Dark Hunter
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Betreff: Re: Archäologie-Studium?!
Zitat von IndyfanBO:(Japanisch ist eine der schwersten Sprachen)
Komisch, ich kenne nur Japaner die das von unserer Sprache sagen und mir beteuern dagegen sei Japanisch total einfach.
Zitat von IndyfanBO:
Ich würde daher zu klassicher Archäologie tendieren. Ist aber jetzt nur n ansatzgedanke, ich habe mich eigentlich noch nicht grossartig damit auseinander gesetzt, da noc hetwas zeit bis zu meinem studium ist, aber wenn du lernwillig bist und/oder die voraussetzungen erfüllst, oder bereits hast steht dem nichts im wege, warum also auch nicht japanolgie...
Da solltest du aber wirklich vorher genauer nachlesen, auf was du dich einlässt. Ich hab viele gesehen, die KlArcho anfingen und anfänglich keine Ahnung davon hatten. Die merkten schnell, dass das ja gar nicht so ist, wie im Fernsehen bei Terra X und Co. und rasch die Lust dazu verloren. Auf alle Fälle brauchst, wie in allen Archäologien gute Sprachkenntnisse moderner Sprachen, Englisch und Französisch, gern auch Südeuropäische Sachen, wegen der Literatur für das Studium. Dann eben Altgriechisch und Latein. Aber vor allem ist Klassische Archäologie sehr auf kunsthistorische Dinge ausgerichtet. Man beschäftigt sich viel mit Kunststilen verschiedener Epochen, einzelnen Künstlern (sei es bei Vasenmalerei oder Plastiken), versucht anhand von Münzbildern ebenfalls manchmal Rückschlüsse auf die Kunstgeschichte zu ziehen, legt Wert auf die Architektur und ihre Regeln (Stichwort griechische Tempelordnung, ...) und dann erst mit der Kultur und ihrem Alltag an sich. Selbst die Literatur der Zeit spielt eine große Rolle, weil manche Werke und Bauten darin beschrieben werden, bzw. sich aus Mythen Rückschlüsse auf Darstellungen in der Kunst und ihre Thematik ziehen lassen. Grob gesagt, am Besten wäre es vor dem Studium einfach mal sich ein Buch zuzulegen, welches in Richtung "Einführung in die Klassische Archäologie" (respektive auch anderer Disziplinen, sofern du mit dem Gedanken spielst vielleicht auch eine andere Richtung zu wählen) zu lesen. Kostet zwar 20-30 Euronen, aber immer noch besser, als ein oder zwei Jahre an der Uni zu sein und dann merken, dass man das falsche Fach hat und wieder umpolen muss.
Zitat von Jens:Die "Prähistorische Archäologie" (Ur- und Frühgeschichte) hast Du gar nicht erst erwähnt, obwohl die in Frankfurt recht gut besetzt ist (mit einigen tollen Grabungsprojekten) und darüber hinaus die m.E. (man muss ja ein bißchen das eigene Fach in den Vordergrund stellen ) vielseitigste der "Archäologien" ist - theoretisch kannst Du hier nämlich chronologisch und geographisch überall arbeiten.
Manche behaupten auch, Prähistoriker haben nur aus jedem Dorf nen Hund und können sich nicht entscheiden, welchen sie mögen
Nee im Ernst, ist wirklich so ziemlich die vielfältigste Form und auch die "archäologischste Archäologie". KlArchos sind sehr kunsthistorisch ausgerichtet, Provinzialrömer nicht ganz so sehr, aber mehr als Prähistoriker. Die anderen sind oft sehr gen Ethnologie. Prähistoriker sind da wirklich diejenigen, welche noch das am Ehesten das machen, was Ottonormalbürger mit Archäologen verbindet und sehr viel auf Grabungsmethodik und Auswertung von Funden, ziemlich viel Tabellenkrams wert legen und einen Fimmel für Statistiken haben*. Prähistorik, soweit ich es kenne, beschäftigt sich ja mit einem sehr weiten Feld und damit auch mit so ziemlich allen wichtigen europäischen Kulturen. Aber an den Unis gibt es verschiedene Schwerpunkte, je nach Spezialgebiet der dortigen Lehrkörper. In Halle scheint es gerade mehr gen Frühes Mittelalter (es sei denn man hängt sich an Himmelscheibenklique) zu driften und anderswo mag es da schon wieder anders ausehen.
Zitat:In Bezug auf den Orient wäre Dir wohl - obwohl das ebenfalls reichlich speziell auf Babylon, Hethiter etc. bezogen sein kann (wieder entscheidet der Institutsschwerpunkt) das "Vorderasiatische Archäologie", "Altorientalistik" oder das von Dir oben unter 2. zitierte Institut zu nennen.
Es gibt in Sachen "Orient" auch noch Ägyptologie, der Name steht da ja für sich. In Halle ist das Teil der Orientalistik, in Berlin gibt es den Studiengang wohl auch (?) und eigentlich wohl öfters an Unis.
Zitat:Was die Maya betrifft, fiele das wohl unter "Altamerikanistik" u.ä., wird allerdings längst nicht mehr an jeder Uni gelehrt (bin nicht sicher, wie das in Frankfurt aussieht).
Ich glaube in Bonn dürfte es das Fach noch geben. Ist jedoch weniger Archäologie, als mehr Ethnologie mit archäologischem Einschlag. Nicht jedermanns Sache, aber m.E. durchaus sehr interessant. Wer Schlangen und Spinnen, extreme Schwüle und Sprachen und Schriftsysteme mag, für die Mathematiker ewig brauchten, um dahinter zu kommen, wie sie funktionieren, und auf Mexiko und Cola mit Rum steht dürfte da genau richtig sein
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*Anmerkung: Ich will da keinem Prähistoriker auf den Schlipps treten, das sind nur die Erfahrungen eines Außenstehenden KlArchos der ab und an mal in den Genuss sehr langer Vorträge dieser Disziplin mit vielen Powerpoint Tabellen, Zeittafeln und für Marmorstatuen- und grandioser Vasenmalereiverwöhnte mit undurchschaubaren Zahlenreihen konfrontiert wurde.
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mal editiert, das letzte Mal am 14.07.2009, 11:34 von Dark Hunter.
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