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#161 06.09.2010, 15:17
Toth Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Das Leben des David Gale

Eigentor von Alan Parker, der sicher einen Film gegen die Todesstrafe drehen wollte, aber letztlich das genaue Gegenteil erreicht, indem er seine Menschenrechtler als hysterische, selbstgerechte, manipulative, moralisch doppelzüngige und am Ende gar krank-widerliche Fanatiker darstellt. Darüber hinaus steckt der Film voller billiger Plotmanöver, die sich ein derart ambitionierter Film eigentlich nicht erlauben sollte. Schade um die guten Schauspieler!
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#162 13.09.2010, 12:38
Lacombe Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Casablanca

Was soll man noch sagen? Der Klassiker aller Klassiker und vielleicht der am häufigsten zitierte Film aller Zeiten (auch in "Jäger").
 

#163 17.09.2010, 21:58
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Black Death

Christopher Smiths vierter Streich. Nach Creep, Severance und Triangle nun Black Death.
Zur Zeit der Pest wird eine Gruppe Männer wird von der Kirche beauftragt ein Dorf aufzusuchen. In diesem Dorf scheint die Krankheit nicht zu wüten. Es geht das Gerücht das dunkle Mächte am Werk sind. Unter der Führung eines jungen Mönches macht sich die Gruppe auf um den Verantwortlichen seinem gerechten Schicksal zuzuführen.
Black Death ist ein beeindruckender Mittelalter Thriller um Glaube, Aberglaube und Richtig oder Falsch. Getragen von einer drückenden Atmosphäre und tollen Darstellern (besonders hervorzuheben: Eddie Redmayne und der wie immer großartige Sean Bean) wird das Mittelalter äußerst real zum Leben erweckt. Sehr zu empfehlen, aber nichts für Zartbesaitete.
 

#164 22.09.2010, 21:35
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Kick-Ass - Verfilmung des Comics von Mark Millar, bei der so ziemlich alles richtig gemacht wurde. Die gezeichnete Vorlage um einen Teenager, der sich als Superheld ohne Superkräfte versucht und mit einem Mafiaboss anlegt, ist noch eine Spur fieser und besitzt auch ein konsequenteres Ende. Dennoch ist nachvollziehbar und verzeihlich, dass der Film in einigen Punkten von der Vorlage abgewichen ist. Trotzdem traut er sich vor allem in den Actionsequenzen einiges. Regisseur Matthew Vaughn ("Layer Cake", "Stardust") feiert da eine ziemliche Party ab und beweist ein Händchen für talentierte Jungdarsteller und einen grandiosen Soundtrack. Nic Cage liefert übrigens auch eine geile Vorstellung. Ganz große Entdeckung: Die heute gerade mal 13 Jahre alte Chloë Grace Moretz, Darstellerin der Hit Girl. Bin gespannt, ob doch noch ein zweiter Teil kommt, obwohl der Film nicht so übermäßig erfolgreich im Kino lief.

Man lebt nur zweimal - Bond-Klassiker mit fantastischer Story, exotischen Kulissen, tollen Bildern, netten Gadgets (Stichwort "Little Nellie"), dem genialsten Blofeld in Person von Donald Pleasance, der Deutschen Karin Dor - und natürlich mit Sean Connery. Der Film - obwohl aus dem Jahr 1967 - wirkt keineswegs alt oder angestaubt und macht noch immer einen Riesenspaß. Ein bisschen naiv kommt er zwar daher, wenn z.B. eine Raumkapsel punktgenau in der Basis der Bösen landet, und auch ein bisschen "konservativ", wenn es um die Frauenrollen geht. Aber das sei mal der Zeit und der Freude der Macher an Übertreibungen zugeschrieben. Jeder Bond hat seine Vorteile, aber die ersten fünf mit Connery bleiben doch irgendwie etwas Besonderes...
 

