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#3361 11.09.2016, 08:44
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von horner1980:
ADVENTURELAND

Was für ein wundervoller Film.
Herrliche Charaktere, die von einem fantastischen Cast gespielt werden, allen voran Jesse Eisenberg und natürlich Kristen Stewart. Besonders Stewart überrascht hier mit einer sehr starken Leistung. Sie meistert ihren gar nicht so einfachen Charakter mit Bravour. Auch musikalisch weiß der FIlm zu überzeugen. Sehr gute und auch passende Songs begleiten die Geschichte. Ja, eine Komödie mit sehr viel Niveau.. wunderbar, einfach nur wunderbar.

War glaube ich auch einer der ersten Filme, in denen ich Stewart bewusst wahr genommen habe. Die Frau wird ja gerne mal in die "Twilight"-Ecke gedrängt, dabei hat sie schauspielerisch einiges auf dem Kasten. Basher halt. Zwinkernder Smiley Den Film selber fand ich ganz okay, mir hat nur irgendwie eine Art Aussage gefehlt, was diesen Sommer, diese Zeit so besonders und anders machte als andere Lebensabschnitte.
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#3362 11.09.2016, 10:43
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Leusel:
Zitat von horner1980:
ADVENTURELAND

Was für ein wundervoller Film.
Herrliche Charaktere, die von einem fantastischen Cast gespielt werden, allen voran Jesse Eisenberg und natürlich Kristen Stewart. Besonders Stewart überrascht hier mit einer sehr starken Leistung. Sie meistert ihren gar nicht so einfachen Charakter mit Bravour. Auch musikalisch weiß der FIlm zu überzeugen. Sehr gute und auch passende Songs begleiten die Geschichte. Ja, eine Komödie mit sehr viel Niveau.. wunderbar, einfach nur wunderbar.

War glaube ich auch einer der ersten Filme, in denen ich Stewart bewusst wahr genommen habe. Die Frau wird ja gerne mal in die "Twilight"-Ecke gedrängt, dabei hat sie schauspielerisch einiges auf dem Kasten. Basher halt. Zwinkernder Smiley Den Film selber fand ich ganz okay, mir hat nur irgendwie eine Art Aussage gefehlt, was diesen Sommer, diese Zeit so besonders und anders machte als andere Lebensabschnitte.

Stewart fühlt sich.. so glaub ich.. auch wohler in solchen Independentfilmen bzw Filme mit einem gewissen Anspruch. Das merkt man ihr auch an.
Was dem Film angeht.. ich denke, es geht darum, dass man im Sommer einfach eine Auszeit vom "vernünftig sein" nehmen kann. Da das aber nicht immer so funktioniert, beweist dieser Film. Aus Spaß kann sehr schnell auch mal Ernst werden. Dazu geht es hier natürlich auch um Freundschaften und dem Erwachsenwerden.

Hier eine schöne Bemerkung über den Film:
Zitat:
Die Einsichten, die Mottola in die Probleme eines Heranwachsenden bietet, mögen daher zwar nicht sonderlich originell sein, sie sind aber zu jeder Zeit grundehrlich und mit dem nötigen Respekt vor den Figuren erbracht. James sieht sich während des Sommers vom Stress mit den Eltern bis hin zu sexuellen Unsicherheiten mit der gesamten Bandbreite an schwierigen Situationen ausgesetzt und stolpert dabei auch in zahlreiche Peinlichkeiten. Das Drehbuch riskiert aber zu keiner Zeit auf Kosten eines schnellen Gags die Glaubwürdigkeit der Figur.
Quelle: http://www.filmstarts.de/...ritik.html

