Aldridge
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Betreff: The Lighthorsemen - Daredevils of the Desert
Hallo zusammen,
hatte heute einen kleinen Augenöffner, was die Young Indy-Serie angeht - oder genauer: die Folge Daredevils of the Desert, zu deutsch Die Wüstenteufel. Der Film war meines Wissens als Folge über Indys Erlebnisse an der Palästinafront Ende 1917 geplant, wurde aber mit der Serie nicht ausgestrahlt, sondern erst 1999 in der längeren Filmfassung auf Video veröffentlicht. Inhaltlich geht es um die Eroberung von Beerscheba durch die Briten und die Rolle der australischen Lighthorse, einer berittenen Infanterie, bei der Schlacht. Bemerkenswert dürfte die Folge vor allem wegen der teilnehmenden Schauspieler sein: James Bond Daniel Craig gab damals sein Schauspieldebüt, Catherine Zeta-Jones steckte noch mitten in ihren Zwanzigern und Australier Cameron Daddo, der später durch die wirklich gelungene Serie zu den F/X-Thrillern bekannt wurde, durfte einen sympathischen Lighthorseman geben. Regie führte übrigens Simon Wincer, bekannt durch Filme wie D.A.R.Y.L., Quigley, der Australier, Harley Davidson & The Marlboro Man oder Free Willy.
Tja, vergangene Woche habe ich mir ohne irgendeinen Hintergedanken mal den Film The Lighthorseman aus dem Jahr 1987 geordert. Regie: Simon Wincer. Der Film erzählt in etwas epischerer Breite die Geschichte eben jener berittenen Infanterie in Palästina und widmet sich vor allem in der zweiten Hälfte der Eroberung von Beerscheba. Kurz: toller (Kriegs-)Film mit tollen Bildern von Kameramann Dean Semler, die in der aktuellen BD-Fassung echt gut zu Geltung kommen. Kann sich ohne Probleme einreihen neben den anderen australischen Kriegsfilmen der Zeit wie etwa Gallipoli mit Mel Gibson.
Nun ja, lange Rede, kurzer Sinn: Den Young Indy-Film hatte ich lange nicht mehr gesehen und daher wenige Details im Gedächtnis. Aus Spaß habe ich nach Lighthorsemen eben Daredevils of the Desert in den Player geschmissen - und bekam prompt ein Déjà vu. Eigentlich hatte ich die Young Indy-Serie immer für den Aufwand gelobt, der da betrieben wurde. Aber hier hat man einfach sämtliche Kriegsszenen aus The Lighthorsemen herausgeschnitten und in die Young Indy-Folge einkopiert, wo man es brauchte. An einigen Stellen scheint es auch so zu sein, dass ILM einige Filmaufnahmen aus Lighthorsemen als Plate benutzt und Teile der Young Indy-Handlung davor kopiert hat. Der "Klau" ist schon recht reichlich und scheint in der Masse auch reichlich dreist. Und die "neuen" Spielszenen wirken gegen die Kino-Vorlage ein bisschen billig, auch die schauspielerischen Leistungen fallen dagegen doch etwas ab. Darüber hinaus wurde Indys "Freund" T.E. Lawrence, der im Kinofilm nicht vorkommt, kurz in die Handlung eingebaut.
Wirklich schlimm finde ich das Film-Recycling in diesem Fall nicht, weil der Regisseur beider Filme eben der gleiche ist. Inszeniert hat er also sowieso alles. Aber interessant fand ich das schon. Davon abgesehen, wecken aber beide Filme durchaus das Interesse an diesem Nebenschauplatz des Ersten Weltkriegs. Wer also mal einen Blick riskieren möchte und den Film noch nicht kennt, dem sei The Lighthorsemen wärmstens ans Herz gelegt.
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