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#1 03.11.2023, 11:35
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Da Flow schon den Anfang geliefert hat mit der Antikythera, möchte ich hier eine Rubrik ins Leben rufen, die ich schon lange auf der Lochkarte hatte und in der die Hintergründe, die Inspirationen der Macher und Referenzen der Mcguffins und "Hauptprops" im Indyverse näher beleuchtet werden sollen.

Antikythera

Sankarasteine

Bundeslade

Kopfstück des Ra

Der heilige Gral

Das Kreuz von Coronado

Chachapoyan Fruchtbarkeits Idol

Kristallschädel

Grafikos

Heilige Lanze

Schwert des Gralritters

Orellanas Maske

Beloqs Brustplatte

Nurhachis Urne

Voodoo und der Thug oder Thuggee Kult in Indien

Der falsche Gral

Das Pfauenauge (Diamant)

Hangar 51

Nazca Linien

Jesus Bild

Tara Brosche

Aztekischer Wassergott

Tanis



Also wie gesagt, den Anfang macht die Antikythera

Im Film


Die Antikythera ist auch als Archimedes Rad oder Rad des Schicksals bekannt.

Das Rad wurde von Archimedes als Teil einer Reihe von Innovationen zur Verteidigung gegen römische Angriffe während der Belagerung von Syrakus im 3. Jahrhundert v. Chr. erbaut und fungierte als Kompass, um Risse in der Zeit rechtzeitig zu lokalisieren. Seine Berechnungen waren jedoch darauf ausgelegt, den Träger immer nur zurück zur Belagerung zu führen. Das Gerät kann in drei Teile (wenn man den Kompass mitzählt) zerlegt werden.

Realität

Link zu Thema


Original aus dem Nationalen Archäologischen Museum in Athen

Astrolabium



Eine weitere Inspiration war wohl ein Astrolabium. Die Parallelen sind unverkennbar und auch das Dial im Film kann Sternenpositionen berechnen.

Ein Astrolabium (auch Astrolab, griechisch für „Stern-Nehmer“) oder Planisphärum ist ein scheibenförmiges astronomisches Rechen- und Messinstrument. Mit ihm kann man den sich drehenden Himmel nachbilden und Berechnungen von Sternpositionen vornehmen.

Auf einer festen Scheibe (Tympanon) sind der Horizont und Kreise des horizontalen Koordinatensystems abgebildet. Darüber liegt die drehbare Rete, die als Himmelskörper einige Sterne und die Jahresbahn der Sonne (Ekliptik) enthält. Einige von vielen Anwendungsmöglichkeiten sind folgende: Wird die Rete auf Datum und Uhrzeit eingestellt, so lassen sich die Positionen der Sterne ablesen. Umgekehrt lassen sich aus dem Datum und der Position eines Sterns oder der Sonne die Uhrzeit oder die Himmelsrichtungen bestimmen.

Meistens befindet sich auf der Rückseite ein Diopter, mit dem der Höhenwinkel eines Objekts auf der Erde oder am Himmel (zum Beispiel Stern oder Sonne) über dem Horizont gemessen werden kann. Die überkommene griechische Bedeutung als „Sternnehmer“ oder „Sternhöhenmesser“ stammt von dieser Zusatzeinrichtung, die vor dem Sextanten auch in der Seefahrt zur Bestimmung des Breitengrads benutzt wurde.

Astrolabien wurden von der Antike bis in die frühe Neuzeit verwendet. Die heute noch gebrauchten zweidimensionalen Sternkarten sind vereinfachte Abwandlungen des Astrolabiums. Bei der Darstellung des drehenden Himmels hat das anschaulichere, dreidimensional darstellende Planetarium das Astrolabium verdrängt.

Quelle: Wikipedia
Fabian
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#2 03.11.2023, 15:03
Kaindee Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Das Original ist aber nicht S.A.! Grinsender Smiley

Danke für den Thread, den werde ich gerne aufmerksam verfolgen - sowas interessiert mich schon gewaltig! Thumbs up
Achtung, dieser Post kann Spuren von Abenteuer enthalten!
 

#3 03.11.2023, 15:05
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Sankara Steine

Im Film


Dabei handelt es sich um 5 glatt polierte Steine mit jeweils 3 Kerben. Sie stehen für Reichtum, Macht und Ruhm. Der Legende nach wurden Sankara vom Hindu-Gott Shiva auf dem Berg Kalisa fünf Steine über​​gegeben, zusammen mit der Botschaft, dass er hinausziehen und mit ihnen das Böse bekämpfen solle. Die Steine ​​enthielten im Inneren Diamanten, die leuchteten, wenn die Steine ​​zusammengebracht wurden, um die Legende von Shiva zu erzählen. Die Diamanten können Wärme und Leben spenden, aber auch Zerstörung bringen für denjenigen der Shiva verrät.


Realität


Lingam PoojaLingam Stein

Shiva Lingam

Shiva ist einer der Hauptgötter des Hinduismus. Er stellt als Teil der hinduistischen Trinität zusammen mit den Göttern Brahma und Vishnu die Kräfte der Natur dar und steht dabei für die Zerstörung. Ohne Zerstörung ist aber ein Neubeginn nicht möglich, deshalb nimmt er eine Doppelrolle ein.

Shiva, der Zerstörer, wird auf unterschiedliche Weise verehrt. Shiva wird unter anderem als Shiva Lingam verehrt. Der Ausdruck Linga heißt zunächst einmal Symbol oder auch Zeichen. Linga hat als Zusatzbedeutung auch strahlend und leuchtend. So ist Shiva Lingam das Symbol von Shiva und steht für das Leuchten. Shiva Lingam ist ein senkrechtes etwas, das in einem Waagerechten ist (siehe Bild Lingam Pooja), das wieder nach unten weitergeht. Manchmal ist das, was nach unten weitergeht in der Erde verborgen. Ansonsten ist Shiva Lingam tatsächliches so etwas Ähnliches wie ein Kreuz. Das Senkrechte verbindet sich mit dem Waagerechten. Beim Kreuzsymbol: Das Waagerechte ist die Erde und das Senkrechte ist das Göttliche. Dies symbolisiert: Möge Gott von oben in dich einströmen, diese Energie und du willst diese in die Welt hineingeben und umgekehrt: Die ganze Welt gibt dir Erfahrungen, die dir helfen wollen zu wachsen. Dabei bist du gut in der Erde verankert. Das ist eben auch das Symbol von Shiva Lingam. (Quelle:Yogawiki)

Eine andere Bedeutung von Shiva Lingam ist aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt „Feuer“ oder „Licht“.

Shiva repräsentiert die männliche Kraft, die von der weiblichen Energie (Shakti) belebt wird. Lingam heißt „Säule“ oder „Turm“. Shiva Lingam steht dementsprechend für eine „Feuersäule“.

Die Form des Shiva Lingams symbolisiert die unsichtbare, unmanifestierte Schöpferkraft. Die weibliche Energie ist durch die roten Markierungen im Stein und durch die Herkunft des Shiva Lingams gegeben. Somit vereint der Shiva Lingam männliche und weibliche Energien in sich und wird manchmal als ein Phallussymbol bezeichnet. Linga, was wörtlich Kennzeichen, Symbol, strahlen und leuchtend heißt, ist auch eine der vielen Sanskritbezeichnungen für das männliche, erigierte Glied. Aber vorrangig ist Shiva Lingam kein Phallussymbol, sondern im übertragenen, tantrischen Sinne symbolisiert er die Einheit von Shiva und Shakti. Im Westen wird Shiva Lingam manchmal einseitig als Phallussymbol bezeichnet. Aber vermutlich sind die Meisten, die Shiva als Shiva Lingam verehren, sich gar nicht bewusst, dass es auch diese Bedeutung gibt. Für sie ist Shiva Lingam Symbol für Shiva, den erleuchtenden Meister der sitzt, Symbol, dass Gottes Segen in einen hineinströmen mögen und die Aufgabe des Menschen ist das in alle Richtungen zu geben. Und so wie wir Shiva Lingam verehren, ihn in einer Puja mit Wasser, Reismilch übergießen können, können wir genauso das Göttliche überall verehren und hoffen, dass das Göttliche uns durchdringt, durch uns wirkt und uns zum Allerhöchsten zurückführt.

