Fabilousfab
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Im Film
Ebenfalls gesucht von Hitler, um ihre zugeschriebenen, übernatürlichen Kräfte für seine Zwecke einzusetzen. Gefunden in der im Sand versunkenen Stadt Tanis.
Realität
Die Bundeslade war gemäß der Tora ein heiliger Kultgegenstand der Israeliten, der nach Anweisung Gottes entworfen und hergestellt wurde, um unter anderem die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten aufzunehmen, die er Mose auf dem Berg Sinai übergeben hatte. Die Bundeslade galt nach dem Auszug aus Ägypten und während Israels Wüstenwanderung und der sogenannten Landnahme als Garant für Gottes Gegenwart inmitten des Volkes. Sie ist bis heute das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel (daher der Name „Bundeslade“).
Berührt werden durfte sie nur von den Würdigsten und Hohepriestern. Jede unbefugte Berührung stellte ein Sakrileg dar und führte laut Überlieferung zum sofortigen Tod des Frevlers. Einen eindeutigen archäologischen Nachweis für die Existenz der Lade gibt es nicht.
Nach der biblischen Beschreibung (Ex 25,10–22 EU) war sie eine 130 × 80 × 80 cm (L × B × H) große, innen wie außen mit Gold überzogene Truhe aus Akazienholz, die mit goldenen Ringen versehen war, durch die zwei Tragestangen geführt wurden. Auf ihrer auch in Hebr. 9,4–5 ausführlich beschriebenen, abnehmbaren Deckplatte thronten zwei Cherubim, die schützend ihre Flügel gegeneinander und über die Platte ausbreiteten. Zwischen den Cherubim erschien die Herrlichkeit Gottes (Schechina). Verschiedene Bibelübersetzungen bezeichnen die Deckplatte (hebräisch: kapporet) unterschiedlich, z. B. als Gnadenstuhl oder -ort (Lutherübersetzung), als Versöhnungsdeckel (einige Ausgaben der Elberfelder Bibel) oder als Sühneplatte (Einheitsübersetzung). Sie war demnach ein Zeichen der Versöhnung zwischen Gott und Menschen.
In der christlichen Kunst des Mittelalters wird das Motiv der Bundeslade schon früh,aber eher vereinzelt dargestellt. Bildtraditionen, wie sie für andere Themen der Ikonographie über lange Strecken zu verfolgen sind, hatten sich daher kaum entwickelt. Die wichtigsten Szenen wurden gleichwohl als Miniaturen in Bibelhandschriften und Weltchroniken eingefügt. Die Biblia pauperum und das Speculum humanae salvationis stellen unter anderem die typologische Bedeutung der Bundeslade mit den darin verwahrten Kultgegenständen als Vorbild für den von Maria getragenen Christus dar und in ähnlichem Sinne sind auch die Bildpaare in der concordia caritatis zueinander geordnet.
Die ganze Neuzeit hindurch greifen die Illustratoren gedruckter Bibeln das Motiv der Bundeslade gern auf, so Matthäus Merian im 17. Jahrhundert im protestantischen Bereich oder im 19. Jahrhundert Julius Schnorr von Carolsfeld, dessen Holzschnitte bis ins 20. Jahrhundert zu Vorlagen für Schulbibeln beider Konfessionen genutzt wurden.
Die protestantische Ikonographie versah die Bundeslade mit einer Bedeutung, die über das bloß Erzählerische hinausging: „Die reformatorische Bibelauslegung sah ... in der „Lade des Bundes“ oder des „Testamentes“, wie man auch übersetzen konnte, das Hauptsymbol der göttlichen Offenbarung vor der Ankunft Jesu“. Exemplarisch ist auf den ikonographischen Gebrauch in den Abendmahlsdarstellungen der Altarretabel von Ludwig Münstermann hinzuweisen. (Quelle: Wikipedia)
Verbleib und Reise
Nach Überlieferung der Tora wurden die Steintafeln mit den Zehn Geboten zunächst in der Bundeslade umhergetragen und mit ihr in einem zerlegbaren Zelttempel, der Stiftshütte, aufbewahrt. Diese wurde auch auf den Wanderungen mitgeführt, später hatte sie ihren Standort in Silo etwa in der Mitte des Landes Israel, um so der Bundeslade einen festen Platz zu geben. Die Ladeerzählung in 1 Sam 4,1b EU bis 1 Sam 7,2a EU berichtet, dass die Lade nach einer militärischen Niederlage der Israeliten in die Hand der Philister fiel, die von JHWH schrecklich dafür bestraft wurden. Daraufhin sei sie den Israeliten zurückgegeben worden, die sie laut 1 Sam 6,12 LUT zunächst in Bet Schemesch aufbewahrten. Später soll sie nach Kirjat-Jearim ins Haus Abinadabs gebracht worden sein. In beiden Orten haben Archäologen Strukturen ausgegraben, die sich mit den biblischen Berichten in Übereinstimmung bringen lassen.
