameraeinstellungen und -fahrten - sieht so aus, als stamme es direkt aus "E.T.", "Poltergeist", "Gremlins" oder meinetwegen auch "Zurück in die Zukunft". Da ist Abrams wirklich ganz tief in die Zeit abgetaucht, so dass es für eine gewisse Generation eine wahre Freude sein dürfte, einfach zuzuschauen.

btw: Jetzt, da ich nach gut einem Jahr diesen Thread wieder ausgebuddelt habe... Was ist eigentlich aus Strandi geworden...? Zwinkernder Smiley
 

#66 05.02.2012, 17:11
Stefan Jones Abwesend
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Betreff: Re: Super 8
Mich hat es an ein Abenteuer im Goonies Stil erinnert - Ich habe ihn mir im Kino mit meinem Sohn angeschaut und wir fanden den Film klasse
Werden ihn wohl bald nochmal auf BR anschauen
Cells. Interlinked.
 

#67 05.02.2012, 18:14
MurdocXXL Abwesend
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Betreff: Re: Super 8
Yupp ging mir ähnlich...wir waren mit der ganzen Familie drinn Zwinkernder Smiley Schöner "old school" flair mit perfekten settings wie ich finde.
Die BR mit den Making Offs find ich Klasse. Vorallem den Bericht der Filmcrew (Regisseur, Kamera, etc) mit den ersten Erfahrungen
zum Thema Filme machen, eben noch mit Super 8, fand ich toll.
LG
Ralf

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