Shiva Lingam Heilstein(siehe Bild Lingam Stein)

Die Shiva Lingam mit den roten Markierungen werden nur im Narmada-Fluss in Zentral-Indien gefunden. Der Narmada ist gemäß alter Guru-Tradition der heiligste der Flüsse. Ein Bad in ihm bringt Reinigung und Heilung. In der ayurvedischen Tradition werden Flüsse als Ausdruck weiblicher Energie betrachtet. In den kraftvollen Wassermassen des Narmada-Flusses werden Steine durch andauernde Rotation in die Phallusform des Shiva Lingams geschliffen. Gegebenenfalls wird die Form korrigiert, anschließend werden die Shiva Lingams gemäß traditioneller Methoden gereinigt und poliert. Das Berühren der roten und braunen Markierungen des Shiva Lingams kommt symbolisch dem Berühren des Flusses gleich. Es heißt, dass der Narmada ununterbrochen Prana-Energie (Lebensenergie) aussendet.
(Quelle: Kehuna.at)

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#4 03.11.2023, 15:18
TheTravelingPianoMan Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Das finde ich ganz toll! Gute Idee!
Lukas
Give 'em hell, Indiana Jones!
 

#5 11.11.2023, 15:10
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Kopfstück des Ra


Im Film

Ravenbar KopfstückImam Kopfstück

Das Kopfstück des Ra ist ein Bronzemedaillon, das ursprünglich dazu gedacht war, den Standort der Bundeslade zu verraten.

Der Kopfstück wird dafür auf einem Stab gesteckt um im Kartenraum der verlorenen Stadt Tanis, den Standort der Quelle der Seelen, der Ruhestätte der Bundeslade angezeigt zu bekommen. Der eigentliche Stab von Ra ist an und für sich nur ein einfacher Holzstab. Die Anleitung für die exakte Länge steht auf beiden Seiten des Kopfstücks. Die auf dem Kopfstück geschriebenen Anweisungen besagten, dass der Stab „sechs Kadams hoch“ sein sollte. Allerdings enthielt die Vorderseite des Kopfstücks spezifische Anweisungen; dass der Erbauer aus Respekt vor dem hebräischen Gott einKadam abziehen sollte.

Das Kopfstück wurde 1926 vom Archäologen Abner Ravenwood entdeckt, welches er später dann an seine Tochter Marion weitergab.

Realität


Die Ohrringe von König Tutanchamun bildeten die Grundlage für das Kopfstück.

Behind the scenes


Im Film werden tatsächlich zwei Kopfstücke verwendet. Sie wurden von zwei verschiedenen Künstlern entworfen. Das Erste, bekannt als „Raven Bar Kopfstück“ kommt in den meisten Elstree-Studio Szenen vor: In den Nepal-Szenen und in der Map Room-Szene, in der Indy es auf den Stab von Ra setzt. Aber auch der Abdruck auf Tohts Hand stammt von diesem hier. Es wurde von Ron Punter entworfen. Punters Design zeigt eine Vogelskulptur mit großen Flügeln, einem flacheren Körper und einer Schwanzfeder. Es hat deutlich mehr Text als das zweite Kopfstück, mit mehr hebräischer Schrift an den Rändern und auch in den Flügelfedern auf der Rückseite.

Das zweite, häufiger erwähnte und bekanntere "IMAM Kopfstück" ist zuerst auf Sallahs Dach zu sehen und wurde dann von Imam (welcher ihm auch den Namen gibt) entziffert. Das Kopfstück wurde von Barry Minot geformt. Es enthält weniger Text an den Rändern, dafür aber mehr Details im Körper und in den Federn der Flügel. Es zeigt auch die Bundeladen-Cherubim an der Basis der Flügel, wo Hunter eine Reihe von Punkten aufwies.

Malcolm Page war während der Produktion des Films Betriebsleiter bei Norank Engineering (in den Elstree Studios ansässig). Der Kopfschmuck wurde vom Studio gegossen und später in den Norank-Einrichtungen bearbeitet und fertiggestellt. (Quelle: Indygear)

Das Kopfstück sowie der Zweck ist frei erfunden und hat weder einen realen Hintergrund, noch gibt es ein ähnliches Objekt.Weiter

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#6 11.11.2023, 16:15
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Fruchtbarkeitsidol


Im Film


Das Chachapoyan Fruchtbarkeitsidol ist eine massive Golddarstellung der chachapoyanischen Fruchtbarkeitsgöttin, die bei den Inka als Pachamama bekannt war. Indy findet das Idol mit Hilfe einer Karte in einem Tempel in Südamerika., Peru Es wir beschützt von diversen Fallen. Das Idol thront auf einem verzierten Steinsockel, der mit Inka-Motiven bedeckt ist. Der Sockel hat eine Art Wagge im Inneren, so dass wenn das Idol entfernt wird es entweder mit etwas Gleichschwerem ersetzt werden muss oder sonst der Selbstzerstörungsmechanismus und weitere Falen ausgelöst werden. Das Idol wird Indy von Rene Beloq abgenommen als er er es im letzten Moment aus dem Tempel schafft.

Realität


Als Grundlage diente das Präkolumbianisches Fruchtbarkeitsidol im Museum in Washington, DC.

Tlazolteotl, die "Schmutzgöttin": sie vertilgt den Schmutz, d.h. die Sünden, und ist daher zeichnerisch oft mit verschmutztem Mund dargestellt. Sie ist für die 'anständige' Seite der Sexualität zuständig, indem sie als Geburtsgöttin fungiert. (Quelle: timetravelteam.com)


Behind the scenes


Hero IdolStunt- oder Beloq IdolAugenmechanismus

Auch hier gab es zwei unterschiedliche Skulpturen des Fruchtbarkeits-Idols. Die erste Requisite, allgemein als „Hero“-Idol (Bild Hero Idol) bezeichnet, wurde von Norman Reynolds entworfen. Er stützte sich dabei auf ein präkolumbianisches Kunstwerk, das die gebärende Göttin Tlazolteotl zeigt. Dieses Stück befindet sich in der Sammlung des Dumbarton Oaks Museum in Washington, D.C. Reynolds hat die Größe gegenüber dem ursprünglichen Design verkleinert und die Requisite optimiert, damit sie von den Schauspielern leichter getragen werden kann. Die endgültigen Abmessungen für die Dreharbeiten betrugen 15 x 15 x 20 cm.

Das Hero Idol wurde mit braunen Glasaugen gefertigt. Die Augen waren ursprünglich so gestaltet, dass sie sich hin und her bewegten (Bild Augenmechanismus), als Indiana Jones immer näher kam und seine Aktionen aufmerksam verfolgte. Dieser Effekt wurde schließlich im Schnittraum verworfen. Es ist nicht bekannt, warum dieser Teil des Films herausgeschnitten wurde, da der Grund dafür nie erklärt wurde.

Die zweite Version war das „Stunt“-Idol, (Bild Stunt Idol) die von Keith Short entworfen wurde. Es gibt eine leichte Abweichung vom Hero Idol. Die Augen des Stunt-Idols sind goldfarben bemalt, damit sie zum Rest des Körpers passen, und die Mundwickel sind nach unten gezogen. Es gibt auch einen kleinen Unterschied an der Skulptur des geborenen Kindes. Diese Version wurde von den Schauspielern benutzt, als sie durch den Tempel flüchteten und geriet schließlich in die Hände von Doktor René Emile Belloq. (Quelle: Indygear)

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#7 11.11.2023, 16:32
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Das die Ohrringe von Tut die Vorlage für das Kopfstück des Ra sind ist wirklich verblüffend und absolut schlüssig. Sehr gut recherchiert Fab!
 

