Aldridge
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Betreff: Re: Star Wars Episode VII - The Force Awakens
Zitat von Who:Nachtrag zu den Treatments:
Disney hat sie doch auch noch ein weiteres Mal erwähnt, und zwar beim Conference Call zum Kauf. Da sagt Iger auf die Frage, ober noch mehr Filme von Lucasfilm geplant sind, dass dem nicht so sei und man sich auf Star Wars konzentriert. Man habe ein umfangreiches Treatment für die Sequel Trilogie mit eingekauft, auf dem mit Stand 31. Oktober 2012 die drei Filme basieren sollten. Sie hätte sogar ein gutes Gefühl dabei, aber der Film sei noch in einer sehr frühen Entstehungsphase. Das könnte man jetzt durchaus so auslegen, dass die Trilogie fix darauf basieren wird. Das Abweichen davon bei TFA bedeutet deswegen aber noch nicht, dass die Gesamtgeschichte der Trilogie großartig abweicht. Dass sich Dinge während der PRoduktion immer ändern, wird auch Lucas bewusst sein, daher glaube ich wirklich, dass er mehr ein Problem mit dem Retrostil und dem Recycling hat, als mit der Geschichte. Am Ende des Tages bin ich aber der Meinung, dass Disney jedes Recht hat alles zu verwerfen, ohne dass es sich bei diesen Aussagen um Lügen handelt, auch wenn es sich um George Lucas handelt. Dinge ändern sich eben in einem Entstehungsprozess. Eine Bedingung über die Verwendung seiner Ideen war wohl nicht im Kaufvertrag, der das Rechtsgeschäft ungültig machen könnte.
In einem Video stellt GL Abrams die Frage, was mit Vaders Enkelkindern passiert ist. Kylo Ren ist eindeutig ein Enkelkind. Vielleicht hat man sich diese Hintergrundgeschichte für Episode VIII aufgespart. Nicht nur hat Johnson mehr Zeit fürs Drehbuch, er kann sich daher auch stärker mit Lucas' Ideen auseinandersetzen.
Ich habe den Begriff "wohlwollend" ja gezielt benutzt. Ich hatte nämlich auch noch Igers Zitat im Kopf:
Zitat:"We thought from a storytelling perspective they had a lot of potential.”
Das heißt nicht, dass sie es 1:1 so machen, wie es in den Treatments steht. Geht auch gar nicht, denn Treatments geben ja nur den groben Storyverlauf vor. Aber es klingt eben wohlwollend und nicht danach, dass man alles komplett ignoriert, was darin enthalten ist.
Ich glaube auch nicht, dass Lucas ein Problem mit Disney im Allgemeinen und mit Iger im Besonderen hat. Wie schon geschrieben: Lucasfilm und Disney kooperieren bereits seit den 80er Jahren. Und Lucas sowie Iger kennen sich persönlich. Insofern glaube ich auch nicht, dass Iger bereits beim Kauf im Sinn hatte, Lucas zu "hintergehen".
Die Entscheidung, nicht die Treatments zu benutzen, wird sicherlich irgendwann zu Beginn der Produktion gefallen sein - und zwar entweder in der Story Group oder unter Abrams / Kasdan. Abrams hatte mal in einem Interview gesagt, dass man die Figuren hätte und wüsste, wo sie hin sollten, aber dass es nicht funktionierte und man deshalb viel umgeschrieben habe. Lucas hat in seinem vielkritisierten Interview ja auch gesagt, man habe mit "einem Autoren" gearbeitet, doch es habe "nicht funktioniert", womit ja wohl Michael Arndt gemeint gewesen sein dürfte. Da der aber noch in den Credits genannt wird - vielleicht sind ja doch noch Elemente aus den Treatments vorhanden, und wenn es nur einzelne Charaktere sind.
Insofern glaube ich auch, dass Lucas eher ein Problem mit dem Film an sich hat. Und wenn er das hat, mal ehrlich: Kann es nicht sein, dass der Film aus Sicht eines Filmemachers, der natürlich auch eine Vision verfolgt, wirklich schlecht ist? Das hat aber Lucas nun mal nicht gesagt, er hat gesagt, das sei ein Film für die Fans - was ich für sehr diplomatisch und damit auch professionell halte. Aber Neid, Frust, Bedauern, Missgunst, sonstiges Negative, das man ihm andichten will... keine Ahnung, da müsste man vielleicht mal wirklich ihn selbst oder sein Umfeld fragen.
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