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Betreff: reisen auf den Spuren von ...
Hi Indy- und Abenteuerfreunde,
viele Indy Fans, Grisu und mich inbegriffen, träumen davon Drehorte zu besuchen in denen unser allseits beliebter Held seine fabelhaften Abenteuer erlebte. Interessanterweise ist laut Umfragen, die Bibliothek von Venedig
(in der Wirklichkeit die San Barnaba Kirche in Venedig) eines der beliebtesten Ziele. Heute möchte ich euch meine schönsten Eindrücke von Venedig als Drehort zeigen und ich muss sagen es war wirklich schwer die besten
Fotos auszusuchen, denn es waren einfach so viele tolle Bilder dabei.
"Ahhh, Venedig!", sage ich da nur! Ich glaubte mich in eine andere Welt versetzt, als ich über die künstliche Nabelschnur des Damms, die Venedig mit dem Festland verbindet, die Lagunenstadt erreichte.
Das Stadtgebiet erstreckt sich auf ca.118 Inseln und macht Venedig zu einem Labyrinth. Wie ein Gewirr an Gassen und Kanälen erlebte ich die Stadt, als ich mich ein wenig abseits der Hauptpfade bewegte. Immer wieder
tauchten wie aus dem Nichts kleine Plätze, reich verzierte Paläste oder auch Kirchenfassaden auf. Ich hatte das Gefühl, in einer Konzentration wie sonst kaum anderswo auf Kirchen, Klöster, Paläste und Museen zu treffen.
Das Geniale dabei, diese Gebäude ruhen auf Millionen von Holzpfählen und statt Straßen gibt es über 150 Kanäle, über die mehr als 400 Brücken führen … Wer erinnert sich hier nicht an den unerschrockenen Indy, wie er auf
der Suche nach Hinweisen durch den Katakombenkomplex irrt!?
Aber nun genug von Venedig und zurück zum Thema meiner Reise. Der 8. August 1988 wird all jenen Touristen im Gedächtnis geblieben sein, die an diesem Tag den Canal Grande in Venedig besuchen wollten. Denn dieser
wurde den ganzen Tag über für die Dreharbeiten des Filmes gesperrt und die Besucher mussten auf eine Spazierfahrt in der Gondel verzichten. Kaum vorstellbar, wenn man sich dieses Bild anschaut!
Die Stadt Venedig räumte dem Filmprojekt für einen Tag die absolute Kontrolle über den Canal Grande ein. Der Zeitplan der Dreharbeiten erlaubt es Steven Spielberg jedoch nicht große Experimente zu machen.
Trotzdem konnten so einige der für mich eindrucksvollsten Szenen des Films entstehen. Fairerweise sollte man auch erwähnen, dass ein größer Teil der Szenen, die während des Films in Venedig ablaufen, in anderen Lokalitäten
gedreht wurden: Die wilde Verfolgungsjagd in den Kanälen von Venedig, die ihr Ende an einem Schiffspropeller findet, wurde in den Tilbury Docks an der Themse in der Nähe von London in Szene gesetzt. Die legendären Szenen durch
die fiktiven Katakomben Venedigs und die Innenaufnahmen vom Appartement des Millionärs Walter Donovan wurden in den britischen Elstree Studios umgesetzt.
Wenn wir die Filmszenen verfolgen, macht sich Indiana Jones zusammen mit Marcus Brody auf den Weg nach Venedig. Mit einem Vaporetto (Schiffe die in Venedig und der Lagune Venedigs als öffentliches Verkehrsmittel genutzten werden)
erreichen sie die Haltestelle Salute, neben der prächtigen Kirche Santa Maria della Salute.
Danach flanieren, Elsa, Indy und Marcus durch die Gassen und über die Plätze im Stadtteil Dorsoduro (dieses Gebiet umfasst den südlichsten Teil Venedigs und erhielt seinen Namen aufgrund seines stabilen und erhöhten Terrains).
Und dann, die Szene, als Indy für Elsa eine Rose stiehlt. Anschließend überqueren sie gemeinsam el Ponte die Pugni ...
... und die Kirche Chiesa di San Barnaba am Platz Campo San Barnaba breitet sich direkt vor Ihnen aus...
Für mich ist der Campo San Barnaba ein sehr schöner Platz in Venedig und im Gegensatz zum Markusplatz nicht völlig von Touristen überlaufen. Er ist ein kleiner Platz in Venedigs so genanntem "in" und Studentenviertel.
Er ist auch ziemlich leicht zu finden, wenn man zu der Vaporetti Haltestelle Ca'Rezzonico geht, die direkt am Canal Grande liegt, weiter runter Richtung Calle del Traghetto und schon ist man da. In der San Barnaba Kirche
gibt es öfters feine Ausstellungen ...