#8 11.11.2023, 16:57
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Zitat von Fabilousfab:
Fruchtbarkeitsidol

Die Dumbarton Oaks Collection ist übrigens eine Privatsammlung. Der Bereich, in dem die Figur steht, ist aber zum Glück der Öffentlichkeit zugänglich.

"Precolumbian" wird übrigens stark angezweifelt, siehe Jane MacLaren Walsh: https://journals.openedition.org/jsa/8623
Laird Dr. Pascal Ivanović Kurosawa is one of the most over-rated moderators in this forum.
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#9 11.11.2023, 17:00
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Der Kristallschädel


Im Film


Vor etwa siebentausend Jahren kamen dreizehn interdimensionale Wesen mit kristallinen Skeletten aus dem „Raum zwischen den Räumen“ zu Göttern des Ugha-Stammes und wählten sie aus, um eine große Stadt zu errichten, die die Konquistadoren El Dorado oder auch Akator nannten.

Im Jahr 1546 stahl eine Gruppe von Konquistadoren unter der Führung von Francisco de Orellana einen der Schädel, zusammen mit anderen Wertgegenständen von Akator. Auf der Rückreise zu ihrem Schiff zwang der Schädel Orellana jedoch telepathisch, es in die Stadt zurückzubringen und der daraus resultierende Streit mit seinen Landsleuten führte zu deren Ermordung durch Orellanas Hand. Kurz darauf wurde Orellana jedoch selbst von den Wächtern eines Friedhofs getötet, auf dem Orellana sein letztes Opfer gejagt hatte. Der Schädel wurde mit ihm in seiner Grabkammer in der Nähe von Nazca, Peru begraben. Über den Diebstahl des Schädels wurde eine Legende verbreitet die besagte, dass derjenige, der ihn nach Akator zurückbringen würde, seine Macht erhalten würde.

Jahrhunderte später war der Kristallschädel zur Obsession von Professor Harold Oxley geworden, der intensiv seine Verbindung zur peruanischen Legende der Stadt aus Gold erforschte. Oxley fand den Schädel 1957 und versuchte ihn nach Akator zurückzubringen, schaffte es jedoch nicht den Mechanismus zu überwinden, der den Eingang zum Stadttempel blockierte und begrub ihn erneut mit Orellana auf dem Chauchilla-Friedhof. Anschließend wurde er von sowjetischen Spezialeinheiten unter dem Kommando von Irina Spalko gefangen genommen, die den Schädel für psychische Kriegsführung nutzen wollte.
(Quelle: Indianajones FandomWiki)

Realität


Bei Kristallschädeln handelt es sich um aus Bergkristall oder anderen Edelsteinen gearbeitete Nachbildungen menschlicher Schädel, von denen behauptet wird, sie seien Produkte meso-, mittel- oder südamerikanischer Hochkulturen (Inka, Maya oder Azteken). Die Zuschreibung zu indianischen Hochkulturen stützt sich lediglich auf Behauptungen und ist nicht durch nachprüfbare archäologische Befunde oder unabhängige historische Dokumente untermauert. Das Alter und die genaue Herkunft dieser Kristallschädel sind daher bis heute umstritten und wiederholt wurden bisher in Museen ausgestellte Kristallschädel als Fälschungen identifiziert. (Quelle: Wikipedia)

Zudem gab es in der südamerikanischen Paracas-Kultur, welche von 900 bis 200 v. Chr., im Gebiet der heutigen Region Ica in Peru, existierte, Mumien, welche Trepanationen und auffallende Schädeldeformationen aufwiesen. Solche künstlichen Deformationen waren in verschiedenen Kulturen Südamerikas verbreitet, um Stammeszugehörigkeiten sichtbar zu machen. Die Paracas-Kultur brachte es darin zu einiger Perfektion. Nachweisbar sind drei Grundformen: beidseitig abgeplattet, konisch und zylindrisch. Die Paracas-Kultur beeinflusste stark die Nazca-Kultur, von der vor allem die Nazca-Linien Bekanntheit erlangt haben.

Mit dem Begriff Dolichocephalie wird in der Humanmedizin eine besondere Kopfform beschrieben, die sich durch eine asymmetrisch lange, schmale Schädelform (Langschädel) kennzeichnet. Diese Schädelverformung ist weder künstlich noch durch sonstige äußere Umstände entstanden, sondern durch eine angeborene genetische Veranlagung bedingt. (Quelle: Wikipedia)



Behind the Scenes

 


Das Team der Stan Winston Studios unter der Leitung von John Rosengrant, Leiter des Effektteams, übernahm den ersten Entwurf von ILM. Sie mussten schnell einen Entwurf vorlegen, da sie das Projekt kurz vor dem geplanten Drehbeginn erhielten. Rosengrant wurde beauftragt, den Schädel so aussehen zu lassen, als wäre er etwas, das nicht von dieser Erde ist. Steven Spielberg wollte, dass das Gesicht weder menschlich noch fremdartig aussieht. Es wurde zuerst von Rosengrant und Scott Patton am Computer modelliert. Sie zeigten Spielberg die zahlreichen Entwürfe am Computer mit der Bildhauersoftware ZBrush 3. Nachdem Steven sich für die Richtung entschieden hatte, die er einschlagen wollte, ließ er das Team die Nase entfernen und das Aussehen der Augen an Ort und Stelle mit der Bearbeitungssoftware ändern. Damit war das Vorproduktionsdesign abgeschlossen und das Team konnte schnell einen Prototyp des Schädels erstellen, um herauszufinden, wie man ihn baut.(Quelle: Indygear)

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#10 11.11.2023, 17:05
Fabilousfab Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Zitat von Pascal:

Die Dumbarton Oaks Collection ist übrigens eine Privatsammlung. Der Bereich, in dem die Figur steht, ist aber zum Glück der Öffentlichkeit zugänglich.

"Precolumbian" wird übrigens stark angezweifelt, siehe Jane MacLaren Walsh: https://journals.openedition.org/jsa/8623

Jaja is ja gut Lachender Smiley Ist hier eine Baustelle. Werde ich bei Zeiten austauschen. Für den Normalo tuts das aber erstmal zur Veranschaulichung.
Fabian
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#11 11.11.2023, 17:07
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Zitat von Fabilousfab:
Der Kristallschädel

Das Alter und die genaue Herkunft dieser Kristallschädel sind daher bis heute umstritten, und wiederholt wurden bisher in Museen ausgestellte Kristallschädel als Fälschungen identifiziert.

Das steht zwar tatsächlich noch immer so in Wikipedia. Ich zweifel diese Aussage aber an und habe stattdessen den Standpunkt: "Ausnahmslos alle ausgestellten Kristallschädel wurden mittlerweile als Fälschungen identifiziert."

Oder habe ich da was übersehen?

Zitat von Fabilousfab:
Für den Normalo tuts das aber erstmal zur Veranschaulichung.

Was haben wir denn mit diesem (hypothetischen?) Typen zu tun? Grinsender Smiley

Zitat von Fabilousfab:
Kopfstück des Ra

Es zeigt auch die Bundeladen-Engel an der Basis der Flügel, wo Hunter eine Reihe von Punkten aufwies.

Cherubim, nicht Engel, Alter. Wir sind bei der Bundeslade im alten Testament unterwegs. Grinsender Smiley

https://de.wikipedia.org/wiki/Cherub

PS: unabhängig von den paar winzigkleinen Fehlern sehr schön zusammengefasst. Danke schön für deine Mühe.
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#12 11.11.2023, 17:18
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Der heilige Gral


Im Film

 

Der Heilige Gral war ein Artefakt, dem übernatürliche Kräfte zugeschrieben wurden, insbesondere die Fähigkeit, Unsterblichkeit zu verleihen wenn aus iihm getrunken wurde und ebenso heilende Kräfte bei berührung des Wassers mit der Haut. Entgegen der landläufigen Meinung, dass der Kelch des Königs der Könige von Natur aus ein goldener Kelch mit Juwelen und Silbereinlagen sei, nahm er tatsächlich das irreführende Aussehen eines einfachen und abgenutzten Tonbechers an.

