Dt. Indiana Jones Fan Forum



#1 30.05.2008, 11:23
Daniel
Gast
Betreff: Das "Phänomen"
Hallo Leute,

ich eröffne diesen Thread zwar in der Indy 4 Sektion, aber ich könnte ihn auch irgendwo anders in diesem Forum reinstellen. Folgendes trifft Meiner Meinung nach auf alles (hier) zu.

Indy 4, da sind wir uns alle denke ich mal, grundsätzlich einig, hat nicht mehr das Flair / die Stimmung / den Zauber der anderen 3 Teile. (näher will ich gar nicht drauf eingehen)

Die Hard 4.0 ist auch nicht mehr so wie seine Vorgänger.
Jurassic Park III: Ein durchaus guter, packender Film...emessen am 1er aber auch nicht mehr so anziehen für mich.
James Bond: Die neuen sind nicht mehr mit den Klassikern vergleichbar. Für mich komplett andere Filme.
StarWars Prequels: Ich glaube ich muss dazu nichts mehr sagen ;-)
selbst der Zeichentrick "Werner", den hier manche auch kennen dürften...die 3 Filme nach dem 1er haben auch nicht mehr den Sttil des ersten...

In der Musik:

Bryan Adams macht auch nicht mehr Hits wie Sommer of '69, Heaven, House Arrest, Everything I Do etc.
Die Eagles...noch gut aber kein Vergleich zu Hotel California, Lyin' Eyes, New Kid in Town etc.

Auf was will ich raus?

Ist es nicht so, dass egal wo wir hinschauen, der "Geist" wie ihrs auch immer nennen wollt, der Vergangenheit heute einfach nicht mehr
1:1 zurückzubringen ist? Wenn heute Bud Spencer neu aufgelegt werden würde, wärs bestimmt auch nicht mehr das wie in den 70ern...das Boot...ich könnte ewig so weitermachen...

Was meint ihr? Ich finde: Wenn man dieses "Phänomen" aktzeptert hat, dann kann man auch Indy 4 unter einem ganz anderen Licht anschauen. Wenn man sagt: Es kann eh nicht mehr so werden wie damals (egal ob die alten Leute wieder dabei sind, oder nicht), dann ist man viel entspannter, und könnte sich auch (um den Indy Bezug wieder herzustellen) mit Indy 4 anfreunden.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 30.05.2008, 11:24 von Daniel.  

#2 30.05.2008, 11:36
Belloq Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Wenn man mal Maßstäbe gesetzt hat ist es natürlich schwer da ranzukommen bzw. anzuknüpfen. Das ist in der Filmindustrie so genauso wie im Musikbusiness.
Star Wars und Indy haben diese Maßstäbe gesetzt ähnlich wie Der Herr der Ringe, da wird es immer heißen (unter anderem unter denen die jetzt nicht so bewandert sind, was nicht böse gemeint ist): "Ach dieses Narnia Zeug, das ist doch so ähnlich wie Herr der Ringe oder?"Ist es zwar nicht aber es wird immer damit verglichen werden, genauso wie so viele andere Filme. Könnte ja sein das es mal wieder nen neuen Actionheld gibt der eine Mischung aus John McClane und Rambo ist, doch wird es nix neues mehr sein weil dieser eben mit den zwei genannten immer verglichen wird.

Es ist schwer heutzutage was wirklich innovatives oder (gutes) neues zu präsentieren, deswegen wird auch soviel wieder aufgewärmt oder geremaked (Cloverfield / Godzilla).
Die Hard 4.0 fand ich jetzt nicht so schlecht obwohl er vom Flair nicht mal an den 2ten Teil ranreicht und das ist das Schwierige heutzutage, das gleiche "Gefühl" wie bei den Filmen davor rüberzubringen. Was allerdings auch damit zusammenhängen kann das wir als Konsumenten mit dem bisherigen einfach schon zu verwöhnt sind um was neues zu akzeptieren oder Veränderungen gut zu finden. Allerdings wenn man es wirklich drauf anlegt (Star Wars Prequels, Teils Indy 4) dann darf man auch zurecht mal sagen: Hallo? Gehts noch?
Michael
"maaro maaro sooar ko, chamdi nocho pee lo khoon"
 

