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#2761 06.03.2017, 20:49
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Aber was noch viel wichtiger ist, als die Frage nach dem neuen Hauptdarsteller: Die Sockenköpfe sind zurück!

switch Spoiler:


Das ist alles was ich in der neuen Serie je sehen wollte. Jetzt kann man sie meinetwegen nach Staffel 10 einstampfen. Zwinkernder Smiley
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#2762 07.03.2017, 01:09
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Ach, btw, nur für die Akten...

Ich bin zwischenzeitlich mit Staffel 6 durch. Und ich musste leider feststellen, dass sichn leichte Ermüdungserscheinungen einstellen. Das mag einerseits an mir liegen, schreibe ich andererseits aber auch Steven Moffat zu (sorry). Zunächst habe ich es gar nicht so bewusst wahrgenommen, aber im Staffelverlauf ist es immer deutlicher geworden, dass die Staffel das gleiche Problem bekommt, das auch Sherlock spätestens in Staffel 3 auszeichnete: Die ganze Geschichte kreist zunehmend um sich selbst, und die Charaktere zünden selbstverliebt eine Nebelkerze nach der anderen. Am Ende gab´s dann viel Lärm um nichts. Ich kann´s nicht anders sagen: Insbesondere der Storybogen um River Song hat mich latent genervt, weil er unnötige Haken schlägt. Und die Episode mit Hitler bot dann als Appendix einfach zu viel ungenutztes Potenzial.

Hinzu kamen dann auch noch einige an sich schwache Folgen - die Fleisch-Episoden, Night Terrors, ja selbst God Complex boten im Kern völlig banale Geschichten. Heraus stachen da eher der recht launige Staffelauftakt und mit deutlichem Vorsprung vor allen anderen The Girl who waited. Die war einfach großartig. Klingt nun alles wirklich sehr kritisch, was auch nicht ganz berechtigt ist, denn insgesamt war die Staffel gute Unterhaltung. Aber bei der Serie gelten halt andere Maßstäbe. Zwinkernder Smiley

A Christmas Carol hat mich übrigens extrem begeistert. Großartiges Ding, da kann man wirklich nur den Hut ziehen, was das Drehbuch da geschafft hat. The Doctor, the Widow and the Wardrobe fiel dagegen dann deutlich ab.
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#2763 07.03.2017, 18:10
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Zitat von Aldridge:
Ich bin zwischenzeitlich mit Staffel 6 durch. Und ich musste leider feststellen, dass sichn leichte Ermüdungserscheinungen einstellen. Das mag einerseits an mir liegen, schreibe ich andererseits aber auch Steven Moffat zu (sorry). Zunächst habe ich es gar nicht so bewusst wahrgenommen, aber im Staffelverlauf ist es immer deutlicher geworden, dass die Staffel das gleiche Problem bekommt, das auch Sherlock spätestens in Staffel 3 auszeichnete: Die ganze Geschichte kreist zunehmend um sich selbst, und die Charaktere zünden selbstverliebt eine Nebelkerze nach der anderen. Am Ende gab´s dann viel Lärm um nichts. Ich kann´s nicht anders sagen: Insbesondere der Storybogen um River Song hat mich latent genervt, weil er unnötige Haken schlägt. Und die Episode mit Hitler bot dann als Appendix einfach zu viel ungenutztes Potenzial.

Ganz ehrlich? Empfand ich genauso... Auch bei Sherlock, das zwar ansich tolle Ideen beinhaltet, aber einfach ins Überspitzte abdriftet, und die Auflösung nach der ganzen Staffel davor geht dann doch irgendwie zu schnell und zu einfach. Staffel 7 wird da wieder besser. Zwinkernder Smiley Ermüdungserscheinungen bleiben aber stellenweise.

Zitat von Indy2Go:
Aber was noch viel wichtiger ist, als die Frage nach dem neuen Hauptdarsteller: Die Sockenköpfe sind zurück!

