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#3701 26.09.2017, 10:41
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ja, genau das beachte ich immer: Das Gute im Schlechten und das Schlechte im Guten sehen. Kein Film (ok, nur wenige Filme) ist total schlecht.

In diesem Fall: Genisys bringt einen schon ganz ok über die Zeit. Den Anfang fand ich gut, wenn auch nicht gut inszeniert, der Start im Jahr 1984 liefert genau das, was er sollte (Nostalgie für die ollen Fans), und später gibt es auch noch ein paar ordentliche Szenen, etwa das Wett-Waffenladen zwischen Jay Courtney und Arnold zu der Musik. 4 / 10 oder 3 / 10 passt dann schon eher auf einen Film, der wirklich versagt.

2015 kamen ja noch andere Franchise-Filme ins Kino, welche die Story ihrer großen Vorgänger lediglich variiert oder sogar kopiert haben, z.B. Jurassic World oder vorneweg The Force Awakens. Verglichen damit bemüht sich Genisys ja sogar noch um etwas Eigenständigkeit. Irgendwie... Zwinkernder Smiley
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#3702 26.09.2017, 11:41
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
2015 kamen ja noch andere Franchise-Filme ins Kino, welche die Story ihrer großen Vorgänger lediglich variiert oder sogar kopiert haben, z.B. Jurassic World oder vorneweg The Force Awakens. Verglichen damit bemüht sich Genisys ja sogar noch um etwas Eigenständigkeit. Irgendwie... Zwinkernder Smiley

Wunder mich nur, was sie dann bei Teil 6 groß anders machen wollen. Arnie und Hamilton sind ja auch wieder dabei. The Terminator Awakens? Zwinkernder Smiley
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#3703 26.09.2017, 11:57
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
@Aldridge: lieben Dank für die zusätzliche Erklärung, wie man die Benotung zu verstehen hat.

Das macht ja jeder ein wenig anders. Bei mir bekommen wirklich versagende Filme 0/10 oder maximal 1/10 Punkte. 5/10 bekommt hingegen ein Film, der keine nennenswerten "Fehler", aber auch nur wenige Glanzlichter zu bieten hat - ein durchschnittlicher Film also, bei dem ich nicht umschalte, wenn er im Fernsehabendprogramm zu sehen ist. "Genisys", den ich textlich absolut genauso wie Du beschreiben würde, bekäme dementsprechend bei mir 3/10 Punkte, was für mich enen deutlichen Abstand zu den 0/10 und 1/10-Filmen bedeutet.
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#3704 26.09.2017, 13:15
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ja, deshalb habe ich es bislang immer für totalen Kappes gehalten, Filme auf einer Punkteskala zu bewerten. Ein Bild bewertet man ja auch nicht mit Punkten so nach dem Motto: Mona Lisa: 7 / 10, Der Schrei 8 / 10, Sitzende Frau 3 / 10, Der Sohn des Menschen 10 / 10 etc. Da ich aber meine Rezensionen stark verkürzt habe mangels genereller Resonanz, bin ich dann doch zum Punktesystem übergegangen.

Keine Fehler, keine Glanzlichter, ein Film, bei dem ich nicht umschalte - das trifft für mich ganz gut auf Genisys zu. Er hätte in vielerlei Hinsicht besser sein können. Das Drehbuch ist unnötig verschwurbelt, die Besetzung teilweise unglücklich (wobei ich Jai Courtney definitiv nicht fehlbesetzt finde), die Inszenierung schwerfällig etc. etc. Aber andererseits haben sich die Macher schon irgendwie Gedanken darüber gemacht, was sie servieren. Und Schauwerte hat es zweifellos auch einige.

Was in Teil 6 nun wirklich anders sein soll, weiß ich auch nicht mehr. Vielleicht finden Cameron und Miller ja noch einen Dreh, wenn sie direkt an T2 andocken. Vielleicht einfach John Connors Geschichte linear weitererzählen zu Beginn der Apokalypse oder so...
 

#3705 30.09.2017, 18:24
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Welt am Draht - Fassbinders Adaptation des SciFi-Romans Simulacron-3, der für Matrix Pate stand und diverse andere "Was ist Realität?"-Storys beeinflusste. Fassbinder inszeniert gewphnt langsam und führt seine Figuren wie Puppen durch die Szenerie, was mit Blick aufs Thema sehr passend ist. Die Besetzungsliste ist der Hammer und die Kamera-Arbeit von Michael Ballhaus einfach ein Traum. Erinnert auch daran, dass es in Deutschland mal eine Zeit gab, in der sich Filmemacher an anspruchsvollen SciFi-Projekten versuchten (und versuchen durften). - 9 / 10
 

#3706 01.10.2017, 16:05
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Erinnert auch daran, dass es in Deutschland mal eine Zeit gab, in der sich Filmemacher an anspruchsvollen SciFi-Projekten versuchten (und versuchen durften).