#3 30.05.2008, 11:45
"Indy" Hans Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Ich glaube in diesem Thread kommen wir früher oder später zwangsläufig auf den Spruch:

"Früher war alles besser" bzw. "sowas wird Heute gar nicht mehr gedreht" Zwinkernder Smiley Lachender Smiley

Ich persönlich denke mal das es ein gutes Stück weit damit zu tun hat das diese Filme nicht mehr auf die gute alte Art gemacht werden. Kulissen, Statisten, Komparsen etc.. Heute wird das alles im Rechner gemacht und das sieht man leider oftmals.
Bei einigen Massenszenen wie z.B. Herr der Ringe kommt das ja gut, aber wenn Schauspieler nur noch alleine vor der Bluescreen agieren, Synchronsprecher nur noch den Mund des Schauspielers und nicht mehr die gesamte Szene sehen, dann MUSS ja Feeling, Wortwitz und Situationsbezogenes Handeln auf der Strecke bleiben. Kann ich mir auch gar nicht anders vorstellen. Vielen Filmemachern/Regisseuren würde diesbezüglich ein "Back to the Roots" nicht schlecht zu Gesicht stehen denke ich.
Hans
 

#4 30.05.2008, 11:49
Niob Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Zitat von "Indy" Hans:
Ich glaube in diesem Thread kommen wir früher oder später zwangsläufig auf den Spruch:

"Früher war alles besser" bzw. "sowas wird Heute gar nicht mehr gedreht" Zwinkernder Smiley Lachender Smiley

Ich persönlich denke mal das es ein gutes Stück weit damit zu tun hat das diese Filme nicht mehr auf die gute alte Art gemacht werden. Kulissen, Statisten, Komparsen etc.. Heute wird das alles im Rechner gemacht und das sieht man leider oftmals.
Bei einigen Massenszenen wie z.B. Herr der Ringe kommt das ja gut, aber wenn Schauspieler nur noch alleine vor der Bluescreen agieren, Synchronsprecher nur noch den Mund des Schauspielers und nicht mehr die gesamte Szene sehen, dann MUSS ja Feeling, Wortwitz und Situationsbezogenes Handeln auf der Strecke bleiben. Kann ich mir auch gar nicht anders vorstellen. Vielen Filmemachern/Regisseuren würde diesbezüglich ein "Back to the Roots" nicht schlecht zu Gesicht stehen denke ich.

Wie wahr, wie wahr. Der Hans der kanns Grinsender Smiley

Nick Zwinkernder Smiley
 

#5 30.05.2008, 11:56
Belloq Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Zitat von "Indy" Hans:
Ich glaube in diesem Thread kommen wir früher oder später zwangsläufig auf den Spruch:

"Früher war alles besser" bzw. "sowas wird Heute gar nicht mehr gedreht" Zwinkernder Smiley Lachender Smiley

Ich persönlich denke mal das es ein gutes Stück weit damit zu tun hat das diese Filme nicht mehr auf die gute alte Art gemacht werden. Kulissen, Statisten, Komparsen etc.. Heute wird das alles im Rechner gemacht und das sieht man leider oftmals.
Bei einigen Massenszenen wie z.B. Herr der Ringe kommt das ja gut, aber wenn Schauspieler nur noch alleine vor der Bluescreen agieren, Synchronsprecher nur noch den Mund des Schauspielers und nicht mehr die gesamte Szene sehen, dann MUSS ja Feeling, Wortwitz und Situationsbezogenes Handeln auf der Strecke bleiben. Kann ich mir auch gar nicht anders vorstellen. Vielen Filmemachern/Regisseuren würde diesbezüglich ein "Back to the Roots" nicht schlecht zu Gesicht stehen denke ich.

