horner1980
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Betreff: Re: Die letzte Serie
Heute beendet:
STAR TREK: DISCOVERY
Staffel 2
Ich ging mit niedrigen Erwartungen in die zweite Staffel, da die erste nur bedingt für mich funktionierte, und erst in der zweiten Hälfte etwas mehr überzeugte. Es gab dann doch viele Elemente, die mich nur schwer an dem Geschehen fesseln konnte, und leider muss ich sagen, dass das größte Problem auch in der zweiten Staffel präsent war: Der Hauptcharakter Michael Burnham, nicht überzeugend gespielt von Sonequa Martin-Green. Sie wirkte zwar etwas besser, und weit aus weniger nervig, und in kleinen Momenten etwas sympathisch, aber sobald es darum ging, dass sie Emotionen übermitteln musste, versagte sie komplett. Da kam so rein gar nichts bei mir rüber. Na ja jedoch gut, dass es, wie in der ersten Staffel, genug Charaktere gab, die diesen Job für sie dann übernahmen, also mich an die Geschichte zu fesseln. Saru, Tilly und auch Kaptain Pike. Pike ist eh der große Gewinn bzw Anson Mount. Er spielte den legendären Kaptain mit sehr viel Spielfreude, und "Gott sei Dank" haben die Macher der Serie ihn nicht unnötig verkompliziert, sondern gaben ihm einen recht lockeren Charakter. Ethan Peck als Spock machte seine Sachen auch recht gut, aber da fehlte mir schon die Präsenz eines Leonard Nimoy, und irgendwie fühlte sich sein Charakter auch nicht sehr nach Spock an. Wenigstens sah er mit Bart ganz gut aus. Schade, dass er ihn in der letzten Szene wieder abrasierte, aber es musste ja sein.
Warum die zweite Staffel aber bei mir mehr funktionierte, ist recht einfach erzählt. In mehr als der Hälfte der Folgen wirkte die Serie so, als ob sie ein "Abenteuer der Woche"-Konzept hätte. Zwar werden sie wegen der episodenübergreifenden Story zu diesen Abenteuern gelockt, aber da waren einzelne in sich abgeschlossene Geschichten eingebaut, die sich wirklich nach Star Trek angefühlt haben.
Die Geschichte an sich fühlte sich auch etwas interessanter an, obwohl man im Grunde nur die Vernichtung des Universums verhindern musste. Der Aufbau war aber doch ganz gut gemacht, und lies mich dranbleiben. Nur die große Schlacht am Ende hätte ich nicht gebraucht. Da fragt man sich echt mal, ob die auch mal eine Staffel machen, die ohne eine riesige Schlacht im Weltraum auskommt. Gerade bei Star Trek sollte das doch möglich sein.
Weiteres Plus: Die immer noch seltsam aussehenden Klingonen sprechen endlich nur noch in ganz wenigen Szenen klingonisch, auch sie bis auf 1-2 Folgen keine wirklich große Rolle mehr in der Geschichte spielten. Nur leider blieb ihnen das Nuscheln ihnen auch in der verständlicheren Sprache.
Die Musik von Jeff Russa war eher ein "naja". Für mich persönlich nahm die Musik in manchen Szenen, besonders in den schnelleren Szenen, viel von der Intensivität heraus, und so büßten diese dann auch etwas Spannung ein. Schlimm fand ich auch, dass der Score in manchen Szenen diese epische Chorschiene fuhr. Es war zwar gerade noch okay, aber da fehlte nicht mehr viel, damit die Szene dadurch ins Lächerliche gezogen würde. Wenigstens baute er sein nicht so gutes 08/15-Thema immer wieder in den Score ein, und versuchte so ein wenig thematisch zu bleiben.
Ja, also die zweite Staffel überzeugte mich schon mehr. Ich bin gespannt, ob die dritte Staffel den Kurs weiter behält, um sich für mich noch mehr nach Star Trek anzufühlen.
"Music is the most direct path to the human heart."
Steven Spielberg
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