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#2721 14.11.2015, 13:08
Kukulcan Anwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung

Dass ich den Film gestern (zumindest ernsthaft) erst zum dritten Mal gesehen habe, sagt vielleicht etwas über die PT aus, aber wie bei den ersten beiden Malen fand ich ihn sehr solide. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass ihm am meisten einfach Harrison Ford oder ein Ersatz für ihn fehlt. Und er ist mit etwas viel Politik vielleicht etwas zu verkopft, was im Gegenzug mit zu flacher Albernheit ausgeglichen wird. Dass er sich Zeit lässt, finde ich eher positiv. Die Action, die kommt, lässt IMO nichts zu wünschen übrig und der Endkampf mit Darth Maul ist immer noch Hammer. Pod Racing ist Videospiel-Action pur und das passte einfach in die Zeit.

Habe ihn erstmalig auf BluRay gesehen und natürlich auf die Technik/Effekte geachtet und muss sagen, für einen Prä 2000 Film, der fast nur aus Effekt-Shots besteht, ist er unglaublich beeindruckend. Nicht, dass jeder Effekt für sich etwas ganz Besonderes wäre, aber die Vielzahl der digitalen Charaktere fügt sich unglaublich gut (natürlich nicht perfekt) ind die realen Kulissen und Schauspieler ein. Dass das alles sehr aus einem Guss wirkt, zeugt von einer Sorgfalt, die ich bei vielen moderneren Produktionen oft vermisse. Das Design der Städte und Kreaturen finde ich spektakulär. Der Eindruck, dass alles zu sauber wäre, drängt sich höchstens durch die Naboo-Schiffe auf, bei allem anderen wurde sehr ordentlich für Dreck, Abnutzung und Abwechslung gesorgt.

Star Wars: Episode II - Angriff der Klonkrieger

In Vorbereitung auf Episode VII war gestern Teil 2 an der Reihe, den ich nach dem Kinobesuch nicht mehr bewusst gesehen habe und daher außer Anfang/Ende kaum noch in Erinnering hatte. Die Action-Sequenz auf Coruscant gefällt mir immer noch ausgesprochen gut, auch wenn eher etwas Fünfte Element/Blade Runner Stimmung verbreitet wird. Aber hier funktioniert kurz die Buddy-Dynamik, die man sonst in den Sequels etwas vermisst.

Über den langen Mittelteil kann man meckern so viel man will, da muss man durch Zwinkernder Smiley Tatsächlich wird hier etwas pathetisch aufgetragen, um die Entwicklung Anakins möglichst schnell abzuhandeln, aber wer das Filmplakat gesehen hat, ist ja gewarnt. Trotzdem kommt ganz viel Star Wars Stimmung auf und ich bin trotz der Länge des Films gerne dabei geblieben. Der politische Teil (und Jar Jar) wurde etwas heruntergefahren, man fragt sich aber trotzdem, warum Amidala so eine wichtige Stellung einnimmt. Ansonsten sind Obi Wan vs. Jango Fett und C3PO vs. R2D2 reinstes Star Wars inkl. ein wenig (nostalgischem) Tatooine.

Der Endkampf mit Einleitung durch das "Videospiel" ist "superheftig Action", leider IMO etwas zuviel des Guten. Auch funktioniert er ja leider nur als Einstimmung auf Teil 3, daher fand ich es etwas unbefriedigend. Das Finale von Episode 1 hat mir doch einen guten Tick besser gefallen, auch wenn hier mal so richtig konzentrierte Jedi Action herrscht (Yodas Kampfszene war mir da fast schon etwas kurz).

Technisch bekommen wir wieder hohes Niveau geboten, allerdings weniger Interaktion mit digitalen Charakteren und wenn, dann meist vor der Bluescreen, so dass in Teil 2 ganz klar der digitale Teil überwiegt. Prinzipiell sind mir dabei digitale Kulissen genauso recht wie Matte Paintings, allerdings wirkte manches eher bomabstisch als detailliert. Ein wirklich kleiner Kritikpunkt, da im Großen und Ganzen alles wieder extrem perfekt zusammengefügt wurde (den Prequel-Hassern natürlich ZU perfekt).

