Aldridge
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Betreff: Re: Der Anzug-Thread
Ich habe inzwischen nur noch Anzüge mit Zweiknopf-Sakkos im Schrank hängen. Auch die Teile mit den Dreiknöpfern habe ich inzwischen durch Sakkos mit zwei Knöpfen ergänzt. Ich finde es ganz einfach angenehmer (und auch ein bisschen modischer), wenn das Revers etwas länger ist. Dreiknöpfer gelten auch als ein bisschen altbackener, aber das ist letztlich Geschmackssache.
Bei den Farben sagen ganz konservative Zeitgenossen: grau-anthrazit und blau. Punkt. So eng sehe ich das nicht. Ich mag dunkelbraune Anzüge sehr gerne, auch wenn diese bei Abendveranstaltungen nichts zu suchen haben. Und ich trage ebenso schwarze Anzüge. Zur Farbe Schwarz gibt es sowieso keine einhellige Meinung: Manche bezeichnen schwarze Anzüge als "modisch", andere sagen dazu "Beerdigungs-Anzug". Nadelstreifen sind generell eine nette "Auflockerung" und werden genauso als elegant empfunden.
Beim Stoff kommt für den klassischen Anzug in der Tat nur Schurwolle in Frage. Leinenanzüge sind eine reine Sommergeschichte, Baumwollanzüge dagegen sind eher für den Winter geeignet und knittern allzu leicht.
Die Sache mit der Stilsicherheit im Kontext von Klamotten ist leider schnell missverständlich. Stilsicher ist zu allererst derjenige, der seinen eigenen Stil souverän durch die Weltgeschichte trägt. Beruflich wie privat gibt es allerdings gewisse Dresscodes, an die man sich halten sollte (und nein, das hat nichts mit Fremdbestimmung und Angepasstheit zu tun). Und da gehört der Anzug bei gewissen Berufen und im Bereich der Führungskräfte einfach dazu. Ob dieser maßgeschneidert oder schlicht teuer ist, dürfte dabei zweitrangig sein. Hauptsache, die Farben und Stoffe sind passend gewählt und die Dinge sehen gepflegt aus. Die meisten Bekleidungsexperten schauen übrigens als erstes auf die Schuhe: Sie sind im wahrsten Sinne das Fundament eines ordentlichen Styles. Und auch sie müssen nicht maßgeschneidert oder stets neu, dagegen allerdings gepflegt sein. Da trage ich meist Oxfords. Derbys gehen auch, gelten aber als ein wenig "gröber", manchmal auch "sportlicher". (Und ganz wichtig, bevor es Missverständnisse gibt: Die Klamottenwahl gibt in keinem Bereich Auskunft über den Charakter oder die Qualifikation eines Menschen).
Im Anzug lasse ich mich in der Regel nicht eigens ablichten, aber... Moment... Mal ein Handyfoto, das ich mal bei der Klamottenauswahl geschossen hatte (auch wenn ich diese nicht mit Hut trage):
Zu den Hemden: Generell trage ich weiß mit Kentkragen. Hier ist mal die Ausnahme mit karierten Hemden und Haifisch-Kragen. Button-Down verbietet sich in Kombination mit Krawatten, das wird ausschließlich im US-amerikanischen Bereich getragen.
Einstecktücher sollten sich idealerweise auf die Farbe der Krawatte beziehen, aber wenigstens aufs Hemd. Zur Faltung: Ein schmaler Strich wie auf den Fotos ist die amerikanische Faltung, die oft im beruflichen Umfeld getragen wird. Es gibt noch mehrere andere Faltungen, z.B. die Kronenfaltung, die aber eher zu festlichen Anlässen gefragt ist.
Und natürlich sollten die Farben der Lederaccessoires (Schuhe, Gürtel, Uhrenbänder) aufeinander abgestimmt sein (schwarz zu schwarz, braun zu braun etc.).
Grüße -
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mal editiert, das letzte Mal am 24.11.2010, 12:29 von Aldridge.
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