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#2181 16.04.2015, 13:34
Toth Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Grand Budapest Hotel

Formal virtuos und sensationell besetzt, wie fast immer bei Wes Anderson.
Distanziert, überartifiziell und verkopft, wie fast immer bei Wes Anderson.

Die vier Oscars sind sicherlich verdient, aber bei mir persönlich will der Funke einfach nicht überspringen.
The trick, William Potter, is not minding that it hurts!
 

#2182 16.04.2015, 22:49
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Upside Down - Grandiose Fantasy-Romanze. Die Stärken des Gezeigten liegen ganz klar im Visuellen, immerhin handelt die Romeo und Julia-Variante von zwei Welten, die quasi "Kopf an Kopf" übereinander existieren. Und Regisseur Juan Diego Solanas weiß diese ungewöhnliche Prämisse auch sehr effektiv auszuspielen, wenn er nicht nur ungewöhnliche, sondern ebenso wunderschöne Bildkompositionen schafft. Erfreulich auch die Story, die sich nicht ausschließlich auf die Romanze der beiden Protagonisten aus der Ober- und der Unterwelt konzentriert, sondern ihr Szenario etwas breiter anlegt. Gerade in der Art, wie der für die Handlung nicht ganz unwichtige Konzern Transworld und dessen Umgang mit seinen Angestellten gezeigt wird, verleiht dem Film einen Hauch von Terry Gilliam (ok, Kafka, aber eben im Gilliam-Style). Ok, genau diese gleichwertige Gewichtung von Romanze und Drumherum war der große Kritikpunkt der breiten Rezensentenschar - aber das sehe ich nun mal etwas anders. Pluspunkte gibt es dann noch für die tollen Schauspieler - Jim Sturgess, die wunderbare Kirsten Dunst und Timothy Spall, der dem Ganzen noch etwas britischen Humor abringt - und den nicht minder tollen Soundtrack, an dem Sigur Rós und Mark Isham beteiligt waren. Schade, dass der Film hemmungslos gefloppt war. Ich bin sicher, hätte Christopher Nolan den gedreht, wäre es ein großer Hit geworden. Apropos: Die Idee zu Upside Down entstand vor Inception, der optisch stellenweise ähnlich ausfällt.

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=FHdLcNqoq9s



Logan´s Run (Flucht ins 23. Jahrhundert) - Großartige Dystopie. Und damit für mich einer der wesentlichen SciFi-Filme der 70er Jahre. Dabei kann man dem Streifen bei genauerer Betrachtung genauso viel Negatives wie Positives abringen. Das Szenario, das sich im Wesentlichen auf den Mikrokosmos in einer Stadtsphäre konzentriert, inklusive künstlich gesetztem Lebensende unter der Disko-Kugel und Großem Bruder aus dem Computer, hat einen unheimlichen Reiz. Gerade der Einfluss der 70er Jahre mit seiner Warnung vor Überbevölkerung und seiner Demonstration von freier Liebe - denn genau genommen hat die Bevölkerung in ihrer Freizeit nichts anderes zu tun, als gruppenweise zu poppen - macht das Gezeigte schon zu etwas Besonderem. Negativ hingegen fällt die Story an sich auf: Der Computer weiß im Grunde bereits alles über die "Rebellen", die dann auch noch so hilfreich sind und gut sichtbar mit ihrem Ankh-Erkennungssymbol durch die Gegend laufen. So fragt man sich unwillkürlich, warum der gute Logan denn noch seinen "Run" absolvieren muss. Und dann könnte man noch einräumen, dass so eine Dystopie auch ohne kunterbunte Farben, Laserwaffen und chromblitzenden Roboter auskäme. Aber gut, das ist Erbsenzählerei. Spätestens wenn Michael York und die knackige Jenny Agutter durch ein postapokalyptisches Washington laufen und Peter Ustinov am Ende T.S. Eliot zitiert, hat der Film vollends gewonnen. Klassiker. Wäre trotzdem interessant, mal das angedachte Remake von Joseph Kosinski (Tron Legacy, Oblivion) realisiert zu sehen...

YouTube https://www.youtube.com/watch?v=USADM5Gk9Gs


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 16.04.2015, 23:12 von Aldridge.  