Zum Gemeckere über Hayden Christensen. Da lese ich, wie er mit seinem hölzernen Schauspiel gegen Christoper Lee abkackt. Na und, er stellt einen 18-jährigen in der (etwas späten, weil Jedi Ausbildung) Pubertät dar, wie shakespearehaft verhalten sich solche Menschen im echten Leben? Lee hat mit seiner Erfahrung natürlich eine ganz andere Präsenz, aber das kam in Episode II eher routiniert Richtung gelangweilt rüber.

Star Wars: Episode III - Die Rache der Sith

Diesen Film hat in mir die Erinnerung hinterlassen, dass er fast ausschließlich an dunklen Orten unter der Erde spielt. Das ist sicher dem Ende geschuldet, aber vor allem auch der "dunklen" Handlung. Für mich ist er damit der schlechteste Star Wars Film, weil kein Star Wars Film sollte wie dieser ohne Humor auskommen. Als Film und als Abschluss der Trilogie fand ich ihn aber gut gelungen. Er bietet natürlich den passenden Übergang zur zweiten Trilogie, nicht nur was Anakin/Vader angeht, sondern zeigt wirklich schön, wie die Republik "demontiert" wurde - und mit ihnen der Orden der Jedi.

Ja, Anakin ist wieder käsig und ja, die Konvertierung geht zu schnell. Aber für seine Entwicklung war nur 3 Filme (eigentlich 2 Zeit), da ist es schwierig, das subtil zu machen, wie es so mancher Fernsehserie gelingt. Das manische verwirrte Spiel von Christensen passt, auch wenn er vielleicht immer noch kein Charakter-Mime erster Güte ist. Portman wird interessanterweise hochgelobt, sie ist mir vor allem durch ihre "explodierter Pudel" Frisur aufgefallen (passt eher in die Zeit der Original Trilogie).

Zur Action: Die Schlacht am Anfang, die ein wenig an Starship Troopers erinnerte, wird kein Favorit von mir, vor allem weil sie eher etwas unmotiviert als Kulisse für die eigentliche Action dient (die ganz nett war). Darth Sidius zu töten und überhaupt der ganze General Hideous (oder wie auch immer) Strang wirkte allgemein etwas als Füllstoff, ebenfalls in seinem zweiten Auftritt. Auch hier kam wieder Videospiel Gefühl auf, grade Obi Wans Reitttier wirkte etwas künstlich (das "böse" künstlich, weil ein eckig stapfender Stop Motion Tauntaun ist natürlich Old School). Die Endkämpfe passten - mehr Yoda Action

Technisch hat besonders Coruscant noch ein paar Schritte nach vorne gemacht (viel mehr Render-Power vor allem beim Licht) und ich hatte nie das Gefühl, dass da Menschen vor einer Bluscreen agierten, die Integration war einfach zu gut. Die anderen Schauplätze waren OK, wenn auch vielleicht etwas zu perfekt. Naboo habe ich als kleinen Lichtblick im düsteren Gesamteindruck vermisst.

Fazit

Heute haben wir die komplette Original Trilogie hinterhergeschaut. Ja, das wirkt viel dreckiger und ja, die PT ist dagegen wirklich geleckt. Aber ich werde nie verstehen, dass technische Beschränkungen, die Lucas sicher nicht geliebt oder speziell gefördert hat, als definierend für diese Filme angesehen werden.

Schwächen sehe ich bei der PT vor allem darin, dass so etwas wie der Trench-Run fehlt. Eine definierende Sequenz, die einen Handlungsbogen abschließt, die recht "close and personal" ist und sich Zeit lässt, ohne dass ganz ganz viel Action nebenher abläuft - schwer zu beschreiben, das Wort "fokussiert" würde es vielleicht beschreiben. Was in der PT tatsächlich am nächsten kommt ist das POD-Race.

Aber egal, da mögen Schwächen sein, aber die Filme schaffen es unglaublich gut, einen an fantastische Orte zu versetzen, die nicht nur einem anspruchslosen 10jährigen glaubhaft erscheinen. Es sei denn man versteift sich darauf, dass CGI grundsätzlich immer und ausnahmslos gefaked wirkt.
Dieser Beitrag wurde 5 mal editiert, das letzte Mal am 15.11.2015, 20:01 von Kukulcan.  

