Indy2Go
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Betreff: Der letzte Film
Avatar - Aufbruch nach Pandora
Absurderweise kann ich, wo ich doch eigentlich mehr Wert auf die künstlerische Qualität eines Filmes lege, als auf die Handlung, dem Film sein Story-Recycling nicht verzeihen. Fairerweise muss ich sagen, ich fühle mich von dem (inzwischen natürlich geschmälerten) Hype um den Film so genervt, dass ich hier (mehr oder weniger unbewusst) Punkte suche, die mir nicht passen, obwohl ich über solche Dinge eigentlich hinweg schauen könnte. Dass die Handlung im Prinzip jedoch nichts als ein "Space-Pocahontas" ist, was ich jetzt einfach mal beiseite lege, ändert aber leider auch nichts an den unglaublich eindimensionalen Charakteren. Selbst wenn ich versuche mal wirklich objektiv zu sein, muss ich einfach sagen, das ist nichts, wirklich gar nichts, außer ein tiefer Griff in die Klischee-Kiste. Der - natürlich - verwundete General, der selbstverständlich nur schwarz und weiß sieht, eine typisch maskulin wirkende Frau die - natürlich - von Michelle Rodriguez gespielt wird, der - natürlich - gelähmte und nur zufällig engagierte Veteran, ohne dessen Schicksal die gesamte Story gewackelt hätte etc. - Es ist alles dabei. Doch leider haben sich auch die Schauspieler weitgehend nur wenig Mühe gegeben. Speziell Sam Worthington ist mal wieder unglaublich hölzern und inspirationslos unterwegs. Sigourney Weaver dagegen fand ich - als Einzigste - wirklich gut. Um dann doch noch mal auf die Handlung zurückzukommen: Sie funktioniert, kommt aber nicht ohne Klischees daher und baut auf teilweise schon arg grenzwertigen Twists auf. Ein Mann verliebt sich in ein Alien, dass ausschaut wie ein Inder - nur drei Köpfe größer und BLAU. Alles klar. Ebenfalls schade finde ich, dass Cameron nicht wirklich eine eigene Handlung geschrieben, sondern sich eher etwas zusammengeklaut hat. Ist ja in Ordnung, das macht jeder so. Nur hatte er 12 Jahre dafür Zeit. Jedenfalls, visuell ist der Film natürlich toll, keine Frage. Und da es eben auch ein Film ist, der mit seinen Effekten beeindrucken will, kann sollte man auch darüber hinwegsehen können, dass die Substanz sehr klischeelastig und recycelt ist. Doch während die Effekte sicherlich alle sehr sehr aufwändig entstanden sind und größtenteils sehr beeindrucken, stoßen mir immer die Tiere auf Pandora negativ auf. Das sind größtenteils einfach heimische Tierarten, denen man Reptilienhaut gegeben und eine Körperteile merkwürdig verzogen hat. Da wäre ebenfalls mehr drinnen gewesen. Aber ich fange schon wieder an gemein zu werden. So ist "Avatar" doch ein visuell wirklich atemberaubender Film, mit dem James Cameron die Welt der Filmeffekte revolutioniert hat.
Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
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mal editiert, das letzte Mal am 09.01.2016, 00:51 von Indy2Go.
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