Plissken
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Betreff: Re: Der letzte Film
Um mal zynisch zu bleiben 
Ironclad 2
Einige Jahre sind seit der Schlacht um Rochester Castle vergangen und einer der Überlebenden, Guy, fristet sein Dasein mit Untergrund-Boxkämpfen. Sein idyllisches Leben wird jedoch urplötzlich zerstört als sein Vetter vor ihm steht. Der erzählt ihm, dass die Burg seiner Familie von Schotten belagert wird und dringend die Hilfe von Guy benötigt wird. Nach fürstlicher Entlohnung sagt der liebenswerte Verwandte dann auch gleich zu. Das fröhliche Schotten-Klatschen kann beginnen.
Ironclad überraschte im Jahr 2011 mit einer dicht erzählten und atmosphärischen Story. Dazu dann noch Gewalteinlage, die für eine FSK 16 die Ausnahme sein dürften.
Nun jedenfalls kam die Fortsetzung. Erschreckenderweise vom selben Regisseur. Alles, was im ersten Film irgendwie interessant, oder spannend war, fehlt hier völlig.
Die Story ist unoriginell, hat man alles schon tausendmal gesehen. Die Charakterentwicklung ist vorhersehbar. Dazu kommt eine ewig wackelnde Kamera. Egal ob Kampfszene oder ruhige Dialogstelle. Immer ist das Ding in Bewegung. Entweder war zu wenig Geld für vernünftige Ausrüstung da, oder der Kameramann hatte Parkinson. Grausam.
Apropos grausam: Die Kämpfe sind durch die Kamera und die hektischen Schnitte fast ungenießbar. Dazu kommt noch, dass sie miserabel choreographiert sind. Auch im Vergleich zum Erstling fallen die Kämpfe relativ zahm aus. Kunstblut spritzt zwar an jeder Ecke, aber es wird in den meisten Fällen brav weggedreht wenn es zu deutlich wird.
Die Darsteller geben vermutlich ihr bestes, können aber auch kaum etwas retten. Der Schotten-Clan sieht aus als wären sie beim Wildling-Casting für Game of Thrones durchgefallen. Wie passend, dass mit Michelle Fairley und Roxanne McKee auch zwei GoT Darsteller verpflichtet wurden.
Zählt man alles zusammen, ergibt es einen äußerst ärgerlichen Mix den man nicht wirklich sehen muss. Dafür bietet der Film einfach nichts wirklich Interessantes. Dann lieber nochmal den ersten Teil schauen.
Orphan - Das Waisenkind
Nach einer Fehlgeburt entscheiden sich Kate und John dazu, ein Kind zu adoptieren. In der introvertierten, höflichen Esther scheinen sie das perfekte Mädchen gefunden zu haben. Herzlich nehmen sie das Kind in ihrer Mitte auf. Doch die komischen Zwischenfälle lassen nicht lange auf sich warten.
Orphan ist ein solider Thriller mit gut aufgelegten Darstellern (Vera Farmiga , Peter Sarsgaard) und einigermaßen cleveren Einfällen. Die Auflösung ist dann tatsächlich auch recht frisch und hebt den Film über das Mittelmaß. Kann man gut gucken.
Der letzte Tempelritter
Die Kreuzritter Behmen und Felson dessertieren nach einer katastrophalen Schlacht, in denen unschuldige Frauen und Kinder massakriert wurden. Auf ihrer Heimreise werden sie in einer österreichischen Stadt erkannt und in den Kerker geworfen. Man macht ihnen jedoch ein Angebot: Ihre Freiheit, im Gegenzug müssen sie nur einen Transport zu einem entlegenen Kloster eskortieren. Die Fracht? Eine waschechte Hexe.
Der Film hatte im Vorfeld schon einige Probleme. Testvorführungen liefen miserabel und so wurden lange Zeit nach eigentlichem Drehende noch intensive Nachdrehs vollzogen. Die Ursprungsfassung wäre sicherlich interessant zu sehen.
Nach Start wurde der Film verrissen. Schön, dass er dann doch nicht so schlecht war. Gut, der Film ist nicht besonders clever, aber er schafft eine nette Atmosphäre, Nicolas Cage chargiert nicht und die Actionszenen sind ordentlich umgesetzt. Einzig die Effekte waren damals schon veraltet, aber gut.
Einen großen Lacher bietet der Film dann auch noch. Während ihrer Reise verschlägt es Behmen und Felson an eine malerische Küste, der Ozean schlägt seine Wellen an die Steilhänge und eine Einblendung zeigt dem Zuschauer wo sich die Helden befinden. Steiermark, Küstenregion.
Sofort wurde ich an Fantastic Four 2 erinnert, in dem im "Black Forest, Germany" plötzlich ein ausgewachsener Grizzly auf die Helden stösst. Die Amerikaner haben schon eine komische Vorstellung von Europa. Im Falle vom Tempelritter noch schlimmer, da er zu großen Teilen in Österreich gedreht wurde. Hätte ja mal jemandem aufallen können, dass da nicht so viel Wasser ist 
Akte X - I want to believe
Eine FBI-Agentin verschwindet beinahe spurlos und nur ein "Hellseher" scheint die ermittelnden Agenten auf die richtige Fährte zu locken. Die wollen das nicht so recht glauben und rekrutieren einen, der es wissen muss: Fox Mulder.
Mulder setzt sich, anfangs widerwillig, nun mit dem Fall und dem vermeintlichen Hellseher auseinander. Schnell begreift er, dass an beidem mehr dran ist als die Oberfläche vermuten lässt.
Der zweite Kinofilm war eine Überraschung. Positiv wie negativ. Positiv war ohne Frage die Rückkehr zu den X-Akten. Das Duo Mulder/Scully funktioniert immer noch hervorragend und beweist im Film erneut, welche grandioses Gespann Serienschöpfer Chris Carter da geschaffen hat.
Negativ fällt leider auf, dass der Film nur wie eine Doppelfolge der Serie wirkt. Nichts besonderes oder herausstechendes. Hätte auch ein TV-Special sein können. Das ist total schade, aber das Wiedersehen mit alten Bekannten macht einige Mängel wieder wett.
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