Realtät


Der Heilige Gral ist die am meisten bewunderte und auch begehrte Reliquie des Christentums. Er machte sich im 15. Jahrhundert auf den Weg von Aragonien nach València und durchquerte dabei mehrere Gemeinden. Heutzutage kann man dieser Gralsroute, die aus dem königlichen Weg aus dem Mittelalter hervorgegangen ist und durch 18 Gemeinden der Region Valencia führt und an der Kathedrale von València endet, folgen. Wenn man vom Heiligen Gral spricht, meint man den Kelch, mit dem Jesus Christus das letzte Abendmahl gefeiert hat. Dieser soll heute in der Kathedrale von València aufbewahrt und beschützt werden.

Die Ursprünge des heiligen Grals führen wohlbekannt zum letzten Abendmahl zurück, die Zeremonie, in der Jesus von Nazareth seine letzten Worte zu den zwölf Aposteln sprach und die Eucharistie mit dem heiligen Kelch feierte. Es handelt sich dabei um den einzigen Gegenstand, der aus dieser Zeit erhalten ist und der mehr als 2000 Jahre später immer noch von den Christen verehrt wird.

250 Jahre später betraute Papst Sixtus II. seinen Diakon Lorenzo de Roma aus Aragonien, mit der Verwaltung der Kirchenschätze, zu denen auch der Kelch von Jesu Christi gehörte. Nach der grausamen Christenverfolgung in Rom bringt San Lorenzo einige dieser Reliquien nach Huesca unter anderem den Heiligen Gral.

Auch die literarischen Quellen berichten von der Existenz des Heiligen Grals, so auch “Perceval oder die Gralserzählung” von Chrétien de Troyes. Der Autor dieses Romans prägte zum ersten Mal den Begriff Gral im Titel und in den Erzählungen der verschiedenen Szenen. Ein weiterer wichtiger Schriftsteller ist Wolfram von Eschenbach. Dieser deutsche Dichter schrieb “Parzival”, um die Abenteuer von Perceval, Ritter der Tafelrunde und des Hofes von König Artus, auf seiner Suche nach dem Heiligen Gral zu erzählen.

Die Krone von Aragon markiert ein Vor- und Nachher in der Geschichte des Heiligen Grals. Im Jahr 1399 forderte Martin I. de Aragon, el Humano, die Reliquie des Kelches aus dem Osten, des letzten Abendmahls Jesu, um sie in seinem Palast der Aljafería in Zaragoza aufzubewahren. Sowohl Martin I. als auch seine Vorgänger sind aufgrund ihrer religiösen Hingabe als Sammler großer christlicher Reliquien bekannt. Er und sein Vater hatten es im Laufe ihrer Herrschaft geschafft, Dornen aus der Krone Christi zu sammeln, die Tunika, die er getragen haben soll, Holzsplitter des Kreuzes, den Schwamm, der angeblich das Blut Christi während der Kreuzigung gereinigt hat, eine Reliquie mit dem Blut Jesu sowie die am meisten verehrte Reliquie, den Heiligen Gral.

Doch die Ankunft der Reliquie in València erfolgte erst 1424. Nach dem Umzug von Aragon nach Barcelona beschloss König Alfons V. de Aragon, el Magnánimo, ihn in seinen Palast in der Stadt zu verlegen. Obwohl der Gral zunächst in der Kapelle Santa Catalina im Königspalast von València aufbewahrt wurde, wurde er später der Kathedrale als Sicherheit für ein Darlehen des Königs übergeben.

Während des Bürgerkriegs wurde der Heilige Gral aus Angst vor Plünderungen in Privathäusern und später in Carlet versteckt. Ende März 1939 gab der Ausschuss zur Wiedererlangung des nationalen Kunstschatzes den Kelch offiziell an die Kathedrale von Valencia zurück, wo er bis heute aufbewahrt wird. (Quelle: comunitatvalenciana.com)

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#13 11.11.2023, 17:18
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Die Entenkopf Ohrringe

Ergänzung zum Kopfstück des Ra


Quelle: Bilder: Christian Eckmann, RGZM

In der Kartuschentruhe fanden sich Insgesamt 5 Ohrringpaare. Darunter diese in Vogelform, die zu den schönsten gehören, die aus dem alten Ägypten erhalten sind.

Der Ohrpflock an der Oberseite, den man zum Befestigen durch das Ohrläppchen steckte, besitzt zwei Verschlusskappen aus Quarzscheiben. Eine der Scheiben wird jeweils von zwei Uräusschlangen flankiert und so zum Symbol der Sonnenscheibe im Innern dieser Sonnenscheibe befindet sich ein winziges, gemaltes Abbild von Tutanchamun.

An zwei blauen ringformigen Ösen hängt das zentrale Motiv der Ohrringe herab, ein Falke mit Entenkopf. Der farbenfroh mit Quarz, Kalzit, Fayence und Glas eingelegten Falkenflügel breiten sich ringförmig aus und berühren sich oben an ihren Spitzen, so dass in Ihrer Mitte ein fast perfekter Kreis entsteht. In der Mitte sitzt der Entenkopf aus halbtransparentem, blauem Glas.

Die waagerecht, gestreckten Greifvogelklauen wiederum halten zwei "Schen"-Ringe, Symbole für die Ewigkeit. An der goldenen, verzierten Leiste unterhalb der Schwanzfedern ist ein Draht befestigt, der den Anhänger aus geometrischen Mustern und zylindrischen Perlenschnüren trägt. 5 Uräen am Ende der Schnüre bilden den unteren Abschluss der Ohrringe

An der Mumie Tutanchamuns ist deutlich zu erkennen, dass er Ohrlöcher besaß. Es wird vermutet, dass er die im Grab gefundenen Stücke bereits als Kind getragen hat.

So fein und hochwertig gearbeitet, waren sie einst sicher eine passende Ergänzung zum royalen Ornat des Kindkönigs, und leuchteten auch aus der Ferne in den charakteristischen Farben Ägyptens.

Quelle: https://www.pharao-tutanchamun.de/...eidung.htm
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#14 26.11.2023, 16:37
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
Grafikos

Im Film


Der Grafikos ist eine eine goldene Scheibe, welche den Schlüssel zum Fundort des zweiten Stücks der Antikythera beherbert, um diese vor den Feinden der Griechen zu schützen. Sie war eingschlossen in eine Tafel aus einem Holz-Wachsmix, um die Jahundert zu überdauern.

Realität

Hier wurden wohl zwei Reliquien als Referenz herangezogen.

Diskos von Phaistos


Der Diskos von Phaistos ist eine ca. 16 cm große und zwischen 1,6 und 2,1 cm dicke Tonscheibe von unregelmäßiger Kontur. Sie ist beidseitig mit insgesamt 241 spiralförmig angeordneten Symbolen versehen, die sich aus einem Repertoire 45 verschiedenen Zeichen speisen. Da kein Objekt mit einer vergleichbaren Schrift in einer ähnlichen Form bekannt ist, bleibt der Diskos ein Unikat (vgl. Sornig 1997: 70). Zahlreiche Forscher haben mit unterschiedlichsten methodischen Ansätzen versucht, das Geheimnis der Tonscheibe zu lüften. Im Laufe der Geschichte wurde der Diskos unter anderem als Kalender, Spielbrett, Amulett und Bauernalmanach gedeutet. Doch, wie es Sornig (1997:70) formuliert: »Seine Faszination ist ebenso ungebrochen wie seine Unlesbarkeit.«

Luigi Pernier, ein italienischer Archäologe, entdeckte den Diskos 1908 in der Palastanlange von Phaistos auf Kreta in Gebäude 101, Raum 8. Raum 8 ist ein rechteckiger, vier Quadratmeter großer Raum und wurde vermutlich als eine Art Depot genutzt. Der Raum hatte keine Tür und konnte nur von oben betreten werden. Neben dem Diskos wurde in demselben Raum auch ein Fragment eines Linear A-Täfelchens, Scherben von Stein- und Tongefäßen sowie Asche und Kohlenreste gefunden. Die Linearschrift A ist eine alte, vom 17. bis ins 15. Jahrhundert vor Christus verwendete kretische Schrift, aus der später Linear B hervorging. Die Unterteilung geht auf Sir Arthur Evans zurück, der zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts in Knossos mehrere linear beschriebene Tontäfelchen fand. Für die Entschlüsselung des Diskos war dieser Fund bisher jedoch keine Hilfe. (Quelle: dhmuseum.uni-trier.de)

Scheibe von Nebra




Die Himmelsscheibe ist einer der bedeutendsten archäologischen Funde des vergangenen Jahrhunderts. Sie zeigt die weltweit älteste konkrete Darstellung astronomischer Phänomene, die wir kennen.