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Das ist alles was ich in der neuen Serie je sehen wollte. Jetzt kann man sie meinetwegen nach Staffel 10 einstampfen. Zwinkernder Smiley

Ach Gott, Retro. Zwinkernder Smiley
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#2764 07.03.2017, 18:27
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Zitat von Leusel:
Ganz ehrlich? Empfand ich genauso... Auch bei Sherlock, das zwar ansich tolle Ideen beinhaltet, aber einfach ins Überspitzte abdriftet, und die Auflösung nach der ganzen Staffel davor geht dann doch irgendwie zu schnell und zu einfach. Staffel 7 wird da wieder besser. Zwinkernder Smiley Ermüdungserscheinungen bleiben aber stellenweise.

Was ich übrigens irgendwie nicht verstehe. Moffat war ja - als Autor - für die besten Episoden nach dem Reboot verantwortlich. Der Doctor tanzt, Das Mädchen im Kamin, Nicht blinzeln, Silence in the Library, A Christmas Carol, das war ja alles großartig. Vielleicht braucht der wirklich immer so einen Kontrolletti im Hintergrund, der ihn im Zaum hält. Grinsender Smiley
 

#2765 07.03.2017, 18:39
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Bei "Sherlock" bin ich inzwischen ja ganz bei euch. Ich mag auch die dritte Staffel - aber vor allem wegen Optik und Cast. Die Fälle waren da halt echt nur Beiwerk und statt zu versuchen, einen neuen Hauptschurken zu schaffen, wurde der schon längst tote Moriarty breitgetreten und sollte dann auch noch einen Hype auslösen. Klar, mit Magnussen gab's letztlich einen ordentlichen Bösewicht. Nur war der Fall halt eher Nebensache und der große Twist der Figur nichts neues innerhalb der Serie. Die vierte Staffel versucht das etwas zu kitten aber das Charakterdrama musste halt erst auserzählt werden, woraus eine mittelprächtige Folge resultierte und weshalb auch da viel geschwafelt wird. Mit Culverton Smith bekam die Serie aber den (für mich) besten Schurken seit Jeff Hope und Irene Adler (gut, die ist nur bedingt auf der dunklen Seite) und ich mag auch das Finale. Wie gesagt - keine wirklich runde Sache aber das beste draus gemacht und die letze Szene wirkt echt wie ein Schuldeingeständnis.

Bei "Doctor Who" sehe ich es aber ein bisschen anders. Ich finde die Auflösung des Arcs in Ordnung. Inhaltlich ein recht gradliniger, vorhersehbarer Verlauf mit entsprechenden Vorwegnahmen (der Zuschauer wurde vorab mit dem "Flesh" vertraut gemacht etc.) aber das forderten die Fans ja auch quasi ein, nachdem alle von Moffats gewollt überzeichneten Auflösungen genervt waren. Dabei enttäuschen im Staffelfinale die Hitler-Folge, die einfach nur eine fette Lüge war, "The Curse of the Black Spot", ein historisch inkorrekter Abklatsch vom WWII-Zweiteiler in Staffel 1, Gatiss' "Night Terrors" und auch vor allem der "Flesh"-Zweiteiler. Den Auftakt finde ich aber nach wie vor großartig und ich mag auch das Dickens-Weihnacht-Special sehr. Neben "The Girl Who Waited" gibt's ja auch noch die ziemlich starke Neil-Gaiman-Folge, die dich allerdings auf eine Neuerung stützt, die es in der klassischen Serie noch nicht gab. Und "A Good Man Goes to War" fand ich mit Abstrichen auch ziemlich gut. James Corden durfte dann wieder in die Comedy-Folge - witzig aber deutlich schwächer als "The Lodger" der Vorjahres-Staffel...

"A Christmas Carol" ist für mich ja auch noch immer mit das beste Weihnacht-Special. Ich mochte allerdings auch "The Snowmen" und (mit Abstrichen, die aber das Ende locker rausreißen kann) "The Time of the Doctor". Das Dickens'sche Special erinnert mich aber immer wieder an das ähnlich geniale "Blackadder"-Weihnachts-Special. Grinsender Smiley

Der frische Wind in Staffel 7 tut der Serie sicher gut, aber dadurch gibt es eben auch einen deutlichen Stilbruch in der Staffel, weshalb man die zwei Hälften - finde ich - gar nicht richtig als eine Staffel ansehen kann.

