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#81 15.01.2025, 10:45
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Nephilim

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Fabian
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#82 24.02.2025, 13:32
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Die Steine des Kreises

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Fabian
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#83 24.02.2025, 14:14
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Danke Fabilousfab, again what learned (wie Loddar sagt). Grinsender Smiley
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#84 13.03.2025, 19:21
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Der Perle von Sukhothai


Im Spiel


Im Spiel kann die Statue in Sukhothai gefunden werden und ist ein Gefäß für einen der Steine.

Realität

Die Statue wurde wohl mal wieder aus mehreren Teilen zusammengebaut sein.

Die Statue

1.) Eine Figur die als Referenz diente, ist wohl die Statue des gehenden Buddhas. Ursprünglich aus Thailand, aus dem 15. Jh, steht sie momentan im Walters Art Museum in Baltimore.

Freistehende Buddha-Statuen gab es in Asien noch nie, bevor sie im 14. Jahrhundert von thailändischen Bildhauern in Sukhothai geschaffen wurden. Was macht Buddha? Man könnte ihn vom Himmel herabsteigen sehen, wo er der Legende nach eine ganze Regenzeit lang zu seiner verstorbenen Mutter predigte. Oder er geht einfach nur. Dies gilt als eine der vier Stellungen; die anderen sind Sitzend (zu sehen in Temple of Doom), Stehen und Liegen. In der thailändischen Sprache wird der gehende Buddha einfach „anmutig“ („lila“) genannt.



2.) Die Muschel

Eine bekannte Person bzw. Göttin mit Muschel ist Botichellis "Geburt der Venus". Entgegen dem Bildtitel ist aber nicht die Geburt der Venus, sondern ihre Anlandung am Strand von Zypern nach Hesiod dargestellt. Die Venus steht leichtfüßig auf einer Muschelschale, die vom Westwind Zephyr durch eine idealisierte Landschaft getrieben wird, die auch mögliche italienische Bezüge aufweist.

Trotz ihrer Nacktheit ist die Göttin kein Symbol der körperlichen, sondern der geistigen Liebe. Die keusche Pose ist wohl einer Venus pudica (einer schamhaften Venus) nachempfunden.

Die Darstellung der auf einer Muschel an Land gleitenden Venus wird vermutlich von den „stanze per la giostra“ des italienischen Humanisten und Renaissance-Dichters Angelo Poliziano übernommen. Aphrodite wurde in der griechischen Mythologie aus einer Muschel geboren, die ihrerseits nach antiker Meinung aus dem Meerschaum entstand. Die Muschel wird hier als Jakobsmuschel dargestellt.

Geschichte:

Nach Hesiod ist Aphrodite, das Pendant der griechischen Mythologie zur römischen Göttin Venus, eine Tochter des Uranos. Dessen Sohn Kronos schnitt ihm, auf Rat seiner Mutter Gaia, die Geschlechtsteile mit einem Sichelhieb ab und „warf diese hinter sich“ ins Meer. Das Blut und der Samen vermischten sich mit dem Meer, welches ringsum aufschäumte und daraus Aphrodite, „die Meerschaumgeborene“, gebar, die dann von Zephyr geleitet zunächst nach Kythera, dann an der Küste von Zypern an Land ging und ihre Blöße hinter einem Myrtenstrauch verbarg.



Der Ring:

Der Ring ist in der Bibel ein Symbol ewiger Treue, eines Bundes, eines Gelübdes, einer Gemeinschaft. Im Alten und im Neuen Testament wird an vielen Stellen von Bünden berichtet, die Gott mit den Menschen schließt. Dabei geht die Initiative immer von Gott aus, der mit einem Einzelnen oder dem ganzen Volk Israel in ein besonderes Verhältnis tritt. Dieses Verhältnis umfasst von Gott her die Zusage von Heil und Segen, vom Menschen her die Verpflichtung zur Treue gegenüber Gott und seinen Geboten.

Beispiel:
"Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein." (2. Mose 19,5-6, Lutherbibel 2017)

Dies würde hier wunderbar zu dem Bund der Nephilim und generell dem christlichen Glaubensbezug (Noah Geschichte) im Spiel, der über die kulturellen Grenzen der Statuen hinausgeht, passen.

Quelle:Bibel.de/Wikipedia/art.thewalters.org
Fabian
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#85 30.04.2025, 11:46
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Yaksha Idol



Im Spiel:

Im Spiel wird die Yaksha Statue in der Sidequest "A Study In Fear" in Sukhothai, mit der Archaeologin Annika Lund gefunden.

