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#81 08.01.2010, 13:49
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Zitat von Toth:
Zitat von Plissken:
Fortsetzung kommt Grinsender Smiley

Aint It Cool

Und der Film haut richtig rein. Noch 700 Millionen und Titanic war mal der erfolgreichste Film.

Wobei sich die Ticketpreise fast verdoppelt haben. Wenn man die reinen Zuschauerzahlen nimmt, dann liegt die Titanic noch deutlich vorn.

Das ist wahr. Die Preise für 3D und IMAX Fassung liegen ja auch deutlich über den normalen Preisen. Über Inflationsraten braucht man gar nicht erst reden. Also ein wenig geschummelt ist es schon. Trotzdem freut es mich für ihn.
 

#82 08.01.2010, 14:20
Toth Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Zitat von Plissken:
[ Also ein wenig geschummelt ist es schon. Trotzdem freut es mich für ihn.

Kann ich von mir nicht unbedingt sagen. Vieles an "Avatar" deutet für mich darauf hin, dass der selbsternannte "König der Welt" langsam anfängt an seine eigene Legende zu glauben. Etwas mehr Bescheidenheit würde ihm und seinen Filmen, in meinen Augen, besser zu Gesicht stehen und dieser erneute Megaerfolg wird kaum dafür sorgen, dass dies passieren wird.
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#83 08.01.2010, 14:52
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Der recht rasante Erfolg von "Avatar" wundert mich schon ein bisschen. Ich hätte zwar gedacht, dass der Film erfolgreich wird, aber für einen derartigen Erfolg hielt ich die Geschichte und die Umsetzung (SciFi, Militär-Fetischismus, blaue Hauptdarsteller, "Drachen" etc.) dann doch nicht geeignet. Aber man lernt doch immer wieder dazu...

Was mich auch ein bisschen wundert: Wie "geflasht" viele Leute doch aus dem Kino kommen. Da wird immer wieder geschrieben, wie bildgewaltig der Film sei und wie genial der 3D-Effekt. Doch da gab es meiner Meinung nach in den vergangenen Jahren Filme, die deutlich bildgewaltiger waren. Ist letztlich aber Geschmackssache.

Grundsätzlich gönne ich Cameron den Erfolg. Hätte er einen 400 Millionen Dollar teuren Rohrkrepierer gebastelt oder hätte nur den Break-Even erreicht, wären wohl alle wie die Geier über ihn hergefallen. Aber rein menschlich soll er nun wirklich nicht der einfachste Charakter sein. Und Filme wie "True Lies" und "Titanic" waren letztlich gut und unterhaltsam, aber bei weitem nicht perfekt.

Ich bin mal gespannt, welchen Film er als nächstes angeht - und wie er ihn umsetzen wird. Ein Fortsetzung fände ich enttäuschend, es war doch mal eine Anime-Verfilmung im Gespräch namens "Battle Angel Alita". Vor vielen Jahren hieß es sogar gerüchteweise, dass Harrison Ford dort mitspielen sollte.
 

#84 10.01.2010, 16:43
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
FOX hat das Drehbuch freigegeben.

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#85 11.01.2010, 12:49
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Im Spiegel steht heute, dass "Avatar" von den konservativen US-Intellektuellen wohl ziemlich verteufelt wird. "The Weekly Standard" zum Beispiel bezeichnet den Film als "dumm" und behauptet, dass der Kampf brutaler US-Militärs gegen edle Wilde die Niederlage amerikanischer Soldaten herbeisehnen lasse.

Immer wieder erstaunlich, wie Mainstream-Filme immer wieder in die eine und andere Richtung interpretiert werden. Ob´s die Kritik wohl gegeben hätte, wäre der Film weniger erfolgreich gewesen? An den Pocahontas-Aufführungen in amerikanischen Schulen stört sich doch auch niemand... Zwinkernder Smiley

Grüße -
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#86 11.01.2010, 14:45
Das Brötchen Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Zitat von Aldridge:

Was mich auch ein bisschen wundert: Wie "geflasht" viele Leute doch aus dem Kino kommen. Da wird immer wieder geschrieben, wie bildgewaltig der Film sei und wie genial der 3D-Effekt.

Ich für meinen Teil beginne jetzt langsam - nach dem zweiten 3D-Film (Ice Age 3 als erster) - die Real-D Technik zu hassen. Während des Filmes setzte ich mehrfach die Brille ab um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie der Film ohne 3D auf mich wirken würde, und siehe da, die störenden Effekte waren weg.