Was ist denn dann mit Cloud Atlas? Zu anspruchslos, nicht deutsch genug und/oder bereits zu lange her?
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#3707 01.10.2017, 18:53
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ein vereinzeltes (gutes) Projekt, das 40 Jahre hinterher dröppelte und sich vor allem durch deutsches Geld auszeichnete (s. auch Pandorum von Christian Alvart). Wenn ich dann Wolfgang Menges Millionenspiel, Wolfgang Henschels Alpha Alpha sowie diverse Projekte von Rainer Erler dagegen halte... Was kam danach? Die im Feuilleton ungeliebten Mainstream-Versuche von Roland Emmerich und Peter Fleischmanns Es ist nicht leicht, ein Gott zu sein. Dann hört es aber auch sehr schnell auf.

The Huntsman & The Ice Queen - Unverdient verrissene Fortsetzung des Snow White-Films mit Kristen Stewart. Der Streifen ist immer dann am besten, wenn er einen Blick in seine Märchenwelt gewährt, die stellenweise an ähnlich gelagerte Filme aus den 80ern erinnert. Die Story verdient keinen Oscar, ist aber deutlich strammer inszeniert als beim Vorgänger und haut einem die Unlogeleien auch nicht so offen um die Ohren. Oben drauf gibt´s dann wieder tolle Musik von James Newton Howard. Ja, ganz ordentlicher Eskapismus für zwei Stunden. - 7 / 10

High-Rise - Dystopische Gesellschaftssatire nach J.G. Ballard, die zwar im Grey Britain der Thatcher-Ära verortet ist, aber durchaus noch Aktualität besitzt. Von Ben Wheatley toll gefilmt, montiert, vertont und mit allerlei Verfremdungseffekten gespickt. Nach der Hälfte geht der Story aber leider die Puste aus. Der Übergang von den latenten Spannungen zwischen den Akteuren zur offenen Anarchie geht viel zu schnell. Und danach fällt den Machern leider nichts mehr ein, als eine 70er-Jahre-Orgie und Gewaltszene an die andere zu reihen. Trotzdem wuchtig. - 7 / 10
 

#3708 01.10.2017, 21:48
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
"es ist nicht leicht ein Gott zu sein" ist noch immer einer meiner absoluten Lieblingsfilme (schwärm).

Zitat:
Was kam danach?

Ich würde es eher so sehen, dass irgendwann die meissten SF-Filme entweder von den ganz großen US-Filmkonzernen oder in unternatonaler Zusammenarbeit entstanden sind, da sie ja doch eher relativ teuer sind.

Bedeutende SF-Filme "danach" mit deutscher Beteiligung gibt es doch wirklich einige, nicht nur die bereits von Dir genannten Highlights oder die Resident Evil-Reihe:

http://www.moviepilot.de/...eutschland

Eine ungewöhnlich große Lücke sehe ich da in den letzten Jahreszahlen eigentlich nicht.

Dabei auch ganz neu: "Jugend ohne Gott"
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#3709 01.10.2017, 22:26
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Dann haben wir da - völlig überraschend - mal wieder eine andere Wahrnehmung. Zwinkernder Smiley

Ich habe ja von anspruchsvoller SciFi gesprochen. Die 70er waren anscheinend einfach eine gute Zeit für Dystopien, die brauchten auch nicht viel Geld für Spezialeffekte und dergleichen. Die Filme, die dann von Lucas und Spielberg Ende der 70er kamen, hatten das Fantasy-Kino halt ziemlich beeinflusst. Emmerich legte mit seinem Studentenfilm (Arche Noah-Prinzip) noch einen ganz hintersinnigen Streifen vor, aber was von ihm danach kam, war weder anspruchsvoll (Moon 44) noch SciFi (Joey, Hollywood Monster).

Boy 7, Blueprint und Die kommenden Tage würde ich genremäßig noch Ambitionen zusprechen. Aber die sind irgendwie auch in der Nische untergegangen. Nichts von dem hat zu seiner Zeit Beachtung gefunden wie Welt am Draht, Operation Ganymed, Das Blaue Palais oder - wenn man das dazu zählen will - Smog.