#2183 17.04.2015, 08:50
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Goblin

War ganz in Ordnung für einmal ansehen, war aber in etwa so gruselig wie ein Schuhschrank, und die Effekte... Ich musste nochmal nachschauen, von wann der Film ist, und war dann besonders überrascht, wie schlecht die Effekte für das Jahr 2010 sind... Grinsender Smiley
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#2184 17.04.2015, 10:06
Kaindee Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Waterworld

Hmmm ... jetzt beim zweiten mal gucken hat er mir nicht mehr so gut gefallen wie beim ersten mal.
Da war halt die Story mal "was anderes", fand ich gut und auch gut umgesetzt, allerdings kam mir
der Film diesmal etwas langatmig vor ... muss ich mir glaube ich nur noch geben wenn sonst gar nix
Ordentliches läuft.
Achtung, dieser Post kann Spuren von Abenteuer enthalten!
 

#2185 18.04.2015, 11:21
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Casino

Mit unglaublicher Präzision gefertigtes Gangster-Epos von Martin Scorsese, das für mich sogar die Qualität von "Good Fellas" übertrifft. Die Inszenierung kommt mit all den treffsicheren Hochgeschwindigkeitskameraschwenks sehr "cool" daher, Robert De Niro weiß zu überzeugen, die Musikeinlagen passen. Was will man mehr? Nun ja, an der Eröffnungssequenz habe ich - obgleich sie zugleich ein Geniestreich ist - etwas zu meckern. Der Protagonist scheint während der Explosion nämlich ganz eindeutig im Auto zu sein, in der Titelsequenz fliegt er dann metaphorisch durch das Feuer. Am Ende wurde dieser "Cliffhanger" dann aber recht einfallslos damit aufgelöst, dass er eine Stahlplatte unter dem Auto hatte und fliehen konnte. Dafür war mir das zuerst Gezeigte dann doch etwas zu geschlossen. Dennoch, ein großartiger Film. 9/10.
Marc S.
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#2186 18.04.2015, 12:24
Kukulcan Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ich weiß gar nicht mehr, warum der Film mich damals enttäuscht hat, aber während ich mich locker über 3 Stunden in Once upon a time in America verlieren kann, kam mir Casino unnötig lang vor und gegenüber Good Fellas irgendwie unbeseelt. Tolle Bilder und gut gespielt, aber gerade bei Stones Charakter ohne Entwicklung, die Emotionen weckt, weil sie so erratisch ist.
 

#2187 18.04.2015, 17:35
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Mich in "Es war einmal in Amerika" verlieren, das kann ich auch gut. Liebender Smiley Aber ansonsten (Achtung, das folgende sind nichts als meine wertlosen 2 Lepta Zwinkernder Smiley ) trifft das von Dir geschriebene (zu lang, unbeseelt) eher auf "Der Pate" zu. Duck und weg. Zwinkernder Smiley
Marc S.
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#2188 18.04.2015, 22:55
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Godzilla (2014) - Preisfrage: Warum schaut man einen Monsterfilm? Richtig! Weil man sehen will, wie Monster große Städte plattmachen und / oder sich gegenseitig die hässliche Visage demolieren. Anschlussfrage: Was zeigt Gareth Edwards Godzilla-Variante genau nicht? Exakt! Monster, die große Städte plattmachen und / oder sich gegenseitig die hässliche Visage demolieren. Der Streifen schafft es doch tatsächlich, zu 80 Prozent in absoluter Dunkelheit zu spielen und in den restlichen 20 Prozent genau immer dann wegzuschneiden, wenn es zwischen Godzilla und dem Motu-Pärchen mal zu Sache geht. Was stattdessen gezeigt wird: Städte, die bereits in Schutt und Asche gelegt wurden. So gleicht der Film einem zweistündigen monstermäßigen Coitus interruptus.

Das ist aber längst nicht alles, was der Streifen falsch macht. Sowohl die Menschen- wie die Monsterfraktion benehmen sich völlig Banane: Da wird Godzilla mal von einem Flottenverband begleitet, dann wieder beschossen, dann soll er per Atombombe beseitigt werden, dann wiederum setzt man seine letzten Hoffnungen in ihn. Da überfällt ein Motu den Atomwaffentransport, weil es auf die Strahlung anspringt, verleibt sich eine Atombombe ein, lässt die zweite aber unbeachtet zurück. Da sind die Menschen dann aber so nett, ihm die zweite Atombombe nach San Francisco nachzuschicken - nur damit diese Bombe dann die Stadt bedrohen kann, die eh schon völlig zerstört ist. Zwischendrin dann noch ein paar aufrechte Soldaten, ein hochrangiger Militär, der natürlich nicht auf den Wissenschaftler hört, dessen Aufgabe wiederum nur darin zu bestehen scheint, grimmig dreinzublicken. Und ein "Held", der im Grund gar keine Aufgabe hat. Wie sollte er auch, immerhin entfernt sich die Handlung regelmäßig von seiner Kerngruppe an Charakteren und folgt stattdessen über längere Abschnitte gesichtslosen Statisten, die gerade woanders irgendwas machen, was sowieso keine Auswirkungen auf den Verlauf hat.

Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, entledigt man sich der einzigen Figuren, die tatsächlich so etwas wie einen dramatischen Konflikt mit sich herumtragen - nämlich der Eltern des Protagonisten - in den ersten 15 Minuten (Moment, was das wirklich Juliette Binoche, die sonst ganze Filme tragen kann?) bzw. den ersten 40 Minuten (hey, das war doch gerade Bryan Cranston, der da 15 Jahre den Irren gespielt hat, um dann unmotiviert vom Gerüst zu fallen!). Zwischendurch liefert Edwards dann wenigstens ein paar schön-schreckliche apokalyptische Bilder - die man aber allesamt schon aus den Trailern kannte. Mann, Mann, Mann, ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas mal schreiben würde, aber: Emmerichs Godzilla war Gold dagegen (zumindest in der ersten Hälfte). Der nahm sich selbst wenigstens nicht so schrecklich ernst. Und da haben dann auch noch alle im vergangenen Jahr über Pacific Rim hergezogen... Hoffentlich kriegt Edwards für das Star Wars-Spin off wenigstens ein ordentliches Drehbuch untergejubelt.
 

#2189 19.04.2015, 10:35
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Besessen - Der Teufel in mir oder auch bekannt als Devil Seed

Obwohl die Geschichte seit 40 Jahren immer mal wieder neu verfilmt wird, habe ich mich von dieser Version gut unterhalten gefühlt. War auf alle Fälle gruseliger und besser geschauspielert als mein vorheriger Film. Zwinkernder Smiley
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#2190 19.04.2015, 10:41
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Betreff: Re: Der letzte Film
Der Pate

Für viele dürfte er der beste Film aller Zeiten sein. Ich konnte das nie verstehen. Darum schaute ich mir den Film gestern nochmal an: In der Hoffnung, es jetzt vielleicht verstehen zu können. Und, konnte ich? Nein. Aber ich bin mit ihm sehr viel wärmer geworden. Früher hatte ich mit dem Streifen in erster Linie das Problem, dass er mir sehr zäh und langatmig vorkam. Jetzt denke ich, er nimmt sich einfach die Zeit, die er braucht. Um ehrlich zu sein, ein Film mit einem Erzähltempo alá "Raiders" wäre in diesem Genre auch fehl am Platz. Marlon Brando spielt die Rolle des Dons perfekt und Al Pacino stellt Michael Corleones Aufstieg vom Vorzeigesohn zum Familienoberhaupt sehr überzeugend dar. Auch die Musik ist traumhaft. Inszenatorisch gibt es auch nicht das geringste zu nörgeln, wobei es durchaus ein paar mehr Eigenheiten hätte geben dürfen. Hier wird auch mal wirklich die Mafia gezeigt, keine Gangstertrupps, die für sie arbeiten. Aber genau da liegt für mich auch ein bisschen das Problem des Films. Hier wird viel über Ehre und Stolz diskutiert, was die Mafia sehr edel erscheinen lässt. Aber die Verbrechen, Erpressungen, all das üble Zeug, das traut der Film sich nicht so richtig zu zeigen. Daher gibt es "nur" 8,5 von 10 Punkten.
Marc S.
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#2191 19.04.2015, 11:10
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Betreff: Re: Der letzte Film
Interessant und schön, dass es sich einer zu schreiben traut. Den ersten Paten fand ich auch immer ein bisschen zu zäh und zu langatmig. Insbesondere Michaels Exil auf Sizilien bremst den Film immer unheimlich aus - finde zumindest ich. Den zweiten Paten fand ich immer deutlich runder und spannender. Aber ich kann schon verstehen, warum der erste Teil so geschätzt wird, ist halt ein Film zum Genießen, wenn man sich drauf einlässt (und / oder in der Stimmung ist Zwinkernder Smiley ).

