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[ Die Musik fand ich übrigens gelungen: Sie klingt an Schlüsselstellen wie beim Austausch auf der Glienicker Brücke zwar unverkennbar nach Thomas Newman, untermalt den Film aber angenehm zurückhaltend und ist auch eher sparsam gesetzt.
In RPO spielt Rylance den Character des James Donovan Halliday.
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Die City-Cobra - Intelligenter Großstadt-Thriller. Auteur Sylvester Stallone nimmt sich hier auf äußerst diffizile Weise des Themas Selbstjustiz an und diskutiert es exemplarisch anhand der zunehmenden Verrohung der Gesellschaft in der gesichtslosen amerikanischen Metropole. Getragen wird der Diskurs von außergewöhnlichen Schauspieler-Leistungen, die selbst kleinste Nuancen in der inneren Zerrissenheit der Hauptfiguren zwischen gesetzlichem Regulierungswahn einerseits und dem Recht des Stärkeren andererseits vor dem Hintergrund der Regierung Reagan und der in den 1980er Jahren aufkommenden Materialismus-Debatte erkennen lassen. Bemerkenswert dabei nicht nur die Zeichnung des Helden als quasi-archetypischer Einzelgänger US-amerikanischer Prägung mit juveniler Verlegenheit unter dem schwitzenden harten Kern, also als legitimer Nachfolger des bekannten Loner-Motivs aus dem klassischen Western. Nein, auch die Charakterisierung der Bösewichte als Architekten einer alternativen, vielleicht sogar besseren öffentlichen Ordnung, die jedoch nur mit Hilfe roher Gewalt umgesetzt werden kann, regt zum Nachdenken an und entlarvt den Zuschauer beinahe als Komplizen einer verführerischen, doch letztlich nur zu leichten Lösungsperspektive sozialer Problemfelder. Der griechisch-italienische Regisseur George Pan Cosmatos löst sich dabei bewusst von den Fesseln des neorealistischen Erbes seines teilweisen Heimatlandes und beweist einen sicheren Sinn für eine Inszenierung fern jeglicher Klischees. So lässt er selbst actionreichere Handlungselemente nie als reinen Selbstzweck erscheinen, sondern stellt sie selbst im beinahe exzessiv vor dem Zuschauer ausgebreiteten Finale anhand sorgfältig ausbalancierter Suspense- und Schock-Elemente in den Dienst von Handlung und Botschaft. Kluge Milieustudie, die der für ihre sozialkritischen Problemfilme bekannten Produktionsfirma Cannon Group ein frühes Denkmal setzt. Verdient, wie ich finde.
Das Drehbuch wurde übrigens immer abgelehnt und dann haben die daraus den Beverly Hills Cop gemacht , womit Soy allerdings nichts zu tun haben wollte und hat dann später den deutlich brutaleren Film gedreht , wie wir ihn kennen.
Ein satirischer Beitrag im Stile Loriots. Jedem noch so kruden Mist lässt sich ohne Probleme intellektuelle Legitimität verpassen, wenn man über die nötige Eloquenz verfügt und ein wenig "Reframing" betreibt. Bin aber nach wie vor der Meinung, dass der "Filmanalyse"-Kanal auf YouTube völlig ernst gemeint ist.
Ich habe den Eindruck, der Typ hatte das mal halb-satirisch begonnen, sich dann aber ziemlich gut gefallen in der Rolle. Nur eine Vermutung...