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#3363 12.09.2016, 20:57
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Der Umleger (The Town that dreaded Sundown 1976)
In dem kleinen Städtchen Texarkana im Bundesstaat Texas treibt ein mysteriöser Verbrecher sein Unwesen. Während er anfangs seine Opfer nur übel zurichtet, wird er im Verlauf immer grausamer. Auch vor Mord schreckt er nicht mehr zurück. Besonders als sich die Schlinge um seinen Hals, in Form eines Polizeiaufgebots, immer enger zieht.
Der Film ist ein sehr interessanter Vertreter des Slasher-Genres. Wie schön erwähnt werden nicht alle Opfer getötet (was in dem Genre schon unüblich ist). Auch wird die Handlung immer wieder von einem Off-Sprecher kommentiert. Dadurch wird dem Film eine dokumentarische Ebene hinzugefügt. Das ist auch verständlich, denn der Film basiert tatsächlich auf realen Vorkommnissen die sich im Jahr 1946 zugetragen haben.
Der immer wieder durchschimmernde Humor ist anfangs etwas befremdlich, gibt dem Film dann aber doch eine sehr eigenständige Note. Für Fans des Genres eine klare Empfehlung. Auch um einfach mal eine etwas andere Herangehensweise zu sehen.

Warte, bis es dunkel wird (The Town that dreaded Sundown 2014)
Der Phantom Killer aus Texarkana ist zurück und will Rache.
Die Neuverfilmung kommt wieder eher als klassischer Slasher daher. Doch ist der Film kein reines Remake und auch keine Fortsetzung. In der 2014er Version gibt es den Film von 1976. Darauf baut dann auch ein Großteil der Handlung auf. Dieser Kniff ist ziemlich clever und hebt den Film locker aus der Massenware der "verrückter-Killer-jagt-Teenies-Filme" heraus.
Im Doppelpack mit dem ersten Film sehr gut für einen gelungenen Horrorabend.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 12.09.2016, 20:58 von Plissken.  

#3364 18.09.2016, 00:24
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Intelligence has fallen – Ergreifendes Drama rund um einen pakistanischen Waffenhändler, dessen Familie bei einem US-Drohnenangriff getötet wird. Der iranisch-schwedische Jungregisseur Babak Najafi schildert sehr anschaulich die Folgen des Gewaltaktes, der nur zu noch mehr Gewalt führt, nämlich zu einem umfassenden Terrorangriff auf London. Im Mittelpunkt des Dramas London has fallen steht dann die vergebliche Jagd des verbitterten Familienvaters mit Migrationshintergrund auf die Übeltäter in Person des unerträglich patriotischen US-Vorzeigepräsidenten Aaron Eckhardt und seines sadistisch veranlagten Bodyguards Gerard Butler. Doch Spaß beiseite: Man muss Regisseur Najafi zu Gute halten, dass er die Rumpfstory von der Hetzjagd durch (das in Bulgarien billig nachgestellte) London recht dynamisch ins Bild setzt mit einer per Plansequenz inszenierten Straßenschlacht als optischen Höhepunkt. Allerdings fällt recht schnell auf, dass der Film inhaltlich in die gleiche neokonservative Kerbe schlägt wie sein Vorgänger und dabei noch ordentlich einen draufsetzt. Gerard Butler macht keine Gefangenen und greift angesichts der Terrorgefahr so oft zum bewährten Dreiklang von Kopfschüssen, Selbstjustiz und Folter, dass man sich irgendwann fragt, wer hier eigentlich wirklich die "Guten" und wer die "Bösen" sind. Jetzt könnte man sogar einen Schritt weitergehen und festhalten, dass London has fallen angesichts der aktuellen Weltlage nur noch mehr die Angst vor Fremdem schürt und spätestens im Epilog eine unangenehme Kriegsrhetorik anstimmt, die insbesondere nach den Terroranschlägen von Paris übel aufstoßen dürfte. Aber das würde dem Machwerk einerseits nur unnötig Gewicht verleihen. Und andererseits wird die dumpfe Masse der Nacho-Kauer sowieso argumentieren: Füße hoch, Hirn aus und Butler beim Terroristen-Klatschen zuschauen. Also machen wir es kurz: ärgerlicher Scheißfilm.
 

#3365 18.09.2016, 09:31
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Nach dem Lesen des Filmtitels und den ersten Sätzen, war ich ernsthaft am überlegen, wo du den schon wieder gesehen hast Grinsender Smiley
Allerdings wurde dann schnell klar, was gemeint war Zwinkernder Smiley

LhF habe ich mir noch nicht gegeben. Der erste Teil hatte mich schon ein wenig geärgert. Auf der einen Seite zwar gutgemachte, kompromisslose Action. Auf der anderen Seite dann aber doch fragwürdige Motivationen.
So wie es sich anhört, scheint das im zweiten Teil nur noch schlimmer zu werden.

