FloW
Mitglied
Beiträge: 5.046
Dabei seit: 01.08.2006
Wohnort: Rheinhessen
|
Betreff: Re: Stoppt der Beitragsfluss im Indyforum?
Gelassenheit üben
Gelassenheit wünschen sich viele Menschen. Genau dann, wenn die Umwelt um einen nicht einfach zu verstehen ist. Wenn sich andere Sorgen machen, sollte man selbst aber relaxt und zuversichtlich bleiben, um sich nicht anzustecken mit schlechter Laune. Gelassenheit – das ist ein gutes Feeling und eine innere Kraft, die auf Vertrauen beruht.
Dazu passt der Song des Jazz-Trompeters Louis Armstrong: „What a wonderful World“ – Was für eine wunderbare Welt.
„Ich sehe den blauen Himmel und weiße Wolken, den vom Licht gesegneten Tag und die dunkle, heilige Nacht. Und ich denke mir: was für eine wunderbare Welt! Die Farben des Regenbogens, so hübsch am Himmel, finden sich auch in den Gesichtern der vorbeigehenden Leute. Ich sehe Freunde, die sich die Hände schütteln. Sie sagen: „Na, wie geht’s?“ Eigentlich sagen sie: „Ich liebe dich.“ Ich höre Babys schreien, sehe, wie sie aufwachsen. Sie werden mehr lernen, als ich je gewusst habe. Und ich denke mir: Was für eine wunderbare Welt! Ja, ich denke mir: Was für eine wunderbare Welt!“
Behutsam und herzerfrischend schaut Louis Armstrong auf die Schönheiten der Welt. Der Song ist wie eine freundliche Einladung: Entspanne dich! Sieh das Leben gelassen! So vieles wird gut. Zur ganzen Realität gehört eben auch, dass man um sein Leben kämpfen muss. Es gibt also gute Gründe, nicht gelassen zu sein. Umso größer ist deshalb die Sehnsucht nach Gelassenheit.
Mit Hilfe einer uralten Weisheit, findet man in der Bibel Gelassenheit. Nämlich im Buch des Predigers Salomo. Der ist offenbar ein lebenserfahrener und abgeklärter Mann. Er schaut auf die Welt mit all ihrer Liebe und ihrem Hass, mit all ihrer Ruhe und ihrer Hast. All das, so denkt der Prediger, muss wohl so sein. Es hat seinen Platz und seine Zeit. Der Prediger Salomo folgert daraus: Füge dich in dein Schicksal, du kannst es sowieso nicht ändern.
Wann und wo kämpfe ich für ein besseres Leben? Wann und wo nehme ich das Leben hin, wie es ist? Das ist, wenn es um die richtige Gelassenheit geht, eine wichtige Frage. Über sie haben die Beatles 1967, im Jahr der Studentenrevolte, einen Song gemacht. Er ist über die Jahrzehnte zum Pop-Hymnus der Gelassenheit geworden: „Let it be“ – Lass es geschehen. Bei flüchtigem Hören klingt dieser kleine Satz in dem Song immer gleich. Doch bei genauerem Hinhören merkt man: er verändert im Verlauf des Liedes seine Bedeutung. Am Anfang meint „Let it be“ so viel wie: Nimm an was geschieht. Im weiteren Verlauf wird daraus ein kämpferisches: „Mach, dass es geschieht!“ – Lass es wahr werden!
„Wenn ich mich in sorgenvollen Zeiten wiederfinde, kommt Mutter Maria zu mir. Sie spricht Worte der Weisheit: Lass es geschehen. Und in meiner Stunde der Dunkelheit steht sie mir direkt gegenüber und spricht Worte der Weisheit: Lass es geschehen. Nimm es an. Lass es gut sein. Und wenn all die Leute mit einem gebrochenen Herzen, die in der Welt leben, zustimmen, dann wird es eine Antwort geben: Lass es wahr werden! Für diejenigen, die voneinander getrennt sind, gibt es immer noch eine Chance zu sehen, dass es eine Antwort geben wird: Lass es wahr werden! Und auch wenn die Nacht bewölkt ist. gibt es immer noch ein Licht, das auf mich scheint. Es scheint bis zum Morgen: Lass es geschehen.“
Auch Jesus hat nicht versucht, möglichst ruhig und heiter zu sein. Im Gegenteil: Er hat sich aufgeregt, wenn Leute scheinheilig und lieblos waren. Er hat sich angelegt mit den Mächtigen des Staates und mit den religiösen Hütern des Tempels. Energisch hat er seine Anhänger und Zuhörerinnen aufgefordert, umzukehren, also anders zu leben, und Gott wieder fest in den Blick zu nehmen. In dieser Gelassenheit steckt die Kraft zum Protest. Und die Kraft zur Geduld. Und die Hingabe in Gottes Schaffen.
Deswegen ist es also kein Problem, wenn der Beitragsfluss im Forum stockt. Wenn man dabei gelassen bleibt und die Zeit sinnspendend nutzt, dann kann man auch unrunde Zeiten gesund überstehen.
|