Realität:

Yaksha ist die Bezeichnung einer weitläufigen Klasse von Naturgeistern oder Göttern niederen Ranges im Hinduismus und Buddhismus. Die weibliche Form dieser Wesen wird Yakshi oder Yakshini genannt. Sie gelten als Hüter von in der Erde verborgenen Schätzen und werden daher zum Anhang von Kubera, dem Gott des Reichtums, gezählt.

Erscheinungsformen:

Indische Mythologie

Gemäß der hinduistischen und buddhistischen Mythologie gibt es verschiedene Formen der Yakshas. Einerseits wird als Yaksha ein Wesen bezeichnet, das speziell mit den Bäumen und Bergen verbunden ist. Andererseits werden als Yakshas auch dämonische Figuren bezeichnet, die in der Wildnis hausen (typischerweise in freistehenden Bäumen auf verlassenen Ebenen) und Reisenden Probleme bereiten können.

Yakshas werden oft mit dicken Bäuchen dargestellt, Yahshinis als verführerische Frauen mit üppigen Brüsten. Dies ist ein Zeichen ihrer hohen Menge an Qi oder Prana, welches sie in sich tragen. Bekannter und oft gezeigter Vertreter ist der Reichtumsgott Ganesha. Diese gewaltige Speicherung von Qi oder Prana macht sie so kraftvoll und gibt ihnen die Kontrolle über alles, was mit Überfluss und Vermehrung in Verbindung gebracht wird (Fruchtbarkeit von Feldern oder Tieren, Vermehrung von Reichtum etc.).

Ergo dürfte die Statue in Temple of Doom auch ein(e) Yakshi sein.

Yakshi aus der Shunga-ZeitSzene aus ToD

Thailändische Mythologie

In der thailändischen Mythologie haben Yakshas (thailändisch häufig übersetzt als Riese) eine große Bedeutung. Sie werden bereits im 14. Jahrhundert im ersten großen Werk der thailändischen Literatur erwähnt, dem Traibhumikatha (Predigt über die drei Welten). Sie dienen dem Gott Indra in Indras Himmel, welcher sich auf der Spitze des Berges Meru in der Welt der Sinnlichkeit oberhalb der Region der Menschen in der Region der Devata befindet. Hier werden sie als die 28 Yaksha-Könige bezeichnet, die in Kriegsrüstung den Gott beraten. Eine weitere Armee von Yaks bewachen außerdem die Edelsteinpaläste der Devatas.

Auch in der thailändischen Kunst sind Yakshas häufig vertreten. Am bekanntesten ist das Ramakian, das altindische Epos vom Kampf der Guten (Prinz Rama) gegen die Bösen (die Yakshas, die unter König Thotsakan, dem „Zehnköpfigen“ auf der Insel Lanka leben). Episoden aus dem Ramakian werden regelmäßig im Khon-Maskentanz auf den Bühnen des Landes und seltener im Schattenspiel Nang Yai aufgeführt; sie sind auf Wandmalereien (zum Beispiel im Wat Phra Kaeo in Bangkok) und Reliefs (152-teiliges Relief entlang der Umfassungsmauer des Ubosot im Wat Pho, Bangkok) verewigt. Lebensgroße Yakshas bewachen paarweise die Eingänge zu wichtigen Tempeln (Wat) des Landes.



Indonesien

Im indonesischen Schattenspiel Wayang kulit hat sich die hinduistische Tradition unter islamischem Einfluss erhalten. Die zentrale Spielfigur, der zur Eröffnung aufgestellte Gunungan, zeigt im unteren Bereich ein Portal, das seitlich von zwei Yakshas bewacht wird, die hier furchterregende Dämonen der Unterwelt verkörpern.

China, Japan, Myanmar, Tibet

In der buddhistischen Mythologie Japans wird als Yaksha auch ein Gefährte von Bishamon bezeichnet, dem Wächter des nördlichen Quadranten, eine gute Gottheit, die die Rechtschaffenen beschützt. Die Bezeichnung kann sich auch auf die zwölf Himmlischen Generäle beziehen, die den Medizin-Buddha beschützen.

Quelle: wikipedia/yogawiki
Fabian
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Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 30.04.2025, 11:56 von Fabilousfab.  

#86 05.05.2025, 07:36
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Bronze Spiegel


Im Spiel



Im Vatikan lässt er sich als eines der versteckten Artefakte finden

Realität

Der Spiegel von Desborough


Die reich verzierte Rückseite eines keltischen Bronzespiegels (Vorderseite ist die reflektierende Oberfläche mit grüner Patina) aus Desborough, Northamptonshire, England, zeigt die Entwicklung des Spiral- und Trompetenmotivs des frühkeltischen La-Tène-Stils in Großbritannien. Das komplexe, symmetrische Kleeblattmuster, umrissen in Form einer Leier mit flankierenden Windungen, wurde möglicherweise mit Zirkel oder Schnur angelegt. Teile des Dekors sind mit einem Stichel eingraviert, mit einem Korbgeflechtmuster und schraffierter Struktur, um das Muster hervorzuheben. Der Spiegel besteht aus drei Teilen: einem gegossenen Griff, der Hauptspiegelplatte und einem röhrenförmigen Randband mit Korbgeflechtmuster und schraffierter Struktur.