#165 23.09.2010, 09:18
Toth Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Layer Cake

Inhaltlich eher verworrener und stilistisch nicht immer sauberer, aber insgesamt duchaus sehenswerter Gangsterfilm, der sich wohltuend vom infantilen Zynismus eines Guy Ritchie abhebt. Für "Raiders"-Fans gibt es George Harris als Zugabe.
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#166 24.09.2010, 17:18
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Betreff: Re: Der letzte Film
Watchmen - Mal wieder, weil genialer Film. Der Comic galt lange als unverfilmbar, doch der Film schafft es mit einer erstaunlichen Leichtigkeit, die Vorlage möglichst verlustfrei und dennoch flüssig auf die Leinwand zu bringen. Einige Dinge wie das Finale macht er sogar besser als der Comic. Der Streifen ist leider einer dieser tragischen Fälle, in denen sich alle einig sind, dass ein sehr gelungener Film vorliegt, die breite Masse der Besucher im Kino trotzdem ausblieb. Deshalb wird uns in Deutschland wohl auch der Ultimate Cut vorenthalten bleiben - Tadel dafür an Paramount!

Für mich einer der besten Filme 2009. Naja, dafür schauten die Massen lieber blaue Katzen im Weltraum...
 

#167 26.09.2010, 00:04
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Betreff: Re: Der letzte Film
G.I. Joe - Wo war dieser Film, als ich zehn Jahre alt war? Ich hätte ihn geliebt! Jetzt bin ich zumindest sehr positiv überrascht. Na-tür-lich ist es ein dummer Popcornfilm mit Pathos, dafür ohne Logik, mit einigen flachen Witzen, ohne tiefergehende Story, mit immensem Materialverschleiß anstelle von großartigen Charakterisierungen und mit Militärfetischismus. Aaaaaber: Er macht einfach Spaß. "Mumie"-Regisseur Stephen Sommers ringt der Hasbro-Spielzeug-Vorlage richtig gute Unterhaltung ab. Es kracht, es rummst und explodiert am laufenden Band. Dennoch kommt der Cast weitestgehend sympathisch rüber, und die Story fesselt. Obendrein gibt es ein Wiedersehen mit einigen "Mumie"-Gesichtern wie Brendan Fraser, Kevin J. O´Connor oder Arnold Vosloo. So hätte im Grunde der zweite "Transformers" sein müssen. Gerne mehr davon.

Valentinstag - "Pretty Woman"-Regisseur Garry Marshall hat eine ganze Masse bekannter Darsteller versammelt und versucht sich an einer amerikanischen Variante von "Tatsächlich... Liebe". Und das macht er auch ganz gut. Die zwei Stunden gehen erstaunlich flott vorbei, die meisten Geschichten sind richtig gut gelungen, manche kommen ganz wohltuend ohne Happy End aus. Auch die Chemie zwischen den Darstellern stimmt. Dennoch bleibt die Vorlage aus GB unerreicht. Wo "Tatsächlich... Liebe" regelrecht Märchencharakter versprüht und die Zuschauer verzaubert, fehlt "Valentinstag" doch die Leichtigkeit, Spritzigkeit und die Faszination daran, ganz hemmungslos gute Laune zu verbreiten. Dennoch schöner Streifen, den auch Liebesfilm-Hasser überleben können.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 26.09.2010, 00:05 von Aldridge.  

#168 26.09.2010, 09:43
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Watchmen konnte mich irgendwie nicht begeistern, obwohl ich den Comic mochte. Naja.

Vor ein paar Tagen hat mir ein Freund eine UK DVD ausgeliehen, sollte ich unbedingt sehen. Das Cover sah schon ziemlich daneben aus, aber was solls. Also rein mit dem Film.

Hunter Prey

Ein Raumschiff stürzt auf einem einsamen Wüstenplaneten ab. An Bord eine intergalaktische Spezialeinheit und ein Außerirdischer Gefangener. Dieser kann fliehen und so kommt es zu einem 1 1/2 stündigem Katz und Mausspiel.