#2722 14.11.2015, 20:51
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Der letzte Film
Sehr schöne Kritiken. Schwachstellen, die natürlich da sind, objektiv aufzuzählen ist doch viel besser als das ständige "Die Filme sind scheiße, guck sie an, dann weißt Du was ich meine". Von Leuten die solche Aussagen von sich geben, würde ich gerne mal hören, warum die Filme so schlecht sind.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 14.11.2015, 23:01 von Indy2Go.  

#2723 14.11.2015, 22:31
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Na, solche Kritiken sind doch wunderbar. Da setzt sich jemand mit der Materia auseinander. Da sagt er nicht nur, was ihm nicht gefällt, sondern auch was geglückt ist. Eine wohltuende Abwechslung von den Pauschalverurteilungen im Netz - gerade bei diesen Filmen. Bin schon auf die Rezi zu Episode III gespannt.
 

#2724 15.11.2015, 20:01
Kukulcan Anwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Na, solche Kritiken sind doch wunderbar. Da setzt sich jemand mit der Materia auseinander. Da sagt er nicht nur, was ihm nicht gefällt, sondern auch was geglückt ist. Eine wohltuende Abwechslung von den Pauschalverurteilungen im Netz - gerade bei diesen Filmen. Bin schon auf die Rezi zu Episode III gespannt.

Rezi ist eher das falsche Wort, aber nichtsdestotrotz - s.o.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 15.11.2015, 20:02 von Kukulcan.  

#2725 16.11.2015, 17:17
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ein Sommer in Barcelona - Ich erwische mich doch jeden November dabei, dass ich mir genau einen (1!) öffentlich-rechtlichen Herzschmerz antue. Muss wohl am tristen Wetter liegen. Vergangenes Jahr war es ein Trip mit dem Traumschiff in die VAE und nun habe ich einen kleinen Abstecher nach Katalonien gemacht. Die Inhaltsangabe des aktuellen Beitrags aus der "Ein Sommer in"-Reihe liest sich schon mal ganz schrecklich: Blondes deutsches Engelchen namens Lisa will den vollbärtigen Spross einer spanischen Privatbank-Dynastie namens Emilio heiraten. Doch dann kommt Oma Ingeborg, eine gestandene Alt-Achtundsechzigerin, aus Deutschland angeflogen, funkt der stockkatholischen Mischpoke ordentlich dazwischen, bringt ein dunkles Familiengeheimnis ans Tageslicht - und sorgt ganz nebenbei dafür, dass sich Lisa in Strahlemann Pablo, den Cousin des zukünftigen Ex-Bräutigams und gleichzeitig als aufrechter Anwalt der Nestbeschmutzer der reichen Unsaubermänner, verliebt. Das Ganze sieht dann zunächst auch so aus, wie es sich anhört: Die Postkartenmotive aus Barcelona habe ich mir noch gefallen lassen, nicht zuletzt aufgrund des Widererkennungswerts aus dem vorvorvorletzten Urlaub. Doch als sich die Hauptfiguren dann in der Vor(vorvor)zeige-Villa am Pool versammelten, hätte ich angesichts der tatsächlichen finanziellen Situation im Land beinahe schon abgewunken. Warum ich trotzdem drangeblieben bin? Nun, habe ich die Postkartenmotive schon erwähnt? Nein, im Ernst: Der Film stimmte mich zunächst schon mal versöhnlich, als dann doch die immense Jugendarbeitslosigkeit Spaniens erwähnt wurde. Ganz angenehm geerdet fand ich auch die Figur der von Sabine Postel gespielten Revoluzzerin. Und das oben genannte Familiengeheimnis reichte bis in die Franco-Ära zurück und stand so wenigstens mit einem Bein in der Realität. Dazu gab´s dann noch ein, zwei nette Szenen, etwa wenn die linke deutsche Oma mit dem konservativen spanischen Bankdirektor einen Joint raucht und die Internationale singt. Der Film bricht seinen ZDFigen Märchencharakter also immer mal wieder durch ein paar nette Zwischentöne und liegt damit sicherlich über dem Durchschnitt. Kann man sich mal geben - und macht Lust, gleich einen Flug zu buchen.
 