Die Platte war einseitig hochglanzpoliert, um eine reflektierende Oberfläche zu erzeugen. Ein Spiegel war ein mächtiges Objekt in einer Welt, in der Spiegelungen nur im Wasser zu erkennen waren. Wer einen Spiegel benutzte, konnte sein Aussehen mithilfe des Spiegels und einer Pinzette oder Schere steuern. Verzierte Spiegel dieser Art sind einzigartig in Großbritannien; auf dem Kontinent wurden nur sehr wenige gefunden. Die meisten stammen aus Gräbern aus der Zeit zwischen 100 v. Chr. und 100 n. Chr.


Paisley-Drucke




Ursprünge von Paisley:

Viele verschiedene Kulturen haben das Symbol des Kaschmirs verwendet und betrachten es als Repräsentation vieler Objekte, einschließlich einer Cashewfrucht (Cashewnuss auf Latein), einer Mango oder einer sprießenden Dattelpalme, einem indischen Symbol für Fruchtbarkeit. Die Form des Symbols variiert in verschiedenen Ländern dramatisch, von einem indischen Tannenzapfen bis zu einer russischen Gurke.

Paisleys können auch auf keltische Tradition zurückgehen. Bevor der Einfluss des Römischen Reiches in Großbritannien vorherrschte, wurden keltische Muster auf vielen hochdekorierten Metallgegenständen verwendet. Der Desborough Mirror (Desborough Mirror), der 1908 bei einer archäologischen Ausgrabung in Northamptonshire entdeckt wurde, wurde in der Eisenzeit in Großbritannien zwischen 50 v. Chr. Und 50 n. Chr. Hergestellt. Die komplexen gravierten Symbole des Bronzespiegels, sind denen der Kaschmirformen sehr ähnlich.

Das alte Babylon, in dem sich der Irak heute befindet, soll der Ursprungsort der Form von Kaschmir sein, möglicherweise aus dem Jahr 1700 v. Chr. Eine andere Meinung, die Sam Willis in der BBC-Fernsehserie "The Silk" 2016 geäußert hat ist, dass das Symbol aus der Stadt Yazd im Iran stammt. In Yazd entsteht das Weben des traditionellen Stoffes Termeh, eines Stoffes aus Seide und Wolle, der oft die Form von Kaschmir enthielt. Eine andere verbreitete Theorie besagt, dass sie in Persien zwischen 200 und 650 n. Chr. Während der Herrschaft der Sassaniden entstand, die ein Reich schufen, dessen Armeen die Römer jahrhundertelang in Schach hielten.

Das Symbol kann am besten als eine Form beschrieben werden, die einer gekrümmten Träne oder Niere ähnelt. Das Symbol hieß Boteh (das persische Wort für Busch oder Blattgruppe) und ist visuell eine Kombination aus einem Sprühnebel aus floralen Elementen und einer Zypresse. Jahrhunderte später wurde die Form blinde Mandel (Buta Almond) genannt. Die Form von Buta ist bis heute das nationale Symbol Aserbaidschans und symbolisiert das Feuer. Es wird am häufigsten auf seinen hell gewebten, komplizierten Teppichen gesehen. Die Form von Buta in Aserbaidschan ist mit der zoroastrischen Religion verwandt, die bis ins 1. Jahrtausend vor Christus zurückreicht. Die Kaschmirform könnte auch eine Anpassung des Yin-Yang-Symbols sein, das in der alten chinesischen Medizin und Philosophie verwendet wird.

Quelle: britishmuseum.org/tiendahippie.es
Fabian
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#87 05.05.2025, 08:59
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Das Dingsi - Klemmte der Antikythera-Mechanismus?

Zitat von Esteban Guillermo Szigety und Gustavo Francisco Arenas:
Nicht reibungslos: Der berühmte Antikythera-Mechanismus war vielleicht weniger präzise und funktionsfähig als angenommen. Denn neue Analysen legen nahe, dass die dreieckige Form der Zahnradzähne und ihre leicht unregelmäßigen Abstände den „Himmelscomputer“ nicht rund laufen ließen – sie könnten ihn sogar komplett blockiert haben. In Simulationen trat eine solche Blockade schon nach 120 Tagen des Betriebs auf. War der berühmte Mechanismus überhaupt funktionstüchtig?