Klingt nicht besonders interessant, ist es aber. Inszeniert von Sandy Collora, dem Mann der uns schon den großartigen Batman: Dead End bescherte, erwartet den Zuschauer ein fesselnder und stilistisch beeindruckender kleiner Sci-Fi Film. Die Kostüme, Masken und Requisiten sind mit viel Liebe zum Detail kreiert (auch wenn das ein oder andere die Inspiration klar erkennen lässt), die Darsteller sind gut (Clark Bartram, seines Zeichen Fitness Guru, überzeugt völlig wie schon in Dead End) und die Story, obwohl sie ein paar Längen hat, weist genügend Twists auf um frisch und originell zu sein. Somit ist der Film ein kleiner Geheimtipp und sollte auf jedenfall eine Chance bekommen.
 

#169 26.09.2010, 13:51
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Betreff: Re: Der letzte Film
Collora hat einen richtigen Spielfilm gedreht? Cool. Den Batman-Kurzfilm fand ich wirklich liebevoll umgesetzt. "Hunter Prey" ist in Deutschland aber noch nicht erhältlich, oder?
 

#170 26.09.2010, 16:35
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ne, leider nicht. Hab auch nichts gefunden ob er überhaupt hier rauskommt. Bei Amazon UK liegt die DVD grad bei ca. 8 Pfund.
 

#171 30.09.2010, 00:13
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ich war heute Abend in einer Sneak Preview und es lief der Film
"Hot Tube"! Ich bin voll auf meine Kosten gekommen! Erstaunter Smiley Lachender Smiley
Ich verrate nur soviel! Wer Filme wie Hangover oder Tropic Thunder
mag, wird hier auch voll auf seine Kosten kommen! Irre Story, derber schwarzer
Humor, schräge Gags am laufenden Band und schräge Charaktere! Lachender Smiley

Nichts für geistreiche Abende oder schwache Gemüter!
Andy
Smooth Criminal
 

#172 02.10.2010, 18:11
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Betreff: Re: Der letzte Film
Iron Man 2 - Was für eine Enttäuschung! Der erste Teil war richtig gut - selbstironisch, sarkastisch, humorvoll, actionreich mit genügend ruhigen Stellen und mit einem verheißungsvollen Ausblick auf ordentlich SHIELD-Action im nächsten Teil. Und dann das... Da ist der gute Tony Stark aber voll in die Fortsetzungsfalle getappt. Der Film fängt schon ziemlich einfallslos an und plätschert dann ziellos durch einen recht verquasten Plot, in dem Schauspieler wie Scarlett Johansson, Mickey Rourke und Sam Rockwell verballert werden und die Hauptfigur mehr an ein quengeliges Kind erinnert. Wo der erste Teil locker leicht daherkam, hat der zweite Bleigewichte an den Füßen. Handlungsstränge wie die Liebesgeschichte zwischen Stark und Potts werden nur angedeutet, "Black Widow" kommt überhaupt nicht zur Geltung und von Iron Man-Action ist bei zwei Stunden Laufzeit auch nur ein paar Minuten was zu sehen.

Unterm Strich: Klassischer Fall eines schnell nachgekurbelten Fortsetzungsfilms, bei dem haufenweise Geld, aber keine Zeit fürs Drehbuch vorhanden war. Stellenweise artet das nur in unmotivierter Materialschlacht aus, etwa auf Starks Geburtstagsparty. Lichtblicke: Mal wieder die Effekte von ILM und das bisschen AC/DC im Soundtrack. Aber für zwei Stunden "Anlage voll aufdrehen und Hirn aus" war der Film ok. Hoffentlich wird der dritte Teil wieder besser.

switch Spoiler:

 

#173 03.10.2010, 18:08
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Betreff: Re: Der letzte Film
Hatchet (2006)

Nette Verneigung vor dem 80er Jahre Horror. Viele Lacher, noch mehr Kunstblut und bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen. Garniert wird das ganze mit mehr oder weniger großen Auftritten von Kane Hodder, Robert Englund und Tony Todd. Macht Spaß.
 