Elemente des Tag- und Nachthimmels vermischen sich vor einem abstrakten Sternennetz. Sonne und Mond werden aber nicht nur in ihrem Himmelslauf abgebildet, sondern auch erklärt. Zwischen den Horizonten erscheint ein Schiff in nächtlicher Fahrt über den Himmelsozean. Es ist hier zum ersten Mal als zentrales mythisches Symbol in Europa überliefert. Die Himmelsscheibe gibt uns einen Einblick in das Wissen unserer Vorfahren über den Weltenlauf und seine religiöse Deutung vor 3600 Jahren.

Die Himmelsscheibe von Nebra gehört zu einem Bronzeschatz, den Sondengänger im Sommer 1999 auf dem Mittelberg (Sachsen-Anhalt) nahe der Kuppe illegal ausgewühlt hatten.

Der Fund wurde verkauft und gelangte in den folgenden Jahren in die Hände verschiedener Hehler und Händler. Im Februar 2002 stellte die Basler Polizei in enger Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt, dem Kultusministerium und dem Landesamt für Archäologie Sachsen-Anhalt den Fund sicher. Die Originale gehören seitdem zur Schatzkammer des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle. Seit dem 23. Mai 2008 ist die Himmelsscheibe in der Dauerausstellung des Landesmuseums zu sehen. (Quelle: landesmuseum-vorgeschichte.de)

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#15 26.11.2023, 16:49
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Die heilige Lanze



Im Film



Hitler lässt nach der Lanze suchen, um mit ihrer Hilfe oder ihrer Kräfte die Weltherrschaft an sich zu reißen. Als Indy sie findet, stellt scih aber heraus, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Realität



Die Heilige Lanze ist ihrem Typus nach eine karolingische Flügellanze, wobei jedoch aus dem Lanzenblatt der Mittelgrat spitzoval ausgestemmt wurde, um an seiner Stelle einen ornamental geschmiedeten Eisenstift oder Dorn einzufügen. Außerdem sind zwei symmetrisch über den Lanzenflügeln angefügte Messerklingen mit Lederriemchen an die Lanze gebunden. Die Bindungen mit Silberdraht dürften von einer späteren, nach einem Bruch des Lanzenblattes erfolgten Reparatur herrühren.

Frommes Wunschdenken machte den Mittelstift bald zu einem der Nägel, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen worden war. Die Lanze selbst durchlief verschiedene Deutungen und galt sowohl als Lanze Kaiser Konstantins als auch als Speer des Reichsheiligen Mauritius.
Im Laufe des 13. Jahrhunderts wurde sie schließlich zur Lanze des Longinus, die Christus die Seitenwunde zugefügt hatte und die mit seinem Herzblut benetzt worden war. Ihr Wert als Reliquie war geradezu sagenhaft und erklärt sich aus dem Bedürfnis, es dem byzantinischen Kaiser, der die wichtigsten Christusreliquien besaß, gleichzutun und sich ebenfalls eines Reliquienschatzes zu versichern, der die göttliche Ableitung des Herrschertums, seine Legitimität sowie seine Unbesiegbarkeit untermauerte.
Die Heilige Lanze wurde lange als Symbol der Reichsgewalt betrachtet und war das vornehmste Reichsinsigne, dessen Wunderkraft sogar Schlachtensiege zugeschrieben wurden.
Ihrem Status als kostbare Passionsreliquie wurde dadurch Rechnung getragen, dass sie ab dem frühen 11. Jahrhundert im Querbalken des Reichskreuzes (Inv.-Nr. SK_WS_XIII_21) verwahrt wurde. Kaiser Karl IV. (reg. 1346-1378), der die Lanze tief verehrte, brachte die Goldmanschette mit der Inschrift "Lanze und Nagel des Herrn" an und setzte beim Papst die Einführung eines Feiertages zu Ehren von Lanze und Nagel durch.

Derzeit ausgestellt: Kaiserliche Schatzkammer Wien Raum 11

(Quelle: khm.at)
Permalink: https://www.khm.at/de/object/100443/

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#16 26.11.2023, 17:22
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Bundeslade



Im Film



Ebenfalls gesucht von Hitler, um ihre zugeschriebenen, übernatürlichen Kräfte für seine Zwecke einzusetzen. Gefunden in der im Sand versunkenen Stadt Tanis.

Realität



Die Bundeslade war gemäß der Tora ein heiliger Kultgegenstand der Israeliten, der nach Anweisung Gottes entworfen und hergestellt wurde, um unter anderem die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten aufzunehmen, die er Mose auf dem Berg Sinai übergeben hatte. Die Bundeslade galt nach dem Auszug aus Ägypten und während Israels Wüstenwanderung und der sogenannten Landnahme als Garant für Gottes Gegenwart inmitten des Volkes. Sie ist bis heute das Symbol für den Bund Gottes mit dem Volk Israel (daher der Name „Bundeslade“).

Berührt werden durfte sie nur von den Würdigsten und Hohepriestern. Jede unbefugte Berührung stellte ein Sakrileg dar und führte laut Überlieferung zum sofortigen Tod des Frevlers. Einen eindeutigen archäologischen Nachweis für die Existenz der Lade gibt es nicht.

Nach der biblischen Beschreibung (Ex 25,10–22 EU) war sie eine 130 × 80 × 80 cm (L × B × H) große, innen wie außen mit Gold überzogene Truhe aus Akazienholz, die mit goldenen Ringen versehen war, durch die zwei Tragestangen geführt wurden. Auf ihrer auch in Hebr. 9,4–5 ausführlich beschriebenen, abnehmbaren Deckplatte thronten zwei Cherubim, die schützend ihre Flügel gegeneinander und über die Platte ausbreiteten. Zwischen den Cherubim erschien die Herrlichkeit Gottes (Schechina). Verschiedene Bibelübersetzungen bezeichnen die Deckplatte (hebräisch: kapporet) unterschiedlich, z. B. als Gnadenstuhl oder -ort (Lutherübersetzung), als Versöhnungsdeckel (einige Ausgaben der Elberfelder Bibel) oder als Sühneplatte (Einheitsübersetzung). Sie war demnach ein Zeichen der Versöhnung zwischen Gott und Menschen.

In der christlichen Kunst des Mittelalters wird das Motiv der Bundeslade schon früh,aber eher vereinzelt dargestellt. Bildtraditionen, wie sie für andere Themen der Ikonographie über lange Strecken zu verfolgen sind, hatten sich daher kaum entwickelt. Die wichtigsten Szenen wurden gleichwohl als Miniaturen in Bibelhandschriften und Weltchroniken eingefügt. Die Biblia pauperum und das Speculum humanae salvationis stellen unter anderem die typologische Bedeutung der Bundeslade mit den darin verwahrten Kultgegenständen als Vorbild für den von Maria getragenen Christus dar und in ähnlichem Sinne sind auch die Bildpaare in der concordia caritatis zueinander geordnet.

