horner1980
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Betreff: Re: Die letzte Serie
Kam nun endlich mal dazu STAR TREK: DISCOVERY anzuschauen.
ich habe gerade die 9. und vorerst letzte Folge gesehen und bin zwiegespalten.
Zu einer Seite gefällt mir die Serie dank mancher Charaktere wie Saru, der mich an Odo aus DS9 erinnert und mach anderer Nebendarsteller. Auch die Story ist nicht schlecht erzählt, teilweise spannend, hat leichten Humor (da könnte ruhig noch etwas mehr dabei sein) und dass sich nach der Hälfte der Folgen endlich sowas wie ein "Adventure of the Week" eingestellt hat, gefällt mir ebenso. Ich mag sowas einfach sehr gerne und meiner Meinung nach taucht das in der heutigen Serienwelt viel zu wenig auf. Ab und zu eine Staffelübergreifende Handlung ist ja in Ordnung, aber das scheint seit Jahren so total im Trend zu liegen, dass Serien, die das nicht so handhaben in einer deutlichen Minderheit sind. Was ich auch auf der positiven Seite sehe, dass tatsächlich auch sowas wie ein Star Trek-Gefühl sich einstellt und das um Längen deutlicher auf als zum Beispiel bei den ersten zwei J.J. Abrams-Kinofilmen (den dritten hab ich bisher noch nicht gesehen), wo das ja nur gefühlt in den Charakterzügen von Pille und Spock zu erkennen war. Auch die Effekte waren in Ordnung, auch wenn für ab und zu zuviel Lichteffekte waren. Damit sind wir auch auf der anderen Seite, denn einer der Kritikpunkte sind diese nervigen stark blendenden Lensflares, die besonders in den ersten drei Folgen nicht wirklich zu ertragen waren und teilweise so die Übermacht hatten, dass sie sogar ruhige Szenen, wie eine mit Saru und Michael, kaputt machten, weil sie ohne Vorwarnung auftauchten und dabei haben die beiden Charaktere sich nicht mal bewegt. Dann sind sie sehr oft so grell, dass es unangenehmer ist als bei den J.J. Abrams-Filmen. Gott sei Dank wurde das dann im Verlauf der Folgen weniger und etwas angenehmer. Jedoch damit zerstört man den besonderen Effekt der Lensflares, wo für mich einfach nur gilt: Weniger ist mehr.
Einer der größten Sachen, die mich stören, ist der Hauptcharakter. Ich kann noch nicht mal genau sagen, was mich an Michael Burnham stört. Teilweise ist sie mir einfach unsympathisch, und irgendwie sehe ich in ihrer Charakterzeichnung eher einen Nebendarsteller als ein Hauptdarsteller. Weil als Hauptdarstellerin nervt sie teilweise einfach nur. Gut, vielleicht muss sie auch erst zu einem wahren Hauptcharakter werden, was ich hoffe, aber in den ersten neun Folgen hab ich meine Probleme damit gehabt, sie als Hauptdarstellerin anzusehen. Ein weiterer Schwachpunkt ist die Musik. Diese wird zwar etwas besser im Laufe der Staffel, aber wirklich hervortreten kann sie nicht und als dann nach einem wichtigen Sieg die Musik alles aufzieht, was sie zur Verfügung hat, finde ich das sogar too much und für mich zieht die Musik dann diesen Moment sogar ins Lächerliche. Ich hab mir da echt gewünscht, dass diese Szene schnell vorbei geht. Gut ist es, dass das Hauptthema als roter Faden genommen wird, aber es wäre besser, wenn das markanter wäre. Dazu finde ich die Musik auch extrem leise abgemischt. Daher hat sie auch diese fast schon dahinplätschernde Wirkung in manchen Momenten und vor allem in den ersten drei Folgen.
Den letzten Kritikpunkt, den ich hier anspreche, sind die Klingonen. Erstmal mit ihrem Outfit und dem neuen Gesichtsdesign wirken sie nicht wirklich wie von Ehre und Stolz getragene Krieger. Das ist für mich einfach zu künstlich und auch, dass man sie nun klingonisch sprechen hört, macht das Ganze alles andere als besser. Erst einmal wirkt das so gestellt und teilweise richtig amateurhaft vorgetragen, dass sie sogar noch schwächer wirken, wenn sie sprechen. Daher ihre beste Szene haben sie, als in der 9. Folge der Universalübersetzer auf sie gerichtet war und man sie so sprechen hört, wie man sie kennt. Da wirkten sie für mich das einzige Mal wie die von Ehre und Stolz getragenen Krieger, was sie ja auch sein sollten.
Jedoch trotz allem reicht das mir, um dranzubleiben, ganz besonders weil auch trotz der ganzen Kritikpunkte sich bei mir das Star Trek-Gefühl bei der Serie eingeschlichen hat. Das rechne ich der Serie hoch an. Ich freue mich daher schon auf Folge 10, die im Januar kommen wird und von niemand Geringeren als Jonathan Frakes inszeniert wird.
"Music is the most direct path to the human heart."
Steven Spielberg
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mal editiert, das letzte Mal am 10.12.2017, 13:03 von horner1980.
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