horner1980
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Betreff: Re: Der letzte Film
Gestern gab es ein Terence Hill-Doppelfeature bei mir.
RENEGADE
Puh.. keine Ahnung, wie lange ich den schon nicht mehr gesehen habe, jedoch hat er nichts von seiner Qualität eingebüßt. Er ist immer noch sehr lustig, hat ein gutes Tempo und natürlich tolle Darsteller. Die Chemie zwischen Terence Hill und seinen, leider verstorbenen Sohn Ross Hill ist grandios. Da stimmt einfach alles. Was ich bei der Story gut finde, dass sie auch ruhigere Szenen hat, und dass hier trotz aller gut getimten Komikszenen versucht wird, eine Geschichte zu erzählen. Das Finale ist toll inszeniert, als enthüllt wird, wer da eigentlich dahinter steckt, und dann die Motorradgangs auftauchen. Das Musikstück von Mauro Paoluzzi, was ich da hörte, gefällt mir wirklich gut. aber auch die sind zwei ruhigere Tracks, welche die tragischeren ruhigeren Momenten untermalten, gefielen mir. Nur einmal fand ich die Filmmusik etwas "billig", als zum ersten Mal der Truck auftauchte. Sonst passte die Musik, welche auch aus guten Songs bestand, eigentlich immer. Ja, mein Lieblings-Solo-Film mit Terence Hill macht immer noch jede Menge Spaß.
IL MIO NOME È THOMAS
Ein sehr ruhiger Film über einen Mann, der einfach in der Wüste Spaniens ein Buch lesen will, und dabei sich selbst wieder finden. dafür braucht er diese Einsamkeit. Auf der Reise in die Wüste lernt er die Tramperin Lucia kennen, die Unruhe in seine gewünschte Ruhe bringt. Mit der Zeit scheint er sich daran zu gewöhnen, und nimmt sie mit auf seine Mission. Dabei entsteht zwischen den beiden eine ungewöhnliche, aber enge Freundschaft.
Ich mag die Regiearbeiten von Hill, sei es seine Interpretation von Don Camillo oder auch Lucky Luke, und ja selbst die Troublemaker gefielen mir. "My Name is Thomas", wie er eigentlich heißt, macht da keine Ausnahme. Der Film ist zwar anders, trotz kleiner Momente, die an seine alten Filme erinnern: Karotten (Renegade), eine Pfanne, der Drehort Almeria (Dort wurde der erste Film gedreht, in dem Hill und Spencer die Hauptdarsteller waren) und eine Kneipenprügelei, welche doch gelungen war. Das sind aber die Ausnahmen, ansonsten bewegt sich der Film eher in Richtung Drama, in dem es irgendwie um den Sinn des Lebens geht, und ich finde, dass Hill das sehr gut hinbekommt. Klar, er könnte noch mehr in die Tiefe gehen, aber ich meine, dass es ausreichend ist. So harmonieren das Ganze auch besser mit den raren leicht humorvollen Szenen.
Terence Hill spielt seine Rolle gut. Anfangs etwas unnahbar und knurrig, aber immer höflich und hilfsbereit: Er bringt es gut rüber, dass sein Charakter eigentlich alleine sein möchte, was sich aber mit der Zeit dann ändert. Überzeugend fand ich auch Veronica Bitto (Lucia), die sehr gut mit Hill harmoniert.
Die Musik von Hills Stammkomponist Pino Donaggio gefiel mir auch. Meist war sie eher ruhig und gefühlvoll, versuchte ab und zu auch ganz leichte Westernelemente einzubauen. Der tolle Titelsong inkl. des Pfeifens vom legendären, vor zwei Jahrem verstorbenen Alessandro Alessandroni (bekannt aus vielen Morricone-Western) wurde von Franco Micalizzi geschrieben, und hat Ähnlichkeit mit Micalizzis Titelsong für "Die rechte und die linke Hand des Teufels" gefiel mir auch, obwohl er im Film nur als Instrumentalversion (Inkl. des Pfeifens) vorkam. Die Version mit Gesang gibt es ja zum Kaufen, aber ich hoffe mal sehr, dass hier auch der Score von Donaggio veröffentlicht wird.
Ja, das war nun das Wunschprojekt von Terence Hill, an dem er seit mehr als 10 Jahren gearbeitet hat. Für mich ein gelungener Film, der mich wirklich berührt hat und auch den einen oder anderen nostalgischen Moment inne hatte. Ja, gefiel mir wirklich sehr.
"Music is the most direct path to the human heart."
Steven Spielberg
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