Die Überführung der Bundeslade auf den Berg Zion erfolgte durch König David und in den Tempel zu Jerusalem durch Salomo auf dem Moriah-Plateau, dem Tempelberg. Korrelationsuntersuchungen von noch vorhandenen geodätischen Referenzpunkten wie den Resten der Tempelmauern mit modernen Tempelrekonstruktionen sowie die Vermessung des mit dem Felsendom umbauten Felsens durch den Briten Montagu Brownlow Parker, 5th Earl of Morley (1878–1962), im Jahre 1911 legen nahe, dass dieser Felsen identisch ist mit dem Standort der Bundeslade. Nach der Festigung der politischen Macht König Davids brachte dieser die Bundeslade nach Jerusalem, um die Stadt nun auch zum religiösen Zentrum zu machen (2 Sam 6 EU). Die Bundeslade stand dann im Allerheiligsten des Jerusalemer Tempels, das der Hohepriester nur einmal im Jahr während des Versöhnungstages (Jom Kippur) betreten durfte, um dort den Namen Gottes auszusprechen und um Sühne für das Volk Israel zu bitten.
Um 1050 v. Chr. wurde die Bundeslade in der Schlacht bei Aphek durch die Philister erobert (1 Sam 4 EU). Die Israeliten lagerten bei Eben-Eser. Abinadab war ein einfacher Bauer aus dem Stamm Levi, der in den Jahren, als die Philister die Israeliten angriffen, die Bundeslade in seinem Haus aufbewahrte (1. Buch Samuel). Nach biblischer Darstellung (1 Sam 5 EU) brachten die Philister die Bundeslade, welche sie in einem Kampf mit den Israeliten erbeutet hatten, über Aschkelon nach Aschdod und stellten sie in den Tempel ihres Gottes Dagon. Nachdem sie dort unerklärliche Unglücksfälle und Krankheiten verursacht habe, wurde sie über Gat und Ekron auf einem unbemannten Karren, der von säugenden Kühen gezogen wurde, zu den Israeliten zurückgeschickt (1 Sam 6 EU). Sie kam zuerst nach Bet Schemesch und dann für viele Jahre nach Kirjat-Jearim in das Haus des Abinadab auf dem Hügel. Bevor sie dann nach Jerusalem kam, stand sie noch drei Monate im Haus des Obed-Edom und wurde dann endgültig nach Jerusalem geholt, wo sie zunächst in einem Zelt untergebracht wurde (2 Sam 6,17 EU).
Nach dem Bau des salomonischen Tempels fand die Bundeslade dann Platz in dessen Allerheiligstem (1 Kön 8,20–21 EU).
Nebukadnezar II. eroberte im Jahr 587/586 v. Chr. Jerusalem und verschleppte einen Teil der Bewohnerschaft in das Babylonische Exil. Damit einher ging die Plünderung des Jerusalemer Tempels. Seitdem gelten – ihre vorherige Anwesenheit vorausgesetzt – große Teile des Tempelschatzes einschließlich der Bundeslade als verschollen. Es ist anzunehmen, dass die Lade in diesem Zusammenhang zerstört wurde.
Dem zweiten Buch der Makkabäer (2 Makk 2,5 EU) zufolge hat der Prophet Jeremia, vor Nebukadnezars Plünderung, die Bundeslade gemeinsam mit der Hütte des Stifts und dem Räucheraltar am Berg Nebo in einer Höhle vergraben. Man beruft sich bei dieser Aussage auf ältere überlieferte Schriften:
„ Als sie nun an den Berg kamen, darauf Mose gewesen war und des Herrn Erbland gesehen hatte, fand Jeremia eine Höhle; darein versteckte er die Hütte und die Lade und den Altar des Rauchopfers und verschloss das Loch. Aber etliche, die auch mitgingen, wollten sich das Loch merken und zeichnen, sie konnten’s aber nicht finden. Da das Jeremia erfuhr, strafte er sie und sprach: Diese Stätte soll kein Mensch finden noch wissen, bis der Herr sein Volk wieder zuhauf bringen und ihnen gnädig sein wird …“
– 2 Makk 2,5–7
Nach der Überlieferung der äthiopischen Kirche wurde die Bundeslade vom Gefolge Meneliks, des Sohnes von Salomon und der Königin von Saba, gestohlen und durch eine Replik ersetzt. Demnach befinde sich die ursprüngliche Lade heute in Aksum, der heiligen Stadt Äthiopiens.
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Fabian
Nichts schockiert mich, ich bin Wissenschaftler
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mal editiert, das letzte Mal am 24.01.2024, 13:33 von Fabilousfab.
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