Dankr für die Warnung Grinsender Smiley
 

#3366 18.09.2016, 12:54
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Plissken:
LhF habe ich mir noch nicht gegeben. Der erste Teil hatte mich schon ein wenig geärgert. Auf der einen Seite zwar gutgemachte, kompromisslose Action. Auf der anderen Seite dann aber doch fragwürdige Motivationen.
So wie es sich anhört, scheint das im zweiten Teil nur noch schlimmer zu werden.

Dankr für die Warnung Grinsender Smiley

Immer gerne. Ich finde es ja oftmals auch unpassend, wenn zum Beispiel im Feuilleton in solche reinen Unterhaltungswerke, die gezielt an niedere Instinkte appellieren, mehr reininterpretiert wird, als es angemessen wäre. Aber dieser Streifen klatscht einem seine Message gerade im Epilog so derart feist ins Gesicht, dass man da nicht drüber wegsehen kann - es sei denn, man will es.

Dann doch lieber zum 300. Mal Stirb langsam gucken. Damals reichte es wenigstens schon, wenn eine geldgeile Mörderbande ein Hochhaus in seine Gewalt nahm, um Spannung zu schaffen. Seit 24 ist "Terrorsploitation" aber irgendwie schick geworden...
 

#3367 22.09.2016, 18:17
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ich hab gerade auch einen filmischen Totalausfall hinter mir Zwinkernder Smiley

THE LEGEND OF HERCULES

Warum Totalausfall? Viele Szenen wirken tatsächlich eher so, als ob das hier ein Asylum-Film wäre. Storymäßig war alles vorhersehbar, es ging alles viel zu schnell und außerdem war er so richtig dilettantisch gefilmt.
Das mit Asylum trifft es eigentlich ganz gut, denn ich hatte öfters das Gefühl, ich würde einen billigen TV-Film anschauen.
Von den Schauspielern überzeugte nur Spartacus-Darsteller Liam McIntrye, der hier den sympathisch wirkenden Sortiris spielt, was aber eigentlich nur eine Variante des Spartacus-Charakters ist. Daher kein Wunder, dass er diesen so gut spielen konnte.
Hercules-Darsteller Kellan Lutz war sogar ein Totalausfall, genau wie die weibliche Darstellerin Gaia Weiss. Null Ausstrahlung und vom schauspielerischen Talent wirkte auch jede Spur. Restliche Cast war solide bis schlecht in meinen Augen.
Musik von Tuomas Kantelinen war ok, auch wenn sie teilweise zu sehr nach Synthies klang und ein wenig zuviel Chorelemente hatte.
Ich muss echt den Kopf schütteln, wenn man bedenkt, dass hier kein Nobody als Regisseur am Werk war, sondern Renny Harlin, der besonders in den 90er ein paar richtig coole Filme gedreht hat. Aber der hier.. das wirkte fast so, als ob dieser Film von einem Anfänger gedreht wurde.. sozusagen von jemanden, der keine Ahnung hat, wie man einen Film dreht.
Nee.. dann bleib ich lieber bei der THE ROCK-Version von Hercules, denn diese hier war nichts. Beim The Rock-Hercules hat man wenigstens sich etwas mehr gedacht, indem man mit den Legendengeschichten um Hercules spielte und sie sogar entkräftigt. Dazu war der um einiges unterhaltsamer, was auch am gelungenen Dialogwitz lag. Aber diese Renny Harlin-Version war, wie am Anfang geschrieben, in meinen Augen ein filmischer Totalausfall.
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Steven Spielberg
 

#3368 22.09.2016, 18:32
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ich habe die beiden Filme seinerzeit im Doppelpack geschaut und kann das so unterschreiben. Von dem Hercules unter der Regie von Brett Ratner war ich sogar noch positiv überrascht, obwohl ich schon ganz gute Unterhaltung erwartet hatte. Die Charaktere stimmten ganz einfach, die Story war flott erzählt, die Kampfszenen wirklich spannend, die Twists waren gut gesetzt und die Ironie sehr angenehm.

