m.s
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Betreff: Re: Indy-Trilogie bekommt neue Effekte (für BluRay-Veröffentlichung)
Können wir gerne machen.
Und ja, ich habe den kompletten Beitrag gelesen. Meine 2 Cent dazu sind, daß ich heutige digitale Effekte nicht unbedingt als weniger "mies" empfinde, wenn sie nicht gut genug gemacht sind. Mich trägt ein schwaches Rendering eher aus einem Film raus, als ein erkennbares Matte Painting. Und, wie oben schon geschrieben, die von Dir angesprochenen Bluebox-Schleier (was faktisch nicht ganz richtig ist: "Bluebox" steht für die elektronische Stanze im TV, "Blue Screen" bezeichnet das optische Verfahren, bei dem die Blautöne durch Belichtungs- und Kopierverfahren durch andere Filmelemente ersetzt werden) angeht; die währen durch eine entsprechende Retusche, wie schon erwähnt, zu eliminieren.
Edit: Mißverständlich formuliert - natürlich wird heute bei Blue- oder Greenscreen ebenfalls elektronisch/digital selektiert und ersetzt. Als für's TV Bluebox eingeführt wurde (ca. Mitte-Ende 70er, wenn ich mich nicht irre), hat man im Filmbereich allerdings noch mit optischen belichtungstechnischen Mitteln gearbeitet, also In-Kamera-Kombinationen oder dem Optischen Printer. Heute tun sich die Begriffe inhaltlich nicht mehr so viel.
Ein Punkt, weshalb mich die handgemachten F/X in den Indy-Streifen niemals stören werden, ist u.a. der Faktor Nostalgie. Nicht meine eigene, die ich natürlich nicht verleugnen will. Aber die Indy-Trilogie (...ok, ja, Quadrilogie ) war ja schon damals, 1981, von Anfang an, nichts anderes als Kino-Nostalgie. Die Helden und Abenteuer von früher sollten wieder auf die Leinwand zurückgebracht werden. In diesem Zusammenhang empfinde ich gerade die heute als altmodisch empfundene Tricktechnik als sehr passend.
Noch ein Gedanke...wenn ich mir einen Film ansehe, ist dieser Film immer ein Kind seiner Zeit. Inhaltlich, dramaturgisch, kompositorisch, tricktechnisch. Niemand würde auf den Gedanken kommen (hoffe ich), Willis O'Briens Puppen in King Kong von 1933 durch Renderings zu ersetzen. Dieser Film gilt heute noch als Meilenstein, der noch immer begeistern kann. Und neben dem Jacksons Remake eine durchaus gute Figur macht und mit Kong selbst eine fantastische digitale Figur zeigt, aber den Charme des Originals nicht erreichen kann. Warum sollen jetzt unbedingt Klassiker aus den 70ern und 80ern, die ebenso Maßstäbe gesetzt haben, nicht mehr gut genug sein? Letztlich, unterstelle ich mal, geht's hier gar nicht um eine ästhetische Aufwertung, sondern um Marketing. Die Indy-Filme sollen sich auch bei einem jungen Publikum, das die aktuellen Render-Orgien gewöhnt ist, gut verkaufen.
Martin Schlierkamp
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mal editiert, das letzte Mal am 07.08.2008, 00:31 von m.s.
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