Ah, Rats!!
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Betreff: Re: LED-Taschenlampen
Ich gehöre auch zu den Leuten, die seit je her einen Taschenlampen-Tick haben. Zu Schulzeiten war die Mini-Maglite eigentlich immer "am Mann", und die große 3D-Maglite für nächtliche Ausflüge. Dann brach das LED-Zeitalter an.
Um 2007 herum hatte ich das Glück, als Produktdesigner und militärischer Berater (wilde Mischung, ich weiß) für einen Hersteller an der Entwicklung neuer taktischer LED-Lampen mitzuwirken. Dabei kamen ein paar echt extreme Dinger raus, mit dem damals neu aufkommenden Cree-Chip. Ein Modell war winzig klein (1 CR123-Batterie drin), brannte hell, ließ aber dann auch sehr schnell nach. Mein Favorit war allerdings eine Version mit 2 CR123-Batterien, Cree-Chip und Alu-Gehäuse. Die Prototypen habe ich noch hier. Durch die Bündelung schlägt sie auf Distanz sogar die LED Lenser P7. Das war 'ne schöne Zeit. Aber wie alle schönen Dinge... Osram klagte gegen uns, weil wir die Lampenserie "Dragon" nennen wollten, und die irgend einen ähnlich klingenden Namen im Programm hatten, und das Projekt wurde kurz vor Markteinführung auf Eis gelegt, weil die Folgekosten der Klage immens waren. Das war unser Glück, denn kurze Zeit später kam die neue Generation der LED-Lenser auf den Markt (die heutigen P-, M- und T-Serie), und die hätten uns unser Geschäft dermaßen zerfetzt. Die sind eindeutig das bessere Produkt. LED Lenser hinkte dem Markt lange Zeit hinterher, aber damit haben die wirklich gut aufgeholt.
Heute muss ich zu meiner Schande gestehen, bin ich ebenfalls bei LED Lenser gelandet. In meinem Rucksack/Tasche habe ich eigentlich immer die P5 als Allrounder für den Alltag dabei. Klein, handlich, biestig hell, focussierbar - ein würdiger Nachfolger für die Mini-Maglite. Füllt bei mir die selbe Nische. Die P7 ersetzt heute die damals genutzte Maglite 3D - und das bei der minimalen Größe. Wenn ich weiß, es wird später und etwas "outdoorig", ist die P7 immer dabei. Und Berichte über Feuchtigkeit kann ich nicht bestätigen - auch bei Regenwetter keine Kondensations-Effekte. Tja, und wenn ich übertreiben will, Gelände vor mir ausleuchten will, oder ein Wildschwein kross anbraten möchte, verwende ich die X21. Noch nie in meinem Leben habe ich SO etwas gesehen. Der Corpus ist vergleichbar mit der Maglite 4D, allerdings ist der Lampenkopf leider um ein vielfaches größer. Ich verwende zum Tragen einen Gewehrtragegurt aus Bundeswehrzeiten - so ein taktisches Ding, mit dem die Waffe (oder hier Lampe) quasi vor der Brust hängt, und sofort in Anschlag gebracht werden kann. Ideale Mischung. Und die Beispielbilder auf der LED-Lenser-Seite sind nicht übertrieben, was die Lichtleistung angeht. Man glaubt es erst, wenn man es in natura sieht.
Allerdings ertappe ich mich dabei, dass ich mittlerweile abends, wenn ich ohne Tasche/Rucksack losziehen will, auf alle Lampen verzichte. Der Grund ist die eingebaute Kamera-Leuchte im Handy. Klar ist das ein kleiner Akku-Sauger, übertrifft aber die alten LED-Lenser "Photonenpumpen"-Schlüsselanhänger (auch die Moon Beam-Variante) um Längen. Das reicht für fast alle Alltagsaufgaben, die man einer Taschenlampe stellt, bestens aus.
Irgendwann möchte ich mal diese winzig kleinen Fenix-Dinger ausprobieren, und es kommen in den nächsten Jahren sicher noch viele interessante Neuerungen auf diesem Gebiet. Aber ich kann guten Gewissens die LED-Lenser-Reihe empfehlen (je Anwendungszweck). Die Focussierung macht das Leben angenehm leichter, die Qualität ist ausgezeichnet, Mankos habe ich bislang keine festgestellt (außer vielleicht, dass mir die P7 etwas zu breit rüber kommt, im Durchmesser). Da ist vielleicht die T-Serie eine Alternative; T7 oder MT7, wenn man auf so Elektronik-Spiränzchen steht.
Und sehr wehmütig muss ich als alter Maglite-Fan sagen, dass deren Zeiten wohl langsam vorbei sind, und die das selbe Schicksal teilen wie Gatorate und Blackberry.
Bis heute ist die Maglite 3D für mich eine Design-Ikone, und ein weiteres Sinnbild der Achtziger Jahre.
Chris H.
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mal editiert, das letzte Mal am 28.01.2012, 04:24 von Ah, Rats!!. 
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