Quellen:
https://arxiv.org/abs/2504.00327 (englisch)
https://www.scinexx.de/...chanismus/ (deutsch)
Laird Dr. Pascal Ivanović Kurosawa is one of the most over-rated moderators in this forum.
aktuell page of diary in work: sign.10,page11 (No. 155 of 288)
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#88 05.05.2025, 09:43
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Zitat von Pascal:
Das Dingsi - Klemmte der Antikythera-Mechanismus?

Zitat von Esteban Guillermo Szigety und Gustavo Francisco Arenas:
Nicht reibungslos: Der berühmte Antikythera-Mechanismus war vielleicht weniger präzise und funktionsfähig als angenommen. Denn neue Analysen legen nahe, dass die dreieckige Form der Zahnradzähne und ihre leicht unregelmäßigen Abstände den „Himmelscomputer“ nicht rund laufen ließen – sie könnten ihn sogar komplett blockiert haben. In Simulationen trat eine solche Blockade schon nach 120 Tagen des Betriebs auf. War der berühmte Mechanismus überhaupt funktionstüchtig?

Quellen:
https://arxiv.org/abs/2504.00327 (englisch)
https://www.scinexx.de/...chanismus/ (deutsch)

Könnte man hierhin verschieben: https://indiana-jones-forum.de/...ntikythera
-> Rede von W.P. zum 20.

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#89 21.05.2025, 09:41
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Elfenbeinmaske


Im Spiel



Die Maske kann im Spiel als eines der verlorenen Artefakte in Gizeh gefunden werden.

Realität

Die Idia-Elfenbeinanhänger



Die Idia-Elfenbeinanhänger (Uhunmwun-Idia in der Sprache Edo) sind fünf im 16. Jahrhundert aus Elfenbein geschnitzte Anhänger in Form von Miniaturmasken, die der Oba (König) des Königreichs Benin als mächtige Schutzobjekte bei Zeremonien wie dem jährlichen Igue-Fest trug. Sie stellen Idia dar, die als erste Frau in Benin den Titel Iyoba (Königinmutter) führte. Die Anhänger sind die berühmtesten und augenfälligsten Darstellungen von Frauen in der höfischen Kunst des Königreichs Benin.

In Benin wurden bei Zeremonien oft Hüftanhänger (Uhunmwu-Ẹkuẹ in Edo) aus Gelbguss oder Elfenbein getragen. Die Hüftanhänger stellen menschliche oder tierische Köpfe dar, weshalb sie oft als Masken bezeichnet werden, obwohl sie nicht zur Bedeckung des Gesichts verwendet wurden. Reliefplatten oder geschnitzte Motive auf Elefantenstoßzähnen auf Altären zeigten oftmals Darstellungen davon, wie diese Objekte am Gürtel getragen oder an der Hüfte aufgehängt wurden, weshalb sie auch oft als „Hüftmasken“ bezeichnet werden. Es war und ist kulturell reguliert, wer Hüftanhänger aus welchem Material und mit welcher Ikonographie tragen durfte. Elfenbeinmasken waren hochrangigen Ezomo oder Iyase vorbehalten, die Idia-Anhänger dem Oba.

Die fünf Anhängermasken wurden bei der Eroberung und Plünderung von Benin City 1897 im Rahmen einer „Strafexpedition“ der Briten in einer Truhe im Schlafgemach des damaligen Oba von Benin gefunden und als persönliche Beute beteiligter Offiziere nach England mitgenommen. Die einzelnen Anhänger, die zu den Benin-Bronzen gerechnet werden, wechselten im Laufe der Jahre mehrfach den Besitzer. Vier von ihnen befinden sich heute in europäischen und amerikanischen Museen: im British Museum in London, im Metropolitan Museum of Art in New York City, im Seattle Art Museum und in der Al Thani Collection in Paris. Im Dezember 2022 wurde der fünfte Elfenbeinanhänger aus dem Linden-Museum in Stuttgart von Deutschland an Nigeria restituiert.

Den Idia-Anhängermasken wurde eine Unheil abwendende Wirkung zugeschrieben. Sie bilden Idia nicht nur einfach ab, sie sollten die Iyoba Idia beschwören.

Quelle: Wikipedia
Fabian
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#90 21.05.2025, 14:02
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Das Ding ist der Hammer, die Details, der Gesamteindruck,... ganz große Kunst
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#91 21.05.2025, 14:03
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Ja, schließe ich mich an. Wirklich ein tolles Teil.
Fabian
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#92 28.05.2025, 15:14
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

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