Nachtrag: Jupp. Schreiben kann der Moffat, aber eben unabhängige Folgen und keine Folgen- und Staffelübergreifenden Handlungsbögen. Der wäre mit dem "Monster of the week"-Prinzip der klassischen Serie irgendwie besser bedient.
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#2766 07.03.2017, 18:44
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Ich finde im Nachhinein die gesamte Storyline der 6. Staffel blöd. Der Doctor redet davon, "zu groß" geworden zu sein, verwischt seine Spuren, ist offiziell im Jahr 2011 gestorben... Macht halt leider null Sinn das Ganze. UNIT, River Song und seine Companions wissen Bescheid, viele andere, die er in Zukunft trifft, auch, es gibt eine zwölfte Inkarnation... Als Serienfinale wäre das ok gewesen, aber so als Staffel unter vielen finde ich das einfach zu Banane. Zwinkernder Smiley
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#2767 07.03.2017, 18:51
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Betreff: Re: Doctor Who
Och, Moffat bindet uns ja oft genug auf die Nase wie die Zeit seiner Meinung nach funktioniert. Die Zukunft des Doctors wurde ja quasi erst geschrieben,
switch Spoiler:


Ne, also ich finde schon, dass es Sinn ergibt - wenn man es denn will. Macht die Schwachstellen natürlich nicht besser und es ist halt auch ein Problem, wie inkonsequent man immer mit solchen Entwicklungen umgeht. Beispiel (Staffel 7):
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#2768 16.04.2017, 13:56
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Betreff: Re: Doctor Who
So, ich bin wieder der einzige der den Staffelstart gestern im Livestream geschaut hat?

Nardole ist weiterhin für die Slapstick-Einlagen zuständig, die leider auch größtenteils arg drüber sind, aber seine ruhigen Momente und die teilweise ziemlich erfrischenden Oneliner, mit denen er dem Doctor öfter mal die Stirn bietet, machen ihn doch zu einer liebenswürdigen Figur. Ich hoffe, dass sein Potential weiter ausgeschöpft wird, denn eine solche Art von Companion hatten wir bislang noch nie. Es wäre schade wenn er vorwiegend für alberne Szenen missbraucht wird und nur ab und an starke Momente hat, die Matt Lucas eben wirklich liegen.

Bill ist, wie zu erwarten war, eine Figur, die in erster Linie Jugend in die Serie bringen soll. Sie macht das Ganze moderner und somit auch sicherlich für junge Zuschauer, vor allem die Durchschnitts-TV-Konsumenten unter ihnen, attraktiver. Sie ist sympathisch, in zumindest der ersten Folge aber nicht sehr konsequent geschrieben. Einerseits hinterfragte sie vieles, scheint intelligent und neugierig, andererseits verhält sie sich in einigen Momenten aber auch völlig bescheuert und lässt so manchen, schwachsinnigen Spruch los. Auch hier sehe ich Potential, das aber eben auch erst mal genutzt werden muss.

Die Folge an sich erzählt relativ wenig Handlung, lässt den Zuschauer über einen Story Arc noch im Ungewissen, die Geschehnisse schreien aber danach, im Laufe der Staffel wieder aufgegriffen zu werden. Vor Querverweisen, Anspielungen und den berühmt-berüchtigten Moffat-Selbstzitaten kann man sich kaum retten. Während Ersteres zu erwarten war, sich für eine endende Ära auch fast so gehört und mir auch größtenteils gut gefallen hat (zumal viel Bezug auf die klassische Serie genommen wird), fand ich jene Selbstzitate aber eher nervig.

Die Ausgangssituation ist fast ein wenig an die Pertwee-Ära angelehnt, nur dass der Doctor sich freiwillig zurückgezogen hat. Unter Moffat tut er da ja immer gern, wenn er einen Companion verliert. Auch im Bezug auf die Inszenierung wirkt das ganze deutlich moderner. Die Musik ist lauter und poppiger, man versucht sich in bislang unergründeten Schnitttechniken, popkulturelle Anspielungen häufen sich - man merkt der Folge einfach an, die Serie will "hipper" werden. Weshalb Peter Capaldi dafür jedoch neben durchweg eleganten Outfits, Samtmäntel mit verrupften T-Shirts und Hoodys kombinieren muss, bleibt mir ein Rätsel.

