Jens
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Betreff: Re: Mein Buch: Geheimakte Labrador
Sooo, jetzt bin ich auch mit der "Geheimakte" durch und möchte natürlich nicht mit meiner Meinung hinterm Berg halten.
Soviel gleich vorweg: ich hatte eine klassische Pulp-Abenteuergeschichte erwartet und wurde auch nicht enttäuscht. Die Suche nach Thors Hammer steht definitiv in der Tradition von Doc Savage, The Shadow und nicht zuletzt natürlich good ol' Indy. Ich kann also mit Fug und Recht behaupten, mich großartig unterhalten gefühlt zu haben. Zu den enthaltenen Rechtschreib- und Formatfehlern hast Du ja schon etwas gesagt. Bei einem größeren Projekt und Verlag wäre mir das als größter Kritikpunkt in Erinnerung geblieben, aber Du hast ja umgehend für eine korrigierte Fassung gesorgt (auch wenn ich selbst mein e-Exemplar nicht "umgetaucht" habe). Ich kann nachvollziehen, dass Du aus Kostengründen auf ein Lektorat verzichtet hast, würde aber für das nächste Projekt unbedingt anraten, einen Lektor hinzuzuziehen. Ich bin mir sicher (und spreche aus Erfahrung), dass Du in den hiesigen Reihen ohne Probleme den einen oder anderen findest, der gern ein paar Stunden opfert. Manchmal wird man einfach "betriebsblind" und profitiert davon, wenn jemand "von außen" drauf schaut.
Aber das schmälert, wie gesagt, den Unterhaltungswert der gut konstruierten Geschichte in meinen Augen nur marginal. Einzig die Action-Szenen, vor allem jene auf Grönland und Labrador wirkten auf mich ein klein wenig hölzern und ... schwer zu sagen - die Darstellung schien mir sehr technisch. Vielleicht was das ja sogar beabsichtigt, aber die Schilderung glich eher der sehr detaillierten Wiedergabe eines Filmdrehbuchs. Ansonsten aber kann ich mich dem allgemeinen Tenor hier nur anschließen. Glückwunsch zum gelungenen Abenteuerroman. Ich bereue die investierte Lesezeit keineswegs. Die Schauplätze hast Du wirklich sehr lebendig beschrieben, was mir persönlich ganz besonders gut gefallen hat, da ich das eine oder andere Szenario tatsächlich "wiedererkannt" habe.
Du hast es tatsächlich geschafft, dass ich beim Lesen plötzlich wieder in Erinnerungen schwelgte und parallel in alten Photos gekramt habe. Ich hoffe daher, Du nimmst es mir nicht übel, wenn ich noch einmal eine handvoll hier beisteuere, um zwei ganz besondere Schauplätze zu illustrieren.
PS: Mir persönlich ist der Charakter Howard sehr ans Herz gewachsen; den könnt' ich mir spielend in eigenen Abenteuergeschichten vorstellen. Ehrlich gesagt, hat der bei mir sogar mehr Eindruck hinterlassen als die Hauptperson, auch wenn
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er so oft und so viel einstecken musste, dass ich ernsthaft glaube, er ist eher von der SSR ausgebildet als der CIA.
PPS: Interessante Ergänzung zu den, wie gesagt sehr realistisch, geschilderten Schauplätzen:
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Die lange Schiffspassage vom Militärstützpunkt im Osten Grönlands zum Eriksfjord hätten sich die Herrschaften sparen können, wenn Howard seine CIA-Kontakte intensiver bemüht hätte. Unmittelbar am Eriksfjord, gegenüber der alten Hofstätte des Wikingers, lag nämlich die (geheime) Luftbasis Bluie West One. Die heutige kleine Flughafensiedlung Narsarsuaq (mit abenteuerlicher oder erschreckender (je nach Sichtweise) Piste, die unmittelbar im Fjord endet) führt die ehemalige Basis heute als zivilen Flughafen fort und ist so etwas wie das Drehkreuz des südgrönländischen Luftverkehrs.
Aber ich verfalle schon wieder ins Schwatzen, Pardon.
Am Ende noch kurz die erwähnten Bilder:
1. Eriks Haus auf in Hornstrandir auf Island - Rekonstruktion nach dem Ausgabrungsbefund.
2. Die "erste christliche Kirche auf amerikanischem Boden", die Eriks Frau Thjodhild in Brattahlíð (dort liegt heute die Siedlung Qassiarsuk) auf Grönland errichten ließ. Hier der Ausgrabungsbefund.
3. Und hier die Rekonstruktion der kleinen Kirche vor Ort.
Miniaturansichten angehängter Bilder:
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mal editiert, das letzte Mal am 03.02.2013, 16:22 von Jens.
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