Mile
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Betreff: Re: Der Musik Thread!
Zitat von Aldridge:Ich bin ja echt gespannt auf das Album. Meins ist aber noch unterwegs (bestellt bei WOWHD). Dennoch: Ich habe es mehr oder weniger "taub" bestellt nach den ganzen Empfehlungen hier. Wehe, das ist nicht gut. 
Hier mal meine Empfehlung:
1. Glasgow 1877 Ein sehr schönes Stück zum Einstieg. Mit der angenehmen Stimme des Schotten Alan Reid (als Dagobert) beginnt die musikalische Reise. „I remember it as if it was yesterday ..."
Danach übernimmt Johanna Kurkela den Gesangspart, zuerst in gälischer Sprache (!). Sehr schön, sehr passend und entsprechend instrumental untermalt. Zum Ausklang des Stückes fast nur noch Violine und Piano, die die Erwartung eines großen Abenteuers wecken.
Länge - 6:27
2. Into the West Ab in den (wilden) Westen. Schon jetzt einer meiner absoluten Favoriten auf dem Album! Hier werden gleich 3 Kapitel aus sLsM musikalisch verarbeitet. (Mississippi, Badlands, Kupferkönig)
Zu Beginn noch in Schottland mit der Stimme der zweiten Johanna - diesmal Johanna Iivanainen, die die Abschiedswünsche der Duck-Familie mit auf den Weg gibt. Dann setzen die typischen Western-Klänge ein. (Banjo!) Man erkennt deutlich Einflüsse von Ennio Morricone (Die Pfeifen & Mundharmonika) u. Elmar Bernstein (Die Trompeten). Sehr dynamisch das Ganze, zwischendrin gar triumphal. Ganz großes Kino für die Ohren. Ruhiger Ausklang mit der Mundharmonika.
Länge - 5:01
3. Duel & Cloudscapes - Der Score zu "Retter der Duckenburgh" Dramatisch überhöht, schneller Rhythmus und mittendrin ein "Comedy"-Element (auf Xylophon). Danach wieder etwas "düsterer", bevor es zu einem pompösen und pathetischen Finale ansetzt. (Dagobert besiegt die Whiskervilles)
Länge - 4:50
4. Dreamtime - Das - für mich - schwächste Stück des Albums. Aber immer noch recht eindrucksvoll umgesetzt. Gleich zu Beginn mit den Klängen der Didgeridoos und dem einsetzenden Keyboardklängen wird das ganze schon etwas surreal und die "Traumzeit" eingeläutet. Der beinahe das ganze Stück durch hämmernde Rhythmus der Percussions nimmt aber zuviel Platz ein.
Länge - 4:47
5. Cold Heart of the Klondike - Vielleicht das Beste Stück des Albums. Gesungen von Tony Kakko wird hier gleich zu Beginn eine dramatisch, kühle Stimmung vermittelt. Toller Text, der sehr direkt den Bezug zum Comic deutlich macht, dazu richtig kraftvoll einsetzende Chorparts. Wer genau hinhört, wird im Hintergrund einen bestimmten Melodielauf erkennen, der deutlich erkennbar von Ennio Morricone beeinflusst ist (und zwar vom Stück Il Triello aus Zwei Glorreiche Halunken)
Länge - 6:52
6. The Last Sled - Nach "Klondike" sofort noch ein Hammerstück! Basierend auf "Der letzte Schlitten nach Dawson" wird hier aus dem Vollen geschöpft. ruhiger Piano-Beginn, untermalt von Dagobert (Alan Reid), der Teile aus Robert W. Services Gedicht "The Spell of the Yukon" rezitiert. Ganz genau wie im Comic. Dann setzt der Gesang von Johanna Kurkela ein und geht richtig unter die Haut. Mit tollem "Bridge"-Part (Farewell, White Agony Creek) und und noch genialerem Refrain. (Things we lost ... ) Im Mittelteil kommt dann das Orchester zum "Großeinsatz". Ganz klar, dieses Stück charakterisiert Dagobert am Besten. (Fortuna Favet Fortibus)
Länge - 5:40
7. Goodbye, Papa - Ein sehr schönes Stück mit einer sehr schönen, melancholischen Pianomelodie, die entfernt an Ludovico Einaudi erinnert. Ab Minute 2:00 setzen dann die euphorischen, triumphalen Klänge aus Dagoberts schottischer Heimat ein (Highland Games), bevor es zum Schlussteil wieder das traurig klingende Piano zu hören gibt. Zum Abschied (und zum Tode) von Dietbert stimmen dann Choräle mit ein.
Länge - 6:27
8. To be Rich - Ein ruhiges, bedrückendes Stück. Sehr passend wird hier die Phase Dagoberts vertont, in der er von seiner Familie isoliert war und nur ein armer, reicher Mann war. Sehr kurzer trauriger Gesangspart von beiden Johannas (Kurkela und Iivanainen), bevor es mit einem leisen Schellenklang ausklingt.
Länge - 3:22
9. A Lifetime of Adventures - Das Stück, das eine Zusammenfassung der zuvör gehörten "Lebensgeschichte" Dagoberts darstellt, beginnt mit dem gleichen Schellenklang von "To be Rich", in Anspielung auf ein besonderes Weihnachtsfest ...
Das deutlich Textlastigste Stück des Albums, wieder von beiden Johannas gesungen. Mir ist beim mehrmaligen Hören eine Textzeile im Ohr "hängengeblieben" - "Promises to keep" - die mich an das Gedicht "Stopping by Woods on a snowy evening" von Robert Frost denken lässt. Ob Holopainen das auch kennt und beabsichtigt hat, keine Ahnung. Passt auf jeden Fall sehr gut.
Länge - 6:16
10. Go slowly now, Sands of Time - Das Schlusslied, gesungen vom alten Dagobert (Alan Reid), wie in seinen letzten Stunden. Im Text zitiert er einen anderen berühmten Schotten: Robert Louis Stevenson (Autor der "Schatzinsel" & Abenteurer). Die Zeilen aus dessen "Requiem" passen gut auf einen Abenteurer und Weltreisenden wie Dagobert, der seine letzte Ruhestätte bekommt. Sehr ruhig, zumeist nur mit akustischer Gitarre begleitet, mutet das Lied beinahe wie ein spätes Stück von Johnny Cash an. Aber ab dem Mittelteil, wenn typische schottische Klänge und eine Frauenstimme zur Unterstützung hinzukommen, bekommt das Stück einen pathetischen Ausklang.
Länge - 4:36
Fazit: Ein absolut in sich stimmiges Album, das (für mich) perfekt als Hommage und Untermalung des grandiosen Comics von Don Rosa funktioniert. Tuomas Holopainen hat wirklich ein geniales Stück Musik geschaffen und man merkt jedem Stück die Liebe zum Comic an. Je öfter man die Musik hört, desto mehr vergnügen bereitet es. Für Fans von Don Rosas Dagobert Biografie ein Pflichtkauf.
Edit: Das Album besteht aus 2 CDs, auf der 2. CD ist die reine Instrumentalversion drauf, für diejenigen, die mit dem Gesang/ Erzählungen nix anfangen können.
André
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mal editiert, das letzte Mal am 21.04.2014, 21:07 von Mile.
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