#174 08.10.2010, 14:52
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Betreff: Re: Der letzte Film
In tödlicher Mission - Zwiespältiger Eindruck bei der Neusichtung des zwölften Bonds: Nach dem (unfreiwillig) komischen "Moonraker" ist dies mal wieder ein ernsthafterer und wortwörtlich bodenständigerer Bond mit damals aktuellen Bezügen. Ein großer Pluspunkt ist der Anfang mit dem Besuch am Grab von Theresa Bond. Andererseits kommt die Story nicht richtig in Gang und hangelt sich vor allem in der ersten Hälfte von einer Actionszene zur nächsten ohne inhaltliche Bedeutung. Vor allem das Hin und Her im italienischen Ski-Ort kommt irgendwie nicht "ernst" genug rüber. Ein großer Minuspunkt ist - aus heutiger Sicht - der Score von Bill Conti, der die damaligen Disco-Rhythmen aufgreift. btw: Irgendwie ein unwürdiger Abgang vom Erzfeind Blofeld in der Eröffnungssequenz.
 

#175 08.10.2010, 16:52
Toth Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Malen oder Lieben Gemächlich, sympatischer Film über Partnertausch. In den Hauptrollen, die immer sehenswerten Daniel Auteuil und Sergi Lopez.
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#176 12.10.2010, 19:32
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ein kleines Update der letzten Tage:

Prince of Persia
Unterhatsames, anspruchloses Action-Kino mit tollen Darstellern und schönem Setting. Gemma Arterton ist einfach himmlisch Zwinkernder Smiley (Disappearance of Alice Creed ist schon vorgemerkt)

Rampage
Man mag es kaum glauben wenn im Abspann zu lesen ist "Written, produced and directed by Uwe Boll", denn der vorangegangene Film ist so völlig anders als von Boll gewohnt. Solide Darsteller, solide Story und fast schon gute Regiearbeit. Völlig untypisch für Boll. Dafür sind dann die kontroverse Thematik und Auflösung des Films wieder typisch Boll. Scheint doch ein bisschen was zu können, wer hätte das gedacht.

Vinyan
Schön fotografierte Odyssee eines Paares auf der Suche nach ihrem Sohn mit Emmanuelle Beart und Rufus Sewell. Das Tempo des Films ist leider etwas unentschlossen und stört ein wenig das Sehvergnügen.

Als nächstes dann "Solomon Kane" Grinsender Smiley
 

#177 13.10.2010, 11:45
Lacombe Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Die Bestechlichen

Nette Gaunerkomödie mit dem immer guten Philipp Noiret und einem noch jungen Thierry Lhermite.
 

#178 13.10.2010, 12:31
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Book of Eli - Jetzt auch mal gesehen. Unterm Strich: Schade, ohne die christliche Botschaft wäre es ein Hammer-Endzeitfilm gewesen. Nicht nachvollziehbar finde ich die Motivation der Figuren, dem Buch nachzujagen. Letztlich ist auch die Mission Gottes, die Washington verfolgt, lächerlich, da so viele Menschen sterben, nur damit die Bibel in einer der letzten Einstellungen im Bücherregal landet. Was bleibt, sind die atmosphärischen Bilder, der stimmige Soundtrack und einige nette surreale Einfälle.
 

#179 16.10.2010, 09:59
5IC Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Social Network

Also ich selber fand den Film einfach super. Ein gewitzter Dialog-Film. Vielleicht etwas lang, aber geht. Die (aus dramaturgischer Sicht) eigentlich recht unspektakuläre Handlung hat David Fincher absolut gekonnt in Szene gesetzt! Viel Gerede, aber nie langsam oder blabla. Schnell, frisch und jung, aber nicht hektisch und pseudohip. Schöner Look. Dezente, aber punktierte Musikuntermalung. Und einige gute Lacher. Ein Film mit und über junge Leute und ein junges Thema, aber bei Leibe kein Teeniestreifen. Die Handlung bezieht sich viel auf Finanzen, Programmierung, Web-Marketing, etc.