#2726 17.11.2015, 11:40
Toth Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Hitchcock/Truffaut

Nichts wirklich neues für Kenner, die sowohl Truffauts Buch über Hitchcock, als auch Antoine De Und Serge Toubianas Biographie über Truffaut gelesen haben. Dennoch aufschlussreich und kurzweilig verpackt und aufbereitet. Ein Muss für Filmfans!
The trick, William Potter, is not minding that it hurts!
 

#2727 18.11.2015, 09:29
Wastel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ein Fressen für die Geier

Hübscher, kleiner, satirischer Western, der trotz ernstem Thema zu einigem Schmunzeln einlädt und in einem herrlich ironischen Ende mündet. Shirley MacLane als Nonne strahlt durch den Film etwas erotisches und begehrendes aus, das so gar nicht zu einer Nonne passt und dem unser wortkarger Held Hogan (Clint Eastwood) komplett verfällt. Man fühlt richtig mit, wie hin und her gerissen er ist, zwischen der Verpflichtung einer Jungfrau in Not zu helfen und wobei er ihr lieber die Jungfräulichkeit nehmen möchte .
Dass es sich bei dem Film weniger um eine Western Komödie handelt (wie My name is Nobody oder Auch ein Sheriff braucht mal Hilfe) sieht man schon am Anfang, als Hogan unsere hübsche Nonne halbnackt vor einigen Banditen retten muss, die sie vergewaltigen wollen.
Man bemerkt auch den starken Einfluss den die Italo-Western (Meiner Meinung nach sowieso mehrheitlich die besseren Western) auf die späteren amerikanischen Western genommen haben. Sicherlich kein Geniestreich wie "Spiel mir das Lied vom Tod" aber allemal sehenswert.
Wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten. Zwinkernder Smiley
 

#2728 19.11.2015, 16:50
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Betreff: Re: Der letzte Film
Charlie und die Schokoladenfabrik
Sat 1, gestern Abend

Er ist zwar nicht Burton's bester Film, aber trotzdem schaue ich ihn immer wieder gerne.
 

#2729 19.11.2015, 17:02
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Obwohl ich gar nicht mal so auf Burtons Stil stehe - aber von dem Film war ich auch positiv überrascht, hat mich sehr gut unterhalten.

Allerdings... Düsseldorf! Lachender Smiley
 

#2730 19.11.2015, 17:31
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Obwohl ich gar nicht mal so auf Burtons Stil stehe - aber von dem Film war ich auch positiv überrascht, hat mich sehr gut unterhalten.

Allerdings... Düsseldorf! Lachender Smiley

Da haben sie mit Bayern die Klischeekeule bezüglich Deutschland ausgepackt. Und dann auch noch völlig falsch eingesetzt. Da musste ich auch schmunzeln.
 

#2731 20.11.2015, 08:19
Toth Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ich glaube, dass war Gengenbach im Schwarzwald.
The trick, William Potter, is not minding that it hurts!
 

#2732 20.11.2015, 10:56
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Toth:
Ich glaube, dass war Gengenbach im Schwarzwald.

Hah, das ist ja für mich gerade um die Ecke. Grinsender Smiley Aber nicht wirklich meine Art Film. Zwinkernder Smiley
Das lausigste Mitglied des deutschen Indy Forums
 