Da bei Real-D das linke und das rechte Auge zeitversetzt ein Bild bekommen (ich vermute zumindest, es liegt daran), entsteht bei schnellen Bewegungen eine Art Ruckel-Effekt (wie man ihn öfter auch in der Werbung oder in Musikvideos sieht). Das gleiche Problem hatte ich auch bei Ice Age. Sonderbarerweise finde ich aber im Internet keine Berichte die sich mit meiner Erfahrung decken - ich bin da wohl also ein Wahrnehmungs-Einzelfall. *seufz*

ah halt... hier wird über die 3D-Technik diskutiert. Vielleicht sollte ich doch mal Dolby 3d probieren. :-)

Aber gut, vermutlich war ich auch der einzige im Kino, der sich über den kaputten Hochtöner hinter der Leindwand geärgert hat. Wenn die Bildtechnik in ähnlichem Zustand ist...
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#87 11.01.2010, 14:51
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Nein, da bist du wohl nicht der einzige. Ich habe schon vermehrt gehört, dass Leute bei "Avatar" Dröhnschädel und sogar tränende Augen bekommen haben. Andere wiederum bemängeln, dass 3D zu Lasten der Bildschärfe geht.

Und dennoch: Manche Leute scheinen von den Bildern des Films an sich so beeindruckt zu sein, dass man meinen könnte, sie haben noch nie einen Film gesehen - zumindest keinen Big-Budget-Eventmovie (ich hasse Anglizismen Zwinkernder Smiley ).

Grüße -
 

#88 11.01.2010, 14:54
Das Brötchen Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Zitat von Aldridge:

Und dennoch: Manche Leute scheinen von den Bildern des Films an sich so beeindruckt zu sein, dass man meinen könnte, sie haben noch nie einen Film gesehen - zumindest keinen Big-Budget-Eventmovie (ich hasse Anglizismen Zwinkernder Smiley ).

Ich gestehe - die Bilder an sich haben mich schon beeindruckt. :-) Vielleicht lag es aber auch an der Überlänge. Bei so einer Filmlänge kann man sich einfach viel tiefer in das Filmgeschehnis hineinfallen lassen. Besonders, wenn wie hier trotz der Überlänge (und der eigentlich einfachen Handlung) keine Langeweile aufkommt. Wenn viele schreiben, sie vermissen die Handlung, so muß ich mich allerdings auch fragen, ob man sich nicht einfach auch mal an schönen Bildern erfreuen kann (wenn ich in den Wald gehe und mich an der Natur erfreue, so ist die Handlung ja auch eher gering). ;-)
 

#89 11.01.2010, 14:59
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Mir selbst hat er gut gefallen, zumal in 3D und es für mich der erste 3D Film war. Die Geschichte ist zwar nichts neues und nun auch nicht so übermäßig tiefgründig, aber das habe ich eigentlich erwartet. Ich finde auch, dass hier die sog. Botschaft nicht so aufgesetzt und gekünstelt wirkt, wie sie bei Emmerichs "Tach danach" war. Mir gefiel auch die Mischung aus blauen Helden (immerhin hab ich früher auch mal Schlümpfe gesehen) mit Flugsauriern (kennt jemand die Dino Riders?) und den bösen Erdlingen (aka Amerikanern) und ihrem profitgierigen Unternehmen mit Militärschutz.
Das das vlt. nicht allen Möchtegernkritikern überm Teich in der heutigen Zeit schmeckt, ist mir relativ schnuppe und im Grunde doch eh nichts neues. Es gibt doch für viele Regisseure und Drehbuchautoren nichts besseres, als einen (erfolgreichen) Hollywoodstreifen zu machen, der bei konservativen Kreisen (und konservativer als der rechte Standard geht es kaum) nicht ankommt. Den "großen" Regisseure dürfte so etwas doch eigentlich eher schmeicheln.