Die Legende vom Herkules dagegen unterlief sogar meine Erwartungen. Da das ein Renny Harlin-Film war, habe ich mir den pflichtschuldig gegeben. Aber erstens ist das Ding ab der ersten Minute einfach erschreckend uninteressant. Und zweitens ist vor allem Kellan Lutz total fehlbesetzt und sorgt für Fremdschäm-Momente. Tatsächlich ist aus dem Streifen auch wirklich gar nichts hängen geblieben. Ist ja beinahe schon schlimmer, dass ein Film nicht nur billig aussieht, sondern einen total gleichgültig zurücklässt.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 22.09.2016, 18:44 von Aldridge.  

#3369 22.09.2016, 20:01
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Ich habe die beiden Filme seinerzeit im Doppelpack geschaut und kann das so unterschreiben. Von dem Hercules unter der Regie von Brett Ratner war ich sogar noch positiv überrascht, obwohl ich schon ganz gute Unterhaltung erwartet hatte. Die Charaktere stimmten ganz einfach, die Story war flott erzählt, die Kampfszenen wirklich spannend, die Twists waren gut gesetzt und die Ironie sehr angenehm.

Die Legende vom Herkules dagegen unterlief sogar meine Erwartungen. Da das ein Renny Harlin-Film war, habe ich mir den pflichtschuldig gegeben. Aber erstens ist das Ding ab der ersten Minute einfach erschreckend uninteressant. Und zweitens ist vor allem Kellan Lutz total fehlbesetzt und sorgt für Fremdschäm-Momente. Tatsächlich ist aus dem Streifen auch wirklich gar nichts hängen geblieben. Ist ja beinahe schon schlimmer, dass ein Film nicht nur billig aussieht, sondern einen total gleichgültig zurücklässt.

Genau meine Meinung. Vom Brett Ratner-Hercules hätte ich sogar nichts dagegen, wenn da ein zweiter Teil kommen würde. Vor mir aus auch nur mit dem Team von Hercules, denn das ist irgendwie der geheime Star in diesem Film. Fand die richtig klasse
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Steven Spielberg
 

#3370 22.09.2016, 20:07
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Hercules (mit Johnson) ist auch so ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht zu viel auf Meta-Kritiken geben darf. Die Bewertungen dort sind echt (unter-)durchschnittlich, was dem Film einfach nicht gerecht wird. Keine Ahnung, ob da auch die recht verbreitete (und in meinen Augen unberechtigte) Aversion gegen Ratner eine Rolle spielt.
 

#3371 24.09.2016, 16:28
horner1980 Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Hercules (mit Johnson) ist auch so ein schönes Beispiel dafür, dass man nicht zu viel auf Meta-Kritiken geben darf. Die Bewertungen dort sind echt (unter-)durchschnittlich, was dem Film einfach nicht gerecht wird. Keine Ahnung, ob da auch die recht verbreitete (und in meinen Augen unberechtigte) Aversion gegen Ratner eine Rolle spielt.

Vollste Zustimmung!

Soo hier mal mein persönlicher Senf zu

MISSION IMPOSSIBLE: ROQUE NATION

Christopher McQuarrie ist der beste Beweis gelungen, dass man nach all den grandiosen Teilen (3,4), einem sehr guten Teil (1) und einen schwachen Teil (2) immer noch Bock auf weitere "Mission Impossible"-Teile hat. Eine fantastische Fortsetzung oder sagen wir es ist.. ein fantastischer 5. (!) Teil.
Tom Cruise, Jeremy Renner, Simon Pegg und (der wunderbare) Ving Rhames wieder in Action zu sehen, hat verdammt viel Spaß gemacht. Dazu gab es einen sehr guten Bösewicht. Jedoch der wahre Star des Films ist Rebecca Ferguson. Ihre Darstellung und auch ihr Charakter hat mich am meisten in den Bann gezogen. Freu Schön, dass sie auch im sechsten Teil wohl mit dabei ist. Die Story war sehr unterhaltsam und auch sehr spannend. Dazu gab es herrlich chereographierte Action und ein fantastischer Bond-Score von Joe Kraemer. Freu mich schon auf den nächsten McQuarrie-Mission Impossible-Teil.
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Steven Spielberg
 

