Indy2Go
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Betreff: Sitcoms
Ein fünf Jahre alter Thread... Das dürfte mein neuer Rekord sein! 
Da ich in letzter Zeit (teils zum wiederholten Male) 'ne Menge (eher unbekannte Sitcoms) geschaut habe, möchte ich mal ein paar Empfehlungen aussprechen:
Beginnen wir mit Blackadder. Dabei handelt es sich um eine britische Sitcom mit Rowan Atkinson. Die erste Staffel lief 1983, die darauffolgenden drei von von 1986 bis 1989. Darüber hinaus gibt es zwei Specials, "Blackadder's Christmas Carol" aus dem Jahre 1989, dabei handelt es sich um eine Parodie der Dickens-Erzählung und ein abschließendes Speical aus dem Jahr 1999. Die Staffeln sind realtiv kurz, so gibt es insgesamt nur 27 Episoden. Das ungewöhnliche an "Blackadder" ist die Prämisse: Jede Stafell handelt von einem Mitglied der Blackadder-Familie, gespielt von Rowan Atkinson. Auch immer dabei ist Tony Robinson als Gehilfe Baldrick. Die Staffeln spielen in unterschiedlichen Epochen: Staffel 1 spielt zu Zeiten von Henry Tudor, Staffel 2 zeigt Elisabeth I., mit Staffel 3 landen wir im 18. Jahrhundert und zum Schluss gibt's den ersten Weltkrieg. Die Specials spielen jeweils im viktorianischen England und im Jahr 1999. Blackadder, ein Haus was in der ersten Staffel durch den Protagonisten, Edmund, der sich selbst "die schwarze Natter" nannte, begründet wurde, verkehrt - ausgenommen Staffel 4 - nahe bei der Königsfamilie und sämtliche Edmund Blackadders, also alle Nachkommen des ersten, die wir in den unterschiedlichen Staffeln zu sehen bekommen, sind äußerst machtbesessene, gerissene und egoistische Figuren. Während Blackadder in den ersten drei Staffeln am liebsten auf dem Thron sitzen würde, geht es in der vierten (und besten) Staffel hauptsächlich darum, dass er im Krieg nicht draufgehen will. Erwähnenswert ist auch, dass in den späteren Staffel Stephen Fry und Hugh Laurie in Hauptrollen zu sehen sind.
Eine weitere - gerade hierzulande - viel zu unbekannte Sitcom ist die BBC-Two-Serie Red Dwarf, die seit 2009 allerdings vom britischen Sender "Dave" produziert wird. Die ersten beiden Staffeln wurden 1988 ausgestrahlt, dann ging es mit kleineren Unterbrechungen bis zur achten Staffel im Jahr 1999 weiter, 2009 begann "Dave" dann mit der Ausstrahlung der neunten Staffel. Die Zehnte folgte 2012 und für dieses und nächstes Jahr sind weitere Staffeln geplant. Eines vorab: Die Serie wurde nie - auch nicht teilweise - synchronisiert. Ich selbst hänge noch bei den BBC-Folgen (Staffel 5 um genau zu sein, bisher tatsächlich der Höhepunkt), bin aber schon sehr gespannt auf die Wiederbelebung der Serie. Während Fans von der neunten Staffel eher enttäuscht waren, wurde die zehnte sehr positiv aufgenommen. Der Sender lernt dazu. Das besondere an "Red Dwarf": Es ist eine Science-Fiction-Sitcom. Der Humor erinnert bisweilen etwas an "Per Anhalter durch die Galaxis" und die Produktion lässt sich - logischerweise - mit britischen Sci-Fi-Serien aus der Zeit vergleichen, so rein von der Optik her. "Die Red Dwarf" ist ürbigens das Schiff, auf dem die Sitcom spielt. Der Serie entspringen Weisheiten wie "Well, the thing about a black hole - its main distinguishing feature - is it's black. And the thing about space, the colour of space, your basic space colour, is black. So how are you supposed to see them?" - zum Schießen, wenn man britischen Humor mag. 
The IT Crowd ist sicherlich weniger bekannt als das US-Pendant, "The Big Bang Theory", aber trotzdem kein wirklicher Exot (mehr). Sie lief von 2006 bis 2009, bringt es also auf vier Staffeln. Zum Abschluss wurde ein Special mit doppelter Länge gedreht, dieses folgte 2013. Da die Urknalltheorie bereits erwähnt wurde, mache ich mit dem Vergleich direkt weiter. Die Serien werden immer verglichen, ähneln sich aber eigentlich gar nicht so sehr. Moss und Roy sind - im Gegensatz zu Sheldon und Co - reine Computernerds. Sie arbeiten in der IT-Abteilung von Reynholm Industries und bekommen in der ersten Folge Zuwachs von einer gewissen Jen, die so gar nichts von Computern versteht. Die Serie ist voller herrlich absurder Einfälle (Stichwort: Richmond) und total behämmert konstruierter Momente. Dabei halten sich die popkulturellen Referenzen sogar in Grenzen. Im Gegensatz zum US-Pendant werden hier nicht immer die selben Gags auf Kosten der Hauptfiguren gerissen, obwohl diese durchaus ihre permanenten Marotten haben, sondern die Komik entsteht eben durch skurrile Einfälle und folgenlanges auf die Eskalation Hinarbeiten. (Stichwort: "I mostly deal with Windows"). Die Serie gibt's übrigens auf Netflix und auch kostenlos auf MyVideo.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
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