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#1 16.12.2006, 12:41
Jens Abwesend
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Betreff: Vintage Fliegerjacken - Futter?
Ich hab' da mal eine Frage an die Fliegerjacken-Experten hier (also an Dich, Last Crusader Zwinkernder Smiley ).
Ich hab' mich ja beim letzten Summit von der Stimmung des Augenblicks übermannen lassen und bei Peter eine neue Jacke in Auftrag gegeben (Wenn man den Schneider schon mal da hat und er vor Ort messen kann Cooler Smiley ).

Beim Leder kommt für mich nur Horsehide infrage (authentisch, v.a. aber (und wichtiger) robust). Das leidige Problem ist ja das Innenfutter. Nun hat Peter zwar gesagt, das neue Baumwollfutter sei viel robuster als das frühere, aber es besteht ja immer noch die Alternative zu Satin zu greifen.

Bevor ich noch mehr einen vom Pferd erzähle, endlich meine Frage: Was wäre den era-accurate für eine Fliegerjacke der späten 20er-30er?

PS: Wenn jemand zwischen den Zeilen gelesen haben sollte, dass es bald eine gebrauchte Goatskin Wested (Temple) zu erwerben gibt, dann hat er richtig gelesen. Zwinkernder Smiley
 

#2 16.12.2006, 14:34
Last Crusader Abwesend
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Betreff: Re: Vintage Fliegerjacken - Futter?
Authentisch ist auf jeden Fall ein Baumwollfutter. Es ist wärmer und schmiegt sich besser an den Körper an als Satin. Das war wichtig, da zu den Anfängen der A-2 auch noch Maschinen mit offenem Cockpit geflogen wurden und aus sicherheitsgründen (auf Trägern) immer mit geöffneter Cockpithaube gelandet werden musste. Deswegen hat die A-2 auch einen Button-down-Kragen, damt er nicht flattern kann.

Baumwolle verhindert außerdem, dass die Jacke auf dem Körper hin- und herwandern kann. Sie kann bei Bewegungen im engen Cockpit also nicht so leicht verrutschen, was unangenehm wäre, wenn man während des Fluges auf Falten sitzen müsste. Da unter der A-2 grundsätzlich das Uniformhemd mit engen Manschetten getragen wurde, konnten die Hemdärmel auch nicht nach oben rutschen. Sie wurden außerdem von den Strickbündchen der Jacke und der Handschuhe gehalten.

Nylon wurde erst 1935 patentiert und wurde in erster Linie für Fallschirme benötigt und erst 1945 mit der B-15B, der ersten Nylon-Jacke, als Material für Fliegerjacken eingeführt. Allerdings hatte die B-15 auch ein Wollfutter. Erst die MA-1 (1957) hatte Außen und Innen Nylon.

So, mehr fällt mir gerade nicht ein. Ich hoffe ich konnte bei der Entscheidung helfen.



Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 16.12.2006, 14:34 von Henry Jones Jr..  

#3 16.12.2006, 16:23
Jens Abwesend
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Betreff: Re: Vintage Fliegerjacken - Futter?
Wow! Das war detailiert! Vielen Dank, v.a. den Grund für den Button-down-Kragen, kannte ich bisher noch nicht.

Alles in allem haben mich Deine Ausführungen wieder Richtung Baumwolle geschubst. Zwinkernder Smiley
Wenn das Futter durchgescheuert ist, sollte es ja nicht so schwer sein, das von einem Schneider ersetzen zu lassen ...
 

#4 16.12.2006, 19:00
The big O Abwesend
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Betreff: Re: Vintage Fliegerjacken - Futter?
Muss ich zustimmen, sehr detailliert! Ein Danke auch von mir.

Ich bin mal sehr gepsannt wie die Horsehide Wested so ist, da ich, wenn mir meine jetzige Wested endgültig zu klein geworden ist, auch auf sowas hinsparen wollte. Ich hab mich außerdem schon mal gefragt ob Wested die Jacke nicht etwas weiter schneidern könnte, sodass man dann ein herausnehmbares Futter ergänzen könnte. würde bestimmt Sinn machen.

Gruß,
Henrik
Shit happens! (and often to me)
 

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