Seltsamer Weise kam ich mit dem 3D Zeugs gut klar, obwohl mir bei manch anderen Streifen Bayscher Wackeloptik sonst schon etwas schummrig wird und das dann auch ohne diese Brille.
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#90 11.01.2010, 15:06
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Die Handlung fand ich jetzt auch nicht so schrecklich simpel. Es gibt da einen schönen Satz: "Es gab Romeo & Julia, es gab Hamlet - alles andere ist ein Remake". Letztlich gibt es für eine Geschichte eine begrenzte Anzahl an Grundkonstellationen, die auf immer neue Weise erzählt werden. Also rege ich mich bei teuren Filmen, die auch ein Publikum finden müssen, nicht so über die Story auf - es sei denn, sie heißen "Transformers 2" oder "Pearl Harbour"... Zwinkernder Smiley

Was die "Avatar"-Bilderwelten angeht: Sie waren gut, sie waren schön, sie waren episch, aber sie haben mich auch nicht vom Hocker gehauen. Wenn es allein um die Ästhetik geht, dann finde ich einen Haufen 2D-Filme, die viel beeindruckender sind. Letztens habe ich mal wieder "Fluch der Karibik 2" und "Königreich der Himmel" gesehen, da waren wunderschöne Bilder dabei, die mich wirklich beeindruckt haben. Und z.B. die Plansequenzen bei "Children of Men" haben mich viel stärker in den Film hineingezogen, als jeder 3D-Effekt, den ich bislang gesehen habe.

Grüße -
 

#91 11.01.2010, 15:14
Dark Hunter Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Zitat von Aldridge:
Die Handlung fand ich jetzt auch nicht so schrecklich simpel. Es gibt da einen schönen Satz: "Es gab Romeo & Julia, es gab Hamlet - alles andere ist ein Remake". Letztlich gibt es für eine Geschichte eine begrenzte Anzahl an Grundkonstellationen, die auf immer neue Weise erzählt werden. Also rege ich mich bei teuren Filmen, die auch ein Publikum finden müssen, nicht so über die Story auf - es sei denn, sie heißen "Transformers 2" oder "Pearl Harbour"... Zwinkernder Smiley

Versteh mich nicht falsch, es sollte nich als Miesmachung sein, sondern nur darauf hinweisen, dass es sie schon oft in ähnlicher Form gab. Man denke an diverse Western, "Der mit Wolf dem steppt" wurde genannt und dann auch "Der Mann, den sie Pferd nannten". An den musste ich irgendwie am meisten denken und daher das "simpel". Camerons Drehbuchautoren mussten sich halt nicht sonderlich anstrengen das Rad noch einmal neu zu erfinden. Sie haben sich einige Anleihen genommen und sie durchaus gut in einer neuen Form präsentiert.

Was Bildgewaltigkeit angeht, ordentliche Neo-Western kommen da auch in 2D gut mit. Heaven's Gate hat da einiges zu bieten, aber auch Costerners Streifen. Avatar ist eben nicht schlechter und durch die 3D Technik für mich auf eine bislang neue Art genial. Mir gefallen da auch die raschen Flugsequenzen und Einstellungen, die hier nicht so eklig verwaschen waren, wie ruhigere Szenen es schon bei einem Herrn Bay sind.
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#92 11.01.2010, 15:20
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Oha, ne, missverstehen wollte ich dich auch nicht. Das war nicht gezielt auf dich bezogen oder darauf, dass es als Miesmacherei rüberkam, auf keinen Fall. Das war nur ein allgemeines Statement, dass ich mich bei Blockbustern nicht so schnell an der Story störe. Denn es ist doch so: In der Grundkonstellation bekommt das Publikum jedes Jahr dutzendfach die gleiche Geschichte präsentiert, mal besser und mal schlechter erzählt, mal mit mehr Technik umgesetzt und mal mit weniger. Ich habe ja auch schon die Frage gestellt, warum nun ausgerechnet die altbackene Geschichte von "Avatar" mit diesem Aufwand umgesetzt wurde, obwohl es die Latex-Star-Trek-Enemy-Mine-Aliens auch getan hätten.
 

#93 11.01.2010, 15:46
Das Brötchen Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Zitat von Dark Hunter:
Mir gefiel auch die Mischung aus blauen Helden (immerhin hab ich früher auch mal Schlümpfe gesehen) mit Flugsauriern (kennt jemand die Dino Riders?) und den bösen Erdlingen (aka Amerikanern) und ihrem profitgierigen Unternehmen mit Militärschutz.