Inwiefern ist Jugend ohne Gott SciFi? Da könnte man eher Thomas Lehrs 42 verfilmen...
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#3710 01.10.2017, 22:46
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Dann haben wir da - völlig überraschend - mal wieder eine andere Wahrnehmung. Zwinkernder Smiley

ist ja nicht das erste Mal, finde ich gut

Zitat von Aldridge:
Ich habe ja von anspruchsvoller SciFi gesprochen.

Anspruch ist natürlich ziemlich relativ. Im Zweifelsfall ist das jeder Spielfilm oder auch keiner irgendwie.

Zitat von Aldridge:
Inwiefern ist Jugend ohne Gott SciFi?

Da sind sich zumindest ich, Wikipedia und IMDB einig.

[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_ohne_Gott_(2017)]https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_ohne_Gott_(2017)[/url]

http://www.imdb.com/...fn_al_tt_1
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#3711 01.10.2017, 22:52
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Nichts von dem hat zu seiner Zeit Beachtung gefunden

Das ist ja auch nicht das Thema: siehe deine Aussage, die mich iritiert hat:
Zitat von Aldridge:
Erinnert auch daran, dass es in Deutschland mal eine Zeit gab, in der sich Filmemacher an anspruchsvollen SciFi-Projekten versuchten (und versuchen durften).

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#3712 01.10.2017, 22:59
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Pascal:
Anspruch ist natürlich ziemlich relativ. Im Zweifelsfall ist das jeder Spielfilm oder auch keiner irgendwie.

Sehr theoretischer Einwand. Dann wäre zum Beispiel Albert Pyuns Cyborg auf einem Level mit Andrew Niccols Gattaca.

Zitat von Pascal:
Da sind sich zumindest ich, Wikipedia und IMDB einig.

[url=https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_ohne_Gott_(2017)]https://de.wikipedia.org/wiki/Jugend_ohne_Gott_(2017)[/url]

Ok, wenn die das sagen... Zwinkernder Smiley

Wann kamen denn nach den 70ern so viele deutsche SciFi(!)-Filme in der Häufung ins Kino und ins Fernsehen wie im genannten Zeitraum, die auch für Nachhall gesorgt haben? Und damit meine ich nicht nur deutsches Geld aus irgendwelchen Filmfonds.

Zitat von Pascal:
Das ist ja auch nicht das Thema: siehe deine Aussage, die mich iritiert hat:
Zitat von Aldridge:
Erinnert auch daran, dass es in Deutschland mal eine Zeit gab, in der sich Filmemacher an anspruchsvollen SciFi-Projekten versuchten (und versuchen durften).

Ich meinte deutsche Filmemacher. Wenn man so Erbsen zählen will, wäre Cloud Atlas schon mal zu zwei Dritteln hinfällig, denn da waren die Wachowskis am Werk. Zwinkernder Smiley
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#3713 01.10.2017, 23:59
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Aldridge:
Sehr theoretischer Einwand.

Was bleibt uns bei einem Qualitätsmerkmal, dass sich nicht messen lässt anderes übrig? Für mich ist alles anspruchsvoll, was mich persönlich auf neue Gedanken bringt und nach em Konsum ein wenig mit stiller Philosophiererei über den Kern des Pudels beschäftigt.

Zitat von Aldridge:
Ok, wenn die das sagen... Zwinkernder Smiley

Siehst Du das etwa anders? Was ist denn dann deine persönliche Definition von SF?

Zitat von Aldridge:
Ich meinte deutsche Filmemacher. Wenn man so Erbsen zählen will, wäre Cloud Atlas schon mal zu zwei Dritteln hinfällig, denn da waren die Wachowskis am Werk. Zwinkernder Smiley

Also ein bis zwei Tykwers pro Film reichen mir völlig. Da bin ich anspruchslos. Zwinkernder Smiley Und wenn dazu noch irgendwo ein Arndt im Team mitmischt, sind mir auch Hülsenfruchtmengen nicht mehr wichtig. Egoistischer Smiley
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#3714 02.10.2017, 07:53
Toth Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Alien Covenant

Schick inszeniert - keine Frage. Natürlich, bei Ridley Scott. Aber vielleicht ist es ja nur ein privates Problem von mir, dass ich nie wissen wollte, wo das Xenomorph überhaupt herkommt. Je mehr Erklärungen die Prequels darüber liefern, desto weniger unheimlich und myteriös erscheint die Mission der Crew der Nostromo im Rückblick. Naja, der Film endet ja mit einem Cliffhanger. Weitere Fortsetzungen werden wohl noch mehr "Lücken" schließen.
Some bad hat, Harry!
 