Die ganze Neuzeit hindurch greifen die Illustratoren gedruckter Bibeln das Motiv der Bundeslade gern auf, so Matthäus Merian im 17. Jahrhundert im protestantischen Bereich oder im 19. Jahrhundert Julius Schnorr von Carolsfeld, dessen Holzschnitte bis ins 20. Jahrhundert zu Vorlagen für Schulbibeln beider Konfessionen genutzt wurden.

Die protestantische Ikonographie versah die Bundeslade mit einer Bedeutung, die über das bloß Erzählerische hinausging: „Die reformatorische Bibelauslegung sah ... in der „Lade des Bundes“ oder des „Testamentes“, wie man auch übersetzen konnte, das Hauptsymbol der göttlichen Offenbarung vor der Ankunft Jesu“. Exemplarisch ist auf den ikonographischen Gebrauch in den Abendmahlsdarstellungen der Altarretabel von Ludwig Münstermann hinzuweisen. (Quelle: Wikipedia)

Verbleib und Reise

Nach Überlieferung der Tora wurden die Steintafeln mit den Zehn Geboten zunächst in der Bundeslade umhergetragen und mit ihr in einem zerlegbaren Zelttempel, der Stiftshütte, aufbewahrt. Diese wurde auch auf den Wanderungen mitgeführt, später hatte sie ihren Standort in Silo etwa in der Mitte des Landes Israel, um so der Bundeslade einen festen Platz zu geben. Die Ladeerzählung in 1 Sam 4,1b EU bis 1 Sam 7,2a EU berichtet, dass die Lade nach einer militärischen Niederlage der Israeliten in die Hand der Philister fiel, die von JHWH schrecklich dafür bestraft wurden. Daraufhin sei sie den Israeliten zurückgegeben worden, die sie laut 1 Sam 6,12 LUT zunächst in Bet Schemesch aufbewahrten. Später soll sie nach Kirjat-Jearim ins Haus Abinadabs gebracht worden sein. In beiden Orten haben Archäologen Strukturen ausgegraben, die sich mit den biblischen Berichten in Übereinstimmung bringen lassen.

Die Überführung der Bundeslade auf den Berg Zion erfolgte durch König David und in den Tempel zu Jerusalem durch Salomo auf dem Moriah-Plateau, dem Tempelberg. Korrelationsuntersuchungen von noch vorhandenen geodätischen Referenzpunkten wie den Resten der Tempelmauern mit modernen Tempelrekonstruktionen sowie die Vermessung des mit dem Felsendom umbauten Felsens durch den Briten Montagu Brownlow Parker, 5th Earl of Morley (1878–1962), im Jahre 1911 legen nahe, dass dieser Felsen identisch ist mit dem Standort der Bundeslade. Nach der Festigung der politischen Macht König Davids brachte dieser die Bundeslade nach Jerusalem, um die Stadt nun auch zum religiösen Zentrum zu machen (2 Sam 6 EU). Die Bundeslade stand dann im Allerheiligsten des Jerusalemer Tempels, das der Hohepriester nur einmal im Jahr während des Versöhnungstages (Jom Kippur) betreten durfte, um dort den Namen Gottes auszusprechen und um Sühne für das Volk Israel zu bitten.

Um 1050 v. Chr. wurde die Bundeslade in der Schlacht bei Aphek durch die Philister erobert (1 Sam 4 EU). Die Israeliten lagerten bei Eben-Eser. Abinadab war ein einfacher Bauer aus dem Stamm Levi, der in den Jahren, als die Philister die Israeliten angriffen, die Bundeslade in seinem Haus aufbewahrte (1. Buch Samuel). Nach biblischer Darstellung (1 Sam 5 EU) brachten die Philister die Bundeslade, welche sie in einem Kampf mit den Israeliten erbeutet hatten, über Aschkelon nach Aschdod und stellten sie in den Tempel ihres Gottes Dagon. Nachdem sie dort unerklärliche Unglücksfälle und Krankheiten verursacht habe, wurde sie über Gat und Ekron auf einem unbemannten Karren, der von säugenden Kühen gezogen wurde, zu den Israeliten zurückgeschickt (1 Sam 6 EU). Sie kam zuerst nach Bet Schemesch und dann für viele Jahre nach Kirjat-Jearim in das Haus des Abinadab auf dem Hügel. Bevor sie dann nach Jerusalem kam, stand sie noch drei Monate im Haus des Obed-Edom und wurde dann endgültig nach Jerusalem geholt, wo sie zunächst in einem Zelt untergebracht wurde (2 Sam 6,17 EU).

Nach dem Bau des salomonischen Tempels fand die Bundeslade dann Platz in dessen Allerheiligstem (1 Kön 8,20–21 EU).

Nebukadnezar II. eroberte im Jahr 587/586 v. Chr. Jerusalem und verschleppte einen Teil der Bewohnerschaft in das Babylonische Exil. Damit einher ging die Plünderung des Jerusalemer Tempels. Seitdem gelten – ihre vorherige Anwesenheit vorausgesetzt – große Teile des Tempelschatzes einschließlich der Bundeslade als verschollen. Es ist anzunehmen, dass die Lade in diesem Zusammenhang zerstört wurde.

Dem zweiten Buch der Makkabäer (2 Makk 2,5 EU) zufolge hat der Prophet Jeremia, vor Nebukadnezars Plünderung, die Bundeslade gemeinsam mit der Hütte des Stifts und dem Räucheraltar am Berg Nebo in einer Höhle vergraben. Man beruft sich bei dieser Aussage auf ältere überlieferte Schriften:

„ Als sie nun an den Berg kamen, darauf Mose gewesen war und des Herrn Erbland gesehen hatte, fand Jeremia eine Höhle; darein versteckte er die Hütte und die Lade und den Altar des Rauchopfers und verschloss das Loch. Aber etliche, die auch mitgingen, wollten sich das Loch merken und zeichnen, sie konnten’s aber nicht finden. Da das Jeremia erfuhr, strafte er sie und sprach: Diese Stätte soll kein Mensch finden noch wissen, bis der Herr sein Volk wieder zuhauf bringen und ihnen gnädig sein wird …“
– 2 Makk 2,5–7

Nach der Überlieferung der äthiopischen Kirche wurde die Bundeslade vom Gefolge Meneliks, des Sohnes von Salomon und der Königin von Saba, gestohlen und durch eine Replik ersetzt. Demnach befinde sich die ursprüngliche Lade heute in Aksum, der heiligen Stadt Äthiopiens.

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#17 26.11.2023, 20:53
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Kreuz von Coronado



Im Film


Das Kreuz von Coronado war ein juwelenbesetztes, goldenes Kruzifix mit einer Kette; benannt nach dem spanischen Entdecker Francisco Vásquez de Coronado. Es wird angenommen, dass es ein Stück des Kreuzes enthält, an dem Jesus Christus gekreuzigt wurde.

Realität


Das Kreuz von Justin II. (auch Crux Vaticana genannt) befindet sich in der Schatzkammer des Petersdoms in Rom. Es handelte sich um ein Relikt, welches ein Fragment des wahren Kreuzes enthält. Die Inschrift bezieht sich darauf, dass Kaiser Justin und sein „Gefährte“ dies Rom schenkten. Obwohl vermutet wurde, dass es sich dabei um Justin I. handelt, wird allgemein angenommen, dass es sich um Justin II. (565–574) und seine Frau Sofia handelt, die das Kreuz Rom oder seinem Bischof Johannes III. (561–574) schenkten. Dieses frühmittelalterliche Geschenk an den Papst stellt ein einzigartiges Überbleibsel einer gängigen Praxis aus der Zeit dar, als Rom Teil des Byzantinischen Reiches war und regelmäßig Geschenke ausgetauscht wurden, um die komplizierten Verbindungen zwischen den Höfen und dem Papsttum zu dieser Zeit zu bekräftigen.

