Indy2Go
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Betreff: Re: Der Musik Thread!
Letzte Woche war es nun so weit: Das sage und schreibe 26. Studioalbum von Alice Cooper, dem Altmeister des Schockrock, startete in den Plattenläden - und viel mehr noch den Download-Platformen und Musik-Streaming-Portalen. Ich habe mir das Album gleich nach Bekanntgabe der verschiedenen Erscheinungsformen auf Vinyl vorbestellt; die limitierte rote Pressung. Viele Platten habe ich zwar nicht, da die elektronische Form - zugegeben - einfach geschickter ist aber wenn ich schon der Sammlung wegen zu einem physischen Medium greife, dann richtig. Mich erreichten die Platten (Doppelalbum) dann sogar einen Tag früher...
Die Single-Auskopplung "Paranoiac Personality" wusste bereits zu gefallen, doch darf man ihr durchaus ankreiden etwas kommerziell zu klingen. Eine typische Cooper'sche Rockhymne eben. Weniger kommerziell aber umso raffinierter kommt dann die zweite Vorab-Auskupplung daher: Der Opener "Paranormal", der sich seinen Titel mit dem Album teilt. Dieser beginnt recht gemächlich, mit langen akustischen Pausen zwischen lauten Gitarrengesängen und entwickelt sich dann zu einem mystischen, atmosphärischen, fast schon surrealen Stück mit verträumter Melodie und gelassenen Vocals, ehe es sich als Hardrock-Nummer mit antreibenden Drums und starker Gitarren- und Bass-Arbeit entpuppt. Für letztere war übrigens Roger Glover von Deep Purple zu Gast. Für mich tatsächlich der Höhepunkt des Albums.
Ähnlich stark kommt auch "Fallen In Love" daher. ZZ Tops Billy Gibbons durfte hier so richtig aufdrehen und hat zusammen mit Cooper und seiner Band ein Stück Musik geschaffen, dass auch genauso gut aus den 70ern hätte stammen können. Selbiges gilt auch für "Genuine American Girl", welches sich jedoch nicht wie "Fallen In Love" nach den Stones oder eben ZZ Top anhört, sondern zu jeder Sekunde nach der Alice-Cooper-Originalband. Das ist kein Zufall, denn die verbleibenden Mitglieder der Band, denen wir die Alben von "Pretties for You" bis "Muscle of Love" zu verdanken haben, nahmen die letzten beiden Stücke von "Paranormal" auf. Einer Art Minialbum, das gemeinsam mit einigen Stücken des Konzerts in Columbus auf der zweiten Scheibe untergebracht wurde. "Genuine American Girls" ist so sehr Fan-Service, dass es für mich auch zu den großen Höhepunkten des Albums zählt.
So auch das letzte Lied des regulären Albums; "The Sound of A". Ein psychedelisches Stück mit interessanter Instrumentalisierung. Darunter etwa verschiedenene Percussion-Intrumente. die den Sound zwischen den übrigen Songs hervor stechen lassen. Ebenfalls nennenswert ist das überraschend flotte und vor allem jazzige "Holy Water", das zunächt gar nicht nach Alice Cooper zu klingen scheint, irgendwie aber einfach funktioniert.
Darüber hinaus finden sich auf den Scheiben zahlreiche reinrassige Hardrock-Nummern, die alle mächtig Spaß machen, aber vielleicht doch eine Spur zu glatt ausfallen. Sie haben ihre Alleinstellungsmerkmale, etwa die ziemlich coolen Vocals von "Dead Flies" oder die etwas ungewöhnliche Abmischung von "Fireball", können aber doch nicht ganz mit den ausführlicher beschriebenen Liedern auf dem Album mithalten...
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Marc S.
Bismarck biss Marc, bis Marc Bismarck biss.
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