#3372 25.09.2016, 11:51
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Betreff: Re: Der letzte Film
Snowden

Eigentlich ist die Geschichte des Whistleblowers Edward Snowden eine, die Regisseur Oliver Stone direkt in die Karten spielt. Die Protagonisten seiner Filme sind so oft Nationalisten, die sich mit ansteigendem Wissen immer weiter zu Rebellen entwickeln, damit aber letzten Endes urpatriotische Ziele verfolgen. Stone macht stellt auch stets klar, auf wessen Seite er und seine Filme stehen. Bürger sollten eben keine Angst vor deren Regierungen haben müssen, sondern Regierungen vor deren Bürgern; um es mit Alan Moore zu sagen. Dass der Stoff keine amerikanischen, sondern europäische, sogar vorwiegend deutsche Geldgeber fand, stellt natürlich keine große Überraschung dar, sehr wohl aber zeigt es, wie viel Einfluss die Politik noch immer auf Kunst zu nehmen scheint. Ich jedenfalls finde es gut und wichtig, dass der Stoff mehr oder weniger wahrheitsgetreu und auch nicht zuletzt unterhaltsam auf die Leinwand gebracht wurde, so bekommt man wenigstens ein Gesamtbild der Geschichte und nicht nur Fragment für Fragment in den Nachrichten.

Filmisch überrascht "Snowden" mit einer interessanten aber nicht ungewöhnlichen Erzählstruktur, mit der er sich immerhin von typisch Oscar-hungrigen Doku-Dramas à la "The Imitation Game" oder "The Theory of Everything", die sie sich doch im Grunde allesamt auf die selbe Rezeptur verlassen, abhebt. Zentraler Ort ist stets das aus Laura Poitras Dokumentarfilm "Citizenfour" bekannte Hotelzimmer. In dieser Räumlichkeit wird auch die Entstehungsgeschichte jenes Filmes erzählt. Stone zeigt Poitras als äußerst professionelle und nicht aus der Ruhe zu bringende Frau und verschafft ihr damit eine besondere Würdigung. Wie so viele Doku-Dramas erlaubt sich auch "Snowden" den tatsächlichen Handlungsträger kurz vor Schluss zu zeigen, mit einer, wie ich hervorheben möchte, sehr cleveren Überblendung.

Ed Snowdens Freundin, Lindsay Mills, wurde von Stone leider zu einer seiner typischen Frauenfiguren gemacht. Zunächst dient sie als Werkzeug, um das klischeehaft geschriebene Leben Snowdens vor seiner CIA-Laufbahn zu zeigen, während eben dieser wird sie unerträglich oft in und aus seinem Leben geschrieben, bis sie dann die besorgte Lebensgefährtin heraushängen lassen darf. Wie bereits angedeutet ist mir auch die Darstellung Snowdens prä-Geheimdienst-Lebens zu stereotyp. Vielleicht war Snowden in der Army ein Taugenichts und ja, er brach sich auch seine Beine - doch wieso muss derartiges immer gleich "Captain America"-überspitzt dargestellt werden? In diesem Falle wäre mir eine sachliche Schilderung deutlich lieber gewesen.
Marc S.
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#3373 26.09.2016, 11:18
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Betreff: Re: Der letzte Film
The Man Who Knew Infinity

Solides Historiendrama mit guter Besetzung (Dev Patel, Jeremy Irons, Stephen Fry) und vielschichtiger Thematik. Besonders Interessant für Fans von Mathematik und Naturwissenschaften. Habe den Film daher schon an meine Mathekollegen verwiesen. ;-)
The trick, William Potter, is not minding that it hurts!
 