#2733 23.11.2015, 01:27
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Stirb an einem anderen Tag - Ja, kommt einem das nicht wenigstens in Ansätzen bekannt vor? Der gute James wird verraten, gefangen, gefoltert und schaut dabei gar nicht mehr so attraktiv aus der Wäsche. Und dann ist da auch noch die strenge Mama M, die ihrem liebsten Sorgenkind die Lizenz zum Töten und obendrein noch ihre Zuneigung entzieht. Es scheint zumindest so, als hätten die Produzenten rund um Barbara Broccoli bereits zum Ende der Ära Brosnan einen Gentleman-Killer im Sinn gehabt, an dem der Lack blättert und der auch psychologisch gefordert wird. Also quasi das, was in der Ära Craig voll zum Tragen kommen sollte. Doch erschien ihnen der Kurswechsel zum 40. Leinwand-Jubiläum der Doppelnull dann wohl doch zu radikal, und so schickten sie den guten James noch einmal auf altbekannte Pfade durch exotische Kulissen und diverse Betten. Und gerade in der ersten Hälfte wird noch einmal deutlich, wie gut Pierce Brosnan auf die Rolle des Vorzeige-Spions gepasst hat: Beim Abstecher nach Kuba und dem Zwischenstopp in London macht er einfach eine gute Figur und wirkt als James Bond regelrecht... natürlich. Sein größter Gegner sind in diesem Film aber leider keine größenwahnsinnigen Nordkoreaner, sondern zwei Drehbuchautoren und ein Regisseur, mit denen es in der zweiten Hälfte reichlich durchgeht. Die Story ergötzt sich spätestens in Island zu sehr an ihrer Gigantomanie und verliert sich irgendwann zwischen Satelliten-Lasern, Surf-Szenen, überdrehten Auto-Kämpfen und einem zerberstenden Eispalast. Das Finale im ebenfalls zerberstenden Lufttransport wirkt dann nur noch ermüdend. Erschwerend kommt hinzu, dass es zwar eine nette Idee gewesen ist, Bond in seinem 20. Abenteurer mal ein ebenbürtiges Girl an die Seite zu stellen. Jedoch wirkt Halle Berry als Agentin Jinx regelrecht unbeholfen und in keinem Moment glaubhaft. Insofern ist irgendwie verständlich, dass der Film in Bond-Umfragen auf den hinteren Plätzen landet. Aber damit tut man ihm dann doch etwas Unrecht: Der Hauptdarsteller ist großartig, John Cleese als Q war nun auch kein so verkehrter Einfall und die erste Hälfte macht echt Laune. Schade, dass man nicht bei diesem Abenteuer schon etwas mehr Mut bewiesen und Bond back to the roots geschickt hatte...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 23.11.2015, 01:34 von Aldridge.  

#2734 23.11.2015, 09:36
Wastel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Schönes Kommentar, das die positiven und negativen Aspekte am Film gut hervorhebt :).
Wer Rechtschreibefehler findet darf sie behalten. Zwinkernder Smiley
 

#2735 23.11.2015, 11:28
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Merci.

Irgendwie habe ich jetzt Bock gekriegt, demnächst noch mal Die Welt ist nicht genug eine Chance zu geben...
 

#2736 23.11.2015, 23:02
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Jedoch wirkt Halle Berry als Agentin Jinx regelrecht unbeholfen und in keinem Moment glaubhaft.

Also eine ganz normale Standardrolle für sie. Grinsender Smiley
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#2737 23.11.2015, 23:12
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Hey, hey, hey, nicht unken... Zwinkernder Smiley

Rosamund Pike fand ich heißer. Grinsender Smiley

Ich muss wohl noch mal Catwoman schauen. Habe ich nicht mehr gesehen, seit der damals auf DVD erschienen ist. Dieser sehr herbe Flop war ja angeblich auch ein Grund, warum es kein Jinx-Spin-off mehr gegeben hatte...
 

#2738 23.11.2015, 23:18
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Die darstellerische Leistung von Frau Berry im Film Catwoman wäre ein guter Grund gewesen, den Schauspielerberuf komplett bis in alle Ewigkeit an den Nagel zu hängen. (IMHO, aber kann mich natürlich auch irren, ausserdem sagt das ja auch nichts über irgendwelche andere Qualitäten aus, die die Dame selbstverständlich trotzdem haben kann )
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#2739 23.11.2015, 23:22
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Betreff: Re: Der letzte Film
Also, die konnte schon toll mit dem Pöppes wackeln, als sie in Leberwursula Andress-Manier aus dem Wasser gestiegen ist... Liebender Smiley

Wie fandest du ihre Oscar-Rolle in Monster´s Ball?
 

#2740 23.11.2015, 23:26
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Von dem Film Monster's Ball habe ich noch nie was gehört. Kann der was?

Mit-dem-Popo-wackeln und aus-dem-Wasser-steigen sind doch auch schöne Fähigkeiten - muss ja nicht jeder schauspielern können.
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