Vielleicht noch zu Casino und Good Fellas. Ich halte die beiden Filme nach wie vor für die besten Werke Scorsese - ja, auch noch vor Taxi Driver. Beide Filme profitieren in ihrer Erzählweise und ihrer Ästhetik übrigens extrem davon, dass sich Scorsese da einiges von den Hongkong-Streifen von John Woo abgeguckt hatte. Wenn man sich vorher mal insbesondere The Killer, aber auch A Better Tomorrow oder Hard Boiled anschaut, dann erkennt man in Good Fellas und Casino doch einiges wieder - der Einsatz der Schnitte, der Kamerafahrten, die Grundstimmung, die Themen der Filme etc.

Apropos: Da auch Once Upon a Time in America angesprochen wurde: Ich fand immer, dass Leone da viel zu selbstverliebt und verkopft ans Werk gegangen war. Ästhetisch ist der Film zwar ein Fest, aber er wirkt auch permanent distanziert und viel zu lang. Ich finde es interessant, dass die Wiederbelebung des klassischen Gangsterfilms in den 80er Jahren eben nicht mit Leones Spätwerk begründet wurde, sondern mit den Heroic Bloodshed-Streifen von John Woo, Ringo Lam, Tsui Hark, Patrick Leung etc.
 

#2192 19.04.2015, 11:35
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Bei "Es war einmal in Amerika" hat mich die Kameraarbeit (vor allem im ersten Drittel) extrem beeindruckt, mit der Länge habe ich auch nicht wirklich ein Problem. Die gezeigten Bilder haben so eine große Wirkung, da muss sich der Film wegen mir auch nie wirklich beeilen. Aber die Figuren wirken immer ein wenig oberflächlich, zu denen kann man nie wirklich eine Beziehung aufbauen, dementsprechend egal war mir auch immer das eingeflochtene Liebesdrama. Aber das machen Musik und Schauspiel wieder wett, sodass der Streifen doch mein liebster Gangster-Film bleibt.

Von Martinn Scorseses Filmen hat mir ehrlich gesagt "Shutter Island" am besten gefallen, danach "Casino" und "Good Fellas". "Taxi Driver" dagegen ist nicht so meins. Mit Sicherheit ein guter Film, aber der Funke ist einfach nicht übergesprungen.

Auf den Rewatch des zweiten Paten freue ich mich jetzt schon sehr, der landet heute Abend im Player. Letztes Mal fand ich den Anfang sehr langatmig, danach wurde er aber doch um einiges unterhaltsamer als sein Vorgänger, auch wenn er insgesamt vielleicht nicht der bessere Film ist.
Marc S.
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#2193 19.04.2015, 11:44
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Und ich habe eben beim Schreiben unheimlich Lust bekommen, mal wieder einen alten Woo herauszukramen. Der Mann ist ja nach M:I 2 und Paycheck relativ ungeliebt wieder im Hongkong-Kino verschwunden, aber der Hype um ihn in den 80ern und 90ern war schließlich nicht unbegründet.
 

#2194 19.04.2015, 21:13
Tamanosuke Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
@Aldridge: Kennst du die original Godzilla Filme? Godzilla 2014 macht eigentlich alles richtig, was einen Godzilla Film ausmacht. Verarbeitung von realen Katastrophen (Fukushima), Umweltproblematik und natürlich Monster Kämpfe. Das die hier teilweise nur angedeutet wurden, bis auf das Finale, war eigentlich mal erfrischend anders. Dagegen ist der Emmerich Godzilla nach wie vor ein Schlag ins Gesicht.
Auch unsere moderne Zeit ist voller Mysterien..und eins davon bin ich.
 

#2195 19.04.2015, 21:40
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ich habe einige der alten Dinger mal gesehen, ja. Bei weitem nicht alle. Mir ist auch bewusst, dass die Godzilla-Filme quasi ein Ventil für das Atombomben-Trauma der Japaner waren. Letztlich halte ich die meisten aber für Trash. Erzählerisch und technisch ist das halt Sci-Fi-Kino Stand 50er.

Bei dem neuen Godzilla fand ich gerade kritisch, dass sich der Film im Grund nicht entscheiden kann, was er denn nun sein will. Einerseits arbeitet er mit einem realistischen Gritty-Look wie zum Beispiel Cloverfield, nur dass Letzterer eben ein Found Footage-Film ist. Dann hat man wieder die Gigantomanie moderner Hochglanz-Blockbuster. Und dann will man aber auch noch eine Hommage an die alten Streifen sein. Der Film findet die ganze Zeit weder zu einer einheitlichen Sprache noch zu einem vernünftigen erzählerischen Fluss. Einzelne Momenten gelingen dagegen sehr gut, zum Beispiel der Halo-Absprung oder das Auftauchen Godzillas nach der Flut, aber das sind eben nur einzelne Sequenzen.