#3715 02.10.2017, 07:55
Leusel Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Toth:
Alien Covenant

Schick inszeniert - keine Frage. Natürlich, bei Ridley Scott. Aber vielleicht ist es ja nur ein privates Problem von mir, dass ich nie wissen wollte, wo das Xenomorph überhaupt herkommt. Je mehr Erklärungen die Prequels darüber liefern, desto weniger unheimlich und myteriös erscheint die Mission der Crew der Nostromo im Rückblick. Naja, der Film endet ja mit einem Cliffhanger. Weitere Fortsetzungen werden wohl noch mehr "Lücken" schließen.

Geplant ist es auf alle Fälle, aber sonderlich erfolgreich war ja Alien Covenant nicht gerade...
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#3716 02.10.2017, 10:46
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Zitat von Pascal:
Was bleibt uns bei einem Qualitätsmerkmal, dass sich nicht messen lässt anderes übrig? Für mich ist alles anspruchsvoll, was mich persönlich auf neue Gedanken bringt und nach em Konsum ein wenig mit stiller Philosophiererei über den Kern des Pudels beschäftigt.

Allerdings gibt es auch ganz objektive Maßstäbe, und da existieren natürlich anspruchsvollere und weniger anspruchsvolle Werke. Wenn dich dann aber ein Cyborg genauso zum Philosophieren bringt wie ein Gattaca oder ein Predator genauso wie Uhrwerk Orange, ist das doch gut. Zwinkernder Smiley

Zitat von Aldridge:
Siehst Du das etwa anders? Was ist denn dann deine persönliche Definition von SF?

Es gibt nicht DIE Definition von SciFi. Das Genre ist in alle Richtungen offen und daher schwer zu fassen.

Bei Jugend ohne Gott sage ich ja: Wenn DIE das sagen, dann muss es wohl SciFi sein. Ich kenne die Vorlage nicht und habe beim Überfliegen lediglich was von "Drittes Reich" und "Religion" gelesen. Deshalb habe ich oben ja die Frage gestellt: Inwiefern ist Jugend ohne Gott SciFi?

Zitat von Aldridge:
Also ein bis zwei Tykwers pro Film reichen mir völlig. Da bin ich anspruchslos. Zwinkernder Smiley Und wenn dazu noch irgendwo ein Arndt im Team mitmischt, sind mir auch Hülsenfruchtmengen nicht mehr wichtig. Egoistischer Smiley

Ändert nichts an meiner Aussage: Ich fand, dass die 70er anscheinend ne gute Zeit gewesen sind, in der sich einige Filmschaffende mit SciFi beschäftigt und einige bemerkenswerte Werke geschaffen haben. Diese haben damals dann auch für erstaunliche Reaktionen beim Zuschauer gesorgt und Diskussionen ausgelöst - siehe Das Millionenspiel. Eine ähnliche Tendenz sehe ich heute weder bei deutschen Filmemachern noch beim deutschen Publikum.

Muss man aber vielleicht auch in den zeitlichen Kontext einordnen. Die ganzen Vertreter des Neuen Deutschen Films wandten sich etwa zu der Zeit vermehrt von Gegenwartsthemen ab und suchten bewusst Stoffe, die - zumindest auf dem Papier - nicht ganz so "publikumsfeindlich" waren. Fassbinder mit Welt am Draht, Syberberg mit Karl May, Schaaf mit Traumstadt, Lommel mit Zärtlichkeit der Wölfe, Wenders mit Der scharlachrote Buchstabe, Herzog mit Aguirre etc. etc.
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#3717 02.10.2017, 13:45
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
alles gute Argumente von Dir; die lasse ich mal so stehen

Zitat:
Ich kenne die Vorlage nicht und habe beim Überfliegen lediglich was von "Drittes Reich" und "Religion" gelesen. Deshalb habe ich oben ja die Frage gestellt: Inwiefern ist Jugend ohne Gott SciFi?

ach so, dachte die Vorlage und der die aktuelle Verfilmung seien beide bekannt, hier dazu einfach ein Zitat von Wikipedia:

