Indy2Go
Mitglied

Beiträge: 5.914
Dabei seit: 16.01.2011
Wohnort: Xanadu
|
Betreff: Re: Der letzte Film
Rogue One: A Star Wars Story...
...gelingt genau das, woran "Star Wars: The Force Awakens" kläglich versagte: Der Spagat zwischen Retro-Action mit einer ordentlichen Portion Fan-Service und ausreichend Originalität, um das Franchise nicht nur auf der Stelle tappen zu lassen. Optisch ist der Film ein Fest für alle Fans der Originaltrilogie - und auch die Prequel-Trilogie-Fans kommen mit der finalen Schlacht auf ihre Kosten. Im Gegensatz zum letztjährigen Streifen ist "Rogue One" inhaltlich aber überraschend clever und substantiell, er bügelt sogar eine große inhaltliche Schwäche des allerersten "Star Wars"-Films aus und bereichert das Universum damit - entgegen meiner anfänglichen Erwartungen - enorm.
Doch nun kommt das große Aber: Ich fühlte mich weder so gut unterhalten, wie bei der Prequel-Trilogie, noch konnte ich so tief in die magische Welt von "Star Wars" eintauchen, wie bei der Original-Trilogie. Der Film macht objektiv vieles richtig, konnte mich subjektiv aber nicht so sehr mitreißen, wie ich es gehofft hatte. Woran das liegt weiß ich nicht so recht. Ich liebe den Cast - insbesondere Mads Mikkelsen und Felicity Jones aber auch Ben Mendelsohn und Diego Luna, der Look ist großartig und ich konnte mich auch auf Anhieb mit der Musik anfreunden. Sie enthält nur gelegentlich Anleihen an insbesondere das "Force Theme" und den "Imperial March" von John Williams, sie ist auch selten besonders eingängig, wirkt aber ausreichend mächtig um den Film zu unterstützen. Warum also wollte der Film bei mir nicht so richtig zünden? Mir fehlte irgendwie einfach Spannung. Es gab starke Charaktermomente, gute Dialog-Szenen und als Kontrast beeindruckende Schlachten und Prügeleien aber selten Momente, wo man der Lösung eines Problemes entgegenfieberte. Es fehlt Spannung. In einzelnen Momenten, wohlgemerkt.
Auch die beiden CGI-Charaktere sollte man nicht unerwähnt lassen. Die Screentime der einen ist überraschend üppig, worüber ich mich aber trotz der verständlicherweise nicht ganz perfekten Umsetzung sehr gefreut habe, womit wir wieder beim Fan-Service wären. Den Kurzauftritt der anderen Figur hätte ich aber nicht gebraucht, zumal die Umsetzung in diesem Falle nun wirklich ausbaufähig ist. So ist "Rogue One" für mich zweifellos ein guter Film, aber einer, der sein Potential nicht vollständig ausschöpft. Er macht vieles richtig, gerade im Bezug auf Dinge, wo ich Mittelprächtiges erwartete. Und er ist sowohl optisch als auch schauspielerisch sehr beeindruckend. Auch die Musik gefällt mir. Nur wollte er bei mir nicht so recht zünden, aber das kommt vielleicht mit der nächsten Sichtung. Ich vergebe 7,5 von 10 möglichen Punkten.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
|