santiago87
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Betreff: Re: Dial of Destiny - Reviews auch mit Spoilern
Ich fand den Film im Großen und Ganzen gut, würde ihm zurzeit eine 7/10 geben, einiges hat mich aber doch gestört. Positiv waren für mich die Eingangssequenz - ein tolles Gefühl, Indy in his prime wieder auf der großen Leinwand zu sehen, und weder CGI noch de-aging haben mich gestört (ich achte aber auch nicht so sehr auf technische Details) - und auch die Szenen in 1969 haben gut funktioniert. Ich verstehe, dass es manche Zuschauer als deprimierend empfinden, Indy so niedergeschlagen und einsam zu sehen, aber irgendwie passt es zum Charakter und natürlich zur Botschaft des Films. Das erste Drittel hat Schwung und ist mitreißend, in der Mitte gibt es dann aber doch einige Längen, vor allem die ganze Tauchsequenz fand ich langweilig. Die Actionszenen kommen nicht an die Klarheit, Übersichtlichkeit und den Einfallsreichtum von Spielberg ran, aber sie sind okay. Gegenüber der Figur von Helena hatte ich große Bedenken, weil Hollywood und vor allem Disney in den letzten Jahren wirklich katastrophal schlechte Frauenrollen geschrieben haben, bei denen es offensichtlich nur darum ging, eine politische Agenda zu pushen. Letztendlich hat sie mir aber gut gefallen, ich würde sogar sagen, dass sie einer der interessantesten Aspekte des Films war. Allerdings war sie mit eine Spur zu Indy-mäßig, mit ihren unzähligen Fremdsprachenkenntnissen und Haudrauf-Aktionen. In einem Indy-Film brauche ich keinen zweiten Indy, der ihm das Rampenlicht stiehlt. Wirklich gestört hat mich, dass Indy hier, zumindest nachdem er erstmals vor den Schergen Vollers flieht (U-Bahn-Sequenz) eigentlich permanent nur Opfer ist. Ich habe immer auf eine große Badass-Szene von ihm gehofft, irgendeine coole, triumphierende Aktion, aber die kam nicht, stattdessen wird er ständig gefangen genommen, ins Gesicht geschlagen und muss gerettet werden. Zumindest hätte er es sein müssen, der Voller am Ende erledigt und nicht Helena. Ansonsten ist das gesamte Ende super, und als im Flugzeug klar wird, dass die Berechnungen Vollers nicht stimmen und sie nicht in 1939 landen, kam richtig Spannung auf. Marion hat in ihren wenigen Minuten mehr wie Marion gewirkt (und ausgesehen) als im ganzen vierten Teil. Der emotionale Teil des Films hat in den letzten Tagen noch nachgeklungen und das ist ein gutes Zeichen.
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mal editiert, das letzte Mal am 01.07.2023, 11:59 von santiago87.
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