TomTom
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Dabei seit: 16.02.2007
Wohnort: Oberhausen
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Betreff: Re: Wer ich bin und was mich bewegt
Was ich mich seit Erhalt meines ABD's Frage, ist, warum die Hersteller (Steve geht's nicht unbedingt anders) des neuen Indiana Jones Hutes, sich ständig rechtfertigen müssen, wenn es um Qualität und Preis ihrer Hüte geht? Ich meine, muss Mercedes sich andauernd vergleiche mit Kleinwagen stellen? Muss Rolls Royce die Vorzüge ihrer Autos gegenüber des neuen Smarts erklären?
Ich weiß noch, wie ich das erste Telefonat mit Marc führte, unbedingt seinen damals noch im Angebot befindlichen Herbert Johnson wollte und wir im Laufe des Gesprächs gemeinsam herausfanden, dass dieser Hut nicht das richtige für mich ist. Was hat er sich gewunden! Immer wieder entschuldigte er sich für den Preis des ABD, betonte, wie wenig Geld er damit verdient.
Bullshit.
Marc soll mit seinen Hüten den größten Reibach seines Lebens machen, denn, wenn ich nicht so Hutverrückt wäre, bräuchte ich keinen weiteren Hut. Acht Monate habe ich ihn. Ich habe ihn geprügelt, mich draufgesetzt, ihn im Auto bei Sonneneinstrahlung vergessen. Ich habe ihn durchnässt, trocknen lassen und wieder durchnässt. Und - und das würde jetzt bei einigen von COW einen Schmerzenslaut entlocken - ich habe ihn fast täglich bei seinem Pinch gepackt, aufgesetzt und wieder abgesetzt. Ich drücke und zerre an ihn herum wie Harrison Ford auf der Bonus DVD, als er auf dem Doppeldecker hockt. Doch egal was ich mit ihm mache, spätestens wenn ich mit einer Bürste den Staub entferne, sieht er wieder aus wie neu. Kein schrumpfen, keine Dellen, keine unschönen Falten, wie es bei meinem Akubra vorkommt.
Es kommt halt eben darauf an, was man möchte. Wenn ich vorhabe, durch unwegsames Gelände zu fahren, kaufe ich mir einen Geländewagen. Warum soll ich da vergleiche zu einem Seat Ibiza anstellen? Hasenfilz bleibt Hasenfilz und Biber bleibt Biber. Es macht überhaupt keinen Sinn, beide zu vergleichen. Und wenn wir uns daran halten, dann bleibt nicht mehr viel, mit dem sich Marcs AB messen könnte. Es gibt genügend Hutmacher, darunter sogar Stetson, die handgemachte Hüte aus Biber anbieten. Sie fangen bei 700,- Dollar an und gehen in die tausende rein. Mit denen können wir den ABD vergleichen. Aber möchte jemand einen Stetson für 1.500 Dollar kaufen? Nee, dann doch lieber einen ABD für 399 Euro. Und auf einmal entpuppt sich der ABD als einer der billigsten handgemachten Biber Hüte.
Der Mayser jedenfalls ist kein Biber, nicht handgemacht und schon gar kein Indy Hut. Ich meine der Topfdeckel sieht nicht mal wie die mieseste Replik eines 's aus. Er ist ein Hut. Nichts weiter. Und wenn Bruhn glaubt, er sieht damit aus wie Indiana Jones, dann hat Mayser eine Berechtigung gefunden, ihn zu verkaufen. Nur, es gibt viele hier, die lieber Omas selbstgestrickte Pudelmütze aufziehen würden, als dieses komische Ding. Was mich dazu bringt zu vermuten, dass selbst ein dünner zwei Meter Typ im akkuratem Hut besser aussieht, als die 1,80 m Version. Das ist wohl auch der Grund, warum James Bond Armani trägt und nicht einen Anzug von KiK.
Also, lasst uns einfach aufhören, zwei verschiedene Welten miteinander zu vergleichen. Wenn wir von erschwinglichen Hüten sprechen, dann kommt nun mal nur Hasenfilz in Frage. Und da den besten zu finden, darüber lässt sich diskutieren und auch streiten. Ich persönlich bin ein totaler Fan von Hasenfilz. Wenn ich das nötige Kleingeld hätte, hätte ich längst bei Marc angefragt, ob ich nicht bei ihm in die Lehre gehen könnte, um das Hutmachen zu lernen und einen screenakkuraten, floppigen Hasenfilz anzubieten. Für wenig Geld und Handgemacht. Aber, wer weiß, was noch kommt. Bis dahin bleibt für mich Akubra der beste unter den Hasenfilz. Und der ABD der beste, weil erschwinglichste, unter den Bibern.
Also Marc, hör endlich auf, Dich zu rechtfertigen. Dein Preis für einen Biber ist unschlagbar. Und das weiß jeder, der einen Hut von Dir besitzt und der ihn auch bei Wind und Wetter aufsetzt.
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