Komplettes Thema anzeigen 09.03.2008, 13:00
Jens Abwesend
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Wohnort: Berlin


Betreff: Re: 10.000 Bc
ch habe mir gestern Abend auch "10.000 BC" angeschaut (wollte doch mal sehen, was der Herr Emmerich so darüber zu berichten hat, wo ich doch gewissermaßen beruflich in dieser Epoche unterwegs bin ...). Nun - eines vorweg: ich bin mit keinen Erwartungen in diesen Film hineingegangen ... und wurde auch nicht enttäuscht. Sicher ist das kein Meilenstein der Kinogeschichte, aber ich habe schon schlimmeres gesehen (ob der Genuss allerdings wirklich das Geld für eine Kinokarte Wert wäre, könnte ich jetzt nicht ohne weiteres sagen). Als verschwendete Zeit sehe ich den Abend jedenfalls nicht an.

Okay, der Plot hat mehr Löcher als meine Socken nach einem Monat Grabung (ACHTUNG, u.U. folgen SPOILER!) - Ackerbau um 10.000 v. Chr.? Domestizierte Pferde und Schafe?! Metallwaffen?! Pyramidenbaustellen? ... wieso waren Dreadlocks so angesagt im Paläoltihikum? Und ... also ... Mammuts in der Wüste?!

Findet man sich erst einmal damit ab (und ich habe die Storyline als Fantasygeschichte verbucht, was sie de facto ja auch ist), kann man durchaus unterhalten werden. Es stimmt schon: Emmerich hat gnadenlos Versatzstücke anderer Filme verwendet (wie oben bereits dargestellt), ja - sogar die eigentliche Handlung (Sklavenaufstand gegen einen Gottkönig mit Pyramide) kommt einem irgendwie bekannt vor (und auch dem Regisseur dürfte aufgefallen sein, dass er einen ähnlichen Film schon einmal gedreht hat). Und auch der Off Sprecher (in der deutschen Version übrigens natürlich nicht Omar Sharif, sondern Armin Müller-Stahl) war auch ein wenig überflüssig. Aber den Kern der Geschichte, der ledier nur angedeutet wurde (und den der Zuschauer schon selbst zwischen den Zeilen erkennen musste), den fand ich dann doch sehr faszinierend, denn damit haben die Drehbuchautoren ja mehr oder minder noch einmal "die Kurve bekommen" bzgl. der Ungereimtheiten in Sachen Menschheitsgeschichte. Wer den Film noch sehen möchte, sollte spätestens jetzt aufhören zu lesen ...

switch Spoiler:


Das ist doch eigentlich ein guter Ausgangspunkt für einen solchen Film (und ja, mir ist bewusst, dass es an besagten früheren Emmerich-Film erinnert) und hätte ein ordentliches Spektakel bageben können. So aber - leider nur Mittelmaß. Aber für zwei Stunden Popcornkino taugt er m.E. schon ...
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, das letzte Mal am 09.03.2008, 13:24 von Jens.