Muggenhorst
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Betreff: Re: gründe zum versagen von Young indy
Zitat von Aldridge:Ja, ja und ja...
Ich denke, der grandiose dritte Teil war den Leuten damals einfach zu präsent. Hinzu kam, dass Indiana Jones für "Abenteuer" und "Fantasie" stand. Die Leute hatten wohl etwas Ähnliches für das Fernsehen erwartet und waren dann von dem realistischeren Ansatz ernüchtert. Young Indy sollte authentisch sein und zu einem Gutteil auch Wissen vermitteln. Und darauf hatten die Fernseh-Zuschauer - auch damals schon - wohl keinen Bock.
Im Nachhinein sehr schade. Ich hatte die Serie im vergangenen Jahr durchgeschaut ("inhaliert wäre wohl treffender ausgedrückt"), und ich war schlicht von allen Facetten der Serie begeistert. Das reichte von der aufwendigen und kinoreifen Machart über die guten Schauspieler bis hin zu den genial durchdachten Geschichten. Ein zehn Jahre alter Indy mag vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein. Aber auch die Kritiker müssen zugeben, dass dort eine gewisse Faszination an der damaligen Zeit vermittelt wird. Wenn Indy z.B. auf Picasso trifft, dann ist das nicht unbedingt spannend, aber in der gebotenen Form schlicht faszinierend. In den Folgen mit dem mittelalten Indy, die deutlich mehr Wert auf Abenteuer und Action legen, habe ich dieses Feeling schon regelrecht vermisst.
Ich denke, ein Paar Verbindungen zu den Kinofilmen anstelle eines übergewichtigen Belgiers hätten die Zuschauer eher geschätzt. Aber Begegnungen mit Belloq oder Sallah waren im Grunde noch geplant - nur dann kam vorzeitig das Aus. Die GL-Basher, die sich über fliegende Kühlschränke aufregen, sollten jedenfalls mal dran denken, dass Indy auch in eine ganz andere Richtung hätte gehen können - nur das Publikum wollte das leider nicht.
Grüße -
Dieser Beitrag trifft - von ein paar Einschränkungen abgesehen - in etwa meine Meinung. Ich war damals bei der SAT.1-Premiere der Serie von Anfang an schwer begeistert, weil sich eben zwei von mir sehr gemochte Dinge (Indiana Jones und Zeitgeschichte) auf nahezu ideale Weise vermischten. Damals hat man ja mangels des Internet-Echos eher weniger mitbekommen, wie so etwas bei der breiten Masse ankommt, aber ehrlich gesagt, verwundert mich das mangelnde Zuschauerinteresse auch nicht. Mach es anspruchsvoll(er) und die Leute schalten ab, bittere Erkenntnis, aber so scheint es zu sein. Da fliegt mal nix in die Luft, dafür sausen die Quoten in den Keller - gerade wenn man den geplanten Inhalt der dadurch nie gedrehten Folgen so anschaut, könnte ich echt heulen...
Ich hab also die Bücher gekauft - Reihe eingestellt. Die VHS-Kassetten angefangen zu sammeln - nie alles erschienen. Bei den DVD-Boxen mache ich den Fehler nicht mehr und das liegt nicht an der fehlenden deutschen Version. Ich habe nie verstanden, warum man (um noch zu retten, was nicht mehr zu retten war) die Serie umgeschnitten und somit den alten Indy hinausgeworfen hat. Denn alleine die herzergreifende Szene des späten Wiedersehens von Old Indy und Vicky in "London, May 1916" möchte ich für kein Geld der Welt missen. Bevor nicht der Originalcut der Serie veröffentlicht wird, kommt mir keine "Young Indiana Jones"-DVD ins Haus, wurscht in welcher Sprache.
Achja: Remy hab ich geliebt, einer besten Sidekicks überhaupt. Der tragische Tod von Ronny Coutteure hat mich deshalb sehr betroffen gemacht.
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