eaglecrow
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Betreff: Re: Meine Indy Whip ist da / Bestellen bei Robby / Whip Basics
Als ich mir vor ca. 10 Jahren eine David Morgan gekauft habe war auch ein Tigel Pecards dabei, eine kleine Packung mit der ich sehr lange ausgekommen bin, aber auch sehr sparsam damit umgegangen bin.
Meiner Ansicht nach ein sehr gutes Produkt, welches nur sehr dünn aufgetragen werden muss und vorallem auch nicht dick aufgetragen werden sollte. Es braucht etwas länger beim einziehen. Zu dick aufgetragen, muss mann es erst wieder mit einem Tuch herunterwischen (schade um das Produkt) und zieht natürlich Staub und dreck an.
Da mir das Bestellen von Pecards bisher immer etwas zu umständlich war, bin ich irgendwann auf B&E Bienenwachs-Leder-Balsam umgestiegen. Es ist dasselbe Produkt, welches ich neben meinen Peitschen auch für meine anderen Lederwaren und vorallem auch antikes Leder und sonstige Gebrauchsgegenstände (Taschenriemen, Gürtel, Schuhe, Holster...) verwende.
Bei Peitschen grundsätzlich die gleiche Anwendung wie mit Pecards, nur für uns Mitteleuropäer leichter in erhältlich. Vorallem beim Fall der Peitsche beforzuge ich dieses Produkt sogar, da es eben meiner Meinung nach Besser einzieht und man daher, wenn er mal ziemlich trocken und ramponiert ist, schon mal mehrere Schichten in kürzerer Zeit auftragen kann.
Auch der Geruch ist sehr angenehm und natürlich.
Öl ist nicht grundsätzlich schlecht für Leder, es kommt darauf an, welche Eigenschaften des Leders man unterstützden bzw. herausheben will. Will man Leder geschmeidig, langlebig und möglichst Wasserresistent haben, weil man viel draußen ist, verwendet man oft bei der Reiterei Lederöl.
Geschmeidig will man seine Peitsche jedoch NICHT haben. Im laufe der Zeit wird eine Peitsche gut eingeschlagen, also "well broken in" das passiert von selbst und soll man auf keinen Fall mit Öl beschleunigen. Wird das Leder geschmeidig, lockert sich -vermutlich (!), denn ich hab es selber noch nicht probiert und werde es auch nicht tun- das Flechtwerk. Je lockerer das Flechtwerk, desto stärker ist die Peitsche Schmutzanfällig, der Schmutz dringt tiefer in die Peitsche ein, wird mal wieder trocken, sandig und scheuert im inneren weiter.
Das ist aber wirklich das worst case Szenario, wenn man seine Peitsche sehr häufig, heftig und bei jedem Boden und Wetter verwendet.
Ich persönlich verwende Öl eigentlich nur bei sehr alten Leder, das bereits sehr trocken bis brüchig ist und es aus irgend einem grund wieder halbwegs flexibel werden muss. Ist das Öl eingezogen und die Oberfläche wieder glatt, erwärme ich das Lederwachs und trage es in kreisenden bewegungen auf und poliere anschließend nochmals drüber. Grundsätzlich verwende ich Öl aber nur selten und auch eher ungern. Ich habe aber schon viele langjährig gediente, hochwertige Lederwaren gesehen, die ausschließlich mit Öl gepflegt wurden und einen sehr guten Eindruck gemacht haben, zB. Reitstiefel.
Eine weitere Variante der Lederpflege wäre dann noch die Verwendung von Flechtseife, die riecht aber in der Regel nicht so gut, aber auch hier vor allem für den Fall gut zu empfehlen.
Für mich persönlich überwiegen die Vorteile von B&E Bienenwachs Lederbalsam als universell einsetzbares Pflegemittel
Eagle Crow
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