horner1980
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Indy2Go:Mich würde ja tatsächlich mal interessieren, welchem Genre (der erste) "Jurassic Park" am ehesten zuzuordnen ist. Irgendetwas zwischen Science-Fiction und Abenteuer, das mit Thriller- und auch Horror-Elementen arbeitet. Gab es diese Mischung schon mal zuvor?
Ich würde am ehesten sagen "Horror-Adventure".
Off-Topic: Inzwischen ist die CD angekommen. Und ich muss den Kritikern Recht geben: Ein bisschen durchschnittlich klingt das alles schon. Man sollte meinen, dass Horner und Franglen bei DER Vorlage daran gelegen sein könnte, etwas ähnlich Markantes zu schaffen wie Bernstein. Aber irgendwie... Es klingt ein bisschen nach beliebigem Underscoring, bei dem zwar ein paar gute Ansätze vorhanden sind, diese aber nicht wirklich verfolgt und ausgebaut werden. Naja, das ist vielleicht dem Umstand geschuldet, dass Horner Ideen und Fragmente hinterlassen und Franglen sich dann nicht getraut hat, aus dem Schatten des Meisters zu treten. Aber ok, das klingt nun auch sehr negativ. Ist schon ok, kann aber nachvollziehen, wenn da beim Zuschauer nichts hängen bleibt.
Abgesehen davon: Eine kleine Überraschung waren die vereinzelten Aliens-Anklängen in einigen Stücken, z.B. in House fo Judgment - und das in einem Western!
Off-Topic:Es klingt wirklich extrem negativ, besonders der Satz mit dem "trauen". Es ging hier zu keiner Sekunde darum, seine eigenen Ideen in die Musik einzubinden. Es ging NUR darum, aus den letzten Ideen eines Meisterkomponisten einen kompletten Score zu schreiben und damit das Team ein letztes Mal zu versammeln, um einen Horner-Score aufzunehmen. Ohne Horner gäbe es diesen Film vielleicht gar nicht, denn Fuqua war während der Vor-Produktion schon kurz davor, alles hinzuschmeißen. Irgendwie verlief nicht alles so, wie er es gerne wollte. Darüber sprach er damals mit James Horner und Horner war es dann, der ihn mit Worten motiviert hatte, doch weiterzumachen. Weil er schon aufgrund des Drehbuches gesehen hat, dass der Film toll werden würde. Dazu war Horner ein riesiger Elmer Bernstein-Fan und "The Magnificent Seven" gehörte da neben "To Kill a Mockingbird" zu seinen Lieblingsscores von Bernstein und war wohl da auch ein wenig egoistisch, weil sich so eine Chance nicht mehr ergeben würde.
Ja und so nahm alles seinen Lauf. Nach seinem Tod entdeckte sein Team um Franglen und Rhodes etwa 7 verschiedene Stücke mit einer Gesamtlaufzeit von etwas mehr als 10 Minuten. Sogenannte Sketches.. diese nahmen sie dann mit einer kleinen Besetzung auf und überraschten damit Fuqua. Danach waren sich einig.. sie mussten diesen letztes Wunsch ihres besten Freundes erfüllen und in seinem Namen diese Musik schreiben. Fuqua war ein Fan von "Thunderheart", so dass sich wohl auch ein paar Stil-Elemente in der Musik wiederfinden werden. Außerdem war es auch Absicht, weitere Standard-Elemente von Horner wie aus "Aliens" einzubauen. Am Anfang soll es sogar eine Hommage an "Battle Beyond the Stars". Auch das Danger Motif soll wohl im Score auftauchen.
Was ich bisher vom Film gelesen habe, der übrigens laut vielen Meinungen sogar ganz gut geworden sein, soll die Musik sogar sehr passend sein, da der Film eher wie ein Thriller wirkt als wie ein Western.
Also sorry, dass ich da nun soviel schreibe, aber das mit dem "zu wenigen Mut" ist hier bei diesem Projekt absolut fehl am Platz. Das konnte ich nicht auf mich sitzen lassen. Aber du kannst es dann gerne bei Franglens nächsten Score sagen, wenn es da nach Horner klingt. Wird übrigens die Musik für den Terence Malick-Dokumentarfilm THE VOYAGE OF TIME, wo er Ennio Morricone abgelöst hat, der zuerst als Komponist für diesen Film genannt wurde.
"Music is the most direct path to the human heart."
Steven Spielberg
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