Dieses beeindruckende, stark restaurierte Kreuz wurde aus Bronzeblech gefertigt, mit vergoldetem Silber überzogen und in die Vorderseite wurde Edelsteinen eingelegt. Außerdem hängen vier Edelsteine ​​von den Seiten. Die reich verzierte Vorderseite des Crux Vaticana trägt eine Inschrift sowie eine Reliquienkapsel, die ein Fragment des Wahren Kreuzes enthält. Die Rückseite besteht aus gearbeitetem Silber und zeigt das Agnus Dei (das Lamm Gottes) in der Mitte des Kreuzes und den Kaiser und die Kaiserin am Ende jedes Querbalkens und Medaillonbilder von Christus am Ende. Das untere Bild könnte jedoch Johannes der Täufer darstellen. Ein kunstvolles Pflanzenmotiv verdeckt den Bereich zwischen den Medaillons.

Im Gegensatz zur stark überarbeiteten Vorderseite behielt die Rückseite mit den Kaisermedaillons vermutlich weitgehend ihr ursprüngliches Aussehen bei. Sowohl Kaiser als auch Kaiserin sind Brustfiguren in der Orans-Position. Der Kaiser trägt ein schlankes Diadem mit drei länglichen, tränenförmigen Vorsprüngen auf der Stirn. Außerdem besitzt der Kaiser einen juwelenbesetzten Kragen. Die Kaiserin trägt ein zweireihiges Perlendiadem mit langer Präpendoulie. In der Mitte sind drei tropfenförmige Perlen eingefasst, die vier äußeren Spitzen könnten Teil einer Kronenhaube sein, von der die schwache Linie auf der Stirn sichtbar ist. Der vierreihige Perlenkragen könnte zu einer Dalmatik gehören.
(Quelle: thebyzantinelegacy.com)

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#18 26.11.2023, 22:30
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe
schön recherviert

Man könnte dazu noch erwähnen, dass Keir Lusby bei der Herstellung des Kreuz von Coronado ein paar Rechtschreibfehler unterlaufen sind.
Laird Dr. Pascal Ivanović Kurosawa is one of the most over-rated moderators in this forum.
aktuell page of diary in work: sign.10,page11 (No. 155 of 288)
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#19 27.11.2023, 23:16
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Urne des Nurhachi



Im Film


Nurhachi war der erste Kaiser der Mandschu-Dynastie in China und regierte von 1616 bis zu seinem Tod im Jahr 1626. Seine Asche wurde 1935 auf Wunsch von Lao Che von Indiana Jones gesucht, der diese gegen das Pfauenauge eintauschen wollte.

Realität



Nurhachi (geboren 1559 in der Mandschurei – gestorben am 30. September 1626), Häuptling der Jianzhou Jurchen, eines mandschurischen Stammes, und einer der Gründer der Mandschu- oder Qing-Dynastie.

Die Jurchen (chinesisch: Nüzhen oder Ruzhen) waren ein Tungusenvolk, das zu jenen Grenzgruppen an der Peripherie des chinesischen Reiches gehörte, die normalerweise unter dem Einfluss des chinesischen Kaiserhofs standen. Nurhachis Stamm war der sogenannte Jianzhou Jurchen, einer von fünf Jurchen-Stämmen der Mandschurei (heute Nordostchina).
Die Jianzhou Jurchen lebten östlich der chinesischen Grenze im Changbai-Gebirge nördlich des Yalu-Flusses. Vier weitere Jurchen-Stämme befanden sich weiter nördlich der zentralen Wald- und Steppenregion der Mandschurei. Diese Stämme waren zwar Rivalen um die Macht in einer Grenzregion. In diesem Umfeld baute Nurhachi seine Karriere aus kleinen Anfängen auf.

Er wurde 1559 geboren und wurde Anfang 20 in die Führungsrolle berufen, nachdem sein Vater und sein Großvater im Kampf mit Rivalen getötet worden waren. In diesem Fall unterstützt von der chinesischen Ming-Dynastie, die Rivalitäten zwischen den Stämmen an ihren Grenzen förderte, um sie so zu schwächen. Daher musste Nurhachi zunächst in einer Situation des Niedergangs und der Auflösung seines eigenen Stammes ums Überleben kämpfen. 1586 besiegte er einen Rivalen seines eigenen Stammes, der von den Chinesen unterstützt wurde. Und nach und nach gelang es Nurhachi, sämtliche Stämme um sich zu versammeln.
Nurhachi fiel in den von China kontrollierten Teil der Mandschurei ein und begann damit den Angriff auf das chinesische Reich. Zuvor gründete er aber einen Mandschu-Staat, dessen politisches Verhältnis zu seinen mandschurischen Gegnern sowie zum chinesischen Reich zunächst unklar blieb. Doch sein Potenzial wurde mit zunehmender Weiterentwicklung der Organisation deutlicher. Im Jahr 1599 schuf Erdeni, ein Mandschu-Adliger und Gelehrter, unter Nurhachis Leitung ein Mandschu-Schriftsystem, das den Grundstein für eine Mandschu-Nationalliteratur legte. In diesem Jahr wurde auch der erste Jurchen-Rivale besiegt und in den Nurhachi-Staat eingegliedert. Im Jahr 1601 gründete Nurhachi die spätere militärische Organisation der Mandschus, das Bannersystem. Obwohl die Banner grundsätzlich militärischer Art waren, dienten sie auch als Verwaltungs- und Steuereinheiten für das Mandschu-Volk. Ihre Kommandeure und Verwalter wurden von Nurhachi ernannt und fügten so eine Verwaltungsstruktur in das Stammessystem der Juchen ein. Er übertrug die vier Banner drei seiner Söhne und einem Neffen und bewahrte damit einen Teil der Clantradition, ohne seine eigene Autorität zu gefährden. Ursprünglich gab es vier Banner; vier weitere, 1615 gegründet, wurden ebenfalls an zuverlässige Verwandte verschenkt.

Diese geniale Umwandlung einer Stammesgruppe in eine Militärbürokratie, die möglicherweise von der militärisch-politischen Struktur chinesischer Grenzsiedlungen in der Mandschurei und anderswo inspiriert war, bereitete den Weg für die Eroberung Chinas durch die Mandschu.

Um eine wirtschaftliche Basis für die Expansion zu schaffen, nutzte Nurhachi geschickt seine Position in der Mandschurei, um durch sein Bergbaumonopol in der Region und mit dem Handel vonPerlen, Fell und Ginseng aus der Region und aus Korea ein großes Vermögen anzuhäufen. Er entwickelte sogar eine neue, profitable Methode zur Heilung mit Ginseng.

Nurhachi startete seinen ersten Angriff gegen China im Jahr 1618. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits zwei weitere Juchen-Rivalen, die Hoifa und die Ula, besiegt und in seine Allianz aufgenommen, und es kam zum endgültigen Showdown mit dem gefährlichsten Gegner, den Yehe und ihre chinesischen Unterstützer waren zur Stelle. Die chinesische Grenzstadt Fushun wurde erobert, als ihr Kommandant Li Yongfang auf die Seite der Mandschu überlief. Dies war nur möglich, weil der chinesische Beamte im Mandschu-System die Möglichkeit sah, einem Mandschu-Herrscher zu dienen, ohne seine kulturellen und politischen Erfahrungen in China aufzugeben. Er war nur der erste einer Reihe von Chinesen, die kapitulierten oder gefangen genommen wurden und in den Mandschu-Dienst einer Regierung traten, die viele chinesische Methoden adaptierte.