Zitat:
Um den Stoff für Jugendliche interessant zu machen, wird er für den Film in die nahe Zukunft versetzt [...] : „Statt des Faschismus herrscht in unserem Film eine starke Gewinner-Verlierer-Gesellschaft. Die, die in der Gesellschaft oben sind, stehen in einem harten Konkurrenzkampf“, sagte Gsponer. Weiter erklärte der Regisseur in einem Interview mit der Aargauer Zeitung, warum sein filmische Adaption des Romans in der Zukunft spielt: „Wir haben lange recherchiert, bevor wir zu diesem Entschluss gekommen sind. Wichtig in diesem Prozess war, von Jugendlichen direktes Feedback zur Geschichte zu erhalten. Ich habe dazu eine Schulklasse befragt, die den Roman im Unterricht lesen musste. [...] Es galt herauszufinden, von welchen Aspekten der Geschichte sie sich angesprochen fühlen. [...] Im Gegensatz zum faschistischen System bei Horvath sind es heute die sozialen Medien und der durch sie entstandene Konkurrenzkampf, der die Jugendlichen beeinflusst.“ Zur Erklärung, warum sich Yardim in der Rolle des Lehrers in seinem Film nicht so sehr mit Gott auseinandersetzt, wie in der literarischen Vorlage, sagte Gsponer: „Gott steht bei Horvath für Wahrheit, Werte und Liebe. Man könnte es also auch Jugend ohne Werte nennen. Die heutige Jugend kennt keine Werte mehr. Das war einer der Gründe, weshalb wir es anders interpretiert haben. Es geht nicht primär um das Gottlose, sondern um die Kritik an den fehlenden humanistischen Werten.“

mit anderen Worten: das Buch war keine SF, aber der Film von 2017 schon
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#3718 02.10.2017, 14:15
Aldridge Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Danke für die Infos. Dann ist Jugend ohne Gott ja quasi das Gegenteil von High-Rise, den ich gerade gesehen habe: Ein Film, der heute entstanden ist, aber klar in den 70ern verortet wurde. Und dann noch die Frage: Ist das SciFi oder einfach nur Satire?
 

#3719 02.10.2017, 14:42
Pascal Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Ich denke, man kann den Film am Ehesten mit z.B. "Die Tribute von Panem" vergleichen, also keine Satire von aktuellen Gegebenheiten, sondern die düstere Prognose, wie die Gesellschaft mal aussehen könnte, wenn sie sich in die prognostizierte Richtung weiter entwickelt.
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#3720 03.10.2017, 18:13
Plissken Abwesend
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Betreff: Re: Der letzte Film
Star Wars - Das Erwachen der Macht
Zum dritten Mal gesehen und festgestellt, dass der Film mit jeder Sichtung immer mehr verliert.
Keine Frage, er bietet einige grandiose Einzelszenen, aber im Gesamtbild ist er ein ziemliches Ärgernis. Dazu kommen Details, die den Otto-Normalverbraucher nicht stören werden, mir aber den Spaß so richtig vermiesen. Zum einen der gesamte Charakter Finn, unerträglich. Der Tod Han Solos ist dank fehlender Vorgeschichte völlig emotionslos und die Sache mit der nicht lesbaren Karte ist auch ganz gewaltiger Blödsinn. Naja, egal. Der Film hat sein Geld eingespielt. Auf mehr kommt es ja nicht an...

Das Spiel - Gerald`s Game
Gerald fährt mit seiner Frau Jessie fürs Wochenende in das gemeinsame Ferienhaus. Dort wollen sie etwas Kraft tanken, und in Geralds Fall auch das Liebesleben wieder auf Vordermann bringen. Gesagt getan. Kurz nach der Ankunft gehts ins Bett. Jessie wird mit Handschellen an den Bettpfosten fixiert, Gerald schmeisst eine Viagra ein und es kann losgehen. Zu blöd, dass die blaue Pille eher auf Nebenwirkungen gepolt ist und dem guten Gerald einen Herzinfarkt verpasst.
Völlig auf sich allein gestellt muss Jessie nun versuchen sich zu befreien. Denn die offene Tür des Hauses lädt so manchen ungebetenen Gast ein...

Stephen King Verfilmungen haben es schwer. Sind sie zu nah am Buch, werden sie schnell langatmig. Entfernen sie sich zu sehr, verärgert es die Fans, auch wenn der Film womöglich so viel besser funktioniert. Nur manche schaffen den Spagat, dazu zählt nun auch Das Spiel.
Gekonnt legt Regisseur Mike Flanagan den Spielplan aus und plaziert alle Materialen. Danach versetzt er seine Hauptdarstellerin Carla Gugino in den ultimativen Escape Room. Damit der Film nicht zu einer One-Woman Show wird (obwohl das bei der guten Carla kein Problem wäre) gibt es einige erzählerische Kniffe, die sich vor allem auf das letzte Drittel des Films positiv auswirken. So entspannt sich ein immer verzwickterer Alptraum, der Jessie sehr viel kosten und auch den Zuschauer fesseln wird (hihi). Toller Film.
 

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