#3374 27.09.2016, 17:26
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Betreff: Re: Der letzte Film
X-MEN APOCALYPSE

In dieser Zeit gibt es wohl nicht mehr viel, worauf man sich verlassen kann. Jedoch eines ist bei mir wohl der Fall, wenn ich einen Film sehe, wo "Regie: Bryan Singer" dabei steht. Es gibt bisher keinen einzigen Singer-Film, der mich enttäuschte und dieser hier macht da keinen Unterschied. Sehr spannender, durchaus interessanter und mit einer gewissen Reife inszenierter Film. Das Tempo ist nicht sehr hoch, aber genau das ist durchaus auf der Habenseite hier. Es wirkt nicht so gehetzt wie bei vielen anderen Filmen heutzutage. Die Actionsequenzen sind sehr gut dosiert. Dazu sind die Charakter und damit die Schauspieler im Vordergrund und nicht die Effekte. Die Musik ist bis auf kleine Momente auch sehr gut und hat sogar einen kleinen Goldsmith-Touch. Hoffe, dass Singer weiterhin der Reihe treu bleibt, denn Apocalypse ist zwar nicht der beste X-Men-Teil (das ist weiterhin X-Men II und der Days of Future Past), aber immer noch ein verdammt guter.
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#3375 03.10.2016, 11:46
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Betreff: Re: Der letzte Film
Pain & Gain

Auch die Filmographie von ungeliebten oder gar schlechten Regisseuren muss irgendwann durchgearbeitet werden. Mit der Sichtung von "Pain & Gain" kann ich jetzt endlich einen Haken hinter Michael Bays (bisheriges) Oeuvre machen. Dass ich keine sehr hohe Meinung von dem Herrn habe, ist sicherlich kein Geheimnis. Seinen "The Rock" aber schätze ich als einen tatsächlich ganz ordentlichen Film und auch "Die Insel" macht einiges richtig. Selbst der erste "Transformers" funktioniert als das, was er sein möchte, mehr oder weniger gut. Doch "Pain & Gain" reiht sich nahtlos in die Liste mit Filmen wie "Bad Boys 2", "Pearl Habor" oder den geraden "Transformers"-Teilen ein. Er ist Mist. Leider, denn die Prämisse hätte doch eigentlich eine Satire über das moderne Amerika vermuten lassen können. Stattdessen setzt der Film sich nur ein Ziel: Seine Protagonisten ins Lächerliche zu ziehen und dem Zuschauer permanent Gelegenheiten zu bieten, sich über diese zu amüsieren. Und nicht einmal das bekommt der Film halbwegs passabel hin: Der Streifen springt geradezu willkürlich von einem Handlungsstrang zum nächsten und ist geschnitten als wären die Cutter auf Speed gewesen. Für die namhaften Schauspieler tut's mir ja fast schon leid...
Marc S.
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#3376 03.10.2016, 12:02
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
13 Hours schon gesehen? Der liegt hier noch eingeschweißt herum, irgendwie traue ich mich da nicht ran... Grinsender Smiley

Pain & Gain hat ne nette Optik und einen wirklich coolen Score. Zudem schien es so, dass Wahlberg und Johnson richtig Spaß an der Sache hatten. Aber der Film zeigt wirklich sehr gut, dass Bays Inszenierungs- und Montagetechnik irgendwie nicht dazu geeignet ist, "Inhalt" zu transportieren. Pain & Gain ist halt ne quietschbunte Farce, aber kriegt es in keiner Szene hin, die Satire zu sein, die sie sein will. Da fehlt es an Fingerspitzengefühl und Zwischentönen. Da wird einfach alles wie ein stylisches Musikvideo inszeniert, egal aus welchem Genre es stammt...

Außerdem: Der Film ist eine halbe Stunde zu lang. Irgendwann war es mir einfach egal, was da wie auf der Leinwand geschieht. Weil die Geschichte irgendwie erzählt war, aber trotzdem kein Ende fand. Unentschlossener Smiley
 

#3377 03.10.2016, 12:42
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Betreff: Re: Der letzte Film
"13 Hours" hab ich sogar im Kino gesehen. Ich will's mal so sagen: Es ist sicherlich nicht der schlechteste Film von Michael Bay. Als Actionfilm funktioniert er sogar, aber bei der Handlung hätte ich eigentlich auch eine politische Komponente vorausgesetzt. Ich hatte einen Kriegsfilm erwartet, sogar ein als Actionfilm verpacktes Doku-Drama, das sich zum Ziel setzt, eine wahre Geschichte zu erzählen. Stattdessen ist aber doch ein Unterhaltungsfilm daraus geworden, der nicht den Eindruck macht, die Geschichte aus Notwendigkeit zu erzählen, sondern sie nur als Vorwand für eine Menge Krachbumm benutzt.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
 