Darf ich schlußfolgern, eigentlich geht es also um den Streit zwischen Schlümpfen und Amerikanern?
Die Schlümpfe gehören jetzt auch schon zur Achse des Bösen? Erstaunter Smiley
 

#94 11.01.2010, 15:57
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Aus Sicht der Republikaner in den USA dürfte wohl so ziemlich alles und jeder zur Achse des Bösen gehören... Zwinkernder Smiley

Gerade drüber gestolpert, ich find´s gut...


Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 11.01.2010, 16:29 von Aldridge.  

#95 11.01.2010, 16:58
Toth Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Eine Handlung oder deren Hauptakteure müssen keineswegs neu oder originell sein. Solange das ganze mit Witz und Intelligenz umgesetzt wird, kann auch die x-te Variante eines bekannten Konzeptes bestens unterhalten. Leider fand ich nur, dass es bei "Avatar" gerade in diesem Bereich gewaltig haperte. Vor allem Stephen Lang durfte nur einen extrem ausgelutschten Klischeesatz nach dem anderen in die virtuellen Kulissen schmettern ("Auf geht's Männer. Ich will zum Abendessen wieder zu Hause sein!").
Davon abgesehen fand ich es in der Tat ein wenig fragwürdig, wie am Ende in racheschnaubender und genüsslicher Weise Soldaten abgeschlachtet wurden. Die Inszenierung dieser Sequenzen machte es hier allzu deutlich, dass vom Publikum hier eine "Killt die Bastarde"- Reaktion erwünscht war. Solche "Body-Count-Action" ist mir zutiefst zuwider, unabhängig von der politischen Ausrichtung der abgemetzelten Fraktion.
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#96 12.01.2010, 01:09
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
bin ich eigentlich die einzige, die sich überhaupt keine Gedanken wegen Story oder Technik gemacht hat, sondern einfach nur auf die Leinwand gestarrt hat und fasziniert war...? Grinsender Smiley
 

#97 12.01.2010, 01:27
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Nein SisX..bist Du nicht! Ich auch Zwinkernder Smiley Lachender Smiley
LG
Ralf

<< Error in Reality-System. Rebooting Univers. >>
 

#98 12.01.2010, 15:41
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Zitat von Toth:
Eine Handlung oder deren Hauptakteure müssen keineswegs neu oder originell sein. Solange das ganze mit Witz und Intelligenz umgesetzt wird, kann auch die x-te Variante eines bekannten Konzeptes bestens unterhalten. Leider fand ich nur, dass es bei "Avatar" gerade in diesem Bereich gewaltig haperte. Vor allem Stephen Lang durfte nur einen extrem ausgelutschten Klischeesatz nach dem anderen in die virtuellen Kulissen schmettern ("Auf geht's Männer. Ich will zum Abendessen wieder zu Hause sein!").
Davon abgesehen fand ich es in der Tat ein wenig fragwürdig, wie am Ende in racheschnaubender und genüsslicher Weise Soldaten abgeschlachtet wurden. Die Inszenierung dieser Sequenzen machte es hier allzu deutlich, dass vom Publikum hier eine "Killt die Bastarde"- Reaktion erwünscht war. Solche "Body-Count-Action" ist mir zutiefst zuwider, unabhängig von der politischen Ausrichtung der abgemetzelten Fraktion.


Stimmt eigentlich. Im Grunde war das hier genauso fragwürdige "Killt die Bastarde-am Ende dürfen nur die Guten übrig bleiben und als einzige davon kommen"-Manier wie es sie in vielen derartigen Filmen für ein Massenpublikum gibt. Genauso wie Szenen in denen die bösen Nazis von umherschwirrenden Geistern bei lebendigem Leib gegrillt werden, Weggespült werden, von Hängebrücken fallen und Krokos als Hauptgang dienen oder in Fallen geköpft, von giftigen Wässerchen ekligst gealtert zu Staub zerfallen und in irgendwelchen Gruben entschwinden. Ganz zu Schweigen von Filmen in denen Millionen namenlose Soldaten mit ihren Raumstationen zerblasen werden oder brutalst von Kuschelteddys bepfeilt, gesteinigt und ihre Kameraden weiter oben auch wieder zerblasen werden.