Geb ich Dir auch vollkommen recht, es kommt bei CGI nicht auf das "ob" sondern "wie" an, manche Filme wären ohne CGI garnicht möglich (z.B. HdR) andere hingegen schon, nur werden diese trotzdem mit CGI vollgepackt weil einfach, einfach einfach ist Grinsender Smiley Bei "Königreich der Himmel" wurde mit riesigen Kulissen gearbeitet und mit CGI doch man sieht kaum einen Unterschied, da hat Ridley Scott schon saugut gearbeitet.
Doch mal ohne zu sehr in dieses leidige CGI-Thema abzudriften.
Jeder gute Film hängt von mehreren verschiedenen Faktoren ab (Drehbuch, Story, Kulissen bla bla) und es wurde wohl meiner Ansicht nach früher einfach härter gearbeitet als das heute der Fall ist.

Bei Indy 4, Die Hard 4.0, Rocky Balboa oder John Rambo etc. ist das nicht anders: "Wir machen alles so wie früher."
Gut das mag ja sein aber vielleicht haben auch die Macher dieser Filme + Ihre Hauptdarsteller einfach das Gefühl verloren, ihren Biss und Hartnäckigkeit.
Michael
"maaro maaro sooar ko, chamdi nocho pee lo khoon"
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 30.05.2008, 11:58 von Belloq.  

#6 30.05.2008, 12:11
m.s Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Man müßte im Einzelfall mal analysieren, warum einem dieser oder jener Klassiker gefallen hat. Und was den entsprechenden Fortsetzungen fehlt.

Bei Indy ist es zu einem Großteil das Handgemachte, das ich arg vermisse. Nicht nur der Umstand, daß Großteile der Action wirklich on location gedreht wurden (Raiders - Intro, "Kairo"/Tunesien, vor allem die Flugzeug- und Truck-Nummern / ToD - Brücke, Außendrehs / LC - die Panzersequenz, Petra), sondern auch das Gefühl, "dabei" zu sein. Die Action kommt bei Indy 1-3 so unmittelbar und dreckig, wie in kaum einem anderen Film danach. Gerade Raiders hat diese gewisse Mischung aus 80er "ILM-Ästhetik" (ich nenne das jetzt mal so, die Zeit der Bluescreen-/Modell-/Mattepainting-Effekte, die damals groß im Kommen waren) und beinahe schon Peckinpah-Action. Vor allem die Truckverfolgung finde ich da bis heute unerreicht. Da spüre ich förmlich die Hitze, den Staub, den Schweiß. Diese Unmittelbarkeit vermisse ich bei Indy 4.
Welche Prügelei z.B. hatte mehr "Wumms" - die Keilerei mit dem Glatzkopf in Raiders oder das Gerangel mit dem dicken Russen in CS, inmitten der CG-Ameisen? Natürlich mache ich da bei Harrison auch Abstriche, aber die Inszenierung der Action in Indy 4 fand ich generell vergleichsweise schwach.

Natürlich läßt sich Indy nicht auf die Action reduzieren. Da zählen für mich auch die ruhigen Momente. Indys Gespräche mit Sallah in Raiders, an Bord des Zeppelins mit seinem Vater in LC. Da konnte CS durchaus punkten, die Szenen im College, im Diner und bei Indy zuhause fand ich sehr gelungen. Aber trotzdem wollte der Film für mich kein wirkliches "Ganzes" werden.
Martin Schlierkamp
 

#7 30.05.2008, 12:51
gufte Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Hm, naja...dazu kann ich dann einfach nur sagen :
Wenn man es nicht mehr kann, dann einfach lassen !

Wenn man neue Filme macht etc. ist das ja eine Sache..aber wenn man alte Franchises aufleben lassen will und es einfach nicht mehr so gut hinbekommt...dann lieber lassen !Es scheint da hauptsächlich um die Kohle zu gehen...Zitat der Rambo4-Produzenten : "Wir mussten es so brutal machen, um überhaupt mit Filmen wie Saw etc mithalten zu können".

Mal sehen, wie "Beverly Hills Cop 4" wird...Kann mir da nichts gutes vorstellen
 

#8 30.05.2008, 12:54
Niob Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Beverly Hills Cop 4...oh Scheisse. Das muss aber auch nicht sein.
Nick Zwinkernder Smiley
 

#9 30.05.2008, 12:56
"Indy" Hans Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Zitat von Niob:
Beverly Hills Cop 4...oh Scheisse.

