treasurelane
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Betreff: Re: Uncharted - Der Film
Gestern Abend gesehen.
Also: Uncharted
Etwas schwierig, diese Review. Ich fang so an: Meine (hohen) Erwartungen waren kurzgefasst diese: Einerseits eine abwechslungsreiche Schnitzeljagd ("Abenteuer") und dazu noch ein spannendes, aktives Katz-und Mausspiel mit den Gegenspielern ("Action"). Diese wurden im gewünschten/erhofften Maße nicht vollständig erfüllt. Dafür bleibt der Film zu sehr an der Oberfläche, bei Ansätzen; Schnelles Fazit daher:
Ich würde den Film als kurzweilige, freche, leichte Unterhaltung bezeichnen. Es sind genügend Action-Abenteuer-Comedy-Thrill-Elemente dabei, um diesen Film gerne auch öfters anzuschauen. Nicht mehr nicht weniger. Ein Film auf echter Augenhöhe mit den großen des Genres ist es leider nicht. Aber nicht an Meisterwerke ranzukommen ist ja noch lange nichts Schlechtes. Also: Enttäuscht bin ich nicht. Was "versprochen" wurde, wurde gehalten. Eine gern gesehene Ergänzung im Filmregal. Ich bin unterm Strich zufrieden und freue mich, dass es diesen Streifen gibt.
(ich habe aber durch meine tiefgehenden Recherchen über Monate hinweg dann doch schon zu viel gewusst über den Film..., die vor längerer Zeit gefundenen Leaks von vor waren im Grunde korrekt)
nun ein bisschen mehr ins Detail, Fehlersuche, inkl. kleiner "Spoiler" (nur sicherheitshalber daher versteckt):
Spoiler:
Zur Action:
Der Film hat einige, (meist kleinere) Wendungen, die sich auf die jeweils aktuelle Seite beziehen, auf der ein Charakter steht. Das ist gar keine schlechte Idee, mir ist es aber zu viel, da sich das ziemlich schnell abnutzt. Es gibt in diesem Zusammenhang auch einen ziemlichen Schock-Moment, der aber wenig ausgebaut wird. Die Überraschung ist da, ob es der Story an sich bzw. fürs letzte Drittel geholfen hat, sei dahingestellt. Also; erster, großer Kritikpunkt: Zu viele, zu beliebige Wendungen...ein Kritiker verglich es mal mit Mac aus Indy 4, nur hier eben bei mehreren Figuren. Da stimme ich zu.
Das "Mission Impossible"-Element, es ist - auch hier wieder: in netten Ansätzen - vorhanden, verbleibt aber dabei. Es gibt kein vielschichtiges Spionage/Täuschungs-Gefüge in dem Film. Man bringt ein paar schöne Bilder in diesem Zusammenhang, stimmt ein paar Töne an, ohne aber einen Song draus zu formen.
Die Action an sich ist nett, auch wenn die großen Szenen nicht so mein lieblings-Setting darstellen. Das mit den fliegenden Schiffen ist nicht mein Bier. Klar, es soll dem Wahnsinn der Spiele entsprechen. Seis drum. Irgendwie ist die Kamera auch oft zu nah dran und es entsteht nicht so dieser "Tumult-Chaos"-Charme, den wir z.B. von vielen Indy-Szenen kennen. Eine Action-Szene in einer Bar ist dann eben ein kurzes, schnelles Hand/Nahkampfgemenge, aber da ist keine kreative Entwicklung, keine mini Geschichte in der Geschichte zu bestaunen. Was mir ganz klar fehlt ist eine Verfolgungsjagd. (da habe ich gelesen, dass man das evtl. ein einem 2. Teil plant...na super). Mir fehlt auch eine Action Szene, die weitläufig ist, ala streets of cairo etc. Auch klettern scheint nicht ganz so Nathans Ding in diesem Film.
Das Abenteuer:
Es wird teils zu schnell über Hinweise hinweggegangen. Es leuchtete mir manchaml nicht richtig ein, warum man jetzt da und dort hin musste oder plötzlich direkt am nächsten Ort stand. Wenngleich schöne Ansätze für eine interessante Back-Story absolut da sind. Aber auch hier: Diese werden zu wenig ausgespielt. Da fehlt es klar an Epik und Zauber. Nun nochmal konkreter: Ich habe mir (wie das in allen Indys und Co so ist) mindestens 2 echte Schatz-Versteck-Locations erwartet. Eine (relativ lange und nicht schlechte) gibt es, leider nicht mehr. Anders gesagt: Ich hoffte stark darauf, dass auch Magellans Schiffe irgendwie als Ziel der Reise kreativ ausgespielt werden würden. Dass meinetwegen Nathan (wenigstens) auf dem Weg dorthin klettern, suchen, durch Dschungel streifen, Vorboten (abschreckende Skelette, Warnungen, Fallen etc.) erleben würde...was auch immer. Leider war es wirklich nur der Sprung aus dem Boot, auftauchen und da sind sie. Auch im Schiff selbst dann keine Mystik etc. Ich habe es vorher gesagt: Das Schiff liegt auf einer Insel in einer Höhle. Da MUSS ich einfach als Abenteuerfilm mehr draus machen. Man sehe sich als fun fact z.B. nur mal das entsprechende Uncharted Spiel an, da gibt es gefühlt 20 Minuten atmosphärische Kletterpartie bis man das Schiff unter sich sieht etc.pp.
kurz noch speziell zur Chemie Sully/Nathan:
Das ist durchaus nett, sympathisch gemacht. Wenngleich ich teilweise bzw. in einer Szene sogar mehr Tiefe zwischen Nathan und Chloe Frazer fand. Sully hätte wohl Nate auch einmal wirklich hintergehen müssen (und nicht nur potentiell ausnutzen), damit dieses Verhältnis noch mehr Gravitas bekommen hätte. Aber es reicht. Denn es gibt schonmal eine emotionale Szene zwischen den beiden und auch ganz am Ende schließt man es passabel ab.
P.S. Optik:
Gar nicht so CGI lastig, wie man denken könnte. Aber insgesamt zu wenig offene Settings, zu wenig Natur. Aber wie angedeutet: Schöne echte, Sets. Farbgebung unauffällig gut. Insgesamt gut genug, um in Ordnung zu sein.
Ton/Soundtrack:
O.k., Soundtrack: O.k., Für mich praktisch nichts, was in Erinnerung bleibt. Ausser vielleicht "Martino!..." und mal kurz auf dem Schiff ein Piratenklang.
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mal editiert, das letzte Mal am 18.02.2022, 18:32 von treasurelane.
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