Indy2Go
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Betreff: Die letzte Serie
Sherlock: Neujahrs-Special 2016: The Abominable Bride
Leider konnte der zwei Jahres-Rhytmus nicht beibehalten werden, weshalb die vierte Staffel erst im Jahr 2017 gesendet wird. Als Endschädigung haben die Serienschöpfer Steven Moffat und Mark Gatiss und aber ein Special zum ersten Tag des neuen Jahres hingestellt. Nun, und dieses Special ist wirklich speziell. Ein Großteil der Handlung spielt im Jahre 1895, womit die Macher natürlich zeigen wollten, wie Sherlock ausgesehen hätte, wenn sie sich nicht für eine Verlegung der Handlung in die Gegenwart entschieden hätten. Dennoch ist The Abominable Bride keine Folge, die nicht zum Kanon gehört. Tatsächlich treibt sie die den Story Arc sogar voran. Regisseur Douglas Mackinnon, der bereits 2014 an der inszenatorisch recht experimentellen Doctor Who-Folge Listen üben durfte, hat die Tradition gewahrt und wieder einige Eigenheiten eingebracht. So gab es erneut einige Kamerafahrten durch eingefrorene Momente und der Protagonist denkt sich auch wieder an den Tatort, sodass Teile seines Wohnzimmers gleich mitgenommen wurden. In dieser Hinsicht also steht das Special den vorherigen Folgen in nichts nach. Im Gegenteil, das viktorianische Setting sorgt noch zudem für eine ganz besondere Atmosphäre.
Spoiler:
Das Special beginnt mit einer Kurzen Zusammenfassung aller Folgen, woraufhin man die ersten Minuten von A Study in Pink ins viktorianische London transferiert, erlebt. Sehr amüsant, den guten Dr. Watson in einer alten Uniform im Afghanistan-Krieg zu sehen. Nach dem Kennenlernen der Protagonisten, geschieht ein Zeitsprung. Nun befasst sich Holmes mit dem Fall einer Frau, die einige Menschen tötete und daraufhin Suizid beging. Unglücklicherweise geisterte sie umher und verteilte weiteres Unheil. An dieser Stelle hatte man bereits bemerkt, dies ist eine Parallele zu den Geschehnissen in der letzten Folge der dritten Staffel: Moriarty tauchte nach seinem Selbstmord in The Reichenbach Fall plötzlich wieder auf. Diesem begegnet der Sherlock Holmes im Jahre 1895 sogar; wohlgemerkt, im Rausch. Daraufhin springt die Handlung in die Gegenwart: Sherlock sitzt nach wie vor im Flugzeug. Er hat sich, nachdem er von Moriartys Rückkehr erfuhr, an einen realen Fall erinnert, der sich 1895 zutrug. Den Fall, den er zuvor in seinem Kopf durchgespielt hat, arrogant wie er ist, mit sich selbst und seinem gesamten Leben im viktorianischen Gewand. Sogar der gute Mycroft hat - ganz kanongetreu - einige Pfunde zugelegt. Nachdem Sherlock den Fall in seinem Mind Palace nicht lösen konnte, versuchte er erneut zu meditieren und seine Ermittlungen fortzusetzen. Kurz: Er hat es nicht geschafft, aber es gab noch ein wenig Inception (einen Traum im Traum) und am Ende noch eine geniale Szene an den Reichenbachfällen, wo Holmes und Watson gemeinsam den inneren Moriarty beseitigten. Wieder in der Realität angekommen, stellte Sherlock fest, dass es nicht darum geht, ob Moriarty tot ist oder nicht, sondern darum, was er vor hat...
Das hat mich auch ein wenig verärgert, denn man hat die Gelegenheit, die inkonsequenten Handlungen der Autoren zu erklären, nicht genutzt, was der vierten Staffel sofort einige Problemchen mit auf den Weg geben wird. Zudem ist die eigentliche Handlung in 1895 zum Teil nur eine altbekannte Gruselgeschichte. Der schönen Inszenierung und dem guten Humor wegen, bin ich aber doch sehr zufrieden. Nett fand ich, dass Holmes zu beginn etwas fidelte, das dem Thema der GRANADA-Serie sehr ähnlich kam und dass das Café in der Bakestreet im Viktorianischen nicht "Speedy's" hieß, sondern "Speedwell's". Solche Anspielungen gab es häufig, so hatte zum Beispiel...
Spoiler:
Lestrade lustige Kotletten, Molly war ein Mann - trotzdem von Louise Brealey gespielt, und "the game" ist nicht "on", sondern "afoot"
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
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mal editiert, das letzte Mal am 02.01.2016, 23:37 von Indy2Go.
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