Aldridge
Mitglied
Beiträge: 11.773
Dabei seit: 13.08.2009
Wohnort: -
|
Betreff: Re: Der letzte Film
Wollte mal wieder ein paar persönliche Klassiker auffrischen...
Brazil - Hoppla, was war das denn? Das ist doch immer noch der gleiche Film, oder? Terry Gilliams launige Dystopie ist doch eigentlich immer noch so großartig wie eh und je. Der Mann nimmt sich so ziemlich alles vor, was an den 80er Jahren vollkommen wahnsinnig erschien, und mixt das alles ordentlich mit Orwell und Kafka durch. Die Inszenierung ist einzigartig gelungen, das Szenenbild wunderbar gestaltet, die Musik verstörend wie immer, die Schar der Schauspieler steht unter Volldampf. Und trotzdem: So wunderbar ich den Film bislang fand, so sehr hat er mich dieses mal ermüdet, ja geradezu genervt. Insbesondere die Parallelen zu Orwell empfand ich als zu platt. Und mit seiner Verortung in den 80ern und damit in den Zeiten von Yuppietum und Gesichtslifting wirkte der Streifen bei Neusichtung unheimlich angestaubt. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir - jetzt kommt das Wort zum Sonntag - heutzutage mit Social Media, Populismus und Terrorismus auch einfach noch eine Schippe Wahnsinn draufgelegt haben. Aber Brazil kam mir dieses Mal eher bemüht und gediegen daher. Ich hoffe mal, dass sich der Eindruck bei der nächsten Sichtung wieder relativiert. Normalerweise mindestens 9 / 10, doch dieses Mal... - 7 / 10
Bill & Teds verrückte Reise durch die Zeit - Einmal alle paar Tausend Jahre, da geschieht es! Da entsteht der perfekte Film. Dann kommt zusammen, was eigentlich nicht zusammengehört. Dann ergibt das alles mehr als die Summe seiner Teile: die extrem bunte Idee, das extrem granatenstarke Drehbuch, die extrem triumphale Musik, die extrem richtigen Sülznasen, ja, sogar die extrem cremige Synchro. Ein Film, bei dem man in Superlativen schwelgen kann und ihm trotzdem nicht ansatzweise gerecht wird. Auch hier gibt es die volle Kanne, äh, Packung 80er-Feeling, aber hier verkommt nichts, das Teil zündet bei mir noch immer so wie damals, auch wenn ich die Dialoge mitsprechen kann. Trotzdem fallen dann doch immer mal wieder neue Details auf oder rufen sich in Erinnerung, zum Beispiel das NRA-Logo auf der Jacke von Teds Vater. Keanu Reeves kann ja gerne den Jack Traven oder den Neo gespielt haben, doch für mich bleibt er zunächst mal Ted "Das Nashorn" Logan. Ok, ok, zugegeben, das alles ist zu 70, nein, 50, ach, 20, na, vielleicht 5 Prozent Verklärung und Nostalgie. Völlig egal. Im Anschluss wandern immer Robbi Robb mit "In Time" oder Power Tool, die ja eigentlich Nelson heißen, mit "Two Heads are better than one" in den Player. Ganz klare, wenn auch völlig subjektive... 10 / 10
https://www.youtube.com/watch?v=U56KbegdkGs
Dieser Beitrag wurde 2
mal editiert, das letzte Mal am 31.05.2018, 12:01 von Aldridge.
|