Mahatma
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Betreff: Der Geist von Atlantis oder die Frage nach dem Schwerpunkt
Hallo ihr Lieben,
die letzten Tage spukt mir mal wieder so eine grundsätzliche Indy-Fragestellung durch den Kopf, die ich gerne mit euch teilen möchte.
Es ist ja weithin bekannt, dass Fate of Atlantis sich unglaublicher Beliebheit in der Indyfanwelt erfreut. Noch präzisert ist es vermutlich der einzige Teil des erweiteren Franchises, der wirklich von den Fans akzeptiert zu sein scheint - und konkurriert als solcher vielleicht sogar mit den Young Indy Chronicles und KotCS.
Ich selber zähle mich getrost zu dieser Gruppe von Atlantisfreunden. Genau genommen war es nämlich sogar Fate of Atlantis, dass mich damals im Laden zum Kauf und Spielen einlud und schlussendlich zum Indyfan machte. (Tatsächlich: ich kannte die Filme zwar vorher schon, hatte ihnen aber nicht sonderlich Beachtung geschenkt).
Die Athmosphäre und Storyline bleiben unerreicht und wecken in vielen von uns nostalgische Erinnerungen.
Aber warum genau eigentlich?
Betrachtet man nämlich die Qualitäten von Atlantis genauer, ist offenkundig, dass sich der Ton doch stark von der OT unterscheidet. der Stil des Spiels ist düster, geheimnisvoll und vielleicht auch ein wenig "schläfrig" (nicht im negativen Sinne). Die Filme sind actionsgeladen, spannungsgetrieben, figurenzentriert.
Gerade die Storyline möchte ich hier ansprechen.
Zwar ist die "Schatzsuche" in allen vier Filmen ein zentraler Punkt der Handlung, wird jedoch fast überall eher schnell im Dienste der Handlung abgearbeitet. Wir haben die einleitende Szene, zumeist die College-Szene und ab und an ein paar weiterführende Einstellungen (Das Gespräch mit dem Gelehrten über das Kopfstück in Raiders, die Zeichen im Geheimgang in , die Suche nach dem X in Crusade, das Automatische Schreiben im Russenlager in Crystal Skull).
Im Vergleich dazu bildet der Schatzsucher-kulturhistorische Teil in Atlantis nun das eigentliche Kernstück.
Eine umfangreiche Lektüre von Platons Dialog, viele Gespräche über die Geschichte Atlantis' mit diversen Experten (Hapgood, Trotoir, Sternhard, Costa...), der wiederkehrende Einsatz der Steinscheiben, die Oricalcumperlen, die Kolonien und schlussendlich Atlantis selber) und schlussendlich eine lange Liste an macguffinwürdigen Gegenständen (Der Dialog, die Steinscheiben, die Perlen, atlantische Artefakte, der Bernsteinfisch und die Stadt selber).
Die unterschiedliche Schwerpunktsetzung ist offenkundig. Auch ist klar, dass die Kürzung dieses Teil dramaturgischen Ursprungs ist.
Trotzdem kann ich mich diesem gewissen Charm nicht enziehen.
Wie sieht ihr das?
Ist FOA wirklich "anders" als die Filme? Wie kommt es dann, dass es so starken Zuspruch aus der Fangemeinde hat? (Schließlich wurde es lange inoffiziell als Indy 4 gehandelt)
Was können wir daraus für einen fünften Film ableiten? Mehr Augenmerk auf die Schatzsucherei? In Angebetracht eines alternden Hauptdarstellers ist der ruhigere, athmosphärefokussierte Grundton Atlantis' vielleicht die bessere Möglichkeit?!
Ich freue mich auf zahlreiche Antworten eurerseits!
LG
Gut Pfad
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mal editiert, das letzte Mal am 30.05.2010, 14:42 von Mahatma.
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