Lachender Smiley Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können Grinsender Smiley
Hans
 

#10 30.05.2008, 13:10
Niob Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Kennst mich doch Hans. Immer grade raus Grinsender Smiley
Nick Zwinkernder Smiley
 

#11 30.05.2008, 13:12
"Indy" Hans Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
... muss an mich halten ... darf es nicht sagen ... nicht sagen ... hmmmpf ... hmmmmpf

Und womit? - Mit Recht! Grinsender Smiley - Verdammt... hat nicht geklappt Zwinkernder Smiley Lachender Smiley Lachender Smiley
Hans
 

#12 30.05.2008, 13:48
Pandora Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Aber wenn man das ganze mal von oben betrachtet, kann es nicht an CGI, an der Story von Indy 4 etc. liegen. Dieses "Gesetz der Serie" oder den Fluch der Fortsetzungen gibt es auch in der Musik, auch bei Cartoons usw.

Ich glaube es liegt wirklich so wie @Belloq schreibt: etwas war neu, innovativ, hat begeistert. Dann wollen die Fans und Macher eine Fortsetzung, um an den Erfolg anzuknüpfen. Dies ist sehr schwierig, denn die Fortsetzung muss besser sein, als der erste Teil (was hieße, dass Teil 1 doch nicht soooo ultimativ gt war). Wäre er gleich, würde man sagen "Wie langweilig, das ist doch wie Teil 1". Die Wahrscheinlichkeit ist einfach größer, dass Teil 2 schlechter wird.

Nur wenige Künstler schaffen es, immer wieder etwas neues, innovatives zu erschaffen und trotzdem ihrem Stil treu zu bleiben. Mir fällt da spontan Madonna ein.
Claudia
How up do high knee... Zwinkernder Smiley
 

#13 30.05.2008, 14:16
Nordfisch Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Zitat von Pandora:
Aber wenn man das ganze mal von oben betrachtet, kann es nicht an CGI, an der Story von Indy 4 etc. liegen. Dieses "Gesetz der Serie" oder den Fluch der Fortsetzungen gibt es auch in der Musik, auch bei Cartoons usw.

Ich glaube es liegt wirklich so wie @Belloq schreibt: etwas war neu, innovativ, hat begeistert. Dann wollen die Fans und Macher eine Fortsetzung, um an den Erfolg anzuknüpfen. Dies ist sehr schwierig, denn die Fortsetzung muss besser sein, als der erste Teil (was hieße, dass Teil 1 doch nicht soooo ultimativ gt war). Wäre er gleich, würde man sagen "Wie langweilig, das ist doch wie Teil 1". Die Wahrscheinlichkeit ist einfach größer, dass Teil 2 schlechter wird.

Nur wenige Künstler schaffen es, immer wieder etwas neues, innovatives zu erschaffen und trotzdem ihrem Stil treu zu bleiben. Mir fällt da spontan Madonna ein.
Ich glaube das ist eben nicht der Fall. Das Problem bei Sachen wie Indy, Die Hard oder Star Wars ist meiner Meinung nach wirklich, dass die Macher "vergessen" haben wie es geht. Sie haben einfach nicht mehr den Ehrgeiz oder die richtige Motivation wie vorher. Man setzt die Schwerpunkte einfach falsch. Bei Indy 4 war es einfach "wir müssen dies einbauen, hier muss man die Bundeslade sehen, Marion muss wieder dabei sein. Stattdessen hätte man bestimmte Dinge einfach liegen lassen sollen und einfach versuchen, wie früher einen richtig guten Film zu machen. Es ist sicherlich auch nicht einfach nach 20 Jahren einen Film genauso zu machen wie damals - aber dann soll man es, wie gufte bereits sagte, einfach lassen! Man soll sich dann auf andere Filme konzentrieren...
Bei der Musik ist es natürlich ähnlich, aber nicht vergleichbar, da es sich zwar um den gleichen Produzenten handelt, aber nicht das gleiche "Produkt", wenn ihr versteht, was ich meine.