Die zahlreichen Ortswechsel schreien danach, insbesondere neuen Zuschauern zu zeigen, wie abwechslungsreich die Serie sein kann und was ihr Konzept alles ermöglicht. Mit einem der gezeigten Orte spricht die Folge aber die alten Fans an. Man sieht - wenn auch nur ganz kurz - einen Krieg zwischen zwei bestimmten Rassen. Einen Krieg, den wir schon einmal gesehen haben: Vor fast 40 Jahren. Das hat bei mir natürlich sofort den Fanboy-Modus ausgelöst.

Zu Bills Homosexualität: Dass sie gleich zu Beginn angesprochen wurde, ließ die Befürchtung aufkommen, dass man die Figur ein wenig auf sie reduziert. Später wurde klar, die Folge erzählt in gewisser Weise eine Liebesgeschichte. Von daher bin ich guter Dinge, dass ihre Sexualität künftig nicht expliziter behandelt wird wie die der anderen Figuren auch.

Unter'm Strich bin ich also durchaus zufrieden mit der Folge. Ich hätte den Schritt in Richtung Massentauglichkeit nicht gebraucht und sehe da auch noch einige Aspekte, die bei falscher Handhabung zu Problemen werden können, etwa das Bill zwischen intelligentem Mädel und Dummchen hin und her wechseln und Nardole weiter zur Slapstick-Figur verkommen wird, aber das muss ja nicht zwangläufig so kommen. Ich bleibe hoffnungsvoll.

Der Trailer zur nächsten Folge hat mir so gar nicht zugesagt. Ich befürchte, dass die helle, äußerliche Schönheit des Schauplatzes die düstere Thematik kaum glaubhaft scheinen lassen wird. Zudem wurde das Drehbuch von Frank Cotrell-Boyce geschrieben. Ich erwarte Schlimmstes. Zwinkernder Smiley

Der kurze Staffel-Trailer dagegen sah stark aus. Vor allem die letzte Einstellung, diese zeigt...
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#2769 16.04.2017, 14:48
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Ach, wenn wir schon bei Doctor Who sind... Zwinkernder Smiley

Ich habe jetzt mit Name, Tag und Zeit des Doktors den Abschluss für Matt Smith geschafft. Und ich muss sagen: So stark Smiths Einstiegsfolgen geschrieben waren, so schwach war der Abschied. Wirr geradezu. Es wirkte ein bisschen so, als hätte man gewusst, wohin man muss, aber keinen Schimmer, wie man dorthin kommt. Der Name des Doktors machte schon noch neugierig mit dem Abstecher nach Trenzalore, doch wurde Claras Story nicht richtig aufgelöst. Dann gab es das Zwischenspiel zum 50. Jubiläum, das mit John Hurt einen guten Namen auf der Besetzungsliste hatte, aber auch irgendwie nicht so recht wusste, wie man David Tennant sinnvoll einsetzen sollte. Und regelrecht enttäuschend fiel dann das Weihnachtsspecial aus. Ich hatte den Eindruck, dass man Matt Smith mit der Brechstange aus der Serie geschmissen hat, weil schlicht keine Zeit mehr war für einen ordentlichen Abschluss. Kein Vergleich zum Abschied von Tennant. Schade insgesamt.

