Indy2Go
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Betreff: Der letzte Kinobesuch (2016)
Batman v Superman: Dawn of Justice
Ich bringe heute keine schönen Sätze raus, daher:
+ Ben "Batfleck" Affleck. Eine großartige Performance des dunklen Ritters. Das Standard-Kostüm sowie Batmobil und Batwing sind auch klasse.
+ Henry Cavill. Wie auch schon im "Man of Steel" fand ich ihn auch hier wirklich gut. Auf jeden Fall ein würdiger Nachfolger für Reeve und Routh.
+ Die ersten zwei Drittel gefielen mir - mit Abstrichen - recht gut. Alles etwas Drama-mäßig ("Spectre" lässt grüßen) aber sehr gut, sehr erfrischend.
+ Die Musik fand ich recht cool. Man merkt Junkie XLs Mitwirken vor allem an den E-Gitarren
+ Wie weitere JLA-Member angeteasert wurden, fand ich ebenfalls recht gut gelöst.
+ Alfred - wenn auch recht blass belassen - war genau wie Caine wieder sehr sarkastisch und sympathisch. Hier auch ganz klar der Tüftler.
+ Mehr Comic-Anstrich als bei Nolan. Ich mag Batman so lieber. Obwohl sehr ernst kommt es bedeutend weniger wichtigtuerisch rüber.
+ Wonder Womans Auftritt war trotz der eher unwürdigen Einführung der Figur ziemlich cool.
+ Mir gefallen Zack Snyders Versuche, das Medium Film mit dem Medium Comic zu verschmelzen. Oft "friert" er Comic-ähnliche Bilder sekundenlang ein.
+ Es wurde extrem realistisch gezeigt, wie die Bevölkerung auf Superman reagiert. Endlich mal kein bloßes Verehren ohne jede Angst.
+ Ich fühlte mich insgesamt sehr an "The Dark Knight Returns" (also den DC-Animations-Film) erinnert. War ja auch die Hauptvorlage.
+ Und nochmal: Ich bin begeistert vom Affleck. Das hätte ich nie erwartet. Wirklich klasse, der passt wie die Faust aufs Auge.
+ Zunächst erlebt man...
Spoiler:
die "Man of Steel"-Geschehnisse aus Bruce Waynes Sicht. Fand ich super!
+ Keine...
Spoiler:
Batman-Origin-Story. Man sieht zwar kurz die Ermordung Waynes Eltern, das ist aber für die Handlung relevant.
Ansonsten: Batman schon 20 Jahre im Dienst. Finde ich auch sehr gut, gibt der Figur auch was abgehalftertes. Er greift auch zu etwas rabiateren Mitteln.
Jetzt zu den - leider doch nicht so wenigen - negativen Aspekten:
- Einige Figuren wurden - obwohl der Film SEHR charakterorientiert ist bzw. sein will - sehr vernachlässigt.
- Wonder Woman wurde meiner Meinung nach nicht sehr schön eingeführt. Zumindest nicht wenn man bedenkt, dass sie eine der wichtigsten DC-Heldinnen ist.
- Die Lösung des finalen Konflikts ist unglaublich banal; schon beim Wegwerfen der entsprechenden Waffe wird klar: Die wird später gebraucht.
- Die Handlung ist arg konstruiert, öffnet unzählige Subplots und ergibt teilweise wenig Sinn. Aus einigen Passagen kam man auch nur unschön wieder raus.
- Mir gefällt Batmans "Iron Man-Rüstung" nicht. Klar, sie musste Superman standhalten, kam aber einfach komisch: Obwohl in TDKR ja nicht anders...
- Das Finale. Mal wieder eine fette, nicht sonderlich intelligent inszenierte Materialschlacht...
Spoiler:
DC hat so grandiose Schurken. Statt davon Gebrauch zu machen, rührt man mit Doosmday so einen Abomination- (aus dem Norton-"Hulk") Verschnitt zusammen der relativ unbeeindruckend in einem effekthaschenden Finale erlegt wird. Leider hat man aber - anders als etwa beim "The Avengers"-Finale - die Helden weniger gut zusammen agieren lassen, als erwünscht. Von daher (für mich) die große Enttäuschung des Filmes.
- Lex Luthor. Ich hab dem Eisenberg eine Chance gegeben, fand ihn letztlich auch nicht schlimm aber ein hyperaktiver Psychopath, der sich...
Spoiler:
an außerirdischer Technologie zu schaffen macht... Na ja... Zudem fehlt der Figur jegliche Motivation. Keinerlei Motive sind hier erkennbar, von daher (und wieder: für mich) sehr enttäuschend.
- Die Handlung ist insgesamt eigentlich dünner als sie tut. Auch hier: Liebesgrüße aus "Spectre" ...
Spoiler:
Durch die Streckung auf 2,5 Stunden entstehen so halt einige Durststrecken, sodass man teilweise vergisst, dass es ein Superheldenfilm ist. Ich brauche keine ständigen Materialschlachten - im Gegenteil. Aber die Helden zwischen drin im Kostüm zu sehen - abseits von Traumsequenzen in denen Batman im Trenchcoat Leute abschlachtet - das wäre halt schon nett... 
Insgesamt würde ich sagen 6/10 Punkten. Leider wäre da aber sehr sehr sehr viel mehr drinnen gewesen.
Gerade die ersten zwei Drittel fand ich - trotz einiger wenigen Macken und Durststrecken - nämlich phantastisch.
Jedenfalls ist das DC-Universum für mich schon jetzt sehr viel interessanter als das was Marvel aktuell macht. Die Qualität der Filme ist hoch, keine Frage aber ich finde wirklich, dass das ganze sich bei Marvel etwas im Kreis dreht. Ich habe mich allmählich daran satt gesehen. Hoffentlich kann der "Doctor Strange" da mal wieder etwas frischen Wind rein bringen, der Ant-Man" ließ mich ja (leider) recht kalt.
Und an dieser Stelle möchte ich nochmals erwähnen: Ich fand den Affleck großartig. Keine Ahnung, was alle gegen den haben.
Inzwischen ist der für mich auch die große Hoffnung für DC. Bei "The Batman" (ggf. nur der Arbeitstitel) wird er ja selbst Regie führen.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
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mal editiert, das letzte Mal am 25.03.2016, 14:21 von Indy2Go.
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