Clemens
 

#14 30.05.2008, 14:28
Sun Wu-Kung Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Hmm... interessante Diskussion. Wobei ich mir gar nicht sicher bin, ob hinter diesem Phänomen so etwas wie eine Gesetzmäßigkeit steckt.
Persönlich mag ich Zum Beispiel den neuen Bond - also Daniel Craig - sehr; sogar mehr als Brosnan oder Moore. Obwohl Connery natürlich die Nummer eins bleibt, keine Frage.
Bei den alten Superman-Filmen fand ich den 2. und den 3. Teil immer besser als den 1. Von den Alien-Filmen mochte ich die 4. Fortsetzung mehr als die Nummer 3.
Dem Alterswerk von Johnny Cash kann ich sehr sehr viel abgewinnen, die späteren Comic-Alben von "Tim und Struppi" finde ich reifer und durchdachter als die ersten usw.
Auch Indy IV hätte ja nicht zwangsläufig dem "Gesetz der Serie" folgen müssen. Mit einem besseren Drehbuch und einem größeren Engagement aller daran Beteiligten wäre diese Enttäuschung mit Sicherheit zu vermeiden gewesen.
 

#15 30.05.2008, 22:39
Daniel
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Ja evtl. hätte er besser werden können, aber doch eben nicht so wie die ersten 3.

@Indy Hans: Dieses "früher war alles besser" drängt sich einem eben auf...
 

#16 30.05.2008, 23:53
Sir Hansiolo I. Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Irgendwer hatte vor dem Kinostart schon behauptet, in Indy IV. würden sich Elemente des neuen Actionstils finden lassen. Jene Generation von Action, die bei Fans der 70er/80er Jahre-Filme verpönt ist.
Die Fechtszene zwischen Mutt und Spalko war z.B. son Ding und leider nicht die einzige Szene.

Die Behauptung aber, früher wäre alles besser gewesen, stimmt nicht ganz. Es gab (und gibt vielleicht noch) immer wieder Blütezeiten filmischer Kunst. Wir sollten hoffen.
Von GL oder SS sollten wir diese aber nicht mehr erwarten... :-(

Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 30.05.2008, 23:54 von Sir Hansiolo I..  

#17 31.05.2008, 00:13
laserhirn
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Zitat von Sir Hansiolo I.:
Irgendwer hatte vor dem Kinostart schon behauptet, in Indy IV. würden sich Elemente des neuen Actionstils finden lassen. Jene Generation von Action, die bei Fans der 70er/80er Jahre-Filme verpönt ist.
Die Fechtszene zwischen Mutt und Spalko war z.B. son Ding und leider nicht die einzige Szene.

Die Behauptung aber, früher wäre alles besser gewesen, stimmt nicht ganz. Es gab (und gibt vielleicht noch) immer wieder Blütezeiten filmischer Kunst. Wir sollten hoffen.
Von GL oder SS sollten wir diese aber nicht mehr erwarten... :-(

GL und SS. Jetzt weiß ich endlich wen du mit erschieß sie alle beide meinst.
 

#18 31.05.2008, 08:01
Damon Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Auch hier mache ich das Problem eher an der Zustimmung an den Massenmarkt fest. Filme sind unglaublich teuer und aufwändig geworden. Es geht bei großen Projekten mit großen Namen (und das sind Fortsetzungen ja nun mal) kaum noch um die Kreativität, sondern einfach darum, möglichst viel Gewinn einzuspielen. Sicher, das war auch das Ziel der Filme von früher. Aber heute muss ein Blockbuster wie Indiana Jones 4 nicht nur seine eigenen Kosten einspielen. Nein, Paramount muss damit auch wieder Geld einspielen, das bei anderen Filmen, die eventuell floppten, verloren ging. Ist doch kein Wunder, dass die Verantwortlichen der Studios auf ihre Jahreszahlen sehen und sich denken "Uh, wir brauchen mal wieder einen großen Namen, der viel Geld reißt." Und schon kommen die alten Helden von früher wieder. Da man aber nicht nur die Fans von früher ansprechen will, sondern ein möglichst breites Publikum ins Kino locken mag, werden Kompromisse geschlossen und man geht überall auf Nummer Sicher. Ein paar Murmeltiere für die Kinder, ein harter Greaser für die Mädels, die ja ihre Jungs ins Kino begleiten sollen, ein paar gute Opa-Sprüche für die ältere Generation und so weiter.

