Dark Hunter
         
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    Betreff: Re: Pelz oder Schurwolle ?
  
   
  Gorr, nochmal, auch Trapper achten auf den Artenschutz und jagen nur so viel, wie ihr Lizenzgebiet verkraftet. Sie sind die ersten, die leiden, wenn sie überjagen würden. Abgesehen davon wurden Wildtiere schon immer bejagt und wenn es nicht übertrieben wird, gefährdet es keine Bestände. Die Biberzahl ist in Kanada und Co. seit Jahrzehnten gestiegen, die Quoten zur Jagd immer weiter gesenkt worden. Es gibt nur eine sehr begrenzte Anzahl an Lizenzen und deren Zahl sinkt eher, als dass sie steigt (auch, weil es nicht mehr so viele gibt, die dieses harte Leben auf sich nehmen wollen und ohnehin der Bedarf stark gesunken ist).  
 
Zitat:Du sagst es ja schon selbst. Wir sind die einzigen Lebewesen, die sich a.) überhaupt Gedanken darüber machen können, ob es sinnvoll und rechtens ist, Tiere für Kleidung und Nahrung zu töten und b.) die für einige Notwendigkeiten auch schon gute Alternativen gefunden haben, die man nutzen kann, um das Leben der Tiere zu schonen.   
Tut man doch auch inzwischen. Nur sollte man es auch nicht aus falsch verstandener Euphorie oder Gewissensberuhig übertreiben. Die Massenabschlachtzeiten sind in der Regel schon lange vorbei. Viel eher sollte man sich Gedanken über zu große Nutztierhaltung und Ausweitung landwirtschaftlicher Gebiete zu Ungunsten "wilder" naturbelassener Gebiete machen, als sich über ein bissel Jagd zu ereifern. Die größte Bedrohung für die Natur stellt eigentlich heute nicht die Bejagung, als vielmehr unsere Denaturalisierung und Vernichtung natürlicher Gebiete dar. Das kann man auch gleich vor der hiesigen Haustür beobachten, wie der Begradigung und dem Ausbau von Flüssen, oder der Trockenlegung von Sumpf- und Waldgebieten, oder überhaupt die Einheits- und auf reinen kurzfristigen Gewinn orientierte Waldnutzung, ebenso die Änderung von kleinen Flurlandschaften zu riesigen Einheitsagrargemeinschaften (wie es in Ostdtl. dank LPG schon geschehen ist, der Westen aber auch schon aufholt). So etwas gefährdet weltweit die Artenvielfalt mehr, als eingeschränkte Jagd. 
 
Zitat:Aber ich bin durchaus für Artenschutz von Wildtieren. Ich sehe auch nicht ein, dass die dummen Japaner unbedingt Wal fressen müssen.   
Das sind zwei paar verschiedene Schuhe. Die Walfische haben kaum etwas mit normalen Pelztieren gemein, deren Lebensräume und Bestände inzwischen sehr geregelt und überwacht werden (eben weil sie in Ländern vorkommen, die sich auch an die Artenschutzabkommen der UN halten). Wie gesagt, selbst die UN Artenschutzvertretung, noch der WWF und andere haben ein Problem mit der Art der Pelzjagd, wie sie in geregeltem Umfeld seit Jahrzehnten betrieben wird. Jagd gab es schon immer, früher haben die Indianer in diesen Gebieten gejagt, heute dürfen auch die das nur sehr eingeschränkt (und rate mal wo die ihre Felle hinliefern) und tun es nur aus Tradition oder eben zwecks Eigenversorgung. Das war seit Jahrtausenden möglich, ohne die Arten zu gefährden. Lediglich in den 200 Jahren der Massenjagd durch europäische Pelzjäger und Händler gab es ein Problem. Inzwischen hat sich das aber erledigt und man ist zu kleineren Mengen zurückgekehrt und die Bestände erholen sich. Die Trapper sind im Übrigen die meiste Zeit auch damit beschäftigt ihr Revier zu überwachen (Stichwort Wilderei), wo sonst keiner aufpasst, sorgen dafür, dass man Erhebungen und Zählungen der Bestände machen kann und gehen anderen Dingen, wie Probennahme nach, um eben durchaus auch eben dem Artenschutz unter die Arme zu greifen. Sie sind schließlich die ersten, welche von möglichst großen und nicht rückläufigen Beständen profitieren. 
 
Zitat:Solange es Alternativen gibt, und ich sehe Wollfilz als eine (Na und? Dann kauft man eben jedes Jahr einen neuen Hut?! Der ist ja dafür auch nicht so teuer.), dann sollte man diese Alternativen auch ausschöpfen. Und wenn es nur ist, um sein ganz privates Gewissen zu besänftigen.   
So viel billiger sind sie auch nicht, immerhin verlangen die auch bis zu 50 und mehr Euro dafür. Da kaufe ich mir doch lieber einmal für 150 bis 300 (wahlweise etwas mehr) einen Haarfilzhut und habe den 10 und mehr Jahre. Von dem bissel Fell, was da in diesem einen Hut alle 10-20 Jahre drin steckt sterben nicht gleich ganze Arten aus. Es ist ja nicht so, als kleide ich mich nur noch von oben bis unten in teuerste Edelpelze und brauche jedes Jahr neue Pelzklamotten. 
 
Zitat:@Dark Hunter: Alpaca-Wolle ist zumindest in der Tat sehr widerstandsfähig, das kann ich aus eigener Anschauung bestätigen. Das gleiche gilt für das Fell von Moschusochsen.   
Moschusfilz, vielleicht riecht der dann auch gut.     Irgendwie würde es mich ja gerade echt mal interessieren, ob man aus solchen Haaren auch Filz macht, bzw. machen kann. Wäre doch mal was besonderes, zumal gerade Alpacaarten geschoren werden, insofern diese also am Leben bleiben. Müsste man mal Marc fragen, ob ihm so etwas bekannt ist, oder das irgendwie möglich wäre. Theoretisch ist ja gerade das Fell von Vikunja wirklich eines der besten, wenn es um Wolle geht (angeblich sogar besser als das von diesen Kaschmirziegen). Ich stopf damit immer die Ritzen in meinem Fenster, hält zumindest den kalten Wind draußen.            
            
        
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