Der Szenarist
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Betreff: Re: Indy 5 wilde Spekulationen
Yeah, bald geht's loooooos. ♩ ♩ ♫
Anderes Thema: Im Thread "Neues von Indy 5" wurde ja ein, zwei Mal der Militärflugplatz Sigonella genannt. Ist natürlich ganz weit hergeholt, aber Mutt redet im vierten Film von seinem Vater Colin Williams:
Zitat:No, no, he was British, he was an RAF pilot, my dad was a war hero, not some school teacher!
Also Brite, Pilot der Royal Air Force, ein Kriegsheld. Man könnte einen Zusammenhang zu dem möglichen Drehort konstruieren, wenn man wollte... Man liest überall auf Fanseiten, dass Colin Williams in der fiktiven Chronologie im Zweiten Weltkrieg gefallen sein soll. Und da Mutt in der Vergangenheitsform spricht, wird das stark angedeutet, wenn auch nicht direkt ausgesprochen.
Interessanterweise gab es vor elf Jahren mal ein Interview mit Leland Chee (theraider.net/features/interviews/leland_chee.php), dem Chefchronologen des Indy-Universums, wo dieser sagte:
Zitat:Funny that you should mention Marion, because when I search for "Off-Limits" in the Holocron, the only entires that come up are hers and Colin Williams' (Marion's first husband) - specifically the events of her life between Raiders and Crystal Skull.
Er wurde danach gefragt, welche Elemente des Indy-Universums Autoren für ihre Romane, Comics, Computerspiele etc. nicht verwenden dürfen, welche Geschichten man sich also möglicherweise für einen weiteren Spielfilm aufhebt (Hal Barwood wollte ja damals in den 90ern auch ein Indy-Spiel über UFOs machen, bekam aber dann aus bekannten Gründen eine Absage dafür und landete schließlich beim Turm von Babel). Chee antwortete, dass Marion und Colin Williams, insbesondere Marions Erlebnisse zwischen dem ersten und vierten Film, die einzigen Datenbankeinträge mit Ereignissen sind, die quasi niemand anrühren darf. Es gäbe also theoretisch die Möglichkeit, Colin Williams zurückzuholen und ihn zu einem Rivalen für Indiana Jones zu machen.
Da man aber bei Disney heutzutage bestimmt keine Geschichte mit einer "damsel in distress" mehr haben will, in der Indy und Williams sich dann Popeye-mäßig um Marion streiten (etwas ähnliches mit ein bisschen Witz hat ja Frank Darabont in seinem Skript für den vierten Film versucht), müsste man einen anderen Konflikt benutzen. Und den kann ich mir eigentlich nur ausmalen, indem man Mutt zurückbringt und ihn zwischen die Fronten geraten lässt, denn dann wäre er zwischen seinem Vater und seinem Erzeuger hin- und hergerissen und könnte selbst zum Gegenspieler für Indy werden. Da David Koepp diese Brücke aber im vierten Film schon fast abgebrannt hatte (der Konflikt zwischen Indy und Mutt wird dafür, dass er ja nie eine Vaterfigur für ihn war, mehr oder minder stillschweigend und auf jeden Fall lächerlich schnell und unglaubwürdig aufgelöst), Shia Labeouf sich nach 2011 nicht mehr zu Indy 5 äußerte, Mutt in Koepps Indy 5 nicht mehr auftauchte (ew.com/movies/2017/09/04/indiana-jones-5-shia-labeouf-not-returning/) und die bloße Ankündigung von Indys Sohn im Film wahrscheinlich schon den Kinoeinnahmen schaden würde, ist das wirklich sehr unwahrscheinlich. Aber das hätte ich mir schon angesehen.
Fakt ist, dass Mangold aber irgendeinen Konflikt für Indy einbauen muss, um das Publikum zu fesseln. Er hat sich auch grob dazu geäußert, wie er an Franchises herangeht (comicbook.com/marvel/news/logan-james-mangold-wolverine-movie-interview/):
Zitat:I can't comment on anything like that.
But like in all my work, I'm always trying to find an emotional center to operate from. I think the most important thing is, in an age when franchises have become a commodity, that serving the same thing again. At least for me, in the dances I've had with any franchises, serving the same thing again, the same way, usually just produces a longing for the first time you ate it. Meaning, it makes an audience wish that they just had the first one over again. So you have to push something to someplace new, while also remembering the core reasons why everyone was gathered. And to use Logan as an example of that, when you're dealing in a world of a very pressured franchise.
For all of the things, and there were many that I freed myself from in the canon, in the baggage, to try and make the best story. The core values of Logan, of Wolverine, and Charles Xavier and the X-Men, were something that I felt we never abandoned. The core ideas of their honor, their sense of duty, and the uniqueness of this particular set of characters that they were outcasts, oddities. Beings that had no home in this world, and yet we're trying to do good. Were trying to do something right and find their way. Those core issues were at the heart of the movie. And in any franchise I take in, I'd always be trying to capture and make sure that we preserve those core ideas that are at the center, because that's why these stories are more than franchises. They're the fairy tales of our contemporary culture.
Er hat also schon mal keine Angst, alte Figuren und Plot-Elemente aus dem Fenster zu werfen und sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Ich denke trotzdem, dass er irgendwas mit Marion anfangen wird, und damit gäbe es zwar einige Möglichkeiten, aber es ließe sich doch relativ gut eingrenzen. Eine Colin-Williams-Geschichte? Abner Ravenwoods Rückkehr? Phoebe Waller-Bridges Figur, die Indy auf seine alten Tage noch einmal den Kopf verdreht? Oder kriegen wir gar Indiana Jones and the Quest for the Perfect Honeymoon?
Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt und glaube an Mangold, dass er uns nicht einfach nur einen Aufguss von Raiders oder Last Crusade inszenieren sondern uns eine ganz neuartige und unerwartete Geschichte präsentieren wird. Den Aufguss gibt es dann stattdessen im Bethesda-Computerspiel.
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mal editiert, das letzte Mal am 08.05.2021, 21:26 von Der Szenarist.
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