Dark Hunter
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Betreff: Re: 007 Quantum of Solace
Zitat:Die späteren Bond-Romane waren durch die Filme beeinflusst, sie sind deswegen auch nicht mehr so gut und die Charaktere des Film und des Romans-Bonds haben sich angenähert.
Um Bond in die Neuzeit zu bringen muss er an die gegebenen Umstände angepasst werden, heute ist Chauvinismus nicht mehr angesagt. Frauen dürfen nicht mehr nur reines Beiwerk sein und ein Killer im Auftrag der britischen Regierung ist nun mal ein ausgebildeter Killer. Ein Mann, der ohne Gewissen töten MUSS. Es ist sein Auftrag. Bond schießt seinen Auftrag blindwütig in den Wind, da er seine einzige Liebe verloren hat. Vesper.
Er läuft Amok. Er ist blind vor Hass und nicht mehr zu kontrollieren.
Das wird im Film auch ganz klar.
Ich verstehe eure Kritik nicht.
Ich habe zwar den Film nicht gesehen, jedoch zählst du hier etwas auf, was Bond früher, bis Craig ausmachte und nicht störte. Die Essenz von Bond war immer, dass er eben nicht zeitgemäß war, dass er in einem obercoolen Universum für sich existierte, fern jeder Realität. Genau das was du aufzählst, war dort möglich, aber und das bedenke mal auch, gerade das hob es von der jeweiligen Zeit ab, in welcher die Filme gezeigt wurden. Chauvinismuss, wie er in Bond, gerade den frühen Teilen auftauchte, wäre von einem realen Menschen zur Zeit der Hippieallesweichwasch und auch nicht in der Post-68er-Frau Schwarzer-Ära nie vorstellbar, aber in dem Filmuniversum von Bond gab es das, eben im Gegensatz zur realen Welt. Es war unerhört, wie Bond mit Frauen umsprang, keiner hätte sich das damals erlaubt und auch heute nicht. Die Gadgets sind ebenso Bond, das hob ihn immer von allen anderen Agenten und vor allem normalen Actionfilmen ab, egal welcher Filmepoche. Mag sein, dass sie in jüngster Zeit übertrieben wurden, aber sie deshalb ganz abzuschaffen, halte ich für einen Fehler, weil dann das typische an Bond fehlt. Auch seine stilvolle Art und der trockene Humor, die Gelassenheit in allen Situationen sind nun mal das Markenzeichen von Bond und nicht die Gefühlsdusselei eines realen menschlichen Wracks. Eben die Ferne zu Gefühlen, machte Bond erst zu einem so guten Killer und noch mehr, denn er war nie nur Killer, sondern ein Problemlöser. Rumrennen und gedankenlos umherballern, kann auch ein wilder Depp wie Beißer, aber selbst der hat sich mehr im Griff. Gerade die Beherrschtheit macht aber wohl eher, wenn überhaupt etwas davon, einen ordentlichen Agenten aus.
Wenn genau das fehlt, ist es kein Bond, sorry das is nur ein normaler Actionstreifen und man könnte genauso gut Sly oder Bruce beim nächsten ran lassen, die sind für so grobe Sachen, ballern ohne Fragen, bestens geeignet, nicht jedoch ein Agent, gebildet und jederzeit beherrscht, unauffällig seine Mission verfolgend (wer glaubt Bond sei immer schon ein bloßer Killer gewesen, sollte sich noch mal die Bondfilme ansehen). Für sich kann er ja gut sein (kann ich nich beurteilen, da noch nicht gesehen), aber mit Bond hat das nix zu tun. Die Kunst wäre eigentlich eher gewesen einen typischen Bond, dennoch spannend und "zeitgemäß" zu machen, statt aus Bond einen mainstream-Actionfilm (denn genau das war Bond zu keiner Zeit, eher haben andere versucht Bond zu kopieren, statt umgekehrt).
Zitat:Um James Bond wieder auferstehen zu lassen, musste eine Kehrtwende her, die sich auf die Wurzeln besann und dann einen anderen Weg ging.
Ach ja, die Wurzel mit Ursula (U)Andress mit so passendem Namen wie Honey, die einfach nur fast nackt lustige Liedchen singt und einem Oberschurken wie Dr. No. Wenn der Film wirklich da ran reichen würde, hätte ich ja Hoffnung einen wirklichen Bond zu sehen, bei Casino Royale war es jedenfalls nicht der Fall.
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mal editiert, das letzte Mal am 10.11.2008, 21:45 von Dark Hunter.
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