#3378 03.10.2016, 12:53
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Betreff: Re: Der letzte Film
Solange das nur hohl-hübsche Ballerei ohne ideologische Tendenzen ist, beruhigt mich das sogar. Bay hat ja in vielen seiner Filme so einen neokonservativen bis stark konservativen Subtext (da klappt es dann doch mit den Zwischentönen Zwinkernder Smiley ). Wenn das hier "nur" Unterhaltung ist, wäre das sogar von Vorteil.
 

#3379 03.10.2016, 20:50
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Betreff: Re: Der letzte Film
Na ja, ein bisschen über Frau Clinton herzuziehen (was ich prinzipiell allerdings für gerechtfertigt halte) und üblich patriotische Republikaner-Propaganda zu machen (was ich scheiße finde), hat sich Bay nicht nehmen lassen. Das fand ich in vorangehenden Werken ("Pearl Habor" ) aber deutlich schlimmer. Allerdings werden die eigentlich wichtigen, politischen Hintergründe weitgehend totgeschwiegen. Der Film will sich für Bürokratie keine Zeit nehmen, aber die befürchteten ideologischen Tendenzen spart er nicht aus.
Marc S.
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#3380 04.10.2016, 16:51
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Betreff: Re: Der letzte Film
Mein liebster Michael Bay-Film ist immer noch "THE ISLAND", dicht gefolgt vom ersten "Bad Boys", den Bay übrigens mittlerweile nicht mehr so toll findet (zu wenige Explosionen). Dann mag ich noch sehr gerne "The Rock" und den ersten Transformers-Teil. "Transformers 3" fand ich okay, während von "Transformers 2" enttäuscht war. Ach ja und dann gibt es noch "Armageddon". Der ist so bescheiden, dass er schon wieder gut ist.
Bei "Pain & Gain" ist das einzig Erwähnungswerte Wahlberg und The Rock, die sichtbar viel Spaß beim Drehen hatten, jedoch dank der eher schlecht als recht geschriebenen Story schaffen sie es nicht, dass sich der Spaß aufs Publikum überträgt. Ansonsten frag ich mich bei dem Film, warum es unbedingt sein muss, dass er dann plötzlich die eklige Schiene auffahren muss. Das gibt ihm dann den Rest.
Über "Pearl Harbor" und ganz besonders der eklige "Bad Boys II" lege ich mal einen dicken Mantel des Schweigens. Zwinkernder Smiley

Nun ja ich hab mir heute einen Film von einem um Meilen besseren Regisseur angeschaut..

COLLATERAL

Aus einer einfachen Story "Killer kidnapped Taxifahrer, um 5 Personen umzubringen, die auf einer Liste stehen" wurde hier eine brilliante und extrem spannende Charakterstudie mit sehr gut aufspielenden Hauptdarstellern und einem überzeugenden restlichen Cast, darunter Jada Pinkett-Smith, Mark Ruffalo, Javier Bardem, Peter Berg und Jason Statham in einem ganz kleinen Auftritt am Anfang des Films. Jedoch am beeindruckendsten spielen hier Tom Cruise und Jamie Foxx. Ihre Dialoge sind überaus gelungen und lassen tief blicken und machen viel in dem Film aus. Dann gibt es noch die Szene in der Jazzbar.. die wirklich hängen bleibt. Dazu gibt es bemerkenswerte Bilder vom nächtlichen LA und eine tolle Mischung aus Score und Songs, wobei mir letztere sogar ein Stück besser gefallen.
Der Showdown ist dann zwar recht 08/15, aber irgendwie passt das dann alles zusammen.
Ja, einer der besten Michael Mann-Filme, die ich gesehen habe.
"Music is the most direct path to the human heart."

Steven Spielberg
 

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