Der Bezug auf reale Ereignisse ist so eine Sache. In diesem Film war ja nicht nur Fukushima drin, sondern auch die Flutkatastrophe im Indischen Ozean von 2004 (in diesem Fall trifft es nur eben Honolulu). Das fand ich in diesem Fall sogar eher geschmacklos, ganz einfach weil der Film lediglich mit den Bildern arbeitet, ohne das Gezeigte in irgendeiner Weise zu kommentieren. Tja, und der Rest steht ja in meiner Kritik: Dass die Kämpfe nicht gezeigt wurden, heizte in diesem Fall weniger die Fantasie an, sondern bremste den Film für mich nur immer wieder aus.

Übrigens: Ich habe heute Mittag mal bei der Gelegenheit Emmerichs Godzilla von 1998 rausgekramt und bis zur Hälfte geschaut. Ich fand den Film nie besonders gut, eher im Gegenteil. Und ab der Hälfte wird das eine uninspirierte Monsterhatz auf Klischeepfaden. Aber ich finde, dass der Film in der ersten Hälfte eine schöne, auch spannende Stimmung aufbaut. Und er ist eben besser zu fassen, weil er bei seinen Protagonisten bleibt. Weitere Pluspunkte: Die Darstellung des Militärs wird - anders als bei ID4 - ironisch gebrochen. Und mit Matthew Broderick, Hank Azaria, Jean Reno und Kevin Dunn hat man ein paar tolle Darsteller gecastet, die auch wirklich was zu tun haben. Wie ich schon geschrieben habe: Im 2014er werden die guten Darsteller (darunter auch David Strathairn und Ken Watanabe) einfach verballert. Sowieso hatte der Streifen überhaupt keine Emotionen. Die Nebenstory mit dem kleinen Jungen war völllig motivationslos reingeschoben. Die Credits am Anfang beinahe komplett von Emmerich kopiert (was mich besonders gewundert hat).

Was ich bei den neueren Godzilla-Filmen insgesamt dämlich finde: Sowohl 1998 als auch 2014 hat das Militär noch immer nichts anderes zu bieten als Kanonen und Maschinengewehre. Das mag dramaturgisch bedingt sein, aber normalerweise wären die Viecher nach einem Treffer mit einer modernen lasergelenkten, panzerbrechenden Rakete von einer F-18 Geschichte. Zwinkernder Smiley
 

#2196 21.04.2015, 10:42
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Mirrors

Ein guter Horrorstreifen mit dem mich überraschenden Kiefer Sutherland, den ich nur aus 24 kannte und in die "Actionrolle, nicht mehr und nicht weniger"-Ecke gestellt hatte. Nur das Ende fand ich etwas fies, da muss man wieder überlegen, was da jetzt passiert ist. Zwinkernder Smiley
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#2197 21.04.2015, 11:54
Tamanosuke Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Kennst du auch das Original?
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#2198 21.04.2015, 12:01
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Tamanosuke:
Kennst du auch das Original?

Kann man da noch von "Original" und "Remake" sprechen? Soweit ich weiß, unterscheiden sie sich von der Handlung doch sehr. Gesehen habe ich das "Original" aber nicht. Zwinkernder Smiley
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#2199 21.04.2015, 17:28
Tamanosuke Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Es wird zumindest offiziell als Remake angesehen. Grundidee ist ja die gleich und ein paar Szenen sollen übernommen worden sein. Habe es aber selbst noch nicht gesehen, deswegen auch meine Frage. Vom "Remake" gibt es anscheinend auch einen zweiten Teil, der aber eine eigene abgeschlossene Handlung haben soll.
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#2200 23.04.2015, 08:24
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Betreff: Re: Der letzte Film
The Congress

Anfangs noch ein solider, gesellschaftskritischer Film, verliert er sich nach 45 Minuten in einer Cartoonwelt, die durch Drogenkonsum der Menschen entstanden ist, und dann ging es nur noch den Bach runter. Ich frage mich, wie die Menschheit in so einer Scheinwelt überleben können soll, geschweige denn, das man in so etwas leben will? Noch dazu, das die ersten 45 Minuten mit dem Rest des Films eigentlich so gut wie gar nichts mehr zu tun haben, von wegen Einscannen von echten Schauspielern und so. Sorry, mein Fall ist der Film nicht.
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