MurdocXXL
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Betreff: Re: Bundeslade 1:1
Na ein Prop-macher, macht in der Regel nicht nur Sachen für einen Film... Das wäre ein geringes Einkommen über die Jahre gerechnet. Siehe Weta (die Prop-Schmiede aus Neuseeland, die wohl durch die Herr der Ringe Filme so richtig bekannt wurde). In den großen Firmen, wie eben Weta gibt es dann unterschiedliche Abteilungen, die entsprechend unterschiedliche Dinge fertigen. Schwerter, Rüstungen, Kostüme etc. sonstige dinge..siehe http://www.wetanz.com). "Kleinere" Prop-macher spez. sich dann auf zB. auf Paper-Props, wie Bücher, Urkunden, Briefe.. was auch immer. Siehe zb. Ross MacDonald der ZB.
Props für National Treasure, usw. gemacht hat. Diese Prop-Macher machen dann aufgrund des scriptes zum Film und entsprechender Vorgaben des Regisseurs, was der sich so vorstellt, aus welcher Zeit das entsprechende Stk. stammen soll und eigener Recherche (gibt es Referenzen aus der entsprechend Zeit, vergleichbare reale Artefakte) sowie einem Großteil künstlerischer und handwerklicher Freiheiten einen (oder mehreren) entsprechenden Prototypen die dann besprochen und angepasst werden, bis das Prop so aussieht, wie wir es dann im Film sehen.
Ich empfehle Dir dringend div. Making-Offs Vid. und Bücher anzusehen, zB. HDR-Trilogie, National Treasure, Star Wars... usw. da kann man das z.Teil sehr gut nachvollziehen.
Beim Nachbau eines Film-Props kann man sich primär mal nur auf Screenshots verlassen/beziehen. Der Nachbau soll ja so wie nah wie möglich der Filmvorlage entsprechen. Spätestens nach der Analyse der Screen-shots geht dann die Recherche los. Auf was hat sich der Prop-Macher bezogen? Gibt es Original-Quellen auf die sicher Prop-Macher bezogen hat? Kann ich daraus etwas für meine Replik benutzen oder lernen wie ein Prop gemacht wurde, usw. usw.. für mich ein sehr interessanter Teil des Hobbys. Zum einen findet man heute auch viele Quellen der Prop macher im Netz, in vielen Fällen haben die Macher auch ein entsprechend großen Fundus an Quellen, Originalen zu denen man selbst kein Zugang hat.
Und spätestens beim "machen/basteln/bauen" kommt dann das Handwerk ins Spiel. Auch der Nachbauer muss handwerklich zumindest das leisten was der Prop-Macher für den Film gemacht hat. Das was der Prop-Macher an eigenen künstlerischen Elemente einfliessen lies, nehme "ich" dann einfach als gegeben und "klaue" ich mir. Das ist natürlich rechtlich mehr als eine Grauzone (eher schon ein noGo). Mal davon abgesehen das die Rechte an solchen Teilen, wenn nicht beim Prop-Maker, dann doch zumindest bei der herausgebenden Filmfirma liegen.
Disney oder auch Lucas verfolgen so etwas sehr streng. Vor allem bei Nachbauern die "aktiv" am Markt sind und in Masse produzieren.
Ich hoffe ich konnte Dein Fragen etwas klären.
Grüße
LG
Ralf
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