Aber Peter Capaldi hat einen ganz launigen Einstieg, finde ich. Zwinkernder Smiley
 

#2770 16.04.2017, 17:06
Indy2Go Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Mit der Auflösung des Clara-Mysteriums bin ich ja auch recht unglücklich. Ergibt in meinen Augen relativ wenig Sinn. Generell ist "The Name of the Doctor" ja eigentlich nur ein Teaser, aber einer sehr atmosphärischer mit einer Menge Fan-Service. Ja, ist Bestechung aber das hat mich dann doch der Folge gegenüber versöhnlich gestimmt. "The Day of the Doctor" dagegen finde ich schlicht großartig. Nicht nur visuell sondern auch inhaltlich. Sicher, das Ding erzählt im Endeffekt relativ wenig Story, kittet aber sehr viel und befasst sich mit etwas, das zehn Jahre lang immer nur angesprochen wurde. "The Time of the Doctor" ist aus dramaturgischer Sicht Quark, ein viel zu großer Zeitraum für eine Folge, unbefriedigender Erzähler-Einsatz, neue Figur für die Auflösung des ganzen Arcs, beiläufige Erwähnungen wichtiger Ereignisse etc. - aber das Ende, so die letzten 15 Minuten, finde ich schlichtweg grandios. Das konnte mich auch mit der Folge versöhnlich stimmen. Die ganze Geschichte davor hätte aber bedeutend mehr Zeit gebraucht, evtl. sogar eine ganze Staffel.

Capaldis Einstieg war mir zunächst etwas zu albern, tatsächlich mag ich die erste Hälfte nicht sonderlich, aber dann wird das Ding spitze. Der Halbgesichtige ist ein wirklich starker Antagonist und Capaldi hat ein paar richtig geile Badass-Momente. "Of course, one of us is lying about our basic programming. And I think we both know who that is." Und dann die Einstellung mit Big Ben. Cooler Smiley Ich mochte auch die Sweeney-Todd-Bezüge und das Setting. Meinetwegen hätte der Doctor auch weiterhin genau so kalt und berechnend sein dürfen (teilweise war er's ja auch...) Grinsender Smiley
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#2771 17.04.2017, 08:38
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Betreff: Re: Doctor Who
Zitat von Aldridge:
Aber Peter Capaldi hat einen ganz launigen Einstieg, finde ich. Zwinkernder Smiley

Deep Breath war nie mein Fall. Von einer Folge auf die andere ist plötzlich die ganze Grundstimmung viel düsterer und der Doctor ein Miesepeter (wenn sie es wenigstens länger als die eine Staffel durchgezogen hätten). Mal Staffel 10 abwarten, aber bisher hat man das Potential von Capaldis Doctor verschenkt, für mich, wie gesagt, Matt Smith in alt.
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#2772 23.04.2017, 13:09
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Betreff: Re: Doctor Who
Meine Review zur gestrigen Folge:

Schau an, Frank Cotrell-Boyce hatte offenbar einen guten Tag - oder Freitag Mittag - als er die Folge auf die Rückseite der Speisekarte eines chinesischen Schnellimbisses geschrieben hat. Zwinkernder Smiley Nein, im Ernst: Passable Folge. Nicht toll, dafür gab es zu viele Logiklöcher und Unstimmigkeiten sowie auch zu viele Kontinuitätsprobleme im Bezug auf die bisherigen Verweise auf die menschliche Zukunft, doch immerhin stimmten diesmal die Charaktere und im Gegensatz zu "In the Forest of the Night" kann "Smile" durchaus mit einigen netten Ideen und guten Ansätzen auffahren.

Auf die Plotholes und Unstimmigkeiten gehe ich nicht weiter. Jedenfalls sind sie mir beim Schauen mehrfach negativ aufgestoßen. Die Handlung ist nicht immer ganz zielführend, scheint teils sogar ziellos, doch die Tatsache, dass ich mich dennoch gut unterhalten fühlte, spricht einmal mehr für eine gute Inszenierung. Trotzdem raubt die Pseudo-Idylle dem ganzen irgendwie die Authentizität, wie ich schon befürchtet hatte. Da braucht es schon etwas mehr als drollige Roboter, die weniger drollige Dinge tun. Die ganze Sache mit den Nanobots erinnerte mich sehr an "The Empty Child" und "The Doctor Dances", jedoch, das muss man der Folge zu Gute halten, war sie dann doch kein plumper Abklatsch wie etwa "The Curse of the Black Spot". Da steckt schon eine etwas ausgetüfteltere Prämisse dahinter.

