Indy2Go
Mitglied

Beiträge: 5.919
Dabei seit: 16.01.2011
Wohnort: Xanadu
|
Betreff: Re: Die letzte Serie
Red Dwarf (Staffel 1-8 (BBC) + Staffel 9 (Dave))
Spätestens mit der fünften Staffel hat "Red Dwarf" meine bisherige Liebling-Sitcom, "Blackadder" als diese abgelöst. Zu Beginn ist "Red Dwarf" im Grunde nur eine Sitcom mit unkonventioneller Sci-Fi-Prämisse und schrulligen Figuren. Die erste Staffel hat einige gute Gags, spielt aber weitgehend nur an Board vertrauter Räumlichkeiten des titelgebenden Schiffs und lässt größere Abenteuer vermissen. Die zweite Staffel traut sich schon ein wenig mehr, so verlassen die Protagonisten das Schiff auch (mehr oder weniger) mal. Generell enthält sie gegenüber der ersten Staffel mehr Sci-Fi-Elemente. Trotzdem ist das ganze noch relativ bodenständig und eben Situations-Comedy-lastig.
Die dritte Staffel, die zunächst ganz ungewohnt ist, etabliert dann die von mir so geliebte Mischung aus Space-Abenteuer und Sitcom. Diese Staffel füllt die größere Lücke zwischen ihr und der zweiten lediglich mit einem unlesbar schnellen Opening-Crawl à la "Star Wars" und schraubt dementsprechend ein wenig am ursprünglichen Konzept herum. Mit ihr wurde die Serie bildgewaltiger und abenteuerlicher, sie vereint originelle Sci-Fi-Storys mit Situations-Comedy einschließlich Lachkonserve. Auch Kryten, der aus Staffel 2 bekannte Androide, wird in Staffel 3 zur Hauptfigur. Tatsächlich hat auch die Qualität der Drehbücher erneut zugenommen, den Staffeln 4 und 5 gelang es aber, diese nochmals zu steigern. Diese, insbesondere die fünfte, haben mich durchgehend am Fernseher kleben lassen. Großartig! Staffel 6 ließ qualitativ vielleicht ein kleines Bisschen nach, ist aber mindestens so gut wie Staffel 4.
Mit Staffel 7 verließ Chris Barrie, einer der Hauptdarsteller, leider die Crew. Er wurde gewissermaßen durch eine Figur ersetzt, die seit der ersten Staffel regelmäßig erwähnt wurde. Ich will da mal nicht zu viel spoilern. Jedenfalls, obwohl die Serie stetig bildgewaltiger wurde, ging es ab diesem Punkt ein wenig bergab. Nicht nur wegen dem Figurenwechsel, sondern in erster Linie wegen der Drehbücher. Die Gags sitzen immer noch, der Unterhaltungswert ist auch da aber die vorherigen Staffeln sind origineller, stimmiger und witziger. Für die ebenfalls aus acht Folgen bestehende achte Staffel kehrte Chris Barrie dann zurück, die alte Stärke der Serie jedoch nicht ganz. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Doug Naylor die Folgen ab Staffel 7 erstmals ohne seinen Partner Rob Grant schreiben musste und von da an auch die Regie übernahm, da der Regisseur aller Folgen bis einschließlich Staffel 4, Ed Bye, danach ausgestiegen ist.
Nach Staffel 8 im Jahr 1999 wurde die Serie dann eingestampft. Bis der britische Sender "Dave" dann 2009 einen von Doug Naylor geschriebenen Dreiteiler produzierte, der zunächst nicht zum Kanon zählte, später aber als neunte Staffel bestätigt wurde. Dieser ist ein wenig... sagen wir "speziell", leider aber eher schwach. 2012 folgte eine zehnte Staffel, die ich bisher noch nicht gesehen habe, diese soll aber wieder deutlich besser und konventioneller sein. Man darf gespannt sein. Vor allem aber auf die Staffeln 11 und 12, welche diesen September und im nächsten Jahr erscheinen.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
|