Der Film ist weder eine Beweihräucherung, noch eine Abrechnung mit Facebook. Vielmehr beleuchtet er diverse Blickwinkel der Entstehungsgeschichte des Projekts und alle (realen) Protagonisten dürften nicht sehr glücklich mit der schonungslosen Darstellung ihrer Person sein. Ich finds super. Jesse Eisenberg spielt einen nerdigen und neurotischen Mark Zuckerberg, der einen mit seiner undurchsichtigen und etwas arroganten Art irgendwie fasziniert. Der Film kommt nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern man merkt, dass der Zuschauer zum Schluss selber entscheiden soll was er von den Taten der Charaktere (allen voran Zuckerberg) hält.

Der für mich größte Pluspunkt des Films (auf Grund meines Berufs), wird aber für andere auch das größte Manko sein: Wenn auch nicht vollständig, so ist dies meiner Meinung nach der erste Film der das .com-Business und angeschlossene Themenfelder wie Programmierung, Web-Design, Internet-Marketing, etc. ausführlich und einigermaßen realistisch präsentiert. Das fängt schon damit an, dass hier Fachbegriffe und Zusammenhänge weitestgehend sehr fundiert (und nicht wie in Hollywood sonst üblich oberflächlich, unrealistisch und halbwissend) verwendet werden. Das bedeutet aber, dass jmd. der mit dieser Materie nicht sonderlich vertraut ist oder vielleicht Facebook oder gar das Internet selber eher nur "am Rande seines Lebens" benutzt (oder Facebook auch gar nicht nutzt) ziemlich gelangweilt und/oder verwirrt sein könnte und sich von Fachgelaber erschlagen fühlt.

Unterm Strich bin ich wirklich überrascht, denn ich hatte einen anderen Film erwartet. Mehr teenilike, viel mehr alberne Studenten-Sauf-und-Kiff-Comedy, mehr Sex-Drama. All das gibt es nicht und das macht den Film für mich SEHR GUT und spannend!

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=YensPXeWSFw


Chris
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, das letzte Mal am 16.10.2010, 10:11 von 5IC.  

#180 17.10.2010, 10:42
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Legion - Trashiges, düsteres kleines Horrorfilmchen mit biblischem Setting. Gott hat den Glauben an die Menschheit verloren und will die Welt untergehen lassen. Oberengel Michael aber gibt den Menschen noch eine Chance und tut sich mit einem Grüppchen Hoffnungsloser in einem Wüsten-Diner zusammen, um den nächsten Heiland zu retten. Die lächerliche Story ist aber nur Aufhänger für eine launige und ganz nett gemachte, selten logische Mischung aus "God´s Army" und "Dawn of the Dead" mit ein paar deutlichen "Terminator"-Verweisen am Ende. Statt Zombies gibt´s hier Engel sowie eine Oma mit Haifisch-Zähnen und einen dämonischen Eismann. Klingt albern? Japp, ist aber auch sehr unterhaltsam. Paul Bettany und Dennis Quaid mühen sich redlich, dem Film Glaubwürdigkeit zu verleihen. Ein bisschen mehr Selbstironie hätte dem Streifen aber ganz gut getan, so nimmt er sich einfach zu ernst. Ex-ILM-Mitarbeiter Scott Stewart gibt hier sein Regiedebüt und wollte sich wohl für größere Regieaufträge empfehlen.

Mit Erfolg: Regisseur Stewart und Darsteller Bettany bringen demnächst die Comicverfilmung "Priest" ins Kino. Auch dort gibt´s viele hübsch düstere Bilder (die schon im Trailer stark an "Judge Dredd" erinnern).
 

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