Spielberg kennt sein Publikum. Der weiß, was die Leute ins Kino lockt. Die "Fehler", die viele Fans an Indy 4 stören sind ihm sicher bewusst, gleichzeitig aber auch ein notwendiges Übel, wenn er Geld in die Kasse holen soll. Warum sind denn gerade viele Fans von dem Film enttäuscht und die Masse sagt "Jau, guter Popcorn-Film." Na, weil Spielbergs Rechnung aufging.

Weil Fortsetzungen heute so stark auf die Masse zugeschnitten sind, geht eben viel der kreativen Wagnisse, die sie früher eingegangen sein mochten, verloren. Ich persönlich halte die These, dass man einfach die Magie nicht mehr spürt, für falsch. Wenn ich ein Star Trek Raumschiff in einem guten Film sehe, leuchten meine Augen heute noch genauso wie vor vielen Jahren. Wenn der Rest Schrott ist, bleibt die Begeisterung aber klar aus. Das liegt dann aber eher daran, dass ich da gerade etwas gesehen habe, wo kein Herzblut drin steckt. Keine Seele. Sondern weil es recht offensichtlich als Geldmaschine zu erkennen ist - was man einem Film ja eigentlich auch nicht wirklich zum Vorwurf machen kann. Als Fan bleibt aber immer eine gewisse Enttäuschung und Ernüchterung. Es sei denn, man ist vernünftig und sieht's locker. Nur welcher hardcore-Fan sieht "seine" Sache schon locker. Wer emotional stark eingebunden ist, zuckt ungerne mit den Schultern.
Damon
 

#19 31.05.2008, 09:18
Sun Wu-Kung Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
@Damon
Ja, wahrscheinlich hat Du recht *seufz!* Und unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, sollten wir von künftigen Blockbuster-Fortsetzungen nicht mehr viel erwarten. Deren große Zeit ist vielleicht ohnehin bald abgelaufen.
Hier mal ein Auzug aus der TELEPOLIS-Kritik, der Deine These (von einer anderen Warte aus gesehen) unterstützt. Man muss dem Kritiker Suchsland sicher nicht in allem zustimmen, aber an seiner Aussage zur "beziehungslosen Mannigfaltigkeit" ist m. M. nach schon was dran:
Was "Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull" zu einem für unser Zeitalter repräsentativen Kunstwerk macht, ist der Abschied von der linearen Form. Scheint alles hier auch ein rasender Pfeil durch die Zeit, ein einziger vulgärer roter Faden zu sein, herrscht in Wahrheit rasender Stillstand und Atomismus: Jeder Punkt dieses Films kann im Prinzip mit jedem anderen verbunden werden, der Anfang könnte das Ende sein, die letzte Szene die drittletzte, der Wasserfall der Beginn und die Mumienöffung das Ende. Es gibt keine Ordnung und Einheit mehr, es herrscht beziehungslose Mannigfaltigkeit.
Ein "Erwachsenen-Abenteuerfilm" wie ROtLA in der wir noch eine klar und gut konstruierte Geschichte vorgesetzt bekommen, wird es daher wohl nie wieder geben.
Trotzdem denke ich, dass es mit Indy IV nicht gleich zu einem solchen Debakel hätte kommen müssen, wenn man die Erdmännchen, den harten Greaser und die Opa-Sprüche in eine halbwegs akzeptable Story gepackt hätte.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 31.05.2008, 09:22 von Sun Wu-Kung.  

#20 31.05.2008, 09:37
Damon Abwesend
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Betreff: Re: Das "Phänomen"
Das man von großen Blockbustern nicht mehr viel erwarten sollte, würde ich so nicht sagen. Schließlich gibt es immer noch genügend Filme, die an den Massenmarkt appellieren, aber dennoch extrem stimmig sind und Tiefgang besitzen. Spiderman beispielsweise. Nur bei Fortsetzungen erfolgreicher Filme ist eine gewisse Skepsis leider meistens angebracht, weil hier die "höher, schneller, weiter"-Falle schnell zuschnappt und der Overkill einsetzt.
Damon
 

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