Nurhachis Beziehung zum Ming-Kaiser in Peking war zunächst unklar. Er selbst reiste mehrfach an der Spitze von Tributmissionen nach Peking. Im Jahr 1601, als die vier Banner aufgestellt wurden, behauptete Nurhachi vage, er habe ein großes „Yeh“, ein Familienreich oder einen Staat, gegründet. Im Jahr 1616, vor dem Angriff auf Fushun, proklamierte Nurhachi sich selbst zum Khan („Kaiser“) und verwendete dabei den chinesischen Ausdruck Tianming („Himmlischer Auftrag“). Er nannte seine Dynastie Jin oder manchmal Hou (später) Jin, um auf eine Fortsetzung der Jin (Juchen)-Dynastie des 12. Jahrhunderts hinzuweisen. Selbst damals bedeutete diese Behauptung der kaiserlichen Autorität nicht unbedingt eine Herausforderung für die höchste Autorität der Ming, da die Jin-Dynastie des 12. Jahrhunderts nie ganz China regiert hatte. Der darauf folgende Angriff auf die kaiserlichen chinesischen Streitkräfte im Jahr 1618 wurde mit der Unterstützung seiner Feinde durch die Chinesen und ihrer Verantwortung für die Ermordung von Nurhachis Vater und Großvater gerechtfertigt.

Nurhachis Ambition ging jedoch eindeutig weiter. Er verlegte seine Hauptstadt 1625 in die chinesische Mandschurei, zunächst nach Liaoyang und schließlich nach Shenyang (Mukden), und versuchte von dort aus, die chinesischen Streitkräfte zu besiegen, die den Eingang zum eigentlichen China bewachten. Im Februar 1626 wurde er zum ersten Mal von den Chinesen bei Ningyuan besiegt und starb am 30. September an seinen Verletzungen.

Daher erlebte Nurhachi nie den endgültigen Erfolg seines großen politisch-militärischen Vorhabens. Auf dem von ihm errichteten Fundament führten jedoch seine Nachfolger seine Pläne aus. Als Stammesherrscher, der zum Khan aufstieg, hatte Nurhachi einen Harem mit drei Frauen und vielen Konkubinen, die größtenteils aus den Familien der Juchen-Häuptlinge stammten. Er hatte 16 bekannte Söhne, von denen einer seine Nachfolge als Khan antrat, und ein anderer, Dorgon, vielleicht einer der brillantesten der frühen Mandschu-Führer, als Regent die endgültige Eroberung Chinas leitete und die Qing gründete (Mandschu-)Dynastie in Peking im Jahr 1644. (Quelle: Britannica.com)

Da Kremieren in der Zeit Nurhachis üblich war und Jade auch als Material der Könige galt, ist die Existenz einer Urne des Nurhachi gar nicht mal so abwegig. Jedoch ist das Requisit für den Film frei erfunden.


alte chinesische Jadeurne

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#20 28.11.2023, 09:31
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Betreff: Re: Artefakte und ihre realen Hintergründe

Francesco de Orellana Maske



Im Film


Im Film ist de Orellana auf der Suche nach Eldorado/Akator im Urwald verschollen und gemeinsam mit dem Kristallschädel auf einem Friedhof bei Nazca begraben worden.

Realität



Francisco de Orellana (geboren 1511 in Trujillo, Spanien; gestorben 1546 in Brasilien) war ein spanischer Konquistador, der als erster Europäer den Amazonas von West nach Ost befuhr. Orellana war wahrscheinlich im Jahre 1527 in die Neue Welt gekommen. Als Francisco Pizarro zur Eroberung Perus aufbrach, zog er mit ihm in den Kampf. Bei der Eroberung von Cusco 1533 verlor Orellana ein Auge. Nach der Eroberung des Inkareiches ließ sich Orellana in Portoviejo im heutigen Ecuador nieder. Während des Bürgerkrieges zwischen Pizarro und Diego de Almagro kämpfte er auf der Seite Pizarros.

Im Jahre 1541 erklärte sich Orellana bereit, mit Francisco Pizarros jüngerem Bruder Gonzalo an einer Expedition jenseits der Anden teilzunehmen. Die Gonzalo-Pizarro-Expedition diente der Suche nach Zimtbäumen und nach dem sagenhaften Goldland Eldorado
Insgesamt brachen 350 Spanier und 4.000 Indianer in Quito auf. Nach dem gefährlichen Abstieg in das Amazonas-Tiefland und monatelangem Suchen und Herumirren im Urwald kam man an einen großen Fluss, der ohne Schiff nicht überquert werden konnte. So wurde ein Basislager errichtet und mit Hilfe der einheimischen Indianer ein Schiff gebaut. Es wurde von Pater Carvajal „Victoria“ getauft. Nachdem man das Heer durch mehrere Fahrten übergesetzt hatte, wurde die Suche nach dem Eldorado fortgesetzt.

Schließlich erreichte Francisco de Orellana am 26. August 1542 das riesige Delta des Amazonas.


Route der Expedition

Danach wurde Orellana zum Besitzer riesiger Ländereien am Amazonas durch Kronprinz Philipp erklärt.

Nach langen Verhandlungen übergab man Orellana schließlich vier Schiffe, mit denen er auf eine zweite Expedition ging, von der er nie zurückkehrte. Er erreichte zwar die Amazonas-Mündung, jedoch meuterte die Mannschaftund ließ Orellana und seine Vorhut zurück. Niemand von dem Trupp kehrte je zurück.

Orellana berichtete in seinen Aufzeichnungen von großen Städten und Millionen Menschen, welche die Ufer des Amazonas besiedelten. In Orellanas Erzählungen ist auch von reich bemalten kunstvollen Tongefäßen die Rede. Als spätere Expeditionen den Fluss befuhren, fanden sie nichts als Regenwald. Man glaubte, dass Orellana gelogen habe. Doch neueste Forschungen ergaben, dass es tatsächlich viele Menschen und große Städte gab – Anhaltspunkte dafür bietet die Terra preta sowie zahlreiche archäologische Ausgrabungen von Tongefäßen und Werkzeugen. Möglicherweise waren die Menschen an Epidemien zugrunde gegangen, die von den europäischen Eroberern eingeschleppt worden waren.

Nach Orellana sind in Ecuador die Provinz Orellana und die Stadt Puerto Francisco de Orellana benannt. Außerdem hat man dem Gewürz Annatto den botanischen Namen Orellana americana oder Bixa orellana gegeben.(Quelle: Wikipedia)

Totenmasken

Heutige Totenmasken sind meist Gips- oder Wachsabdrücke vom Gesicht eines Verstorbenen. In außereuropäischen Kulturen (Ägypten, China, Mesoamerika) wurde manchmal das Gesicht eines hochrangigen Verstorbenen (Herrscher oder Priesterkönig) im Verlauf der Bestattungszeremonie mit einer kostbaren Stein- oder Metallmaske (Gold, Bronze) bedeckt, bei der die Ähnlichkeit zur lebenden Person keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielte. Man müsste folglich zwischen neuzeitlichen „Porträt-“ oder „Erinnerungsmasken“, die aber auch nachbearbeitet und somit idealisiert werden konnten, aber niemals ins Grab mitgegeben wurden, und antiken „Begräbnismasken“, die in manchen Fällen auch realistische Züge haben konnten, unterscheiden.

 Südamerikanische Totenmaske

Für die Ureinwohner Südamerikas besitzt Gold vor allem rituellen Wert. Wie diese Totenmaske, die das Antlitz des Verschiedenen unsterblich machen soll, haben fast alle Geschmeide eine symbolische Bedeutung. Die Indios verarbeiten zumeist deshalb Gold, weil es glänzt wie die Leben spendende, von ihnen als göttlich verehrte Sonne.

So waren Totenmasken bei hochrangigen mesoamerikanischen Herrschern und Persönlichkeiten nicht unüblich, jedoch nicht bei den spanischen Besetzern. Und da Orellana keines der beiden war, ist eine Existenz eine solchen Maske sehr unrealistisch. Die Maske im Film ist frei erfunden und eine Vermischung der beiden Kulturen.

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Fabian
Nichts schockiert mich, ich bin Wissenschaftler
Dieser Beitrag wurde 8 mal editiert, das letzte Mal am 24.01.2024, 14:33 von Fabilousfab.  

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