R. Baudouin
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Betreff: Erster Expeditionsbericht Temple of Dom (Summit 2009)
Hier ein kurzer Expeditionsbericht zum Temple of Dom.
Schon bei Tagesanbruch trafen sich die Expeditionsteilnehmer an den Ufern eines großen Stromes,
den die Eingeborenen hier Rhein oder auch Ring nennen.
Wir folgten dem breiten Fluß mehrere Kilometer weit stromabwärts, als plötzlich zwei Schüsse durch die Luft peitschten.
Nanu, dachte ich, wo kommen denn die Waffen her?
Man hatte uns doch bei der Ankunft auf dem Flughafen gefilzt und alle Revolver abgenommen.
Ich drehte mich um und sah, wie zwei von uns sich mit ihren Peitschen gegen angreifende Schlangen verteidigten.
Es wurden immer mehr und der Knall der vielen Peitschen hallte nur so durch die Luft.
Einige Eingeborene wurden durch den Lärm angelockt, beobachteten uns durch das Unterholz
und zollten dieser Kunstfertigkeit anerkennend Respekt.
Wir gelangten schließlich an die Endstation einer kleinen Schmalspurbahn.
Mola verhandelte mit dem Maschinisten der Dampflok und gegen ein kleines "Bakschisch" nahm er uns mit bis...
ja, bis die Schienen plötzlich vor einer großen Schlucht endeten.
Es waren noch die rudimentären Reste einer Hängebrücke zu erkennen, die einst das 500 Meter breite Tal überspannt hatte.
Das stählerne, verrostete Tragseil war das einzige, was noch übrig geblieben war.
Wohl dem, der seine Handschuhe dabei hatte - der Rest holte sich blutige Hände oder stürzte in die Fluten...
Die Türme des Temple of Dom rückten immer näher, doch noch waren wir nicht am Ziel.
Auf der anderen Talseite versperrten uns grüne Echsen aus der Urzeit den Weg - Jurassic Park am Rhein.
Doch aus den Nebelschwaden des Dschungels tauchte plötzlich ein Geisterzug auf, der ohne Schienen fuhr.
Ohne viel zu überlegen sprangen wir auf und entkamen nur knapp der hungrigen Meute wilder Tiere.
Als könnte der Geisterzug unsere Gedanken lesen brachte er uns direkt vor die Tore des Temple of Dom.
Doch zunächst entschlossen wir uns, den nahegelegenen Gouverneurspalast zu untersuchen.
Ein kundiger Angestellter des Palastes ließ uns ein und führte uns durch die Kellergewölbe.
Vorher jedoch mußten wir schwören, keiner Menschenseele Bildnisse dessen zu zeigen, was wir nun sehen würden.
Der Mann hatte guten Grund uns um Verschwiegenheit zu bitten, denn vor nicht all zu langer Zeit
hatte eine Bombe ein riesiges Loch in die mächtigen Fundamente gerissen.
Um dem guten Mann keine Schwierigkeiten zu machen, wollten wir den Palast durch einen unterirdischen Abwasserkanal verlassen.
Im Lichte einer rauchigen Pechfackel liefen wir hunderte von Metern durch den Kanal,
die modrige Decke wurde immer niedriger bis es plötzlich nicht mehr weiter ging.
Ein Schacht mit einer eisernen Leiter führte nach oben, doch eine steinerne Inschrift warnte jeden vor der Benutzung dieses Weges.
Da war die Rede von einem Fluch und tausend Toden - wir zählten mal schnell durch und kamen auf etwa 20 Mann, also 50 Tode pro Nase.
Das war uns dann doch etwas zu teuer. Also wieder zurück durch den Kanal, vorbei an den Wachen und raus aus dem Palast.
Draussen wartete schon das nächste Abenteuer auf uns - der Temple of Dom.
Er ist das religiöse Zentrum einer großen Sekte, deren Anhänger sich in Scharen auf allen Wegen zum Tempel bewegten.
Durch unsere Kleidung erregten wir die Aufmerksamkeit dieser Menschen, die uns fälschlicherweise
für schwule Pfadfinder hielten - nun ja, wir durchquerten gerade das Zentrum des CSD...
Wir mischten uns unter die vielen Menschen und versuchten trotzdem einigermaßen unerkannt ins Tempelinnere zu gelangen,
was uns auch gelang. Ein anderer Besucher jedoch erregte die Aufmerksamkeit eines Tempelwächters,
weil er dem Gott des Tempels nicht den gebührenden Respekt gezollt hatte und wurde vom Wächter in die Katakomben gezerrt.
Mir gelang die Flucht durch einen Seiteneingang des Tempels und auch die anderen kamen noch gut raus.
Der Rest des Expeditionskorps befindet sich zur Zeit in einer Herberge in Tempelnähe und ich hab's mit letzter Kraft
noch bis zu einer Telegrafenstation geschafft, um Euch zu berichten.
P.S.: Einige Geschehnisse dieses Berichtes wurden vom Autor dramatisiert, um den Unterhaltungswert für die Leser zu steigern.
P.P.S.: Ok, ok, ich geb's ja zu, es sind nicht einige Dinge, sondern alles von mir dramatisiert worden.
Aber im Kern stimmt schon alles...
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mal editiert, das letzte Mal am 27.02.2016, 02:09 von MaMo.
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