Überraschenderweise waren die Charaktere sehr stimmig und konsequent geschrieben. Die Folge hat nicht wenige starke Oneliner, vernachlässigt aber auch die Dialoge nicht. Da war ich äußerst positiv überrascht. Macht leider die relativ schnöde Auflösung nicht wett, die aber immerhin eine Referenz an "The IT Crowd" enthielt. Ein geringer Trost, aber immerhin ein Trost. Ein wenig schade finde ich auch, dass die Gelegenheit, eine gesellschaftskritische Komponente in die Folge einzubauen, gar nicht genutzt wurde. Da hätte sich Kritik an dem System von Emojis doch angeboten.

Nett fand ich die finale Szene. Ist die Staffel also ein langer Trip mit der TARDIS, ggf. mit Unterbrechungen um Nardole einzusammeln, so wie damals bei William Hartnell? Das fände ich schön. Überraschenderweise ist der Doctor bislang ja überraschend gewillt, zumindest den Schein des Ruhestands aufrechtzuerhalten.
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#2773 23.04.2017, 23:28
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Zitat von Leusel:
Zitat von Aldridge:
Aber Peter Capaldi hat einen ganz launigen Einstieg, finde ich. Zwinkernder Smiley

Deep Breath war nie mein Fall. Von einer Folge auf die andere ist plötzlich die ganze Grundstimmung viel düsterer und der Doctor ein Miesepeter (wenn sie es wenigstens länger als die eine Staffel durchgezogen hätten). Mal Staffel 10 abwarten, aber bisher hat man das Potential von Capaldis Doctor verschenkt, für mich, wie gesagt, Matt Smith in alt.

Naja, ich habe es inzwischen immerhin zwei Folgen weiter geschafft und Robots of Sherwood geschaut. Der etwas grantelnde Doktor gefällt mir soweit eigentlich ganz gut. Wobei man sagen muss, dass es im Zusammenspiel mit Robin Hood doch eher dem Humor gedient hat und nicht einer etwaigen Härte des Charakters.

Wäre schade, wenn man das nicht durchzieht. Aber andererseits: Wie lange lässt sich das durchhalten, ohne dass es zu Wiederholungen führt? Diese leicht manische Art von Smiths Doktor wurde ja auch irgendwann redundant. Was mir eher zu denken gibt, ist der Charakterwandel von Clara. Wenn man es genau nimmt, hatte sich ihr "Ark" auch mit der siebten Staffel erledigt. Nun wirkt es so, als hätte der Charakter eine neue Identität bekommen, nur damit man ihn weiter benutzen kann...
 

#2774 30.04.2017, 11:48
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Betreff: Re: Doctor Who
Genau genommen hat Clara ja erst seit der achten Staffel eine wirkliche Identität. Davor war sie ein reines Plotdevice, so sehr ich sie auch mochte - eine im Grunde furchtbar ausgearbeitete Figur ohne Privatleben, ohne Wohnung, ohne Job. Das war alles sehr sehr halbgar. Mit Staffel 8 bekam sie dann endlich all das, was eine gute Figur eigentlich ausmacht: Ein glaubhaftes Leben. Da führt dann auch zu teils sehr gut geschriebenen Charakterentwicklungen, was die Serie sonst gerne Off-Screen abgehandelt hat. Natürlich ist es reichlich spät mit so etwas zu kommen, nachdem die Geschichte einerFigur eigentlich schon auserzählt hätte sein können, nachdem sie den ursprünglichen Zweck erfüllt hat. Aber rein vom schreibersichen Standpunkt aus betrachtet ist mit die Clara seit der achten Staffel deutlich, deutlich lieber.

Die gestrige Folge, "Thin Ice, fand ich übrigens trotz großer Stärken nicht so prickelnd. Sarah Dollard hat vor zwei Jahren eine Folge beigetragen, die im Fandom überraschend durchwachsen aufgenommen wurde. Viele kritisierten die Nähe zu "Harry Potter" und anderen Franchises, wo sich Frau Dollard sichtlich bedient hat. Ich fand, die Folge war generisch eine willkommene Abwechslung mit ganz hervorragend geschriebenen Dialogen und einer sehr ordentlichen Hinführung zum Finale (das dann umso stärker fortgesetzt aber leider schlicht enttäuschend aufgelöst wurde). Sarah Dollards neueste Folge dagegen beginnt recht stark und glänzt in den selben Kriterien wie auch schon ihre erste "Doctor Who"-Folge, enthält also auch eine tolle Dynamik zwischen den Akteuren, tolle Dialoge und wirkt - nebenbei bemerkt - auch recht teuer - aber den Plot haben wir allein in "Doctor Who" schon dutzende Male gesehen. Da wurde eben nicht nur die Prämisse geklaut, sondern gleich der ganze Handlungsverlauf samt klischeehafter Auflösung.