Die Szenen, die allein im Inneren der Bibliothek von Venedig spielen, wurden im Filmstudio gedreht. Aber zurück zum Film. Als die Flammen des Petroleums durch die Katakomben schießen, entkommen Elsa und Indy
durch ein Entwässerungssystem und kommen aus dem Kanalisationsschacht heraus ...
... und Indy den berühmten Satz spricht: "Ahhh, Venedig!''
Elsa und Indy entkommen und eine rasante Verfolgungsjagd in den Kanälen von Venedig beginnt. Diese wurde aber in den Tilbury Docks an der Themse in der Nähe von London in Szene gesetzt, wo genug Platz für einen
riskanten Stunt mit zwei aneinanderliegenden Schiffen war. Die späteren Szenen, in denen ein Boot von einer Schiffsschraube zerhackt wird, wurden wieder im Studio in einem großen Wasserbecken gedreht.
Unsere Fahrt war nicht so rasant, aber mit dem Wassertaxi über den Canal Grande zu fahren, hat schon was!
Rechts und links der wichtigsten Wasserstraße Venedigs ziehen die typischen venezianischen Fassaden von der Sonne angestrahlt an uns vorbei. Der 3,8 km lange Canal Grande durchzieht in S-Form die Lagunenstadt.
Sein Ufer säumen etwas 330 historische Bauten. Die Baustile reichen von Gotik über Renaissance bis hin zum Barock und schreiben im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte. Die schmalste Stelle mit etwa 30 m befindet sich
an der Rialto-Brücke, an seiner Mündung ist der Kanal 70 m breit.
Zurück zum Film. Das Gespräch zwischen Kazim und Indy endet am Canal Grande auf der Höhe der Brücke Ponte dell'Accadamia.
... anschließend bietet Kazim Indiana Jones ihm auf einem Pier neben seinem Hotel zu bringen. Dieser Pier gehört zum Palazzo Barbaro.
Danach erscheinen wieder Szenen die nicht in Venedig gedreht wurden und zu Walter Donovan Appartement in Venedig gehören. Diese Szenen wurden, wie ich bereits erwähn habe, im Studio gedreht.
Das Appartement besitzt einige Fenster, durch die man eine venezianische Landschaft sieht. Wahrscheinlich eine Fotomontage auf der man viele kleine und große Gebäude, beengte Balkons, mächtige Schornsteine auf roten Dächern,
Rauchabzüge besonderer Form, ein herrlicher Turm im Hintergrund, sieht. Der gezeigte Kirchturm gehört zur Chiesa di San Pantaleone Martire im Bezirk Dorsoduro von Venedig. Sie liegt am gleichnamigen Platz und ist dem Heiligen Pantaleon gewidmet.
Die letzte Szene in dieser einzigartigen Stadt gehört dem Canal de Malpaga, in der ein Gondoliere zwei Personen auf seiner Gondel befördert und einige Fußgänger am Canal schlendern ...
... Durch das offene Fenster in Indys Zimmer strömt gedämpfter Gesang und Indy sagt leicht betört: "Ich liebe Venedig".
"Ahhh, Venedig!" Es waren 2 erlebnisreiche Tage in Venedig, jedenfalls nach meiner Vorstellung. Vor allem der 1. Tag war ein besonderer. Ich durfte, die äußerst sympathische Ehefrau sowie die liebenswürdige Tochter von Grisu persönlich kennenlernen.
Dies allein reicht schon doppelt aus für meinen gelungenen Venedig-Trip. Dass wir außerdem zu unseren "verstrahlten-kreativen" Streifzügen kamen, war das Tüpfelchen auf dem "i".
Die Fotos vermitteln Impressionen, die man anschauen mag oder auch nicht. Die meisten Motive wurden schon viele hunderttausend Mal fotografiert. Mir gefällt in diesem Zusammenhang in Anlehnung an eine selbstironische Aussage
die ich mal gehört habe: "Es ist schon alles fotografiert, aber noch nicht von allen". Wie treffend!
Ein Foto habe ich noch. Als wir so plan und ziellos durch Venedig schlenderten, haben wir noch dieses entdeckt:
... Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!
Ich möchte mich an dieser Stelle bei Grisu und seiner Familie für die unvergesslichen Tage in Venedig bedanken. Ein ganz besonderes Danke geht von hier aus auch an Darwin Jones für seine freundschaftliche Unterstützung bei er Vorbereitung unser Venedig-Reise.
So, liebe Indy- und Abenteuerfreunde: Ende meines Berichts, der mir ebenfalls viel Freude gemacht hat.
Jose Ortega Godoy
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