Das ist auch ein Kriegsfilm, bzw. ein Film mit starker Tendenz dazu. Da werden nun auch mal deutliche Szenen ebenso gezeigt, welche eine Schlacht wiedergeben. Das war von vornherein klar, ebenso wie die Tatsache, dass hier Böse und Gute vorkommen und die Bösen eins auf den Deckel bekommen. Ist in praktisch jedem actionlastigeren Film so und wenn einen das Genre mit seinen im Grunde genretypischen Szenen stört, dann sollte man sie einfach anschauen. Wenn es aber einfach nur stört, dass hier gut ausgerüstete Soldaten am Ende von der Hand einiger Wilder sterben, dann wäre vielleicht ein Film wie die Die Mission besser. Da gibt es nämlich fast eine gleiche Story nur mit umgekehrtem Ausgang.

Was den Waffenfetischist angeht, was hätte er bei einer Armee dann bitte nehmen sollen? Rosarote Aufblasgummihämmerchen? Sowas hatten die Spanier sicher auch nicht dabei, als sie in die Neue Welt kamen, um dort Gold von den Wilden zu holen und sicher auch nicht die lieben Siedler und Kolonisten, als sie anfingen sich in der Neuen Welt nieder zu lassen und den wilden Einheimischen die Zivilisation zu bringen. Wenn ich mich noch recht entsinne, marschierten da modernst ausgestattete Armeen auf, um gewissen Wilden Einhalt zu gebieten, wenn die sich nicht gern vom Land vertreiben und mit allerlei Tand und sog. Zivilisation beglücken lassen wollten.

Ich kann deine Kritik irgendwie nicht richtig nachvollziehen, da das was du bemängelst schlicht zu dem was erzählt wurde m.E. stimmig dazu gehört. Menschen wollen Rohstoffe einer neuen Welt plündern und es gibt Einheimische (sowohl tierisch, als auch höher entwickelter Art), die eventuell gefährlich sind (wie man ja zu Beginn auch erfährt es auch schon von Anfang an waren) und demzufolge nehmen die Menschen eben gut gerüstete Bewacher mit. Tat man bei Neubesiedelungen oft und in Filmen wurde es auch schon thematisiert. Es artet in Kampf aus, warum soll der jetzt nicht gezeigt werden? Eine Seite verliert im Kampf eben drastisch, warum soll das nicht gezeigt werden? Es ist ein Actionfilm/Sci-Fi/Fantasy-Film und er nutzt im Grunde alle Elemente solcher Genres aus, warum soll er das nicht dürfen? Das ist kein dt. Möchtegernintellektuellenfilm und sollte nie einer sein.
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#99 12.01.2010, 17:12
Toth Abwesend
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Ich finde schon, dass es bei Filmen mindestens genauso sehr auf das 'wie', wie auf das 'was' ankommt. Das z.B. bei "Star Wars" auch viele Menschen auf dem Todesstern waren, ist zwar richtig, wird aber meiner Ansicht nach nicht geradzu genüsslich und voller Rachepathos (und oftmals noch in Zeitlupe) ins Bild gesetzt, wie es bei Cameron der Fall ist. Sicher ist der pure Ablauf der Ereignisse storyinhärent, doch macht der Ton hier die Musik.

Auch kenne ich kaum einen anderen Regisseur, bei dem die Kamera ständig, wie ein eifersüchtiger Liebhaber, neueste (oder fikitive) Militärtechnik und Superwummen umschmeichelt. Für mich ist offensichtlich, vor allem im Kontext von Camerons Gesamtwerk, dass er High-Tech-Waffen (und neueste Technik im Allgemeinen) einfach supercool findet, weshalb ich seine grobschlächtig vorgetragene anti-Technik Botschaft schlicht für Heuchelei halte. Kapitalismuskritik kann ich von einem Filmemacher, der den kapitalistischen Exzess zum bestimmenden Element seiner Filme gemacht hat, ebenfalls kaum ernst nehmen. Das ist so, als ob mir Bill Gates erzählen würde, wie gut Armut für die Seele sei.

Sicher werden jetzt viele sagen, dass ich solche Blockbuster viel ernster nehmen würde, als sie eigentlich gemeint waren, aber ich habe ja schon mehrfach anklingen lassen, dass ich die strikte Trennung von U und E für nicht sehr sinnvoll halte. Vor allem dann nicht, wenn der Film selbst voller wichtigtuerischem Pathos und ohne einen Funken Humor oder Selbstironie daherkommt.
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#100 18.01.2010, 13:11
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Betreff: Re: James Camerons Avatar
Noch mal ein bisschen Spaß zu "Avatar". Ich find´s gelungen... Grinsender Smiley


 

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