BTW: Ich weiß nicht ob Fernsehzuschauer zunehmend verblöden oder ob die Macher von Fernsehserien ihr Publikum einfach unterschätzen, aber dass mit Flashbacks auf die Bedeutung von Objekten hingewiesen werden muss, die man erst wenige Minuten zuvor gesehen hat - wie es auch bei "Thin Ice" der Fall war - macht mich zunehmend wütend. Man darf auch mal etwas Konzentration vom Publikum fordern.
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#2775 01.05.2017, 11:49
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Betreff: Re: Doctor Who
@Indy2Go: Du schaust das im BBC iPlayer, oder? Ich bekomme momentan wieder vermehrt mit, das viele ihre Serien Online-Streamen in gewissen juristischen Grauzonen... Leute, ist es zu viel verlangt, seine Lieblingsserien ein klein wenig zu unterstützten? Außerdem ist Geduld eine Tugend... Zwinkernder Smiley
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#2776 01.05.2017, 12:16
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Betreff: Re: Doctor Who
So etwas dachte ich auch, als mir kürzlich jemand stolz erzählt hat, dass er schon Furious 8 gesehen hat - daheim und von DVD. Unschuldiger Smiley
 

#2777 01.05.2017, 12:20
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Betreff: Re: Doctor Who
Zitat von Aldridge:
So etwas dachte ich auch, als mir kürzlich jemand stolz erzählt hat, dass er schon Furious 8 gesehen hat - daheim und von DVD. Unschuldiger Smiley

In bescheidener, abgefilmter Qualität, wohlgemerkt. Zwinkernder Smiley An mir soll's nicht liegen, wenn Doctor Who oder was anderes abgesetzt wird, ganz ehrlich. Cooler Smiley
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#2778 01.05.2017, 12:23
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Doctor Who
Ich habe die Staffeln gekauft, insofern muss ich mir da auch keine Vorwürfe machen... Zwinkernder Smiley
 

#2779 01.05.2017, 12:32
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Betreff: Re: Doctor Who
Wie sich das hierzulande mit dem iPlayer verhält, weiß ich nicht genau. Immerhin zahlen wir ja keine Rundfunkgebühren nach GB, weshalb der Player hierzulande ja nur mit irgendwelchen Proxy-Spielerein läuft. Aber ich schaue eh über die FilmOn-App und zahle auch etwas Aufpreis für HD und keine Werbung. Das liegt garantiert in keiner Grauzone sondern ist absolut legal, worauf ich auch sehr viel wert lege. Davon abgesehen lege ich mir ja konsequent sämtliche Staffeln zu - sobald hierzulande auf dem Markt.
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#2780 01.05.2017, 12:37
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Betreff: Re: Doctor Who
Zitat von Indy2Go:
Wie sich das hierzulande mit dem iPlayer verhält, weiß ich nicht genau. Immerhin zahlen wir ja keine Rundfunkgebühren nach GB, weshalb der Player hierzulande ja nur mit irgendwelchen Proxy-Spielerein läuft. Aber ich schaue eh über die FilmOn-App und zahle auch etwas Aufpreis für HD und keine Werbung. Das liegt garantiert in keiner Grauzone sondern ist absolut legal, worauf ich auch sehr viel wert lege. Davon abgesehen lege ich mir ja konsequent sämtliche Staffeln zu - sobald hierzulande auf dem Markt.

Wollte dir auch nichts unterstellen. Es gibt eben offizielle Wege und inoffizielle... Die mir in diesem Zusammenhang gerade in den Sinn kamen.
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